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Kallio
neu an Bord!
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Post Wed, 01.Nov.06, 21:08      Wie verliere ich die Scheu, darüber zu sprechen? Reply with quoteBack to top

Ich habe schon seit meiner Kindheit gewisse Probleme. Ich habe schon vor ein paar Jahren einen Therapieversuch gestartet, bin aber mit der Therapeutin nicht zurechtgekommen.

Jetzt habe ich mich doch überwunden (ich habe mir gedacht, es kann nur besser werden) und hatte jetzt zwei Stunden mit einem neuen Therapeuten (die nächste Stunde leider erst in 3 Wochen).

Er ist sehr aufgeschlossen und nett, und ich fühle mich bei ihm wirklich angenommen, aber trotzdem bringe ich es noch nicht fertig, völlig offen mit ihm zu sprechen. Meine Probleme haben viel mit Sexualität zu tun, und ich rede immer um den heißen Brei herum.

Wenn ich allein bin oder mit Leuten im Internet quatsche, kann ich seltsamerweise alles ganz offen zugeben ...

Ist es normal, dass man nach 2 Stunden noch kein 100%iges Vertrauen aufgebaut hat? Ist es euch ähnlich gegangen? Wie lang habt ihr gebraucht?

Was er wohl von mir denkt, wenn ich solche Hemmungen habe???

Darf ich dem Thera sagen, dass er mich, wenn er irgendwas will, einfach ganz direkt darauf ansprechen soll - oder soll ich ihn einfach machen lassen?
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Bonsai_112
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Post Thu, 02.Nov.06, 9:24      Re: Wie verliere ich die Scheu, darüber zu sprechen? Reply with quoteBack to top

Hallo Kallio!

Ich kann das alles sehr gut nachvollziehen. Ich bin leider noch nicht in Therapie, stehe aber auf der Warteliste. Das kann noch ein paar Monate bei mir dauern. Aber ich mache mir jetzt schon Gedanken darüber, wie ich bestimmte Dinge erzählen soll. Ich habe nämlich auch ein riesiges Problem über meine Gedanken und Gefühle zu sprechen. Ich habe echt Angst davor. Und fürchte auch, daß ich das alles nicht packe, daß ich meine Hemmungen nicht ablegen kann. Aber mir wurde schon öfters gesagt, daß sich das mit der Zeit legt. Wenn man mit dem Thera gut zurecht kommt und sich verstanden fühlt, merkt man sicher, daß sich Vertrauen aufbaut. Ich denke nicht, daß das schon nach ein paar Stunden der Fall ist. Das muss erst aufgebaut werden.
Leider kann ich dir deine Frage nicht wirklich beantworten, weil ich keine Therapierfahrung habe. Aber ich denke nicht, daß er schlecht von dir denkt, weil du etwas verschlossen bist. Das ist doch ganz normal.

Viele Grüße

Bonsai

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Halt die Welt an, ich will aussteigen
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Diogenes
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Post Thu, 02.Nov.06, 16:28      Re: Wie verliere ich die Scheu, darüber zu sprechen? Reply with quoteBack to top

Hallo Kallio,

mach Dir mal nicht so viele Gedanken. Ein Therapeut denkt über dich eh erst mal ... routniert. Will heißen, er akzeptiert Deine Verhaltensmuster, vor allem wenn sie das "offen reden" betreffen. Denn: wenn Du das so leicht könntest, bräuchtest Du ihn wohl nicht, oder? zwinkernd..

Du kannst ihm meiner Erfahrung nach immer sagen, wenn Dich was stört oder Du was willst. Ob er es dann macht bzw. ändert liegt an ihm, aber sagen darfst Du ihm (fast) alles. ("fast" schließt eigentlich nur persönliche Beleidigungen und Drohungen aus) Du kannst ihm aber auch ganz offen sagen, dass Du über bestimmte Themen noch nicht ganz offen reden kannst. Klingt paradox, wird aber von jedem Thera, denn ich kenne und von dem ich gehört habe, akzeptiert.

