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Riemann
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Post Sat, 11.Nov.06, 11:53      Umgang mit psychisch kranken Freunden, die verdrängen. Reply with quoteBack to top

Mit zwei lieben Freunden von mir habe ich dasselbe Problem: sie sind psychisch krank und verdrängen dieses.

Aufgrund meiner eigenen positiven Erfahrung damit, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, fühle ich mich als kompetenten Ansprechpartner. Mein Rat ist klar: wenn man Probleme hat, die man selbst nicht lösen kann, geht man zum Experten - in diesem Fall also zum Psychiater und zum Psychotherapeuten.

Doch was passiert? Gespräche über die psychischen Probleme des Gegenübers führen zu massiven Stimmungssenkungen desselben, der Versuch zu helfen wird mir übelgenommen. Klar irgendwie, wenn man was negatives Verdrängt, will man nicht daran erinnert werden. Nur ist Verdrängen halt keine Lösung, wie ich aus eigener Erfahrung weiß.

Also: wie kann ich psychisch kranke Freunde davon überzeugen, daß es das einzig richtige ist, eine Psychotherapie zu machen? Das Vorleben des Positiv-Beispiels reicht offensichtlich nicht - doch wenn das nicht hilft, was dann?
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Jenny Doe
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Post Sat, 11.Nov.06, 12:11      Re: Umgang mit psychisch kranken Freunden, die verdrängen. Reply with quoteBack to top

Hallo Riemann!

Quote:
Doch was passiert? Gespräche über die psychischen Probleme des Gegenübers führen zu massiven Stimmungssenkungen desselben, der Versuch zu helfen wird mir übelgenommen.


Hmmm, das kann ich verstehen. Wenn Freunde oder Bekannte mich bedrängen würden, mich in Therapie zu begeben und versuchen würden, mir Verdrängtes einzureden, dann würde mich das auch in eine negative Stimmung versetzen. Denn es ist nicht Aufgabe meiner Freunde und Bekannte, mich zu therapieren. Und es ist meine Entscheidung zu entscheiden, ob ich eine Therapie brauche oder nicht und wann.
Mein Tipp an dich: Nimm andere, wie sie sind und versuch nicht an ihnen rumzutherapieren oder sie ändern zu wollen. Wenn sie unter "ihrem Verdrängten" leiden, dann werden sie freiwillig in Therapie gehen. Freunde und Bekannte, die an anderen rumtherapieren und diagnostitieren, nerven. Das weiß ich aus eigener Erfahrung. Da vergeht mir auch die Laune.

Gruß
Jenny

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candle
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Post Sat, 11.Nov.06, 13:08      Re: Umgang mit psychisch kranken Freunden, die verdrängen. Reply with quoteBack to top

Hallo Riemann!

Warum möchtest Du denn auf Biegen und Brechen an Deinen Freunden rumdoktern? Bringt Dir das irgendwie Befriedigung?
Schöner wäre es, wenn Du allzeit ein offenes Ohr hättest und nicht drängen würdest. Natürlich kannst Du dann immer mal den Rat zum Arzt zu gehen einfliessen lassen. So jedenfalls läuft es irgendwie nicht. Deine Freunde kommen vielleicht bald nicht mal mehr zu Dir, weil sie nicht wieder eine Standpauke abholen möchten.


Wenn Du selber erkrankt bist, müßtest Du Verständnis haben, dass alles seine Zeit braucht.

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Liebe Grüsse candle!
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Riemann
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Post Mon, 13.Nov.06, 14:30      Re: Umgang mit psychisch kranken Freunden, die verdrängen. Reply with quoteBack to top

Jenny Doe, candle, vielen Dank für eure Antworten. Natürlich habt ihr recht, zu nerven zu beginnen ist nur kontraproduktiv. Aber ich habe nunmal selbst die Erfahrung gemacht, daß Verdrängen nichts bringt, und es früher oder später notwendig ist, konkrete Lösungen zu suchen - und irgendwie muß es doch möglich sein, diese Erkenntnis sachte zu transportieren!
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Jenny Doe
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Post Mon, 13.Nov.06, 15:55      Re: Umgang mit psychisch kranken Freunden, die verdrängen. Reply with quoteBack to top

Quote:
Aber ich habe nunmal selbst die Erfahrung gemacht, daß Verdrängen nichts bringt


Hallo Riemann!

