Effektin EN - Erfahrungsberichte?

sporadischer Gast 10 Wien W, 20

Hallo,

mir wurde vom AKH Effektin 150 mg. 1x täglich verschrieben.
Wer hat Erfahrungen damit gemacht?

Rolling Eyes

Forums-InsiderIn 377 Wien M, 26

im drogen-forum liegt ein umfassender erfahrungsbericht zu diesem antidepressivum von mir vor. ich fürchte halt nur, daß es nicht regelkonform ist, hier einen link anzugeben - so wie medikamentendebatten im allgemeinen hier nicht gerne gesehen sind. wenn ein moderator das ok gibt, folgt der link aber natürlich.

sporadischer Gast 10 Wien W, 20

Es gibt hier kein Drogen Forum. Zumindest hab ich es nicht gesehen. Wink

Forums-InsiderIn 377 Wien M, 26

Ich meinte auch nicht hier - sondern eben im drogen-forum. Wink

Nachdems der Admin erlaubt hat, hier der Link:

http://www.drogen-forum.com/forum/showthread.php?t=55178

Kurzzusammenfassung: Ich war zunächst sehr skeptisch gegenüber Psychopharmaka, bin jedoch mittlerweile sehr positiv davon überrascht bis begeistert. Dank Efectin habe ich mehr Spaß am Leben, mehr Optimismus, mehr Selbstvertrauen, mehr Antrieb und mehr soziale Fähigkeiten. Für mich die ideale Ergänzung in meinem Kampf um ein besseres Leben.

Nebenwirkungen: sexuelle Dysfunktion, Schlaflosigkeit.

Objektivierung: Drogen aller Art öffentlich zu verherrlichen ist grob fahrlässig - selbstverständlich gilt dies auch für Antidepressiva. Daher auch ein paar allgemeine kritische Worte: "endogene" Depressionen, d.h. solche, die als rein organische Störungen des Gehirnstoffwechsels zu verstehen sind, gibt es meiner Meinung nach nicht (bzw. sind eine Legende, gezielt in die Welt gesetzt, um mehr Antidepressiva zu verkaufen), d.h. Depressionen haben immer psychische Ursachen. Weiters behandeln Antidepressiva nur die Symptome; sie sind damit keine Heilmittel im eigentlichen Sinn. Aus diesen beiden Punkten folgt, daß es absolut unerläßlich ist, neben AD-Einnahme an den Ursachen der Depressionen zu arbeiten, ansonsten gehts einem nach dem Absetzen genauso mies wie vorher. Psychotherapie ist dafür die naheliegendste (aber nicht einzige) Option. Allerdings kann die symptomatische Wirkung von ADs eine Psychotherapie erleichtern oder überhaupt erst ermöglichen und bis zum Erreichen des Behandlungsziels für mehr Lebensqualität sorgen - und alleine das kann schon ungemein wertvoll sein.

Helferlein 70 Düsseldorf M, 20

Riemann wrote:

Daher auch ein paar allgemeine kritische Worte: "endogene" Depressionen, d.h. solche, die als rein organische Störungen des Gehirnstoffwechsels zu verstehen sind, gibt es meiner Meinung nach nicht (bzw. sind eine Legende, gezielt in die Welt gesetzt, um mehr Antidepressiva zu verkaufen), d.h. Depressionen haben immer psychische Ursachen.

Depressionen, welche, das, was du unter "psychisch" verstehst, als Ursache haben, werden Neurosen genannt. Also psychische Probleme aller Art, die einen unbewälltigten Konflikt als Ursache haben. Es gibt durchaus Menschen, die unter Depressionen leiden, weil ihre Biochemie im Gehirn nicht im Gleichgewicht ist. Z.B. wenn man einen Kerngesunden und frühlichen Menschen Kokain abhängig machen würde (in dem man ihn zb. zwingt), dann würde dieser auf Entzug desgleichen Depressionen bekommen, weil seine Biochemie im Gehirn aus dem gleichgewicht gebracht wurde.

Du solltest also mit deinen medizinsichen Verschwörungstheorien, vielleicht etwas zurückhaltender sein
Wink

. ICh habe allgemein das Gefühl, dass viele in diesem Forum Antipathien gegenüber Ärzten oder der Medizin verspüren, aber vielleicht ist das garnciht so unberechtigt.

Chefkoch

Forums-InsiderIn 377 Wien M, 26

Depressionen durch chemisches Ungleichgewicht im Gehirn nach Substanzmißbrauch - OK. Das ist aber auch schon der einzige Fall, wo ich mir Depressionen mit rein körperlichen Ursachen einreden lasse. Ansonsten bin ich davon überzeugt, daß alle anderen Depressionen psychisch verursacht sind - Neurosen also, wenn Du das so nennen willst.

Viele Ärzte und Pharmazeuten behaupten aber das Gegenteil davon; offensichtlich spielen hier finanzielle Interessen mit. Und das sind keine Verschwörungstheorien, sondern Tatsachen. Die Pharma-Hersteller wollen ihre Produkte verkaufen, und sie machen Werbung dafür, so wie jeder, der etwas verkaufen will.

