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kleineMaus
Helferlein
132
Österreich W, 25
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Sun, 22.Oct.06, 17:40 Angst Vor Der Abenddämmerung/nacht |
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hallo!
dieses forum finde ich sehr interessant, besonders hat es mich dazu ermuntert, hier mal etwas über mein problem zu schreiben. vielleicht bin ich ja doch nicht die einzige, wie ich bisher immer dachte. oder vielleicht weiß auch der eine oder andere einen rat für mich.
ich bin ein absoluter tagmensch, ich stehe gern früh auf, meine aktivsten stunden sind vormittags. jedoch habe ich ein problem sobald die sonne untergeht.
ich hasse es unbeschreiblich stark, draußen unterwegs zu sein, wenn es langsam dunkel wird. ich fühle irgendwie etwas eigenartiges bedrückendes sobald es dunkel wird, das so stark ist, dass es mich nach hause zieht.
im winter ist das besonders schlimm. ich bin einige jahre lang abends kaum oder nur sehr ungern aus dem haus gegangen, was dazu geführt hat, dass mein tag im winter schon um 15 uhr zu hause geendet hat. späte termine, die ich unbedingt einhalten musste, haben sich in starker und sehr sehr unangenehmer erinnerung eingeprägt. da ist nichts konkretes 'böses' oder 'schlimmes', es ist einfach nur ein gefühl.
ich hasse es, wenn in der stadt langsam die lichter angehen, wenn die schaufenster leuchten und wenn der himmel schwarz wird. ich bilde mir auch ein, dass sich mein gehör dann verändert, ich höre irgendwie dumpfer, alles klingt so weit entfernt und fremd.
auch meine augen arbeiten anders, obwohl ich laut augenarzt kein problem habe mit der dunkelheit, sehe ich irgendwie schlechter, nehme bewegungen im augenwinkel gar nicht mehr wahr und konzentriere mich am liebsten nur auf die 2 meter direkt vor mir. deswegen fahre ich auch niemals im auto am abend.
dadurch habe ich ziemliche probleme im täglichen leben. viele meiner freunde arbeiten tagsüber, für sie beginnt die schöne zeit des tages erst abends. viele gehen gerne abends durch die stadt, vor allem zu weihnachten wenn alles hell erleuchtet ist, gehen was trinken, setzten sich in gastgärten, gehen spät ins kino und spazieren nachher noch...
ich kann das nicht. und wenn ich mich doch überreden lasse, bin ich bedrückt und ängstlich und freue mich eigentlich nur noch drauf, nach hause zu kommen.
was ist das? und woher kann es kommen? und was kann ich dagegen tun?
irgendetwas schreit in mir 'DU MUSST NACH HAUSE'
es bedrückt mich.. und langsam stört es mich auch ziemlich.. eben hat mich meine freundin angerufen ob ich spontan mit ihr etwas trinken gehen will.
ich habe abgelehnt obwohl ich nichts zu tun habe und sie eigentlich gerne sehen würd.
aber es ist schon dunkel draußen, für mich ist der tag schon vorbei.
und das um halb 7...
kann das jemand von euch nachempfinden? geht es noch jemandem so?
liebe grüße
maus
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Linta
sporadischer Gast
10
Duisburg / NRW W, 15
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Sun, 29.Oct.06, 6:35 Re: Angst Vor Der Abenddämmerung/nacht |
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Ja. Wobei ich Nacht an sich schon mag, es nur nicht ausstehen kann, wenn ich alleine draußen bin. Aber ich in Räumen kann ich Dunkelheit ganz und gar nicht ab
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liv1
[nicht mehr wegzudenken]
1223
CH W, 32
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Tue, 31.Oct.06, 14:01 Re: Angst Vor Der Abenddämmerung/nacht |
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hi kleine Maus,
hast Du denn konkrete Ängste? Also, dass Dich wer überfällt oder sowas? Wie ist es denn zuhause? Hast Du da auch ein bedrückendes Gefühl oder fühlst Du Dich da auch bei Dunkelheit einigermassen wohl und geborgen?
Ich selber liebe die Dunkelheit einerseits sehr, aber ich bin in diesen Stunden auch viel ängstlicher - ängstlich vor Schicksalsschlägen, Krankheit, einfach vor der Zukunft - ich bin viel sensibler, als bei Tageslicht. Aber es gibt für mich nichts schöneres, als die Dämmerung. Es hat so was geheimnisvolles/mystisches für mich. Ich mag auch die Stimmung vor Gewittern (oder auch wärend). Wie empfindest Du es denn an düsteren, verregneten Tagen? Bringt Dir das auch schon Unbehagen?
Versuch doch mal jetzt dann, wenn die ganze Weihnachtsbeleuchtung in der Stadt hängt, Dich irgendwohin auf eine Bank (oder ein Mäuerchen) zu setzen und dem Treiben der Leute zuzugucken, die Lichter zu bestaunen und die Düfte einzuatmen. Das ist soooo herrlich, ehrlich!
Hmmm, mir kommen im Moment auch keine viel schlaueren Ideen, als dass Du versuchen solltest, Dich hin und wieder (in Begleitung) nach draussen zu wagen - es gibt so viele Orte, die Nachts stark beleuchtet sind. Oder hast Du Dir schon mal überlegt, Dir psychotherapeutische Hilfe zu suchen, wenn es allzu arg ist?
