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Jenny Doe
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Post Tue, 14.Nov.06, 11:26      Gefühle zulassen Reply with quoteBack to top

Hallo zusammen!

Ich sitze auf einigen Gefühlen, wie z.B. Wut, Trauer, u.a. und schaffe es nicht, diese Gefühle mal zuzulassen. Ich schäme mich für Tränen, habe Angst, die Kontrolle über mich und meine Gefühle verlieren zu können, wenn ich sie zulasse.
Aber ich muss irgendeinen Weg finden, denn diese Gefühlsunterdrückung schlägt sich in psychosomatischen Beschwerden wie Kloß im Hals, Schwindelgefühl usw. nieder.
Meine Therapeutin hat mir heute angeboten, mal "Therapiehandschuhe" mitzubringen. Das sind Handschuhe, mit denen man auf ein Kissen schlagen kann. Das wäre genau das, was ich brauche, doch die Vorstellung, die Kontrolle über mich und meine Gefühle aufzugeben, macht mir Angst. Und die Vorstellung, ich stehe da und schlage auf ein Kissen ein, weckt ein Schamgefühl in mir. Ich kann mich doch vor anderen Menschen nicht so benehmen, denke ich.
Ich würde es gerne schaffen, diese Blockade mal zu durchbrechen, denn ich weiß, mir würde es besser gehen, wenn all die Gefühle mal rauskönnten, die da in mir brodeln.

Kennt jemand dieses Problem? Habt Ihr eine Idee? Habt ihr es selber geschafft, Gefühle zuzulassen?

Danke!

Gruß
Jenny

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Whoopie
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Post Wed, 15.Nov.06, 21:10      Re: Gefühle zulassen Reply with quoteBack to top

Hallo Jenny,

ist irgendwie auch gerade mein Thema. Schon lange habe ich den Wunsch meine Gefühle - gerade in der Therapie - zu zeigen. Und gerade da geht es nicht.

Ich wünsche es mir schon lange, aber gerade jetzt ist der Wunsch sehr drängend. Ich habe tiefe Gefühle - manchmal - wenn ich alleine bin. Auch für den Therapeuten als Menschen, aber in der Sitzung ist alles total gehemmt.

Ich spüre diese Gefühle in mir, suche die Sperre in mir und finde sie nicht.

Weiß noch nicht, was zu tun ist.

Gruß

Whoopie
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carö
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Post Wed, 15.Nov.06, 21:22      Re: Gefühle zulassen Reply with quoteBack to top

hallo jenny, hallo whoopie,

das war sehr lange auch mein thema... ich war lange wie eingefroren in der therapie.... die gefühlen kamen sehr langsam, tastend... ein halbes schrittchen vor, drei sätze voller panik zurück.. misstrauen, scham... irgendwann wieder beruhigen können, o.k. nix passiert, ich werde angenommen, neuer anlauf...


aus meiner erfahrung und aus vielen gesprächen mit meinem therapeuten darüber bin ich inzw. der ansicht, dass man es nicht erzwingen sollte. die seele hat ihre gründe für das zurückhalten... sicher es kann sehr erleichternd sein, gefühle rauszulassen, sie vor einem anderen (dem therapeuten) zu zeigen, sich damit auch angenommen zu fühlen... aber das braucht zeit und vertrauen... mit gewalt (z.B. durch div. therapeutische methoden, es gibt z.b. dieses umarmen/pat., die sich gegenseitig festhalten, weiss nicht mehr wie das heisst... da kommen ganz viele gefühle... das hat mich z.b. lange interessiert, weil ich auch fast verzweifelt bin, weil ich vor dem thera so erstarrt war, obwohl es im innern nur so kochte) sowas kann aber nur was werden (evtl.!), wenn ausreichend zeit danach da wäre, um aufgefangen zu werden. und meistens ist das nicht so... man geht danach nach hause.. die stunde ist vorbei.. und KANN sich sehr nackt und alleingelassen fühlen, wenn es zu schnell geht mit den gefühlen, die nach oben kommen...

sie kommen - ganz sicher - wenn die zeit reif ist. meine erfahrung.

habt geduld auch wenn ich es sehr gut verstehen kann, wie euch in etwa zumute sein muss. es ist kaum auszuhalten... friend

LG
caroline

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Der Kopf ist rund, damit die Gedanken die Richtung ändern können.

Last edited by carö on Wed, 15.Nov.06, 21:27; edited 1 time in total
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Whoopie
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Post Wed, 15.Nov.06, 21:26      Re: Gefühle zulassen Reply with quoteBack to top

Hallo Caroline,

ich weiß, es ist kein Maßstab wie lange andere brauchen.

