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lady in black
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Post Sun, 15.Oct.06, 10:27      Missbrauchsbehandlung in einer Verahltenstherapie? Reply with quoteBack to top

Ich beginne hoffentlich bald eine neue Therapie (Verhaltenstherapie).
Mein Ex-Thera (analytiker), bei dem ich über 2,5 Jahre war, hat nämlich das gesamte Thema mit meinem Ex-Freund total auf die Seite geschoben, weil er es nicht wichtig fand. (Es war der eigentliche Grund, warum ich die Thera überhaupt angefangen hatte.)

Da ich aber immer noch seh runter den Folgen von damals leide, fange ich jetzt dann eben die VT an. Einerseits bin ich sehr motiviert, möchte das alles unbedingt in Angriff nehmen. Aber andererseits hab ich total Angst davor.
Ich hab jahre lang versucht, das alles zu verdrängen. Muss ich meinem neuen Thera denn genau erzählen, was war? Oder reicht es vielleicht, wenn ich es nur andeute, oder anschneide? Wie wird er vorgehen?

Ich kann das von damals nicht in Worte fassen - ich kann es nicht aussprechen, und auch nicht aufschreiben. Mein Körper weigert sich regelrecht, das irgendwie zum Ausdruck zu bringen, es zu schildern.

Ich habe Angst, den neuen Thera auch wieder zu verärgern, weil ich nicht alles erzählen kann. (Der alte war oft ungeduldig mit mir)

Wie ist es denn bei euch in der Thera? Gibt es etwas, auf das ich mich da gefasst machen muss?

Mein neuer Thera hat schon gesagt, dass er das sehr wichtig findet und auch unbedingt daran arbeiten will. Er scheint da voll motiviert zu sein - möchte über mein S*xu*lleben reden und so. Der gibt wohl auch zusammen mit seinem Kollegen Gruppentherapien, bei denen es darum geht. (Bei solchen Gruppen möchte ich aber nicht mitmachen - das würde mich föllig überfordern, glaube ich.) Wobei er auch angedeutet hat, dass er will, dass ich da irgendwann mal mitmache.


Ich habe Angst davor, aber irgendwann muss ich doch wieder - naja, wie jeder andere auch leben können - halt, weniger Verkrampft...

Würdet ihr mit bitte von euren Erfahrungen erzählen? Ich habe Angst, dass die neue Tehra in die Hose geht, weil ich womöglich unfähig bin...

Mir schwirren so viele Gedanken im Kopf um. Ich will den ganzen Mist ja verarbeiten und darüber hinweg kommen. Aber ich weiß nicht, ob ich dazu in der Lage bin. Ich will aber auch nicht noch länger warten müssen.
Und dann auch noch die schlechten Erfahrungen mit meinem Ex-Thera. Aber was, wenn er recht hatte und ich mich einfach nur zu sehr anstelle und das von damals echt nicht so schlimm war, wie ich denke?
Was, wenn ich es mir mit dem neuen Thera auch wieder vermassel? Wenn er von mir genervt ist, wenn ich ihm nich tso viel erzählen kann, wie er es gerne hätte?

Tut mir leid, wenn ich bisschen wirr geschrieben habe.

Hoffentlich kann mir jemand von euch helfen.

Lady

(Hinweis Admin: bitte in diesem Forum keine Begriffe aussternen, siehe Suchbegriff "Trigger". Danke.)
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Toughy
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Post Sun, 15.Oct.06, 11:06      Re: M*ssbrauchsbehandlung in einer Verahltenstherapie? Reply with quoteBack to top

lady in black wrote:
Aber was, wenn er recht hatte und ich mich einfach nur zu sehr anstelle und das von damals echt nicht so schlimm war, wie ich denke?



Liebe Lady,

Dein ehemaliger Therapeut war ein Idiot! Nicht Du hast es vermasselt, sondern er. Kein Mensch wird sich noch gern öffnen, niemand wird noch großes Vertrauen haben, wenn die eigenen Gefühle nicht ernst genommen werden. Schlimm ist, was DU als schlimm empfindest. Dein Empfinden ist der Maßstab - nicht das des Therapeuten.

Dass Du ihm nicht so viel erzählt hast, kann ich also gut nachvollziehen. Und deswegen wünsche ich Dir einen Therapeuten, der Dich ernst nimmt und Dir das auch vermitteln kann. Vertrauen muss bei vielen Menschen erst wachsen, und deswegen ist es vollkommen in Ordnung, wenn Du Dich nicht traust, Dich von Anfang an zu öffnen.

Vielleicht hilft es Dir, wenn Du Deinem neuen Thera sagst, dass Du Zeit brauchst, um Dich öffnen zu können. Seine Reaktion darauf wird Dir hoffentlich/bestimmt die Angst nehmen, dass er damit nicht einverstanden ist.


Alles Gute und viel Erfolg,
Toughy

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Es ist wichtig, jemanden dort abzuholen, wo er gerade ist. Aber manchmal ist es auch wichtig, jemanden dort zu lassen, wo er gerade sein will.
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tearless
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Post Sun, 15.Oct.06, 17:19      Re: Missbrauchsbehandlung in einer Verahltenstherapie? Reply with quoteBack to top

Hallo,

lass dir in der neuen Therapie die Zeit, die du brauchst!
Und sag deinem Thera, dass du selber Zeit brauchst.
Er wird das verstehen.

Ich habe meinem Thera damals auch gesagt, dass ich Zeit brauche. Und er hat sie mir wirklich gegeben.
Schwierige Themen habe ich nur durz angeschnitten und er hat versucht, mich zum reden zu bringen. Aber eben nicht gezwungen.
Und wenn er gemerkt hat, dass es mir zu viel wird oder ich mich unter Druck gesetzt fühle, dann haben wir das Thema in der Sitzung erst mal beendet und ich sollte mir für die nächste Sitzung überlegen, ob ich weiter darüber sprechen möchte.
Sehr schwierige Themen hat er erst nach zwei Jahren mit mir angesprochen und das war wirklich gut so. Ich habe lange Zeit gebraucht, bis ich ihm vertrauen konnte...

Also, nur Mut! Sag ihm auch, dass du bei der letzten Therapie Schwierigkeiten hattest.

LG,
tearless
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lady in black
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Post Fri, 20.Oct.06, 20:45      Re: Missbrauchsbehandlung in einer Verahltenstherapie? Reply with quoteBack to top

Danke, für eure Antworten.

"Zeit nehmen", ja das habe ich mir auch schon gedacht. Aber die Zeit kann einem halt auch so schnell davon rennen.

In meiner alten Thera hab ich mir immer gedacht, dass ich halt Zeit brauche, bis ich den Thera klip und klar auf die Sache anspreche. Als er es dann aber endlich begriffen hatte, war es zu spät.

für die Verhaltenstherapie hab ich jetzt nur noch 60 Stunden (glaube jedenfalls, dass es so viele sind) und die werden wir dann auch noch in Doppelstunden halten. Das geht leider nicht anders, weil die Anfahrt so problematisch ist.

So viel Zeit habe ich also garnicht mehr. Ich hab so Angst, dass die neue Tehra wieder so ne Enttäuschung ist und ich deswegen noch länger mit den Folgen von damals leben muss.

Ist hier jemand, der diese Thematik behandeln hat lassen?
Wie muss ich mir denn so ne Verhaltensthera vorstellen? Bei der Analyse hätte ich ja alles ziemlich genau beschreiben müssen - grauenhafte Vorstellung, für das ganze auch noch Worte finden zu müssen...
Worauf muss ich mich denn gefasst machen?

Ich wäre euch für weitere Antworten sehr dankbar.

Lady
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