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Trauerklößchen
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Post Sun, 12.Nov.06, 13:59      Sinnlos Reply with quoteBack to top

Hallo ihr da draußen...
tja wo soll ich anfangen...erst einmal hoffe ich, das das hier jemand liest und mir vielleicht auch etwas zurückschreibt.. zur zeit fühle ich mich nämlich von allen allein gelassen, unbeachtet, ungeliebt..aber was heißt "zur zeit"?! das ist ja schon immer so. ich weiß garnicht was ich mir davon erhoffe, wenn ich hier etwas schreibe. wenn ich mit anderen menschen über meine probleme rede, bekomme ich immer das gefühl, es interessiert sie überhaupt nicht. das denke ich jetzt eigentlich auch. es haben doch alle weiß gott besseres zu tun, als euch meinen mist durch zu lesen.. lange rede, kurzer sinn. es gibt kein bestimmtes problem, was ich beschreiben könnte. ICH bin das problem. meine ganze person. ich bin unfähig, irgendwas auf die reihe zu kriegen, irgendwas zu erreichen. das hat nichts mit selbstzweifeln zu tun, galub ich.. das IST einfach so... ich war auch schon mehrere male in therapie+immer erfolglos... ich habe den glauben verloren, das irgendetwas irgendwann besser wird. ist das das ende? wenn man aufhört, zu glauben und zu hoffen? kann ich mich dann selbst aufgeben? bzw habe ich das nicht schon längst? es tut mir leid, das ich sowas hier schreibe... ich wünsche allen noch einen schönen sonntag!
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Eve12
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Post Sun, 12.Nov.06, 14:25      Re: Sinnlos Reply with quoteBack to top

Liebes "Trauerklößchen",

bei allem Verständnis, das ich für Dich habe - ich selbst kenne auch dieses Verlassenheits- und Überflüssigkeitsgefühl, wie wohl viele andere auch - aber wie es aussieht, konzentrierst Du Dich offenbar viel zu sehr darauf. Und bist in ein enormes Selbstmitleid abgerutscht.

Wenn ich das sage, will ich Dich damit sicher nicht angreifen, im Gegenteil. Mir tut es leid, wenn jemand so hoffnungslos schreibt, wie Du hier. Aber Mitleid hilft Dir ebenso wenig wie das Selbstmitleid.

Du kannst viel tun, um aus Deinem Loch herauszukrabbeln. Guck Dich um nach anderem Kummer und Elend; es ist zwar eine Binsenweisheit, aber trotzdem stimmt es: Es hilft DIR, wenn Du Dich durchringst, etwas für andere zu tun. Andere, denen es womöglich noch schlechter geht als Dir, denn sie haben vielleicht akute oder lange währende, schlimme Probleme.

Außerdem kannst Du etwas für Deine Fitness tun, durch die Gegend laufen, bis Du so müde bist, dass Du wieder Dankbarkeit für das Ausruhen empfindest; mal eine ganze Weile nichts Festes essen, damit Du wieder den Genuss des Sattwerdens bei Hunger spürst; all das hilft wirklich. Aber all das kostet am Anfang viel Überwindung, und die Gefahr ist deshalb, entweder gar nicht damit anzufangen, aus Mutlosigkeit, oder aber, es gleich wieder aufzugeben. Ich weiß, einfach ist das nicht. Depressionen kenne ich eben auch. Nur: Letzendlich musst DU es wollen - und handeln. Hilfestellung dabei gibt es, nur kann Dir das TUN niemand abnehmen.

Es gäbe noch mehr, was Du selbst tun könntest, aber ich denke, für's erste reicht die kleine "Gardinenpredigt", oder? Wink

Liebe Grüße an Dich,
Eve


Last edited by Eve12 on Sun, 12.Nov.06, 15:03; edited 1 time in total
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Williams
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Post Sun, 12.Nov.06, 14:50      Re: Sinnlos Reply with quoteBack to top

Hallo Trauerklößchen !(was für ein niedlicher Name)


Irgendwie waren es dann aber nicht die richtigen Therapien, oder Du hast sie abgebrochen.(- weil sie ja sowieso nichts bringen?)