Trotzdem würde es mich interessieren wie lange es bei Dir gedauert hat.

Gruß
Whoopie
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Post Wed, 15.Nov.06, 21:56      Re: Gefühle zulassen Reply with quoteBack to top

Hallo an alle!!

Habe auch das Probelem!! Kann auch oft nicht das tun was ich eigentlich machen möchte!!
Habe heute eine Frau kennen gelernt!! TRAUM!!!
Kann aber nichts damit anfangen eben weil ich mich nicht "öffnen" kann!!
Oder wenn ich auf einer Party bin und alle Shaken und ich will es und es geht nicht!! Weil ich mich dann nicht wohn fühle und mir denke das könnte "PEINLICH" sein obwohl es e komplet egal ist!!

Greetz
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Post Wed, 15.Nov.06, 21:59      Re: Gefühle zulassen Reply with quoteBack to top

Hallo Checker,

vollstes verständnis. obwohl es bei mir schon sehr viel besser geworden ist.

Gruß
Whoopie
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Post Wed, 15.Nov.06, 22:09      Re: Gefühle zulassen Reply with quoteBack to top

Bei mir hat sich noch nicht wirklich was getan!! Leider!!
Muss jetzt mal ne Therapie anfangen oder so!?
Hoffe das wird dann besser?!
Was ratet ihr mir dazu??
Therapie ja aber wo was wie??

Greetz
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Post Wed, 15.Nov.06, 22:13      Re: Gefühle zulassen Reply with quoteBack to top

Therapie, wenn DU es für notwendig hältst.

Wo? Beim wem? Kommt auf die Probleme na, aber vorallem auf die Sympathie zum Therapeuten.

Gruß
Whoopie
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sm
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Post Wed, 15.Nov.06, 23:02      Re: Gefühle zulassen Reply with quoteBack to top

Hi Jenny,

genau mein Thema dzt. Confused friend - und ich habe leider auch noch keine Lösung gefunden...

Quote:
Ich sitze auf einigen Gefühlen, wie z.B. Wut, Trauer, u.a. und schaffe es nicht, diese Gefühle mal zuzulassen. Ich schäme mich für Tränen, habe Angst, die Kontrolle über mich und meine Gefühle verlieren zu können, wenn ich sie zulasse.
Aber ich muss irgendeinen Weg finden, denn diese Gefühlsunterdrückung

Darf ich mal nachfragen? Ist das bei dir eher so, dass du diese Gefühle nicht so spürst - also von vornerherein abwehrst und nicht ausreichen zulässt? Oder eher so:

Also ich nehme das dzt. eher so wahr, dass Gefühle zwar durchaus (wieder) an mich herankommen. Manchmal zwar nur als "dumpfer Druck" (kann ich nicht beschreiben)... aber immnerhin. Nur schaffe ich es nicht diese Gefühle rauszulassen bzw. zu verarbeiten (auch ausserhalb der Therapie nicht). Und auch mein Thera sprach expressis verbis u.a. von Blockade und stellte einen Vergleich mit einem Dampfkochtopf an, dem das Ventil fehlt. Ich hoffe sowas
Quote:
Meine Therapeutin hat mir heute angeboten, mal "Therapiehandschuhe" mitzubringen.

hat mein Thera nicht auch im Sortiment Confused - aber ich könnte mir schon vorstellen, dass das was bringen könnte friend. Bei mir kommt neuerdings auch wieder eine starke innere Unruhe/Nervosität hinzu (aber auch kein Wunder wenn innerlich Vieles brodelt). Dagegen hat mein Thera mir vorgeschlagen (mal wieder) ein paar hypnotherapeutische Übungen zu machen. Hm, magst/kannst du mal beschreiben, wie du das Gefühle nicht zulassen können bei dir empfindest? Und ehrlich gesagt:
Quote:
habe Angst, die Kontrolle über mich und meine Gefühle verlieren zu können, wenn ich sie zulasse.

Vor meinem bildlichen Auge habe ich dzt. ebenfalls einen explodierenden Dampfkochtopf Confused. Und hoffe daher ebenfalls, dass man Gefühle dosiert zulassen kann, indem man sukzessive ein Ventil findet und öffnen kann.

Wenn ich zu sehr aus meiner dzt. Innenperspektive schreibe, dann sorry... aber in jedem Fall wünsche ich dir alles Gute!

LG
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Jenny Doe
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Post Thu, 16.Nov.06, 6:21      Re: Gefühle zulassen Reply with quoteBack to top

Guten Morgen zusammen!

Danke für Eure Antworten.

