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Gaumenfreuden
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Post Thu, 09.Nov.06, 19:37      Wann ist die Therapie zu Ende? Reply with quoteBack to top

mir geht es seit ein paar monaten super, ich nehme kein zyprexa mehr seit april. und nun? meine therapeutin und ich sind nur noch gut gelaunt, lachen und machen smalltalk. klar, habe ich noch probleme. mit dem leben. mit meinem mann (s. thread). aber mir gehts gut.

lg
GF
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sonnewasser
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Post Thu, 09.Nov.06, 19:46      Re: Wann ist die Therapie zu Ende? Reply with quoteBack to top

hallo gaumenfreuden,

wieviele Stunden hättest du denn noch?

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Menschen, die zu oft zwischen den Zeilen lesen, lernen sich selbst besser kennen Wink
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thorn
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Post Thu, 09.Nov.06, 20:13      Re: Wann ist die Therapie zu Ende? Reply with quoteBack to top

Hey GF,

gutes Thema, so geht's mir nämlich auch gerade. Sagte neulich schon zu meiner Thera im Scherz, dass ich hoffe, bis nächste Woche mal wieder ein paar Probleme angehäuft zu haben, weil ich's schwierig finde, wenn die Stunde fast nur aus Smalltalk und positiven Berichten meinerseits besteht Rolling Eyes ... Da meinte sie, dass wir ja mal überlegen könnten, die Stundenfrequenz zu ändern oder sowas. Naja, mir zieht sich bei der Vorstellung, die Therapie demnächst zu beenden, doch ganz schön der Magen zusammen. Nur "Abschiedsschmerz" oder doch noch offene Probleme? Ich meine, ich habe faktisch noch viele Problemfelder, in denen es keine echte Veränderung gegeben hat, aber ich habe gleichzeitig das sichere Gefühl, durch die Therapie das nötige Rüstzeug bekommen zu haben, um (in meinem Tempo) selbständig damit fertig werden zu können. Und das Allermeiste belastet mich einfach viel weniger, ich bin sehr viel stabiler geworden, wie mir scheint, ruhe mehr in mir und erarbeite mir schon seit Langem selbständig immer wieder neue Strategien für das ein oder andere Ding. - Fertig, oder was?

Überlege derzeit, das eine Problem, das ich bisher nur ein oder zwei Mal sacht gestreift, aber nie zum Thema gemacht habe, anzusprechen, was mir aber echt nicht leicht fallen würde. Sozusagen mein Ass aus dem Ärmel zu holen, um die Therapie "am Leben zu erhalten". Klingt das für andere auch so strange wie für mich selbst? Confused

Keine Ahnung ...

GF, wie ist das denn bei dir mit den noch ungelösten Problemen - sprecht ihr in der Therapie darüber, kann dir deine Thera dabei weiterhelfen?


Viele Grüße,

thorn
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Gaumenfreuden
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Post Thu, 09.Nov.06, 21:05      Re: Wann ist die Therapie zu Ende? Reply with quoteBack to top

hmmm, mein ungelöstes problem nummer eins ist mein mann. und die ehe überhaupt. ist nichts für mich. mag nicht mehr. dabei kann sie mir sicher nicht helfen. wohl aber mich auffangen, wenn ich in die sozialhilfe abrutsche wegen einer scheidung und wieder ins grübeln komme. könnte ja sein:)

das ass im ärmel... klar, habe ich eine dunkle stelle. aber die gehört da nicht rein. das ist meine sache, die ich für mich geklärt habe. ich muss da kein schlechtes gewissen haben.

ich rede sehr gern mit ihr. wir haben keine begrenzung, was die sitzungen angeht. man könnte das bis ins unendliche treiben. ehrlich gesagt, denke ich mittlerweile: jeder sollte eine couch haben:) nur komme ich mir dabei komisch vor. ich brauche sie zurzeit wirklich nicht.

lg
GF
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Gaumenfreuden
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Post Thu, 09.Nov.06, 21:07      Re: Wann ist die Therapie zu Ende? Reply with quoteBack to top

na gut: ich habe noch das thema "ausländer". sie ist in der türkei gross geworden. und ich bin ja türkin (wir sprechen nur deutsch, mein türkisch ist schlecht). daher versteht sie da einiges besser. und ich möchte da endlich ins reine kommen, damit ich endlich darüber schreiben kann (das habe ich vor).
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candle
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Post Thu, 09.Nov.06, 21:13      Re: Wann ist die Therapie zu Ende? Reply with quoteBack to top

Hallo Gaumenfreuden!

