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kleineMaus
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Post Fri, 13.Oct.06, 17:45      Warum Sehe Ich Den Tatsachen Nicht Ins Auge? Reply with quoteBack to top

hallo ich bin neu hier!
habe dieses forum gefunden auf der suche nach hilfe, das durchlesen der beiträge hier hat mir schon sehr geholfen, es tut gut zu sehen dass man nicht alleine ist und dass andere menschen es wagen, über schlimme erlebnisse zu sprechen.
ich kann das eher nicht.
nun versuche ich es aber doch.
ich bin jetzt 24 und hatte vor mehr als 10 jahren eine unangenehme erfahrung, die den anfang zu sehr turbulenten und miesen jahren bedeutete.
ich habe falsche leute kennengelernt, mich von meinen eltern distanziert und üble erfahrungen gemacht, da ich damals so jung war, habe ich akzeptiert und akzeptiert und mir gedacht, das muss wohl so sein, damit aus mir ein erwachsener mensch wird (das wurde mir auch so erklärt von menschen, denen ich damals vertraut habe).
ich wurde innerhalb sehr kurzer zeit alkoholabhängig, meine ersten schwierigkeiten in der schul bekam ich mit 14, da war ich schon fest verfangen in den problemen. dazu kamen andere drogen hauptsächlich aufputschmittel, und immer wieder harter alkohol.
inzwischen habe ich mein leben durch mehrere jahre intensiver arbeit wieder in den griff bekommen, ich trinke keinen alkohol mehr, nehme keine drogen mehr, habe einen freund mit dem ich zusammen lebe, habe meinen alltag gut im griff.
nur manchmal holen mich flashbacks ein. ich habe alpträume, tagsüber bin ich manchmal wie weggetreten und hänge in bildern aus der vergangenheit fest und bemerke nicht mal wie andere menschen sagen 'hallo! ich rede mit dir! bist du eigentlich da?'

es fällt mir bis heute schwer, über die vergangenheit zu reden, es fällt mir schwer überhaupt vieles zuzugeben. das ist auch der grund warum ich nie eine therapie gemacht habe.
ich habe nie mit vertrauten menschen gesprochen, niemand weiß etwas. viele ahnen etwas, da ich mich ja mehrere jahre komplett zurückgezogen habe und starke veränderungen durchgemacht habe, die auch nach außen hin sichtbar waren. aber ich habe nie mit jemandem gesprochen. grund dafür ist auch, dass ich mir selbst nichts eingestehe.

ich hatte gehofft, dass ich nur genügend zeit vergehen lassen muss und alles wird sich schon einrenken. aber nun ist sehr viel zeit vergangen und ich finde immer noch keine ruhe.
ich habe mich soweit im griff, dass ich anderen gegenüber normal auftreten kann. auch mein freund bemerkt nicht, dass ich im grunde genommen ein heftiges problem mit sexualität habe und bei bestimmten auslösern im alltag (zeitungsberichte, filme, diskussionen von anderen) am liebsten losheulen würde.

ich kämpfe mit mir selbst. ich kann einfach nicht eingestehen was passiert ist, ich kann mit niemandem offen reden, weil ich ja nicht mal die worte in den mund nehmen möchte, die zur erklärung notwendig wären.

ich bewundere alle, die offen über erlebnisse reden können. wie schafft ihr das nur?
und wie schaffe ich es, irgendwie meine ruhe zu bekommen?
ich habe angst, dass jeder, dem ich mich anvertraue einfach bloß sagen würde 'mach ne therapie'.
das hilft mir aber wenig. eine therapie kommt für mich gar nicht in frage, wo ich doch nichtmal eingestehen kann, was eigentlich los ist.
ich habe schon jahre gebraucht, um mir selbst einzugestehen, dass ich alkoholabhängig war. das brauchte schon einige zeit.
weiter kann ich nicht mehr.
ich weiß nicht was ich tun soll...

vielleicht erkennt sich ja jemand wieder in meinen problemen und kann mir erfahrungsberichte oder ratschläge geben...

liebe grüße
Maus
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Jadee
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Post Fri, 13.Oct.06, 18:16      Re: Warum Sehe Ich Den Tatsachen Nicht Ins Auge? Reply with quoteBack to top

Hallo Maus!
Fürs Erste wäre es gut, wenn du deine Probleme aus der Vergangenheit mal genauer beschreiben könntest. Nur dann ist es möglich, dir einen Rat zu geben. Das mit Dingen aus der Vergangenheit kenne ich zu gut. Sie hängen einem ewig lang nach. Meistens überspielt man alles, aber ab und zu, in einsameren Momenten, kommen sie eben zurück. Das ist normal.