@ sternenmeer

Quote:
Ist das bei dir eher so, dass du diese Gefühle nicht so spürst - also von vornerherein abwehrst und nicht ausreichen zulässt? Oder eher so:
Also ich nehme das dzt. eher so wahr, dass Gefühle zwar durchaus (wieder) an mich herankommen. Manchmal zwar nur als "dumpfer Druck" (kann ich nicht beschreiben)... aber immnerhin. Nur schaffe ich es nicht diese Gefühle rauszulassen bzw. zu verarbeiten (auch ausserhalb der Therapie nicht).


Es ist irgendwie beides. Ich erzähle und erzähle und merke nicht, wie Gefühle in mir aufsteigen. Das fällt mir erst auf, wenn mir z.B. schwindlig wird oder ich nervös werde. Fragt mich dann meine Therapeutin, was ich fühle, kann ich darauf keine Antwort geben. Ich weiß es nicht. Ich könnte nicht sagen "ich bin wütend" oder "ich bin traurig". Ich kriege diese Gefühle irgendwie nicht zu packen. Fragt mich meine Therapeutin dann, was mir helfen würde, dann sage ich z.B. "ich möchte jetzt gerne Kegeln gehen. Die Kegelkugeln sind die Personen X, Y und Z, und ich werfe die Kugeln auf sie drauf und sie fallen alle um", oder "Ich hätte jetzt gerne eine Pistole und würde gerne X, Y und Z abknallen". Es ist irgendwie so, dass ich vom Kopf her weiß, dass ich wütend, traurig bin, aber fühlen kann ich es nicht.
Doch irgendwann passiert was, meist, klar, zum Ende der Sitzung. Dann spüre ich wie Tränen in mir aufsteigen. Dann beginnt der innere Kampf. Ich habe Angst zu weinen, ich schäme mich dafür und, ich habe Angst die Gefühle zuzulassen, weil ich nicht weiß, was da für Gefühle brodeln. Vom Kopf weiß ich, es ist Wut und Traurigkeit, aber da ich diese Gefühle nicht spüren kann, erscheinen mir meine Tränen irgendwie unverständlich, so grundlos. Schwer zu beschreiben. Und da ich nicht weiß, was da für Gefühle hinter den Tränen stecken, habe ich Angst, sie nicht kontrollieren zu können, wenn ich die Tränen zulasse.

Quote:
Dagegen hat mein Thera mir vorgeschlagen (mal wieder) ein paar hypnotherapeutische Übungen zu machen.


Das schlägt meine Thera auch immer wieder vor. Zu Hause mache ich auch Entspannungsübungen. Das klappt klasse. Ich muss mich nur hinlegen und prompt wird mein Körper schwer, warm, ... Aber sobald die Entspannungsübung zu Ende ist, bin ich wieder total unruhig.

Vorletzte Sitzung hat mir meine Thera vorgeschlagen so eine Art EMDR zu machen. Ich weiß jetzt nicht mehr, wie genau das heißt, was sie meinte. Es ist nicht direkt EMDR, dafür hält sie mich noch für zu instabil. Es geht bei dieser Methode um verarbeiten.
Als sie mir das vorschlug sagte ich "Nein, ich will nicht verarbeiten, ich bin noch nicht bereit dazu, ich will die Gefühle erst rauslassen und zulassen, ich will die Wut spüren, erst dann will ich verarbeiten." Über diesen Satz von mir denke ich die ganze Zeit nach. Klingt vielleicht jetzt witzig, aber ich weiß nicht, was genau ich damit meinte.

Gruß
Jenny

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Jenny Doe
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Post Thu, 16.Nov.06, 6:33      Re: Gefühle zulassen Reply with quoteBack to top

Hallo Caroline!

Quote:
aber das braucht zeit und vertrauen... mit gewalt (z.B. durch div. therapeutische methoden, es gibt z.b. dieses umarmen/pat., die sich gegenseitig festhalten, weiss nicht mehr wie das heisst... da kommen ganz viele gefühle...


Über eine "Holding-Therapie" habe ich auch schon oft nachgedacht. Ich kenne das Problem, Gefühle nicht wahrnehmen und nicht zulassen zu können, bereits aus meinen anderen Therapien. Ich konnte in diesem Thema trotz Jahre langer Therapie, keinen Fortschritt erzielen.
Aber, wenn mich meine Therapeutin in die Arme nahm, dann heulte ich ohne Ende, dann kam alles raus. Das ist etwas, was ich bis heute noch nicht so richtig verstehe. Wenn sie mir gegenüber saßen, schämte ich mich für meine Tränen, hatte Angst, mich nicht mehr kontrollieren zu können. Doch wenn sie mich festhielten, dann war das Scharmgefühl und die Angst weg.
Und da das befreiend wirkte, denke ich oft daran, mal eine Holding Therapie zu machen. Aber mir sind auch die Gefahren bekannt. Würde mich einfach jemand gegen meine Willen halten, hätte das eine retraumatisierende Wirkung.

