Kann man sich wirklich ändern?

neu an Bord! 3 Berlin M, 33

Hallo zusammen,

ich bin durch Zufall auf diese Seite gelangt und finde es wirklich schön, dass sich Menschen mit so verschiedenen Problemen, gegenseitig Mut zusprechen. Wo fange ich an?

Seit ca. einer Woche ist meine Beziehung beendet. Das ist schmerzlich aber kam nicht ganz unvorbereitet. Auch während der Beziehung hatte ich Sie schon innerlich verlassen: Die falsche Frau. Aber ich blieb und ertrug ihre Eskapaden (Vorwürfe, Streitsucht). nach vielem hin und her nun die Trennung und die damit verbundene "Trauer": Ich durchlebe gerade diese typischen Gedanken. Wo ist sie gerade? Hat sie schon einen neuen? Hoffentlich treffe ich sie nicht mit ihrem Neuen...! Was hat das nun mit dem Thema Kontaktschwierigkeiten, Selbstsicherheit zu tun? Ich fühle mich alleine (-gelassen). Unfähig, mich selbst daraus zu befreien. Ich habe schon seit je her Kontaktschwierigkeiten. Mein Selbstvertrauen ist - hinsichtlich der Frauenwelt - am Boden. Auch eine lange Zeit schon. Ich frage mich wirklich, ob man das wirklich ablegen kann. Die Scheu, andere Menschen kennen zu lernen. Die Scheu, Frauen anzusprechen, die einem dazu auch noch gefallen. Ich merke nach dieser Trennung verstärkt, dass ich Kontakt zu anderen Menschen aufbauen muss. Aber wie macht man sowas? Gestern habe ich beschlossen, einfach mal alleine auszugehen. Ein Fiasko. Ich fühlte mich direkt noch einsamer. Jetzt kommt das wochenende und ich bin ratlos ... Ich möchte aus diesem teufelskreis ausbrechen und weiß nicht wie.

Viele Grüße aus Berlin

Forums-InsiderIn 193 Nürnberg W, 31

Hallo Beltane,

erst mal herzlich willkommen hallo

. Hast Du denn gar keine Kontakte. Also schon bestehende Freundschaften, Kollegen, Bekannte ?! Hmm...lerne auch schwer Menschen kennen vor allem seit ich nicht mehr auf der Uni bin. Schwierig abends beim alleine weggehen Leute kennen zu lernen, das funktioniert eigentlich nicht, will sagen es liegt nicht an Deiner Person.
Jetzt kommt der ultimative Tip der immer kommt: wie wäre es mit einem Sportverein, Literaturkreis, VHS-Kurs was auch immer Dir liegt, da ist was dran. Da lernt man ungezwungen Menschen kennen. Ich bin auch erst in eine neue Stadt gezogen und muß irgendwie Leute kennen lernen. Da ich Suchtkrank war/bin ist es glaube ich leicht, weil ich halt mal ein paar Selbsthilfegruppen besuchen kann.
Es ist immer besser man findet sich aus einem Grund mit anderen zusammen und tritt so in Kontakt (Kochkurs ?!), weil ich glaube wenn mich ein Mann in einem Cafe oder Club oder so einfach so anquatschen würde, müßte der schon enormst witzig sein dass ich überhaupt mit ihm spreche. Dicke Freundschaften ergeben sich anders ?! Rolling Eyes

Alles Liebe scouty

Forums-InsiderIn 193 Nürnberg W, 31

PS: sehe erst jetzt dass Du aus Berlin kommst (mein heimlicher Traum da zu leben). Aber kannte mal einen der ist dahin gezogen weil er es so cool fand, aber er kam schnell wieder weil er einsam war. Er meinte es sei gar kein Problem mit den Menschen beim weggehen ins Gespräch zu kommen etc., aber es bleibt sehr oberflächlich und da die Stadt so groß sieht man sie auch nie mehr Sad

Forums-Gruftie 944 BRD W, 24

Beltane wrote:

Gestern habe ich beschlossen, einfach mal alleine auszugehen. Ein Fiasko. Ich fühlte mich direkt noch einsamer.