Lg
Jadee
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kleineMaus
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Post Fri, 13.Oct.06, 18:29      Re: Warum Sehe Ich Den Tatsachen Nicht Ins Auge? Reply with quoteBack to top

nun... das ist nicht einfach.
ich habe mit etwa 12 einen freundeskreis aufgebaut, durch den ich immer mehr neue leute kennengelernt habe, die meisten waren um vieles älter als ich. in einem mann habe ich eine art vertrauten gefunden, soetwas wie ein ersatz für eltern und freunde. ich habe ihm sehr vertraut und sehr viel zeit mit ihm verbracht. allerdings kann ich aus heutiger sicht sagen, dass das alles völlig verkehrt war und er mir eigentlich nichts gutes wollte.
ich habe durch ihn angefangen zu trinken, das hat mir gleich von anfang an gefallen und da es in seinen augen nichts schlechtes war, habe ich immer öfter getrunken.
er hat recht früh sex von mir haben wollen, da war ich 13. damals dachte ich mir, ich will das nicht, ich kann das nicht, es interessiert mich nicht und es tut weh. aber es ist wohl normal so und es muss wohl so sein, ich wollte schließlich nicht 'zimperlich' sein und habe meine eigenen gefühle verdrängt.
das hat mich im alltag sehr belastet weil ich dadurch erfahrungen hatte, die ich mit meinen gleichaltrigen freundinnen nicht teilen konnte. daher habe ich mich völlig zurückgezogen. meine eltern waren für mich auch keine gesprächspartner mehr,also hatte ich nur noch seine wohnung,in die ich immer wieder eigentlich in jeder freien stunde gegangen bin.
er hat öfter für mich in der schule angerufen, sich als mein vater ausgegeben und erzählt ich hätte grippe. er hat mir auch entschuldigungen unterschrieben, in der schule hat keiner verdacht geschöpft oder nachgefragt.
in dieser zeit habe ich immer wieder sehr viel getrunken, ich wollte nicht mehr schlafen da ich angst vor meinen träumen hatte und habe mich zwanghaft wach gehalten. ich habe unmengen zugenommen und mich völlig gehen lassen, keinr hat es gewagt mich darauf anzusprechen was eigentlich los ist.
ich dachte damals, es sei normal dass sex eigentlich nur für männer ist, dass frauen da generell nichts davon haben, andere informationen wie bravo und so habe ich als quatsch abgetan, ich wollte nicht als weichling dastehen sondern habe nur akzeptiert und eigentlich überhaupt keine grenze mehr gehabt, bei der ich gesagt hätte 'bis hier und nicht weiter'

erst sehr viele jahre später habe ich immer mehr rausgefunden, dass damals einiges nicht ganz ordnungsgemäß abgelaufen ist. ich habe den kontakt zu dem betreffenden schon lange zeit eingestellt (er hatte aus beruflichen gründen immer weniger zeit für mich, das kam mir entgegen). ich weiß aber noch wo ich ihn finden kann, er wohnt noch in der selben wohnung.
und dennoch hab ich kein verlangen danach, ihm etwas anzuhaben. anzuzeigen oder ähnliches weil ich tief in mir drinnen immer noch das gefühl habe, ich habe es mir so ausgesucht, mich hat keiner gezwungen, da hin zu gehen, ich hatte die wahl.
auch gestehe ich mir nicht ein, dass etwas passiert ist, das strafrechtlich verfolgt werden müsste (außer sex mit einer minderjährigen), das andere wort nehme ich nicht in den mund und will ich für mich auch gar nicht anwenden.
ich hatte die wahl, dieser eine satz lässt mir keine ruhe.