Und, mal eine kleine Zwischenfrage: vertraust Du jedem Fremden, den Du gerade mal 100 Min. kennst? Also ich nicht. Auch einem Therapeuten nicht. Das muss wachsen. Also: lass Dir Zeit. Wie Du schon geschrieben hast: es kann nur besser werden.

@Bonsai: ja, meiner Erfahrung nach legt sich das mit der Zeit. Beim Einen schneller, beim Anderen braucht's länger. Aber irgendwann klappt es ... oder der Thera passt nicht zu einem. Je nach dem ...

Viel Glück euch Beiden!

Wünscht
Diogenes
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Eiche
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Post Fri, 15.Dec.06, 13:53      Re: Wie verliere ich die Scheu, darüber zu sprechen? Reply with quoteBack to top

hallo

Ich hatte erst 4 thera-stunden , demnach also auch noch nicht so viel Erfahrun was dies betrifft.

Ich bin mir nicht sicher ob ich über manche Gedanken mit meinem Therapeuten reden möchte oder sollte.

Ich kann beim besten Willen nicht verstehen warum es sinnvoll sein soll mehr Gefühle zu zeigen , zuzulassen , offener zu werden.

Für wen denn?
Ich bin nicht einmal so ungern eine kalte Persönlichkeit.

Warmherzig bin ich eben nur zu meinen Kindern , die brauchen das ja, aber warum denn auch zu anderen?

Warum soll ich in der Thera über Gefühle sprechen?

Ich finde das ist irrelevant, denn so bin ich schon immer.
Man könnte doch einfach an den Themen anknüpfen weswegen ich gekommen bin.
Kommunikationsdifferenzen, evtl. Tendenz zu Suchtmitteln, ...ectr.

Reiten die Therapeuten nicht ein wenig zu viel auf Gefühlen herum?

Eiche
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pregunta
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Post Fri, 15.Dec.06, 14:10      Re: Wie verliere ich die Scheu, darüber zu sprechen? Reply with quoteBack to top

Kallio wrote:

Ist es normal, dass man nach 2 Stunden noch kein 100%iges Vertrauen aufgebaut hat? Ist es euch ähnlich gegangen? Wie lang habt ihr gebraucht?

Was er wohl von mir denkt, wenn ich solche Hemmungen habe???


Hallo Kallio!

Nach 8 Stizungen habe ich meinem Therapeuten etwas erzählt, was ich gemacht hatte. Das hatte auch mit Sex zu tun und war mir extrem peinlich. Ich habe es gesagt, weil es mich so beschäftigt hat, daß ich dachte, daß es früher oder später sowieso 'rauskommen müsste. Er hat sich für meine Offenheit bedankt und meinte, daß andere Patienten erst nach einem Jahr solche Sachen sagen würden. Also würde ich mir diesbezüglich keine Sorgen machen.
Wenn es Dir allerdings ein Bedürfnis ist, weil Du weißt, daß es helfen würde, wenn er es wüsste, und Du es trotzdem nicht sagen kannst, kannst Du immernoch den Umweg gehen, alles aufzuschreiben und ihm den Zettel zu geben.

LG,
p.

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"Wie oft sind es erst die Ruinen, die den Blick freigeben auf den Himmel."
Viktor E. Frankl
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dEr GereTTeTe
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Post Fri, 15.Dec.06, 20:35      Re: Wie verliere ich die Scheu, darüber zu sprechen? Reply with quoteBack to top

also ich mache schon seid 2 jahren eine therapie und anfangs hatte ich auch probleme damit.
ich habe die erfahrung gemacht das es mit der zeit kommt hauptsache man sagt das was man sich denkt.EGAL WAS!!! was hald einen so durch den kopf geht,am besten sind emotionale gedanken wie zb. man schämt sich weil der therapeut/in über einen etwas schlechtes denken könnte.