Ich sehe in de Nacht auch nicht besoners gut - aber ich glaube, das ist absolut normal. Bist Du denn auch bei Tageslicht eher ein Mensch, der schnell "an seine Grenzen kommt"?
Gruss liv
PS: Für mich gibt es nicht viel schlimmeres, als wenn ich mit jemandem in einem Raum bin und der dann spasseshalber das Licht löscht - da könnte ich durchdrehen vor Unbehagen, vor Angst, dass mich gleich jemand anfassen könnte ohne dass ich ihn sehe - von daher kann ich mir das Gefühl, welches Du in der Dunkelheit hast schon vorstellen .... .
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Ellen
Helferlein
100
W
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Tue, 31.Oct.06, 20:01 Re: Angst Vor Der Abenddämmerung/nacht |
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Hallo kleine Maus,
ich weiß noch, daß ich zeitweise als Kind die Dämmerung (im Herbst/Winter) auch ganz schrecklich fand. Klingt jetzt doof, aber ich glaube, es hat mich an den Tod erinnert. Ich hatte dann ganz stark das Bewusstsein davon, daß die Zeit vergeht. Dazu gab es zu der Zeit noch eine Werbung im Fernsehen mit dem Spruch "Wenn ein langer Tag zuende geht ...", das war die Krönung des Ganzen. Ich hab mich dann richtig allein gefühlt, so abgeschnitten. Allerdings war das nicht schlimm, wenn ich noch draußen spielen war währenddessen. Da war ich ja beschäftigt und im Spiel "drin", das war noch lebendig. Eher, wenn ich dann in der Wohnung war.
Dieses Unheimelige, wenn es früh dunkel wird, kenne ich auch heute noch und ich gehe viel ungerner nochmal raus in diesen Tagen. Aber es beeinträchtigt mich keineswegs, anders als bei dir.
Haben dir deine Eltern vielleicht sowas vermittelt, von wegen wenn es dunkel wird, wirds gefährlich draußen? Ist dir mal was passiert im Dunkeln?
Es hat sicher auch mit dem Biorhythmus zu tun. Ich schalte auch ganz schnell runter, wenn es dunkel wird. Lange weggehen ist bei mir nicht.
Hm, du müßtest die Nacht irgendwie in etwas Positives für dich umdeuten ... mir fällt aber auch nichts Konkretes dazu ein. Manchmal werden doch speziell so Nachtwanderungen angeboten z.B., Tiere des Waldes, Fledermäuse in der Stadt, sowas ... Aber vielleicht wäre das auch kontraproduktiv bei dir. Hm hm.
Wohnst du in der Stadt oder auf dem Land?
LG,
Ellen
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kleineMaus
Helferlein
132
Österreich W, 25
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Sat, 04.Nov.06, 19:08 Re: Angst Vor Der Abenddämmerung/nacht |
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vielen Dank für eure antworten!
leider ist der thread doppelt, weiß nicht warum. ich schreibe jetzt erstmal hier weiter, vielleicht kann der admin die beiden threads ja zusammenlegen..?
also eigentlich kann ich nicht sagen, dass ich irgendwann mal eine besonders schlimme erfahrung hatte, die sind auf die dunkelheit bezogen hätte. zumindest kann ich mir schon seit meiner frühesten kindheit erinnern, dass ich die nacht draußen nie mochte.
ich habe aber immer wieder mich bemüht, mit anderen draußen etwas zu unternehmen.
da fallen mir besondere dinge ein.. etwa habe ich einmal bei meinen eltern am land im hochsommer im garten auf einer luftmatratze geschlafen, mein vater war auch da und wir haben bis spät in die nach über gott und die welt philosophiert, was zwischen meinem vater und mir nur sehr selten vorkam.
das war irgendwie schon schön, aber auch gruselig und ich habe es nur ausgehalten weil ich die zweisamkeit mit meinem vater so genossen habe.
ich habe mich auch mal überreden lassen, eine führung in der nacht durch den zoo zu machen, wo man die nachtaktiven tiere sehen konnte. die führung selbst war interessant und schön, aber kaum war es aus und ich hatte nichts mehr zu tun..... ab nach hause!!!!!
in der wohnung fühle ich mich sehr wohl abends, ich mache immer gleich die vorhänge zu, ich will das schwarz draußen nicht sehen.
regenwetter oder gewitter machen mir überhaupt nichts, das genieße ich sogar, solange es tagsüber ist oder ich zuhause bin.
nachts bei regenwetter draußen sein zu müssen ist für mich der horror hoch 10
jetzt wird es schon wieder so früh dunkel und ich bemerke schon wieder, wie mein tag langsam aber sicher um 16 uhr endet... zum glück kann ich von zuhause aus arbeiten und muss nicht unbedingt jetzt noch raus.
aber traurig ist das schon...
ich lebe in einer großstadt mitten im zentrum. ich muss nur aus dem haus raus und bin schon in einer einkaufsstraße wo es nur so wimmelt vor fröhlichen leuten.
aber ich ertrage es nicht, ich muss gleich wieder ins haus hinein
und dann am besten was kuscheliges anziehen, eine tasse tee und nicht mehr weg von zuhause.
der gedanke 'ich hab für heute alles erledigt, ich muss nicht mehr raus' ist für mich das angenehmste überhaupt im winter
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