Quote:
hmmm, mein ungelöstes problem nummer eins ist mein mann. und die ehe überhaupt. ist nichts für mich. mag nicht mehr. dabei kann sie mir sicher nicht helfen


Oh doch! Da kann sehr wohl geholfen werden. Bei mir ist es auch nicht anders.

_________________
Liebe Grüsse candle!
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Gaumenfreuden
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Post Thu, 09.Nov.06, 21:16      Re: Wann ist die Therapie zu Ende? Reply with quoteBack to top

aua aua. wir sprechen schon darüber, aber... huuups! ich lauf lieber weg. ich bin finanziell abhängig. da kann sie mir nicht helfen. ansonsten hätte ich mich läängst scheiden lassen. oder auch nicht. bin durcheinander.
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Post Thu, 09.Nov.06, 21:18      Re: Wann ist die Therapie zu Ende? Reply with quoteBack to top

ach komm, thorn, gibs zu: uns gehts zu gut. wohlstandsverwahrlostes pack:)
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Hasenfuss
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Post Fri, 10.Nov.06, 1:58      Re: Wann ist die Therapie zu Ende? Reply with quoteBack to top

@GF

es gibt ganze Gesellschaften, ganze Länder, die aufs Sofa gehörten.

So die Deutschen nach 1945, aber auch die Türkei und die Aktionen gegen die Armenier.
Das sind kollektive Prozesse, die auf Umwegen immer die Psyche einzelner Menschen betreffen.
Aber es gibt dafür keine Lösung, keine Therapie.
Einfach weil die Patienten Völker sind. Weil Millionen Menschen routiniert Dinge unter den Teppich kehren, die ans Tageslicht müssten.
Weil Millionen Menschen es für Mainstream, soziale Kontrolle oder einfach gute Nachbarschaft halten, über dieses und jenes NICHT zu reden.
Vielleicht gibt es eine Art Lösung.
Demokratie, aber wenn man sieht, wie es in Deutschland darum bestellt ist, bin ich eher pessimistisch.

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Annemarie
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Post Fri, 10.Nov.06, 3:25      Re: Wann ist die Therapie zu Ende? Reply with quoteBack to top

@ Hasenfuss

Hier geht es darum, wann die Therapie von Gaumenfreuden zu Ende ist / sein sollte. Bitte beim Thema bleiben ... Danke.

Lg. Annemarie

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anna7379
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Post Fri, 10.Nov.06, 8:46      Re: Wann ist die Therapie zu Ende? Reply with quoteBack to top

Hallo Gaumenfreuden!

Hast du denn schon mal deine Therapeutin gefragt, wie sie das Ganze sieht? Denkt sie, du kannst den Weg alleine weiter gehen? Ich habe meine Therapeutin auch mal gefragt, ob es denn noch Sinn macht, dass ich komme, da all meine Symptome "geheilt" waren, und sie meinte, dass die Therapie eigentlich jetzt erst los geht, da erst jetzt die Möglichkeit besteht, an die wirklich tiefen Theman dranzukommen. Kannst du damit was anfangen?

@ thorn: ich finde sehr interessant, was du schreibst, denn ich bin gerade an einem ähnlichem Punkt. Es geht gerade viel darum, wieviel Aufmerksamkeit ich von meiner Therapeutin bekomme und was ich dafür alles tu. Früher war irgendwie immer alles dramatisch, es ging mir immer schlecht, es ist immer irgendwas schlimmes passiert, etc., was dazu führte, dass meine Therapeutin sich sichtlich um mich sorgte, was mir ein gutes Gefühl gab.