Das ist Deine Erfahrung. Doch du kannst nicht von dir auf alle verallgemeinern. Nur weil Dir etwas gut getan oder geschadet hat, heißt das nicht, dass es anderen Menschen ebenfalls gut tut oder schadet
Verdrängung ist nicht nur negativ, sondern auch ein Schutzmechanismus, der einen Sinn hat. Ihn leichtfertig zu zerstören, wie du das tust, kann fatale Folgen haben.
Geh mit Deinen Freundinnnen in die Disko, mach mit ihnen Partys, ... mach das, wozu Freunde da sind und lass es, an ihnen rum zu diagnostizieren.

Gruß
Jenny

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CryingFlower
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Post Mon, 13.Nov.06, 18:38      Re: Umgang mit psychisch kranken Freunden, die verdrängen. Reply with quoteBack to top

Hallo Riemann,

kann dich verstehen. Ich kannte auch mal jemandem... weiß nicht, ob unbedingt eine Therapie nötig war, aber das habe ich dieser Person auch nie geraten, aber das totale Verdrängen von ihr hat mich wahnsinnig gemacht. Ich persönlich würde schon hin und wieder versuchen, ganz vorsichtig in die Richtung vorzudringen, daß sie sich ihren Problemen zuwenden sollten oder daß man für sie da ist usw., aber es permanent zu tun und zu offen, führt wohl leider eher zum Gegenteil. Bin da auch nicht so der Spezialist drin...
Im Übrigen halte ich es nicht für falsch, jemanden zu einer Therapie zu raten, wenn man es vorsichtig tut und nicht nach dem Motto, daß man verrückt ist (aber so wirst du es ja auch nicht getan haben). Ich habe damals auch nur wegen einer Freundin die Therapie begonnen, d.h. damit meine ich, sie hat mir gesagt, ob nicht vielleicht richige Hilfe besser sei, wenn ich nur so schlecht drauf sei, sterben wollte usw. Erst war ich total fertig, aber ich habe mich innerhalb weniger Tage mit dem Gedanken einer Therapie angefreundet und war keine zwei Wochen später zum ersten Termin. Obwohl es mir so schlecht ging, habe ich erst diesen Ausspruch meiner Freundin gebraucht, um es selbst zu begreifen, ich hätte sonst wohl noch ewig nicht daran gedacht, zum Arzt zu gehen, obwohl ich kurz davor war, mir einen Strick zu nehmen. Daher würde ich es an deiner Stelle vorsichtig und hin und wieder (nicht permanent) weiter versuchen, an deine Freunde heranzukommen, wenn du der Ansicht bist, daß sie tiefere Probleme haben. Freunde sind auch dazu da, um auf so etwas aufmerksam zu machen, das hat meiner Ansicht nach nichts damit zu tun, jemanden verändern zu wollen.

LG,
CryingFlower
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Riemann
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Post Mon, 13.Nov.06, 18:54      Re: Umgang mit psychisch kranken Freunden, die verdrängen. Reply with quoteBack to top

Jenny Doe wrote:
Das ist Deine Erfahrung. Doch du kannst nicht von dir auf alle verallgemeinern.

Ja, ich bin fest überzeugt, daß es eine allgemein gültige Tatsache ist, daß bei ernsten, schwer belastenden psychischen Problemen Verdrängen keine Lösung ist.

Und Du scheinst den Schweregrad etwas falsch zu verstehen: der eine Fall, von dem ich spreche, berichtet von konkreten Selbstmordplänen, der andere hat schon einen Selbstmordversuch sowie SVV hinter sich.

Jenny Doe wrote:
Geh mit Deinen Freundinnnen in die Disko, mach mit ihnen Partys, ... mach das, wozu Freunde da sind und lass es, an ihnen rum zu diagnostizieren.