Gruß
Jenny

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Post Thu, 16.Nov.06, 6:37      Re: Gefühle zulassen Reply with quoteBack to top

Mir stellt sich gerade eine Frage:

Habt Ihr das Problem bei allen Gefühlen oder nur bestimmten und nur bei bestimmten Themen?
Weil, so völlig gefühllos bin ich nicht. Es gibt situationen, da spüre ich Wut oder auch Traurigkeit und dann kann ich diese Gefühle auch zulassen.
Also vielleicht themnengebunden? Hmm

Gruß
Jenny

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Therese28
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Post Thu, 16.Nov.06, 11:20      Re: Gefühle zulassen Reply with quoteBack to top

hallo zusammen,

ich kann jetzt vermutlich nichts besonders hilfreiches beitragen -trotzdem interessiert mich das thema sehr.

auffällig hier finde ich, dass es anscheindend niemanden gibt, bei dem das "gefühle zulassen" nicht thema ist oder war.

hört sich für mich schon fast an wie das therapeutische rezept. bitte nicht mißverstehen -ist nicht als abwertung zu interpretieren- aber muss das denn unbedingt sein? kann man das "zulassen" als notwendigkeit bezeichnen um mit sich selber ins reine zu kommen?
Quote:
schaffe es nicht diese Gefühle rauszulassen bzw. zu verarbeiten
genau da möchte ich ansetzen. bedingt denn das eine zwangsläufig das andere?
mit anderen worten: muss man die gefühle "zulassen" bzw. von neuem durchleben um sie verarbeiten zu können?? meint ihr ist das unbedingt notwendig? reicht es denn nicht auch, das problem als solches zu ergründen, zu erkennen wo genau die belastung liegt, um damit fertig zu werden?
ich bin der meinung, die selbsterkenntnis ist das worauf es letzen endes ankommt -diese wiederum schließt das zwanghafte gefühle zulassen nicht mit ein.


grüße
menis
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Post Thu, 16.Nov.06, 11:44      Re: Gefühle zulassen Reply with quoteBack to top

Liebe Jenny,

danke für deine Antwort!

Quote:
Habt Ihr das Problem bei allen Gefühlen oder nur bestimmten und nur bei bestimmten Themen?

Gute Frage... Ich bin geneigt "nein" zu sagen und das als grundsätzliches Problem von mir zu sehen. Hm, bevor ich mir professionelle Hilfe suchte, war es bei mir so, dass ich mich ähnlich wie eine Maschine fühlte, sprich: Ich funktioniere (oder auch nicht), aber mein Gefühlssleben war wie abgestorben. Das ist jetzt wieder anders, denn Gefühle nehme ich wieder wahr
Quote:
Ich könnte nicht sagen "ich bin wütend" oder "ich bin traurig"

und kann auch halbwegs zuordnen, was für ein Gefühl mich beschäftigt. Das ist zwar noch ausbaufähig, aber immerhin. Ich erinnere mich allerdings noch eine Hausaufgabe, bei der ich zu bestimmten Situationen meine Gefühle notieren sollte, was megaschwer war, denn ich konnte das nicht gut erkennen. Vielmehr überlegte ich kopfmäßig, was wohl das passende Gefühl dazu sein könnte...crazy.

Und nachdem du auch von Ärger-/Wutgefühlen schreibst (nach die mein Thera btw. auch ab und mal fragt), dämmert mir, dass diese in meinem Gefühlsspektrum anscheindend echt nicht so ausgepprägt vorhanden sind - Beispiel:

Gestern erlebte ich eine Situation, in der ich - ohne dass ich irgendetwas sagt/tat - von einer Person patzig angeschnauzt wurde. Man könnte nun meinen, na ja, klar, Depressive bewerten sowas eh über oder sind einfach hypersensibel, etc. However, 2 Bekannte gaben mir das Feedback: "Das kann der nicht machen/bringen; so kann der nicht mit dir umgehen. Sowas ist unverschämt!" Jedenfalls finde ich zwar retrospektiv, dass Ärger-/Wutgefühle zwar angemessen gewesen wären, ich hatte sie aber nicht. Stattdessen schluckte ich das einfach; es setzte mir das zu in dem es meine Stimmung zum kippen/niederschlagen brachte. Irgendetwas läuft da jedenfalls falsch. Denn wenn ich das sofort angemessen kanalisieren könnte, würde das nicht erst jetzt in mir (leicht) zu brodeln beginnen.