jetzt, so im nachhinein, habe ich doch wesentlich mehr erzählt als je zuvor in meinem leben. vieles von dem was ich da geschrieben hab ekelt mich an. aber nun ist es raus, ich kann nicht ewig davon laufen...
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thorn
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Post Fri, 13.Oct.06, 18:52      Re: Warum Sehe Ich Den Tatsachen Nicht Ins Auge? Reply with quoteBack to top

Hallo kleineMaus,

nur mal ganz kurz von mir: Ich find's echt stark, dass du dich hier erstmals öffnest und dich damit ein Stück weit aus deinem inneren Käfig befreist grinsend

Es ist schlimm, was dir passiert ist, und ich kann deine Gedankengänge dazu nachvollziehen, aber ich denke nicht, dass du praktisch eine Wahl hattest. Theoretisch mag man sich sowas zusammendichten können, aber Mensch, du warst doch noch ein Kind!

Ich werd hier weiter mitlesen und dir die Daumen drücken für alles, was noch so kommt.

Ich wünsch dir ganz viel Mut,

thorn
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kleineMaus
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Post Fri, 13.Oct.06, 21:40      Re: Warum Sehe Ich Den Tatsachen Nicht Ins Auge? Reply with quoteBack to top

hallo thorn!

danke für deine antwort! ja.. das argument, ich war damals noch ein kind, habe ich auch oft überdacht.
aber irgendwie stellt mich das nicht zufrieden.
ich bin überhaupt erst vor kurzer zeit drauf gekommen, dass es eigentlich ein großes unrecht war, was mir passiert ist. dass man es hätte vermeiden können.
lange zeit dachte ich mir, ich darf nicht so wehleidig sein und muss das schon irgendwie hinbekommen, ich hab nur durch eiserne disziplin und sehr viel ablenkung mein leben wieder auf die gerade bahn gebracht.
es liegt wohl auch an meiner erziehung. für schmerz oder mitleid war nie platz. nur wer hart im nehmen ist, kommt weiter. das wurde mir früh beigebracht.
jetzt, lange zeit später, gestehe ich mir langsam ein: ich schaff es nicht. es war zuviel. ich kann nicht damit umgehen auch wenn es jahre her ist.
und je mehr ich in den medien verfolge, wie solche delikte jetzt diskutiert und verurteilt werden, desto mehr bemerke ich: ich bin ein opfer.
und damit kann ich irgendwie nicht umgehen.
vor allem wo ich mir die meisten dinge nicht mal im detail in erinnerung rufen möchte.
ich kann es einfach nicht.
ich kann mir nichtmal richtig übezeugt eingestehen, dass überhaupt etwas gegen meinen willen geschehen ist.
wo beginnt ein gewaltverbrechen?
ich bin mir sicher, ich habe eine verdreht perspektive.
mir wurde damals fast das gehirn 'gewaschen', viele jahre dachte ich, das wäre ok so. und ob ich nun will oder nicht, was macht das schon. er will sex, also bekommt er sex. ob er mir wehtut oder nicht, bekomme ohnehin nur ich selbst mit, und ich selbst werde schon irgendwie damit fertig.
das dachte ich wirklich lange zeit.
und nun frage ich mich: warum eigentlich?
warum hab ich mich so abgeschottet und tue es heute noch?
warum gestehe ich nicht ein, dass über jahre hinweg verbrechen begangen wurden?
warum empfinde ich mitleid und bin schockiert, wenn ich höre dass frauen und kinder von männern misshandelt werden?
und ich selbst habe ignoriert, dass ich jahrelang den turnunterricht geschwänzt habe weil ich mich vor den anderen mädchen nicht umziehen wollte? bin selbst im hochsommer nur mit langärmeligen pullovern ud hohem kragen rausgegangen, damit man die abdrücke nicht sieht.
ich verstehe es nicht.
es macht mich wütend und traurig.
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Post Fri, 13.Oct.06, 23:46      Re: Warum Sehe Ich Den Tatsachen Nicht Ins Auge? Reply with quoteBack to top

ich bin's wieder...