Ich schaue gerade auf Dein Alter.
Eine Psychoanalyse dauert drei Jahre. Und Du hast schon mehrere hinter Dir?
*erstaunt bin*
Was glaubst Du denn, woher Deine traurige Ader kommt?

Welche Interessen hast Du? Gibt es eine Leidenschaft in Deinem Leben?

Quote:
das hat nichts mit selbstzweifeln zu tun, galub ich..

Gut das Du nicht an Dir zweifelst!Very Happy

Du bist ziemlich sicher depressiv. Wie kommt das?
Habt ihr eine genetische Veranlagung in der Familie?
Hast Du etwas Schlimmes erlebt?

Liebe Grüße
Williams

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Alles, was uns an anderen mißfällt, kann uns zu besserer Erkenntnis führen. C.G Jung
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Trauerklößchen
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Post Sun, 12.Nov.06, 16:57      Re: Sinnlos Reply with quoteBack to top

hey ihr 2.
danke für eure ehrlichen antworten.
erstmal zu dir, eve.. es stimmt, das ich mich selbst bemitleide. aber ich bin dabei nicht egoistisch oder so...
ich habe schon 1 jahr lang mit behinderten zusammengearbeitet+weiß, das es menschen gibt, denen es viel viel viel schlechter geht als mir.. und ich weiß, das ich theoretisch mit meinem leben zufrieden sein müsste, denn ich bin nicht körperlich krank oder arm oder sonst was. und es ist mir unangenehm und ich fühl mich undankbar, weil ich trotzdem unglücklich bin..
trotzallem schaffe ich es nicht, mit mir selbst klarzukommen. ich finde mich absolut furchtbar, bei allem was ich tue. und ich komme mit meinen mitmenschen nicht zurecht. auf dauer scheint mich niemand gern zu mögen. ob das meine familie oder andere mitmenschen sind.

das beantwortet vielleicht schon ein paar fragen von dir, willams.
zu dem thema therapie... ich hab keine psychoanalyse gemacht. ich hab 1/4 jahr eine stationäre therapie gemacht+auch fast 1 jahr ambulant. ich weiß nicht, ob ich noch ne andere therapie machen kann, weil man ja auch nur ne bestimmte anzahl an stunden hat - so hab ich das jedenfalls verstanden.
du hast mir viele fragen gestellt, die nicht mit einem satz zu beantworten sind...und ich zweifle immer daran, ob jemanden das, was ich zu erzählen habe, wirklich interessiert... ich will niemanden langweilen. deshalb bin ich unsicher, ob ich jetzt wirklich noch mehr schreiben soll...
hmm

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Post Sun, 12.Nov.06, 17:07      Re: Sinnlos Reply with quoteBack to top

Hi!

Bei dem, was Du nun schreibst, sieht es eher nach handfester Depression aus, die Dir zu schaffen macht. Irgendetwas musst Du ja in den verschiedenen Therapien dazu erfahren haben. Wie wurde Deine Verfassung von den Therapeuten gesehen? Gab es Empfehlungen, wie Du weiter damit umgehen sollst?

Siehst Du selbst an Dir Eigenschaften, die Dir den Umgang mit anderen erschweren? Kannst Du Dir zu der Ursache etwas vorstellen?

Warum hier nicht mehr schreiben? Es erleichtert doch oft schon, einfach alles mal "loszuwerden".

