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fun0571
neu an Bord!
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Tue, 05.Nov.02, 12:21 Meine Freudin leidet... |
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Hallo!
Ich habe seit 3 Wochen eine Freundin und sie leidet an Depressionen und Ängsten. Sie nimmt aber ein Anti-Depressiva und ist soweit ganz ok. Aber jetzt am WE hat es sie ganz schön reingehauen. Was kann ich in so einer Situation machen? Sie meint zwar selber, daß sie noch nicht stabil sei, aber es geht soweit ganz gut! Kann mir einer einen Tip geben, wie ich in so einer Situation, wo sie Ängste hat bzw. die dann in Depressionen umschwanken, am besten reagieren kann. Ich war halt nur da, hab sie gehalten und gedrückt und hab ihr zugehört. Aber vielleicht gibt es ja noch was Besseres.
Danke für eure Hilfe!
Manu
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Anonymous
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hallo Manu,
MEHR geht nicht...du warst toll, aber mehr kannst du nicht tun, OHNE dich selbst zu verlieren.
mach es immer weiter genau SO und im laufe der zeit, könnte es sein, dass es immer wenigiger öft nötig sein wird -> vertrauen.
schön, daß deine freundin in dir so eine gute freundin gefunden hat.
LG
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fun0571
neu an Bord!
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Hallo Unbekannt!
Danke für deine aufbauenden Worte! Ich hoffe für meine Freundin, daß Du recht haben wirst! Sie tut mir so leid! Ich leide da voll mit ihr. Ich komm mir da halt so hilflos vor, da ich halt echt nix machen kann. Ich würde gern mehr für sie machen, aber ich glaub das geht nicht. Bist Du selber auch betroffen?
Manu
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Time
[nicht mehr wegzudenken]
2687
Deutschland W, 70
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hallo MANU,
du kommst dir also OHNmächtig vor - was das glatte gegenteil von MÄCHTIG wäre...
warn denkanstoß
betroffen?
ja in bezug auf macht vs. ohnmacht BIN ich betroffen.
weiß ich seit gestern....
also MEHR kannst du nicht tun - behaupte ich. alles andere wäre der berühmte schritt ZU weit und würde DIR macht geben, aber deinem gegenüber nur ABHÄNGIGKEIT.
- die natürlich auch ganz schön TOLL sein kann , je nachdem...
nicht böse sein, ich BIN davon betroffen, deshalb verstehe ichs ja so gut
*seufz*
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Rose of Midnight
Forums-InsiderIn
279
Münster W
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Hallo Manu!
Ich denke, Time hat recht.
Du hast getan, was Du konntest.
Ich war in einer ähnlichen Situation, nur umgekehrt. Heute würde ich sagen, ich habe zuviel getan, mich zu sehr engagiert.
Ein Freund von mir wollte sich umbringen und schien das Ganze recht ernst zu meinen. Er hat seinen Selbstmord sehr genau geplant. Ich war die einzige, mit der er darüber reden konnte...
Und ich hatte das Gefühl, ich habe die Verantwortung für sein Leben...wenn ich das richtige sage bin ich toll, dann hab ich ihn quasi gerettet. Sage ich das falsche, bin ich vielleicht Schuld daran, dass er sich doch umgebracht hat...
Das war auch eine gewisse Macht, sogar eine Macht über sein Leben. Aber das war mir zuviel, ich wollte und konnte diese Verantwortung nicht tragen. Irgendwann habe ich ihm das klargemacht, ihm gesagt, dass ich es sogar unfair finde, mir diese Verantwortung aufzudrängen.
Ich war in gewisser Weise auch selbst dran Schuld, ich habe mich gut gefühlt, wenn ich ihm helfen konnte. Leider auch entsprechend schlecht, wenn es ihm sehr schlecht ging. Ich habe einige Abende heulend auf der Tastatur oder am Telefon verbracht und war auch noch froh, dass er nicht merkt, dass ich weine, um ihn nicht noch weiter runterzuziehen.
