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Bärbl21
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Post Tue, 21.Nov.06, 19:13      Hyperhidrosis Reply with quoteBack to top

Ich habe mir jetzt einige der Einträge durchgelesen und ich kenne jedes dieser Probleme.
Bei mir hat es mit der Pupatät angefangen und es ist auch immer schlimmer geworden.
Es stimmt, immer wenn ich zu Hause bin, hab ich kein Problem. Aber sobald ich weg gehe, micht etwas aufregt oder nur das Telefon klingelt fängt es an.
Ich glaube auch, dass die Hauptursache eine Psychische ist.

Ich habe im Nov. 2005 angefangen mich zu informieren und habe meinen Hausartz aufgesucht.
Zuerst bekam ich Nosweat verschrieben. Dann Inderal und noch andere Medikamente.
Dann schickte er mich zu einem Psychologen. Dieser verschrieb mir wieder Tabletten. Das waren Antidepressiva. Daraufhin bekam ich nur Stimmungsschwankungen und pschisch ging es mir noch schlechter.
Dann schickte er mich zur Schildrüsenuntersuchung. Eine Fehlfunktion der Schildrüsen kann auch Schweißausbrüche verursachen. ... wieder nichts.
Zum Schluss schickte er mich Lungenröngten (Verdacht auf Tuberkulose). Das war das letzte, was ihm noch einfiel, was dieses Schwitzen verursachen könnte.

Weil nichts half, habe ich mich im Krankenhaus der Elisabethinen in Linz informiert. Dieses Spital bietet eine OP, in der die Nervenstränge durchtrennt werden an.
Da es für mich die einzige noch offene Möglichkeit war, habe ich eingewilligt.
Im April 2006 wurde ich opariert.
Normalerweise wird zuerst die eine und dann die andere Seite opariert. Da ich aber nicht zwei mal 3-4 Tage im Spital sein wolle, wurden bei mir gleich beide Seiten in einer OP gemacht.
Es wurden mir die Nervenstränge für die Achseln und für die Hände durchgeschnitten.
Meine Hände sind seither staubtrocken. Als das war ja ein voller Erfolg.
Mit den Achseln war das leider nicht so.
Die ersten paar Wochen war ich ganz zufrieden. Ich konnte wirklich alles anziehen. Es waren wirklich nur sehr kleine Flecken zu sehen. Aber dann ist es immer mehr zurückgekommen. Und bei mir ist auch diese Nebenwirkung, das kompensatorische Schwitzen, dazugekommen. Das heißt, dass man an anderen Stellen am Körper, an denen man früher nicht geschwitzt hat, stärker Schwitzt. Bei mir ist das am Rücken, am Bauch und über den Lippen.
Auf einer Seite bin ich auch heute noch zufriden. Aber auf der rechten Seite habe ich wieder fast so große Flecken wie vor der OP.
Zusammenfassend muss ich sagen, dass diese Schmerzen, die ich nach der OP hatte, es fast nicht wert sind gegenüber dem Resultat.

Ich möchte mit meiner Schilderung der OP niemanden Angst machen. Ich kenne auch jemanden, bei dem die OP wirklich gut genützt hat. Bei mir war es allerdings nicht so.

Also dann.....
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Post Wed, 22.Nov.06, 1:20      Re: Hyperhidrosis Reply with quoteBack to top

Hallo Bärbl,

wenn Du es schon selbst so siehst, daß es psychische Ursachen hat, warum machst Du dann keine Psychotherapie?
Eine Psychotherapie ist nämlich was anderes als Medikamente zu verschreiben (in D dürfen psychologische Psychotherapeuten z.B. auch gar keine Medikamente verschreiben, die dürfen bloß Therapie anbieten. Ich weiß nicht, ob das in Ö auch so ist)
Ehrlich gesagt kann ich nicht nachvollziehen, wieso manche anscheinend eine OP bevorzugen gegenüber einem ursächlichen Angehen des Problems mit Psychotherapie (kenne nämlich auch so jemanden)
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Post Wed, 22.Nov.06, 12:25      Re: Hyperhidrosis Reply with quoteBack to top

Liebe Bärbl,

wenn körperliche 'Fehlfunktionen' ausgeschlossen wurden, ist Psychotherapie die Behandlungsmethode der Wahl, und mit ihr können bei Hyperhidrose bemerkenswert gute Erfolge erzielt werden. Sofern die Patienten sich auf eine einige Monate lange Therapie einlassen, auch dauerhaft.
Schwitzen ist prinzipiell eine wichtige und völlig normale Funktion des Körpers, und da des vegetativen Nervensystems - eigentlich sollte es folglich doch die normalste Sache der Welt sein, sich zunächst mal (= bis das Gegenteil bewiesen ist) ernsthaft mit psychischen Ursachen auseinanderzusetzen...