Nur so aus Interesse, wie kommst Du drauf, daß ich von Freundinnen spreche?
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Jenny Doe
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Post Mon, 13.Nov.06, 19:14      Re: Umgang mit psychisch kranken Freunden, die verdrängen. Reply with quoteBack to top

Hallo Riemann!

Quote:
Und Du scheinst den Schweregrad etwas falsch zu verstehen


Dass es um Selbstmord geht, war Deinem Posting nicht zu entnehmen.
Ich ging davon aus, dass es um psychische Probleme geht, von denen Du annimmst, dass sie diese verdrängen und Deine Freunde von Deinen Versuchen ihnen ihr Verdrängtes klar zu machen, genervt sind.
Siehe:
Quote:
Gespräche über die psychischen Probleme des Gegenübers führen zu massiven Stimmungssenkungen desselben, der Versuch zu helfen wird mir übelgenommen


Wenn es um konkrete Selbstmordpläne geht, da kann ich dir als Formsmitglied nur den Tipp geben, Dich an die Polizei zu wenden.

Quote:
Nur so aus Interesse, wie kommst Du drauf, daß ich von Freundinnen spreche?


Mein Fehler.

Gruß
Jenny

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münchnerkindl
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Post Mon, 13.Nov.06, 20:27      Re: Umgang mit psychisch kranken Freunden, die verdräng Reply with quoteBack to top

Riemann wrote:

Und Du scheinst den Schweregrad etwas falsch zu verstehen: der eine Fall, von dem ich spreche, berichtet von konkreten Selbstmordplänen, der andere hat schon einen Selbstmordversuch sowie SVV hinter sich.


Hi,

das hört sich so an als wären sie durch ihre Selbstmordaktivitäten schon mit Psychiatrie etc in Berührung gekommen Confused Weil wo landet man denn wenn man sowas plant/ausführt und gefunden wird?

Haben die beiden schlechte Erfahrungen gemacht mit Psychiatrie etc?

Hast Du es schonmal versucht selbst vorsichtig mit den beiden zu reden? Du bist irgendwann draufgekommen daß Verdrängung nichts löst, wie ging es Dir vorher und wie bist Du da draufgekommen?

Im Moment ist für jemanden der verdrängt die Verdrängung eine Bewältigungsstrategie, die die Sache zwar verschlimmert aber immerhin sowas wie normalität aufrechtzuerhalten hilft.
Du musst immer bedenken, daß jemand der verdrängt erstmal Panik hat hinter die Fassade zu blicken, und in manchen Fällen ist es auch die pure Faulheit oder auch Stolz (was iiiiich, ein Problem??). Die Angst muss erstmal genommen werden und für die Faulheit benötigt es eine entsprechend grosse Motivation (sprich Leidensdruck) und der Stolz, naja, auch dazu benötigt man eine Motivation.

Also sei für sie da, hör zu usw. Nur so dringt man zu dem eigentlichen Kern der Person durch, hinter die Fassaden die Menschen errichten.

Aber lass Dich auch nicht ausnutzen. Verdränger spannen gerne ihre ganze Umwelt ein um sich selbst zu stabilisieren (zB um Aufmerksamkeit zu erpressen) . Und wenn so jemand damit endlos durchkommt dann hat er natürlich auch keinen Grund sein Verdrängungsverhalten zu ändern.

Liebe Grüsse,

Petra
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vallée
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Post Mon, 13.Nov.06, 20:43      Re: Umgang mit psychisch kranken Freunden, die verdräng Reply with quoteBack to top

Quote:
Freunde sind auch dazu da, um auf so etwas aufmerksam zu machen, das hat meiner Ansicht nach nichts damit zu tun, jemanden verändern zu wollen.

Da stimme ich zu!
Allerdings klingt es bei Riemann eher selbstherrlich.
Wie Jenny schon sagte, Verdrängung ist nicht nur negativ. Und wenn man mit der Attitüde "Du bist psychisch krank." an jemanden herantritt, dann sind "Stimmungsverschlechterungen" vorprogrammiert. Auch wenn du vllt. Recht hast Riemann. Manchmal zählt Fingerspitzengefühl mehr als Fakten, Fakten, Fakten. zwinkernd..
Und wie dem auch sei, e sind nur deine Fakten, nicht die der Freunde.