Nun geht es mir aber seit längerem relativ gut, ich bin stabil und komme mit kleineren oder auch größeren Krisen ganz gut zurecht. Es gibt da noch EIN Thema, das wir bisher nur gestreift haben und ich bin am überlegen, es "auszupacken", um sozusagen nochmal richtig was zu spüren (auch von meiner Therapeutin). Ich bin mir im Moment relativ sicher, dass danach die Therapie vorbei sein wird, nicht wegen des Themas als solchem, sondern weil es dann denke ich wirklich nicht mehr sooo viel gibt.

Ich verstehe daher absolut, was du mit "mein Ass aus dem Ärmel holen" meinst, denn genau so empfinde ich es auch. Klingt für mich demnach gar nicht strange, sondern sehr vertraut zwinkernd..

Liebe Grüße,

anna

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Post Fri, 10.Nov.06, 9:06      Re: Wann ist die Therapie zu Ende? Reply with quoteBack to top

hallo ihr lieben

ja, anna, hast recht. aber ich habe auch ein schlechtes gewissen dabei. mir geht es doch gut. und ich denke, diejenigen, denen es wirklich schlecht geht, haben die hilfe nötiger. da ich ja früher "jute statt plastik" geschrien habe, müsst ihr euch nicht wundern über diese meine ansicht...grinsend

hasenfuss: das ist interessant, hat aber mit meiner sache nichts zu tun. meine grosseltern sind im übrigen auch migranten: ein teil aus dem heutigen azerbaycan, der andere teil aus griechenland. nur eines von mir dazu: für die aufarbeitung so genannter kollektiver schuld ist die literatur zu ständig. lesen. bücher lesen. immer wieder. das ist das beste. zu der armenierfrage ist ja im moment einiges an guten artikeln im umlauf. aber ich würde dir auch wärmstens den fall "yimpas" empfehlen: die grösste abzocke, die an muslimen begangen wurde. ob man so schuld abarbeitet, ist dann auch wieder die frage:) ich bin im übrigen kein moslem.

liebe grüsse
GF
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candle
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Post Fri, 10.Nov.06, 9:15      Re: Wann ist die Therapie zu Ende? Reply with quoteBack to top

Quote:
aua aua. wir sprechen schon darüber, aber... huuups! ich lauf lieber weg. ich bin finanziell abhängig. da kann sie mir nicht helfen. ansonsten hätte ich mich läängst scheiden lassen.


Wie wär es mit dem Versuch sich unabhängig zu machen? Das versuche ich auch gerade. Erstmal könntest du zum Amt gehen und Unterhalt kannst du auch einfordern- allerdings ist das nicht mein Weg.

PS: Weiß allerdings nicht wie es in der Schweiz läuft. Confused

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thorn
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Post Fri, 10.Nov.06, 9:21      Re: Wann ist die Therapie zu Ende? Reply with quoteBack to top

Hallo anna,

willkommen im Club Wink. Ich hab jetzt erstmal beschlossen, ihr von diesem unguten Gefühl beim Gedanken an das Therapieende zu erzählen und dass ich drauf und dran war, mit so ner doofen Strategie zum Verlängern anzukommen. Erstmal schaun, was sie dazu sagt ...

Bei mir geht's, glaube ich, nicht so sehr um ihre Aufmerksamkeit. Ich fürchte, es geht zumindest teilweise eher in Richtung Leistungsdenken (mein Problem schlechthin) - so als wäre ich eine schlechte Klientin, wenn ich nicht mit Sorgen und Krisen rausrücken kann. Mich setzt es jedes Mal spürbar unter Druck, wenn ich nicht so richtig weiß, was ich erzählen soll, weil für Smalltalk "sind Therapien ja nicht gedacht", und Schweigen kann ich schon gar nicht aushalten. Ich projizier dann in sie eine Erwartungshaltung, die wahrscheinlich eher meine eigene ist. Confused

