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sleepwalker85
sporadischer Gast
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Wien W, 21
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Sun, 05.Nov.06, 20:56 Nach dem Krankenstand andere Position |
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Kurze Vorgeschichte: Ich arbeite in einer Anwaltskanzlei, bin (war) für einen Anwalt zuständig. Insgesamt bin ich jetzt fast 5 1/2 Monate dort und hatte (leider) auch schon ein Mitarbeitergespräch mti ihm. Darum gings einfach um eine STärken/Schwächen-Analyse. Jch wurde zwar gelobt, aber leider gabs mehr Minuspunkte als Pluspunkte. Es war immer so, dass ich wirklich voller Motivation in die Arbeit ging, jeden Tag awr es mein Ziel keine FEhler zu machen. Nur leider ist es nicht so ganz einfach, da es etliche verschiedene Akten gibt und bei jedem was anders ist... Meinen Einsatz hat er auch gelobt, auch meinen Umgang mit den Mandanten. Natürlich hab ich einige Fehler gemacht, doch ich hab alles immer wieder versucht.
Dann musste ich ins Krankenhaus, wegen einer OP, die mich wie gesagt 2 1/2 Wochen außer Gefecht gesetzt hat. In dieser Zeit wurde ich von einer Kollegin vertreten, die zu dem Zeitpunkt erst 2 Wochen in der Kanzlei tätig war. Ich kam zurück, wurde sofort zu meinem Chef bestellt. Er erklärte mir, dass er sehr von meiner Öffentlichkeitsarbeit für die Kanzlei und meinem Umgang mit Mandanten begeistert wäre, denn es wäre ja so ungeheuer wichtig für eine Kanzlei, das Bild nach außen usw usw...
Und so wie es in den letzten 2 Wochen gewesenw äre, hätte es gut gepasst, er möchte, dass ich die Funktion der anderen Sekretärin übernehme und sie meinen. Dh. sie bekam meinen Posten und ich sitze nun im Empfang. Gehaltsmäßig bleibt alles gelich, meine Arbeitszeit hat sich etwas verschoben, was aber nicht so schlimm ist. Nach dem Gespräch habe ich gleich mit einer Kollegin gesprochen, die da mitentschieden hatte. ICh wollte wissen, ob es was mit meiner Abwesenheit zu tun hätte, worauf sie meinte, ich sollte das nicht als Degradierung sehen, sie fände auch, dass ich für die Arbeit im Empfang besser geeignet wäre, hätte den Eindruck, dass ich mit der anderen Arbeit twas überfordert gewesen wäre.
Als Degradierung sehe ich das Ganze irgendwie schon. Ich bin jeden Tag -trotz Meckereien meines Chefs- mit einer solchen Motivation hingegangen, immer mit dem Vorsatz alles besser zu machen und ohne Fehler auszukommen. Und es hat nicht gereicht... Jetzt ist es so, dass ich überhaupt keine Motivation mehr habe, die Freude an der ARbeit ist mir wirklich vergangen und allgemein zieht mich das schon irgendwie runter. Ich sage nicht mal, dass die Arbeit am Empfang weniger wert ist, aber irgendwie empfinde ich das trotz allem als "Degradierung".
Bin ich jetzt nur oberflächlich oder ist es tatsächlich so? Ich konnte nichtmal mitentscheiden, es war so nachd em Motto "Friss oder Stirb!". Gesetzlich hab ich da keine Chance, da das Spezialgebiet der Kanzlei u.a. Arbeitsrecht ist... da hab ich ncihts zu melden! Trotzdem frage ich mich jetzt, wie ich damit umgehen sollte, denn ich fürchte, ich könnte mit Sicherheit auch ganz "ersetzt" werden, wenn es so weitergeht...
Mir geht irgendwie alles am A... vorbei!
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_________________ Lieber durch die Wand, als immer durch die Tür |
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global_man
Helferlein
43
Im globalen Raum M, 35
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Sun, 26.Nov.06, 11:12 Re: Nach dem Krankenstand andere Position |
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Hallo sleepwalker,
hab deine Geschichte schon vor einiger Zeit gelesen, bin aber leider erst jetzt dazugekommen was zu schreiben.
Ich weiß jetzt auch nicht, wie sich deine Situation in der Zwischenzeit verändert/verbessert/verschlechtert hat.
Ich würde die Situation so sehen – einerseits Pech gehabt, andererseits Glück gehabt.
Man soll jetzt gar nichts herumreden – das hilft dir auch nichts, wenn man die Dinge schönredet. Ja, das war eine Degradierung – hat den Chefs halt nicht gepasst, wie du die Arbeit gemacht hast. Kann passieren, ist nicht lustig, aber so ist nun mal das Leben. Das heißt nicht einmal, dass du die Arbeit objektiv nicht gut gemacht hast, es hat einfach den Leuten nicht gepasst, die das beurteilen.
Das Gerede, alle sind gleich wichtig und alle tragen gleich zum Erfolg bei etc, etc. kannst du getrost vergessen. Da war dein Instinkt schon richtig.
Mir ist so was ähnliches auch schon mal passiert. Fühlt sich echt scheiße an – aber da muss man halt durch.
Andererseits wäre ich froh, dass nicht gleich die Kündigung gekommen ist – hätte auch passieren können, und dann wäre deine Situation viel, viel schlechter.
Was ich jetzt an deiner Stelle tun würde wäre folgendes:
Dass es für dich in dieser Kanzlei eine große Zukunft mit Jobverbesserung oder Ähnlichem geben wird, würde ich einmal sehr, sehr skeptisch sehen. Da ist wohl zu viel Milch vergossen worden.
Mach deinen Job hier so gut du kannst und mit der gleichen Motivation wie vorher. Wenn du dich jetzt hängen lässt, bist nur du die, die verliert. Den anderen ist es egal – dann wird man dich halt los. Wenn du eine guten Job beim Empfang machst, hast du einen Nutzen für die Firma und dein Bild dort wird ein positives sein.
Mach dann vielleicht den Job noch so lange, dass du 1,5-2 Jahre dort warst und nütze die Zeit um dich weiterzubilden und zu qualifizieren.
Dann würde ich mir einen neue Aufgabe –sprich- einen neuen Job suchen, wo du wieder Potenzial hast. Wenn du das dann geschickt verkaufst, ist diese jetzige Situation etwas, was einfach weggeblasen ist.
Es ist grundsätzlich nichts Schlechtes am Empfang einer Anwaltskanzlei zu arbeiten. Ich kenne jetzt deine Ausbildung nicht, aber ich nehme mal an du hast Matura, und mit 21 ist so ein Job absolut im Rahmen.
Wenn es dann irgendwie möglich ist, würde ich dann bei der nächsten Bewerbung vermeiden, dass du diese Situation erwähnst. Je nach dem Verhältnis zu deinen Chefs, kannst du vielleicht auch dann abmachen, dass diese Situation nicht oder nicht so direkt in deinem Arbeitszeugnis steht.
Also so würde ich das machen bzw. so ähnlich hab ich das in meiner Situation gemacht.
Wenn du noch Tipps haben möchtest: gerne – entweder hier oder per pm.
BTW: Arbeitsrechtlich kann man da sowieso nichts machen, auch wenn das keine auf Arbeitsrecht spezialisierte Kanzlei wäre.
Wünsch dir noch viel Glück
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