LG, Eve
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Trauerklößchen
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Post Sun, 12.Nov.06, 18:07      Re: Sinnlos Reply with quoteBack to top

hey..
die therapien waren auf keinen fall nutzlos.. es hat immer gut getan, zu reden und von jemandem verstanden zu werden.. und ich bin insgesamt schon etwas sicherer geworden. es haben auch viele symptome nachgelassen, früher war ich depressiver, hab mich selbst verletzt+auch einige suizidversuche unternommen. das ist jetz alles nich mehr so, vielleicht auch, weil ich antidepressiva nehme.
mein großes problem ist diese riesige abneigung, die ich mir gegenüber habe. das ist bei mir schon so,seit ich 12 bin. ich hasse mich selbst. mein aussehen, mein verhalten, alles. genau kann ich das nicht beschreiben. aber ich bekomme ja immer wieder bestätigungen, da sich alle freunde früher oder später von mir abwenden, mich allein lassen, mir die freundschaft kündigen. das war schon soo oft so+ich verstehs einfach nicht. und mit meinen eltern streite ich auch immer. und deshalb KANN es ja nur so sein, das es an mir liegt oder? ich weiß nicht, was, aber ich scheine etwas an mir zu haben,was die leute nicht mögen. k.a.
naja und das alles führt dazu, das ich mich selbst nicht annehmen kann.und auch nicht will. und das ist wahrscheinlich das große problem. ich wehre mich dagegen. wenn man partout nicht bereit ist,etwas zu mögen,dann wird man es auch nicht mögen. und so lange wird mir auch eine therapie nicht helfen, das hat mir die letzte therapeutin erklärt+sie meinte, das sie mit mir nicht mehr weiter weiß+hat die therapie abgebrochen.
tja..was soll man da machen????
ich stehe mir hauptsächlich selbst im weg. aber ich kann nicht anders. ich habe angst, das sich nie etwas ändern wird. aber das wird der fall sein, weil ich nämlich garnicht zulasse, das etwas besser wird.....
wenn das nicht auswegslos ist, dann weiß ich auch nicht . nixweiss

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Post Sun, 12.Nov.06, 19:40      Re: Sinnlos Reply with quoteBack to top

Quote:
ich stehe mir hauptsächlich selbst im weg. aber ich kann nicht anders.

Hallo nochmal, Klößchen,

aus meiner Sicht scheint das Dein Kernproblem. Ich sehe das mit der Abneigung der anderen nämlich eher umgekehrt: Irgendwann fühltest Du Dich - mehrmals hintereinander vielleicht - abgelehnt und hast angefangen, das selbst zu glauben. Dann hast Du Dir dafür immer wieder die Bestätigung geholt, indem Du unbewusst Dein Verhalten so verändert hast, dass Du die Menschen damit irritierst; sie lassen Dich dann vorsichtshalber lieber in Ruhe, ziehen sich zurück - und Du verbuchst es prompt jedesmal als weitere Ablehnung; eine "sich selbst erfüllende Prophezeiung" also.

Ich bin sicher, Du bist ebenso liebenswert wie andere Menschen auch, nur hast Du es sehr schwer, Dich selbst anzunehmen. Das ist natürlich leichter über andere, die einen mögen. Wenn diese Bestätigung ausbleibt, gerät man schnell in eine Abwärts-Spirale. Mir ist das nicht unbekannt; nur weiß ich inzwischen, dass das Gefühl der Ablehnung - vorübergehend zum Glück - lediglich in MIR ist; es entspricht nicht der Realität. Nicht jeder muss einen mögen, wenn ich aber glaube, dass es keiner tut, schaffe ich die "besten" Voraussetzungen dafür, dass ich entsprechend wirke. Siehst Du den Mechanismus?

Zunächst wäre es das Allerwichtigste, dass Du selbst wieder anfangen könntest, zu glauben, dass Du NICHT so unmöglich bist, wie Du meinst. Damit könntest Du ganz vorsichtig beginnen, und - vielleicht mit Hilfe einer Therapie-Gruppe - das Schlupfloch aus der Ausweglosigkeit finden. Durch die Bestätigung dort könnte es Dir gelingen, Dich immer mehr ein wenig selbst zu mögen. Und dann käme auch irgendwann das positivere Echo der anderen "draußen".

Ich meine, so herum funktioniert es, nicht in der anderen Reihenfolge.

LG, Eve
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