Leider ist Ihr Beispiel ein ganz typisches für das Machbarkeitsdenken der heutigen Medizin (aber leider zunehmend auch vieler Patienten), die meinen, mit dem Skalpell oder "magischen Tabletten" psychische Schwachstellen einfach umgehen oder austricksen zu können. Den Preis aber müssen hernach immer die Patienten selbst bezahlen - mit Symptomverschiebungen, Jahre später auftauchenden Folgebeschwerden, Stoffwechselerkrankungen, usw.

Ich bin mir bewußt, daß auch heute noch die meisten Menschen es als peinlich empfinden, einen Psychotherapeuten anzurufen - seien Sie aber andererseits auch sicher, daß sich psychische Probleme nicht dadurch beheben lassen, indem man das Symptom operativ beseitigt.

Insofern wünsche ich Ihnen den Mut, den Telefonhörer in die Hand zu nehmen, und daß sich Ihr Schwitzen nach einer hoffentlich für Sie aufschluß- und hilfreichen Psychotherapie möglichst bald deutlich reduziert.

Lieben Gruß und alles Gute!
Richard L. Fellner

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Post Wed, 22.Nov.06, 19:14      Re: Hyperhidrosis Reply with quoteBack to top

Hallo!

Danke für eure Antworten!
Als ich letztes Jahr mit meinem Hausarzt anfing, die Ursache für dieses Schwitzen zu suchen, schickte er mich auch unter Anderem zu einer Psychologin. Als ich dort war ging sie allerdings nicht wirklich auf mich ein, sonder verschrieb mir gleich diese Antidepressiva damit meine Ängste oder Aufregung etwas gedrückt werde und ich nicht mehr zu schwitzen beginne.

Erst nach der OP wurde mir so richtig bewusst, dass es mehr ein psychisches als ein körperliches Problem ist. Ich habe mir auch schon gedacht, dass ich es mit Medidation versuche, denn das ist etwas von dem ich eher überzeugt bin als von Psychotherapie. Wahrscheinlich bin ich gegenüber Therapeuten voreingenommen, aber ich persönlich kenne eben nur dieses eine schlechte Beispiel, dass ich oben erwähnt habe.

Bis dann...
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Post Wed, 22.Nov.06, 19:57      Re: Hyperhidrosis Reply with quoteBack to top

Hallo Bärbl,

sie hat Dir nur Medikamente verschrieben, ohne auf Deine persönliche Situation einzugehen? Das ist dann allerdings ein schlechtes BEispiel, was im Umkehrschluß heißt, daß Therapeuten gewöhnlich besser sind!
Man muß halt ein bißchen schauen, wie man die Therapeutensuche angeht, aber es ist zu bewältigen, da findest Du hier im Forum auch jede Menge Infos dazu.
Das mit Meditation ist sicher besser als nichts, ich will auch nicht ausschließen, daß das reicht, um solche Probleme zu lösen. Aber häufig ist Unruhe doch damit verbunden, daß man sich nicht in dem Maße durchsetzen kann, wie man das möchte (Du beschreibst das ja selbst, daß es dann auftritt, wenn Du mit anderen Menschen zu tun hast). Das kannst Du nur dadurch lösen, indem Du Fertigkeiten lernst, Dich durchzusetzen und das geht halt nicht durch Meditation, sondern durch Therapie.
Vielleicht magst Du Dir hier im Forum ja Mut anlesen, es doch nochmal mit einer Therapie zu wagen. Denn es gibt ja schon etliche, die da Berührungsängste haben und es dann doch gewagt haben und letztlich ganz froh waren darüber...
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