Und das andere ist wohl wirklich einfach Verunsicherung. Meine Thera war jetzt für mich über ein Jahr lang eine zuverlässige Stütze, und bei der Vorstellung, das nicht mehr zu haben (wobei von "Ende" ja noch gar nicht die Rede gewesen ist), rutscht mir innerlich richtig was weg. Und auch wenn ich das Gefühl habe, schon jetzt ganz gut auf eigenen Füßen zu stehen, geht's nach der Therapie ja erst so richtig los damit. Trau ich mir nicht wirklich zu Neutral (Kommt mir auch grad irgendwoher sehr bekannt vor; ich glaub, ich hatte das schon immer, dass ich mich im Notfall lieber selber klein gemacht hab, in der Abhängigkeit geblieben bin, um nicht plötzlich irgendwas ganz alleine entscheiden zu müssen ...)

Hey, das gibt ja vielleicht genug Stoff ab für die nächste Stunde .. *grins*


Wie geht's dir denn ansonsten mit diesem einen Thema, anna, hast du den Eindruck, damit eigentlich auch alleine zurande zu kommen? Wobei es doch sicher auch nicht völlig verkehrt ist, aus der Therapie noch das Möglichste herauszuholen - wer weiß, wann oder ob man danach je wieder eine macht, noch mal diese professionelle Begleitung und Unterstützung hat *seufz* ...


Liebe Grüße,

thorn
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anna7379
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Post Fri, 10.Nov.06, 10:29      Re: Wann ist die Therapie zu Ende? Reply with quoteBack to top

Hallo thorn,

das Therapie-Ende an sich war schon öfters Thema bei uns (es gibt da auch einen Thread von mir zwinkernd..), aber wir kamen dann immer gemeinsam (!) zu dem Schluss, dass es noch nicht so weit ist, bzw. dass ICH noch nicht so weit bin. Nur langsam bekomme ich Angst, dass ich vielleicht NIE so weit bin. Und sie hat auch mal gesagt, dass sie mich nie "rausschmeißen" wird...

Wie gesagt, das Gröbste ist durch, aber Bedarf ist wohl schon noch da. Hm, alleine zurande kommen... Spontan würde ich "ja" sagen, aber dann gibt es doch immer wieder Situation, in denen ich denke, "na, so gut geht es wohl doch nicht!"...

Ich will auf jeden Fall das bestmöglichste aus dieser Therapie herausholen, das ist ganz klar. Ich will sie auch nicht aus Flucht, aus einem Streit heraus oder ähnlichem beenden, sondern mit dem Gefühl, etwas abgeschlossen zu haben. Ob das geht?...

Diesen Leistungsanspruch, den du beschreibst, kenne ich auch. ich dachte immer, ich muss mit furchtbar dramatischen Geschichten kommen, um die Therapie zu rechtfertigen, bis ich eines Tages verstanden habe, dass es besser "funktioniert", wenn ich das unterlasse und einfach das erzähle, was mir wichtig ist. Aber weißt du, das hat sehr lange gedauert und ich muss dazu sagen, dass ich schon fast 8 Jahre bei meiner Therapeutin bin... Wir hatten das Thema immer wieder und ich musste gaaaaaaaanz oft hören, dass es nicht nötig ist - sogar eher kontraproduktiv -, ständig Dramen auf den Tisch zu bringen, weil sie dann vor lauter Sorgen gar nicht dahinter schauen kann.

Deiner Therapeutin von deinem unguten Gefühl zu erzählen, halte ich für den besten Weg! Interessant wird ja dann sicher, warum du denkst, dir eine Strategie zurecht legen zu müssen, um die Therapie zu rechtfertigen (auch wenn du das eigentlich schon ganz gut beschreibst!). Und all das, was du hier schreibst, ist es sicherlich wert, auch mal in der Therapie betrachtet zu werden.

Sorry, falls das gerade alles etwas konfus ist, ich finde mich gerade sehr wieder, was mich auch verwirrt... Ich habe heute Abend meine nächste Stunde und bin da wahrscheinlich gedanklich auch schon...

Ich hoffe, du kannst trotzdem ein bisschen was mit meiner Antwort anfangen!? Rolling Eyes

Liebe Grüße,

anna

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