Ich denke für jeden kommt die Zeit und für deine Freunde, Riemann ist es vllt. noch nicht Zeit. Und dann muss man sich auch mit dem Gedanken anfreudnen nicht gottgleich zu sein und damit nicht allen helfen zu können. Es ist nicht schön, gerade wenn es um gute Freunde geht,a ber es ist ne Tatsache.
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sm
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Post Tue, 14.Nov.06, 2:31      Re: Umgang mit psychisch kranken Freunden, die verdräng Reply with quoteBack to top

Hallo,

im Prinzip kann ich mich meinen Vorrednern wie insbes. Jenny Doe und Vallée nur anschließen... aber trotzdem ein paar Gedanken von mir:
Quote:
Ja, ich bin fest überzeugt, daß es eine allgemein gültige Tatsache ist, daß bei ernsten, schwer belastenden psychischen Problemen Verdrängen keine Lösung ist.

Du magst Recht haben... aber die Aufnahme einer Therapie setzt immer auch die Bereitschaft voraus ein solche aufnehmen zu wollen, sprich: ein gewissen Änderungsmotivation und die Einsicht der Notwendigkeit einer Therapie. Ich hätte wie deine Freunde mit Widerstand reagiert, wenn mir jemand seine Meinung hätte überstülpen wollen, weil ich schlichtweg eine Zeit lang (noch) nicht die innere Bereitschaft hatte, eine Therapie zu beginnen. Man kann eben niemanden helfen, der sich nicht helfen lassen will. That's life. Wie wäre es wenn du deine Hilfe vielmehr als Angebot anbieten würdest? In etwa dergestalt: Wenn ihr meine Hilfe benötigt, könnte ihr gerne auf mich zukommen. Nicht mehr und nicht weniger - allerdings losgelöst von der Erwartung, dass deine Freunde dies tatsächlich tun werden. Ich kann nicht abschätzen inwieweit effektiv Suzidgefahr besteht
Quote:
Und Du scheinst den Schweregrad etwas falsch zu verstehen: der eine Fall, von dem ich spreche, berichtet von konkreten Selbstmordplänen, der andere hat schon einen Selbstmordversuch sowie SVV hinter sich.

denn mit drängt sich die Widersprüchlichkeit auf das "konkrete Selbstmordpläne" von denen du sprichst ja nicht der "Verdrängung" unterliegen, von welcher du zuerst gesprochen hast. Sondern Selbstmordpläne sind eher bewusst und konkret. Wie auch immer... in diesem Fall könntest du auch diesem Freund eine Telnr. einer Kriseninterventionstelle heraussuchen, bei welcher er bei Bedarf anrufen kann.

Und btw. um nochmals auf das Verdrängen zurückzukommen: Verdrängung ist in gewisser Weise ja auch ein Schutzmechanismus, der sich mal als nützlich erwiesen hat... Eine solche Schutzmauer sollte man als Laie bei anderen nicht "gewaltsam" einreissen wollen.

LG
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Post Tue, 14.Nov.06, 6:47      Re: Umgang mit psychisch kranken Freunden, die verdrängen. Reply with quoteBack to top

Quote:
Eine solche Schutzmauer sollte man als Laie bei anderen nicht "gewaltsam" einreissen wollen.


*Nick* Und erst recht dann nicht, wenn jemand konkrete Selbstmordpläne hat. Dann ist Stabilisierung angesagt und nicht das Aufdecken von Verdrängtem. Das wäre so wie wenn jemand auf einem Hochhaus steht in der Absicht zu springen und dann kommt jemand daher und sagt: "Erinnerst du Dich noch daran, wie Deine Eltern dich misshandelt und gehasst haben, ...". Dem kann man auch gleich einen Schups geben, damit er runterfliegt
Und jemand, der konkrete Selbstmordpläne hat, ist sich bereits der Tatsache bewusst, dass er Probleme hat. Würde er keine Probleme wahrnehmen, würde er sich nicht umbringen wollen.

@ Riemann: Das Wissen, dass Verdrängung schadet, reicht nicht aus um die Welt verändern und retten zu können. Die Psychologie ist nicht umsonst etwas, was man studieren muss.