Wichtigste Regel beim Verändern: Hab Geduld! Was sich vor Jahren eingeschlichen und über diese Jahre hinweg immer mehr gefestigt hat, kann nicht von heute auf morgen, ja nicht mal übermorgen komplett umgebaut werden. Mach dir klar, dass du dein jetziges Sein schon sehr lange hast, und es einfach dauern wird, bis du etwas Neues spürst. Und das wiederum wird auch nur der Fall sein, wenn du dran bleibst und einfach weiter machst. Rechne damit, dass viele Versuche (scheinbar!) resonanzlos enden werden, lass dich davon nicht frustrieren. Das gehört zum Weg, ist quasi ein Baustein davon. Erstmal heißt es, einfach zu gehen, ohne das Ziel zu erwarten. Sei positiv dem gegenüber eingestellt, was dir unterwegs begegnet, und betrachte die Dinge um ihrer selbst willen. Wenn du auf einen Berg steigst, bewunderst du die vielfältige Flora einfach, weil sie schön ist; du untersuchst die Pflanzen nicht wie ein Biologe, um an der Vegetation zu erkennen, wie weit oben du wohl schon bist.

Was immer du unternimmst, um deinem Ziel näher zu kommen: Tu es! Und auch, wenn du zunächst bewusst nichts spürst, was auf Fortschritt hindeuten lässt, so kannst du dir doch sicher sein, dass dein Unterbewusstsein die neuen Informationen aufnimmt und verarbeitet. Schritt für Schritt.

Heißt im Klartext: Geh noch mal alleine weg. Und noch mal, und wieder, und dann noch einmal. Erlebe bewusst, was du erlebst - und werte nicht, was du empfindest. Das allein kann schon eine Aufgabe sein, die all deine Konzentration erfordert, und dann kann es dir passieren, dass du eines Tages wie aus dem Nichts etwas Noch-nie-da-Gewesenes fühlst. Ein solches "emotionales" Aha-Erlebnis wird etwas in dir festigen, das dir dabei hilft, immer weiter zu gehen. Und bis dahin: stur bleiben Wink

.

Was du außer "alleine weggehen" noch machen kannst, dazu gibt's hier im Forum schon Tipps en masse, und du hast hier ja auch schon welche bekommen.

Viele Grüße und alles Gute,

thorn

neu an Bord! 3 Berlin M, 33

... es tut gut, wenn man solche Worte hört. Danke euch beiden....

@scouty: Ich habe "Freunde" hier gefunden(nur leider keine norddeutschen Exclamation

). Nur ist es leider so, dass ich sie nicht permanent in Beschlag nehmen möchte. Sie alle haben ihren eigenen Freundeskreis und ich fühle mich auch hier ausgeschlossen. Ich denke, dass alles eine Sache meines selbstvertrauens ist. Das muss ich erst einmal stärken. Da ich schon kochen kann Smile

fällt der tip mal weg ... Aber Du hast Recht. Ich habe mich schon im Internet über Yoga-Kurse und Philosophie-Treffen erkundigt. Letztlich fehlt mir der Mut, mich alleine dorthin zu bewegen.
Berlin? Ist Klasse (besonders wenn man in Kreuzberg wohnt) aber leider auch relativ anonym.

@thorn: Tu es und Stur bleiben... Das wird wohl der entscheidende Ansatzpunkt sein, den ich einfach mal umsetzen muss. Danke Smile

Forums-Gruftie 677 eine Stadt in D W, 53

Hi!

Nirgendwo hab ich mich so einsam gefühlt, wie allein in München vor einem Jahr Rolling Eyes

- Großstadt ist schwierig in dieser Hinsicht, finde ich.

Gut ist es eben immer, Leute zu treffen, die ähnlich gelagert sind wie man selbst. Aber es ist auch unter diesen kaum damit zu rechnen: Kam, sah und siegte - sondern wirklich, wie Thorn sagt, am Ball bleiben und dieselben Leute einige Male treffen; dabei entstehen dann viel eher Kontakte. Dazu braucht es gemeinsame "Themen", die die Menschen zusammenbringen. Sucht bzw. Selbsthilfe ist so eines. Auch Foren-Treffen beispielsweise können es sein Wink

Gruß, Eve
Kleinstadtbewohnerin Cool

Helferlein 102 Wien M