Quote:
und merke nicht, wie Gefühle in mir aufsteigen. Das fällt mir erst auf, wenn mir z.B. schwindlig wird

friend. Hm, letzte Sitzung machte ich ja so eine Art Hypnoseübung, auf die ich mich allerdings nicht so einlassen konnte, weil mein Erregungsniveau sozusagen jenseits von gut und böse lag - aber gut: sie brachte mich zumindest etwas herunter. Ich merkte auch, wie manche Gefühle aufstiegen... und vielleicht liegt es an was anderem: Jedenfalls wurde mir plötzlich ziemlich schwindelig (ich dachte mein Stuhl dreht sich), so dass ich überlegte, ob ich die Übung zum Abbruch bringen muss Shocked.

Quote:
Doch irgendwann passiert was, meist, klar, zum Ende der Sitzung. Dann spüre ich wie Tränen in mir aufsteigen. Dann beginnt der innere Kampf.

friend. Erstaunlicherweis passiert mir das auch vorwiegend zum Stundenende hin. Also nicht, dass ich Weinen müsst/könnte... dieses Ventil ist einfach nach wie vor noch zugemauert. Ich glaube für meinen Teil, dass es nicht Scham ist (oder nur bedingt), denn ich kann schon seit langer Zeit auch nicht mehr dahein Weinen. Es ist eher wie Tränen/Gefühle steigen auf... sie erhöhen den innerlichen Druck... aber ich kann sie nicht rauslassen... den Druck nicht mehr ablassen. Total komisch. Sehr passend bezeichnet mein Thera das als Gefühlsstau.

Quote:
erscheinen mir meine Tränen irgendwie unverständlich, so grundlos.

friend. Grundlos geschieht im Leben fast nichts... aber letzte Woche konnte ich auch beim besten Willen nicht sagen, warum ich sooo abdrehte.
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Post Thu, 16.Nov.06, 12:07      Re: Gefühle zulassen Reply with quoteBack to top

Quote:
habe ich Angst, sie nicht kontrollieren zu können, wenn ich die Tränen zulasse.

Hm, ich weiss du meinst... das ist auch etwas, wovor ich in gewisser Weise Angst habe: Dass ich dann völlig ausser Kontrolle gerate, wenn ich z.B. mal weinen muss oder besser gesagt: Dass dann alles über mich hineinbrechen wird. Mein Thera sprach auch schon mal von "kontrollierten Menschen"... und ich habe den Verdacht: Damit meinte er auch mich Cool. However, diesem Gedanken begegne ich dzt. kopfmäßig: Ich stelle mir diesen Dampfkochtopf vor, über dessen Ventil sukzessive Druck herausgelassen wird. Dann dürften sich eigentlich "Überreaktionen" vermeiden lassen.

Die Kunst ist nur, dieses Venil zu finden. Hm, was könnte so ein Ventil sein: Mal Tränen zulassen zu können. Vielleicht etwas Sport, um die innerliche Anspannung/Unruhe/Nervosität etwas zu entladen. Kenne ich jedenfalls von früher, dass es mir durchaus ab und an gelungen ist, auch beim Sport etwas Stress/Ärger abzubauen - was sich mitunter sogar leistungssteigernd ausgewirkt hat. Klar, auch Entspannungsübungen, insbes. auch hypnotherapeutische Sachen, welche vielleicht "leichter" Zugang zum Unterbewussten verschaffen. Ich hab' auch ne Hausaufgabe auf, um Gedanken vielleicht so nach aussen bringen zu können. Aber wie gesagt: Ich bin auch noch am Ausprobieren...

Jedenfalls empfinde ich das für meinen Teil wirklich so: Irgendetwas brodelt in mir ganz heftig, aber ich bringe es nicht nach aussen und kann es nicht verarbeiten. Und das ist nicht auf ein "Thema" beschränkt und äussert sich nicht nur in der Therapie, sondern geht mir in vielerlei Hinsicht so, vgl. auch das banale Bsp. so. Das aber heftige Empfindungen ungleich stärkeren Druck erzeugen, versteht sich von selbst. Das staut sich an ("Gefühlsstau"), lässt sich aber nicht oder nur bedingt nach aussen kanalisieren. Und nicht nur das: Ich hab' den Eindruck, dass sich das bei mir manchmal in plötzliche Stimmungswechsel dergestalt umschlägt, dass ich zwar an sich traurig bin... aber stattdessen (als Ersatz-Ventil sozusagen) über etwas Lachen muss... Besser kann ich das gerade nicht beschreiben.

LG und gute Besserung!
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