Heute bin ich froh, dass ich den Kontakt reduziert habe, wir konnten beide besser damit leben.
Ich will Dir damit nicht sagen, dass Du Deiner Freundin nicht weiter helfen sollst...im Gegenteil. Es ist gut, was Du tust und es hilft ihr sicher eine ganze Menge. Sie scheint ja auch in Behandlung zu sein, so dass es immer noch jemanden gibt, an den sie sich wenden kann.
Aber sei zufrieden mit dem, was Du ihr geben kannst. Versuche nicht mehr zu tun, als Deine Kraft erlaubt, weil das hilft euch beiden auf Dauer nicht.
Liebe Grüße und alles Gute für Deine Freundin,
Rose
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LaViva
Guest
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hallo,
weiß gar nicht, wie ich das Thema anfassen soll...
ich bin in der Position Deiner Freundin - ich mache seit drei Wochen eine Therapie und die meisten Dinge hätte ich am liebsten nicht noch einmal gesehen - aber es erklärt meine depressiven Verstimmungen.
Mein Freund ist in Deiner Position und ich weiß, dass dies für ihn nicht leicht ist. Was macht man, wenn jemand weint als ob die Welt unterginge? Was macht man, wenn man die Zusammenhänge nicht begreifen kann? Was macht man, wenn man nichts lieber täte, als dem anderen die Last abzunehmen, aber genau das nicht geht?
Ich weiß, das er das nicht kann, das muss ich selber schaffen...
Er sagt, dass er es ertragen kann und lässt mich einfach reden, stellt Fragen oder, was Du genau richtig gemacht hast - hält mich fest und gibt mir damit zu verstehen, dass ich keine Angst davor haben muß, dafür geliebt zu werden wer ich geworden bin, wer ich jetzt bin und sein werde.
Dazu gehört auch, mir Grenzen in der Beziehung zu setzen, seine Bedürfnisse anzumelden und mir zu sagen, dass einige Sachen so nicht gehen. Er ist authentisch und gibt mir die Möglichkeit zu lernen, was ich vorher nicht gut konnte: Konflikte auszutragen, zu verstehen, dass da jemand nicht weggeht, auch wenn es ans Hartgesottene geht. Dass ich wütend sein darf und nicht dafür bestraft werde.
Ich komme mir im Moment vor wie ein Baby, dass erst mal wieder laufen lernen muss - komischer Gedanke, so mit 24... nicht der brillianteste Gedanke, der mich nachts in meinem Bett beschleicht.
Na ja, egal, zurück zum Thema: nimm sie in den Arm und versuche, das alles nicht zu nahe an Dich herankommen zu lassen - es ist nicht Dein Fehler, was da passiert oder passiert ist. Hilf ihr da, wo Du kannst. Alles andere wird Eure Beziehung zerstören, weil der Partner nicht die ganze Lebensgeschichte einer anderen Person abfangen kann.
Auch Du hast Wünsche, Hoffnungen über das, was Du von Deinem Partner möchtest und auch Deine eigene Lebensgeschichte - sprich sie aus... Schließlich gehört das auch zum Menschsein dazu und bedeutet im Endeffekt, dass Du sie als gleichwertíg ansiehst... Welche Sprache ihr da auch immer zusammen finden werdet.
Dazu gehört auch, gehen zu können/müssen, wenn es zuviel wird... mach Dich nicht kaputt. Es ist schwer, den anderen leiden zu sehen, mit ihm darüber zu sprechen (wie Selbstmordgedanken) und sich in der Annahme zu verzetteln, dass das Deiner Verantwortung unterliegt. Das tut es nämlich nicht. Diese Frage nach: .... ist Schuld bringt keine Lösung; das ganze wird nur hin- und hergeschoben. Was bringt das? Konkret überhaupt gar nix. Vor allem, was Lösungen angeht.
Ich wünsche Euch alles Gute :)
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