das ist alles sehr wichtig das dies der therapeut oder therapeutin weiss weil das "material" ist womit man etwas anfangen kann.

ich hatte ein problem damit das ich mir minderwertig vorkam weil ich "nur" arbeiter bin und meine therapeutin eine intellektuelle(studierte).
bis ich es ihr gesagt hab!!

mein tipp:RAUS MIT DER SPRACHE,EGAL WAS (schliesslich is man ja deswegen dort + es erfährt ja keiner -> schweigepflicht)

vielleicht rede ich jetzt etwas leicht nur ich weiss wie es euch geht.
und mittlerweile weiss ich was ich dagegen tun kann.

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Haben und nicht geben ist in manchen Fällen schlimmer als stehlen.
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jeanne_art
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Post Sat, 16.Dec.06, 17:41      Re: Wie verliere ich die Scheu, darüber zu sprechen? Reply with quoteBack to top

Kallio wrote:
Ist es normal, dass man nach 2 Stunden noch kein 100%iges Vertrauen aufgebaut hat? Ist es euch ähnlich gegangen? Wie lang habt ihr gebraucht?


* Ein Jahr bei der ersten Psychologin (ich war sehr zufrieden mit ihr)

* beim letzten Psychotherapeuten....gar nicht (auch nach 1 1/2 Jahren nicht) - ich war sehr unzufrieden mit ihm

* bei der neuesten Therapeutin: nach der 4. Stunde.....tja - die passt anscheinend zu mir Smile

Und jetzt sag bloss zu mir, dass ich nicht normal bin.... Wink
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Nachtvogel
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Post Sun, 17.Dec.06, 23:27      Re: Wie verliere ich die Scheu, darüber zu sprechen? Reply with quoteBack to top

Terve Kallio,

ich kann mich den anderen nur anschliessen - lerne den Psychologen erst mal etwas kennen, spreche ueber andere "geringfuegigere" Probleme etc., bis dann fuer dich der richtige Moment gekommen ist.
Ansonsten ist es auch wirklich hilfreich, das Problem aufzuschreiben und dem Psychogen zu geben/zu mailen.

LG, Nachtvogel
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stillewassersindtief
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Post Wed, 03.Jan.07, 18:34      Re: Wie verliere ich die Scheu, darüber zu sprechen? Reply with quoteBack to top

Ja es ist normal, wenn man nach 2 Stunden noch kein 100%iges Vertrauen zu seinem Thera aufgebaut hat.

Ich bin jetzt seit ca. einen halben Jahr in Therapie und ich kann ihm auch noch nicht alles erzählen, was mich außer meinem eigentlichen Problem noch beschäftigt. Das heißt, ich vertraue ihm eigentlich, ich hab, glaube ich, keine Angst, dass er die Schweigepflicht bricht oder so, wahrscheinlich habe ich innerlich nur Angst wie er auf das was ich dann sagen würde, reagiert. Das kann ich nicht steuern, denn er würde garantiert angemessen reagieren, aber dieses Verhalten habe ich so zu sagen erlernt.

Ich denke, du hast vielleicht nur Angst davor, wie dein Thera reagiert, wenn du mit ihm richtig offen redest.

Quote
"Was er wohl von mir denkt, wenn ich solche Hemmungen habe??? "

Der Satz zeigt auch, meiner Meinung nach, dass dir wichtig ist, was Andere von dir denken. Und so willst du halt, dass sie dich für normal halten, weil du denkst, deine Probleme sind bescheuert oder verrückt.
Deshalb hast du anfangs auch solche Hemmungen bei deiner Thera.
Aber ich denke, dass du mit der Zeit deine Hemmungen überwinden kannst. Ich habe das Gefühl, dass es bei mir auch besser wird.

Liebe Grüße und noch viel Erfolg in deiner Thera.
stillewassersindtiefuli
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