Auch daß die Krankenkassen lieber für Antidepressiva bezahlen als für Psychotherapie liegt auf der Hand - immerhin ist ersteres wesentlich billiger. Und es klingt ja auch so schön einfach - ein paar Pillen schlucken, und schon ist man wieder fröhlich. Wer will schon über lange Zeit hart an sich arbeiten?

Forums-InsiderIn 219 Germany W, 39

Hallo Chefkoch,

Chefkoch22 wrote:

Depressionen, welche, das, was du unter "psychisch" verstehst, als Ursache haben, werden Neurosen genannt. Also psychische Probleme aller Art, die einen unbewälltigten Konflikt als Ursache haben.

Depressionen zählen zu den sogenannten "Affektiven Störungen" und haben mit Neurosen, die heutzutage unter der Gruppe "Neurotische, Belastungs- und somatoforme Störungen" zusammengefaßt werden, nichts zu tun.

Nur zu Info!

Gruß von
Troja

Helferlein 70 Düsseldorf M, 20

Tut mir leid, aber ich habe diese Infos von meinem Vater, der zufällig neben seiner Praxistätigkeit als Dermatologe und Allergologe noch Psychotherapie studiert hat inkl. Zulassung. Aber kann mir ja egal sein, es gibt immer irgendwelche Personen, die über solche Statments Anerkennung suchen Wink

. Zudem schließt das eine, das andere ja nicht aus, man kann deine Begriffe ohne Problem dem Begriff Neurose subordinieren. Damit will ich keineswegs leugnen das du Ahnung hast, nur in diesem Fall irrst du dich, zusagen Depressionen haben gar nichts mit Neurosen zutun ist lächerlich.

Gruß

Chefkoch

Psychotherapeut 1589 Wien M

Hallo Chefkoch,

es mag sein, daß Ihr Vater Ihnen das früher mal erklärt hat, als noch andere Diagnoseschemata verwendet wurden. Seit einigen Jahren aber werden Depressionen definitiv (und in der Diagnostik obligatorisch) den affektiven Störungen zugerechnet:

http://www.psychotherapiepraxis.at/artikel/icd-10/
Zum Thema "Depressionen und AD's" findet sich ein Artikel von mir unter dem Link "Archiv".

Nun im Sinne des Fragestellers bitte wieder zurück zum eigentlichen Anliegen - danke!

Freundlichen Gruß
R.L.Fellner

Helferlein 70 Düsseldorf M, 20

Ich streite überhaupt nicht ab, dass man Depressionen dem Begriff "Affektive Störungen" subordinieren kann, ich sage nur das Depressionen, welche aus psychischen Gründen hervorgerufen wurden, nicht bewältigte Konflikte als Ursache haben und folglich (auch) Neurosen sind. Die Definition einer Neurose ist eine psychische Störung, die unbewältigte Konflikte als Ursache hat, nur DAS hat mir mein Vater erzählt und folgerichtig sind Depressionen (auch) Neurosen, zumindest solche, die das was man unter "psychischen Problemem" versteht als Ursache haben. Neurosen können aber auch etwas völlig anderes als Depressionen hervorrufen, aber vielleicht hätte ich garnicht erst damit anfangen sollen, tut mir leid Wink

.

p.s.: Gut zu Wissen, dass der gebräuchliche Begriff "Affektive Störung" heisst.

Gruß Chefkoch

sporadischer Gast 24 Hamburg M, 45

"Eine Neurose ist eine seelisch bzw. psychosozial bedingte Gesundheitsstörung ohne nachweisbare organische Grundlage. Eine Depression ist eine Gemütsstörung. Wenn sich beides bei den konkreten Leiden vereinigt, nennt man es eine neurotische Depression, heute auch als Dysthymie bezeichnet."

Volker Faust, genaueres unter

psychosoziale-gesundheit.net/psychiatrie/neurodepression.html

Helferlein 129 Wien W, 25

wie auch immer...

nun zurück zum thema: ich nehm effectin nun schon seit mehr als 4 jahren - und kann von keinerlei nebenwirkungen berichten. hab schon viele dosen durch: 50 / 75 / 150 / 300. habs in allen gut vertragen und bin froh, dass ich letztendlich hiermit doch ein medikament gefunden habe, das mir hilft...

mir allein wars und is es zu wenig - hab noch ein paar andre dabei... und auch hier: bisher hab ich kaum was gefunden, was damit nicht kompatibel wär. auch fast alle "herkömmlichen" Medikamente vertragen sich damit.

ah ja: doch eine nebenwirkung: ich hab wieder mehr pickel Sad

(laut hautärztin dadurch ausgelöst...)

Forums-InsiderIn 219 Germany W, 39

Quote:

Affektive Störungen F30-F39

F34.1 Dysthymia
Hierbei handelt es sich um eine chronische, wenigstens mehrere Jahre andauernde depressive Verstimmung, die weder schwer noch hinsichtlich einzelner Episoden anhaltend genug ist, um die Kriterien einer schweren, mittelgradigen oder leichten rezidivierenden depressiven Störung (F33.-) zu erfüllen.

ICD 10, das heutzutage anerkannte Diagnosemanual, Link siehe oben Beitrag von Hrn. Fellner

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