Gruß
Jenny

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Post Tue, 14.Nov.06, 10:40      Re: Umgang mit psychisch kranken Freunden, die verdräng Reply with quoteBack to top

sternenmeer wrote:

Verdrängung ist in gewisser Weise ja auch ein Schutzmechanismus, der sich mal als nützlich erwiesen hat...

Eine solche Schutzmauer sollte man als Laie bei anderen nicht "gewaltsam" einreissen wollen.



Es wäre auch für einen Profi höchst unprofessionell zu versuchen "gewaltsam" beim Patienten irgendwas einreissen zu wollen in den allermeisten Fällen.

Weil man mit Druck nur wieder Widerstand aufbaut. In dem Fall ist aber Vertrauen nötig. Weil die Verdrängung ja meist auf Angst begründet ist.
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Post Tue, 14.Nov.06, 19:42      Re: Umgang mit psychisch kranken Freunden, die verdrängen. Reply with quoteBack to top

Jenny Doe wrote:
Dass es um Selbstmord geht, war Deinem Posting nicht zu entnehmen.

OK, vielleicht hätte ich mich von vorneherein klarer ausdrücken sollen...

Jenny Doe wrote:
Wenn es um konkrete Selbstmordpläne geht, da kann ich dir als Formsmitglied nur den Tipp geben, Dich an die Polizei zu wenden.

Dafür sind die Selbstmordankündigungen dann wieder zu wenig konkret.

Jenny Doe wrote:
Quote:
Nur so aus Interesse, wie kommst Du drauf, daß ich von Freundinnen spreche?


Mein Fehler.

Nicht Dein Fehler, sondern mein Interesse. Einer der beiden von mir angesprochenen Freunde ist tatsächlich weiblich. Daß ich mich von ihr hochgradig angezogen fühle, macht die Situation nicht grade einfacher...
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Post Tue, 14.Nov.06, 19:51      Re: Umgang mit psychisch kranken Freunden, die verdräng Reply with quoteBack to top

münchnerkindl wrote:
Riemann wrote:

Und Du scheinst den Schweregrad etwas falsch zu verstehen: der eine Fall, von dem ich spreche, berichtet von konkreten Selbstmordplänen, der andere hat schon einen Selbstmordversuch sowie SVV hinter sich.


das hört sich so an als wären sie durch ihre Selbstmordaktivitäten schon mit Psychiatrie etc in Berührung gekommen Confused Weil wo landet man denn wenn man sowas plant/ausführt und gefunden wird?

Haben die beiden schlechte Erfahrungen gemacht mit Psychiatrie etc?

Ersterer hat seiner Mutter versprochen, mit seinem Selbstmord noch bis zu ihrem Ableben zu warten - aber dann ist der Suizid laut eigener Aussage fix eingeplant. Psychotherapie ist für ihn undenkbar, das wäre ja eine Schande.

Letztere (ein klassischer Fall von Borderline-Persönlichkeitssörung) hatte vor einiger Zeit SVV und einen Selbstmordversuch. Darüber spricht sie zwar nicht mit mir, aber ihre Narben sprechen eine deutliche Sprache.

Sie war schon mehrere Male in Psychotherapie, hat aber jedes Mal sehr schnell wieder beendet, immer wenn sie eine leichte Besserung spürte. Daß man in einigen wenigen Sitzungen keine schwere Persönlichkeitsstörung aufarbeiten kann, sollte wohl klar sein...

münchnerkindl wrote:
Hast Du es schonmal versucht selbst vorsichtig mit den beiden zu reden?

Genau das versuche ich ja, und dafür wollte ich hier Tipps haben.

münchnerkindl wrote:
Du bist irgendwann draufgekommen daß Verdrängung nichts löst, wie ging es Dir vorher und wie bist Du da draufgekommen?

Verdrängungsphase: langsame, stetige Verschlechterung meines Befindens. Erkenntnis: massive Verschlechterung. Dann: Konsequenzen ziehen, Hilfe suchen. Massive Verbesserung.

Danke für Deine restlichen Ausführungen, Petra, ist alles sehr vernünftig.
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