und inzwischen ist es richtig spät geworden.
aber dadurch dass ich das vorhin niedergeschrieben habe, bin ich ins grübeln gekommen.
und mit der zeit kommen mir immer mehr erinnerungen.
so langsam kann ich mich an immer mehr details erinnern, ich will diese bilder nicht in meinem kopf haben.
ich weiß im moment nicht, wie ich es schaffen soll mich zu meinem freund ins bett zu legen. ich liebe ihn so sehr und ich möchte ihn nicht belasten. ich hab angst ihm etwas zu erzählen weil ich befürchte dass sich sein bild über mich verändern könnte.
ich habe angst, einzuschlafen. so wie es in meinem kopf derzeit abgeht befürchte ich dass ich alpträume bekomme und im schlaf womöglich etwas sage was mein freund mitbekommt.

ich weiß nicht was ich tun soll.
jetzt gibt es kein zurück mehr. aber wie soll ich meinen kopf wieder freibekommen?
ich komme immer mehr ins grübeln, rauche eine zigarette nach der anderen und hab immer wieder würgreiz im hals. und dieses gefühl ist wieder da, wenn das herz so stark klopft dass ich es im hals spüre.

es ist so lange her. warum finde ich keine ruhe??
wenn ich doch nur die zeit zurückdrehen könnte...
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Post Sat, 14.Oct.06, 0:15      Re: Warum Sehe Ich Den Tatsachen Nicht Ins Auge? Reply with quoteBack to top

Hallo kleine Maus,

Du schwankst zwischen Selbstanklage und der Einsicht, das Du gar nicht so eine große Wahl hattest.
Was Dir angetan wurde, hat Deine Psyche überfordert.
Da begann etwas in Dir, man könnte es Überlebenswillen nennen, sich mit den Taten und dem Täter zu identifizeren.

Das ist eine psychische Schutzreaktion.
Es ist sicher nicht leicht zu erkennen, das man schreckliche und für die eigene Entwicklung schädliche Jahre verbracht hat.

Du hast vielleicht große Schuldgefühle wegen Deines Lebenswandels von damals. Weil Du heute meinst, Du hättest einfach nein sagen müssen oder eben gehen.

Die Verantwortung für das was Dir angetan wurde, trägst aber nicht Du.
Du bist das Opfer gewesen, das siehst Du ganz richtig.
Du kannst also nichts dafür.
Alle Deine Reaktionen auf den Mißbrauch, sind Überlebensstrategien.
Alkoholmißbrauch und schwere Nötigung sind sicher nicht das Umfeld für eine junge Frau um psychisch gesund zu bleiben.

Diese Verantwortung trägt der Erwachsene, der sich als Dein Vater ausgab.

Es ist dann ein Verbrechen, wenn ein erwachsener Mann einem Kind Dinge antut, die für seine Entwicklung schädlich sind.
Wenn er es psychisch und körperlich für seine Zwecke benutzt.
Wenn er von Dir Dinge verlangt, bei denen Du aufgrund Deines Alters keine Wahl hast wirklich nein zu sagen, weil er Dich emotional dazu erpresst und weil Du nicht abschätzen kannst welche Folgen das Ganze für Dich haben wird. Es ist falsch, wenn es Dir weh tut.
Es ist falsch, weil Du ein minderjähriges Kind warst und es nicht altersgemäß ist, Dir Alkohol zur Verfügung zu stellen und Dich sexuell zu benutzen und was da sonst noch gewesen ist... .

Liebe kleine Maus, deshalb ist es ein Verbrechen, weil Du auch jetzt noch Seelenqualen leidest, weil Dir etwas genommen wurde:
Deine seelische Gesundheit, Dein Seelenfrieden.
Man nennt so etwas auch seelischen Mord.

Wenn Du es aus einer anderen Perspektive anschauen möchtest, dann könnte man sagen, Du hast nicht gut auf Dich geachtet.
Das hast Du wohl nicht gelernt in Deiner Kindheit.

Du konntest Dich nicht zur Wehr setzen, entweder aus Lähmungsgefühlen heraus (typisch bei Mißbrauch) oder weil Du nie gelernt hast, das Deine Gefühle und Bedürfnisse etwas zählen.

Nun denkst Du darüber nach wieviel war Dein Anteil.
Dein Anteil war lediglich der, das Du Dich vom falschen Mann angezogen gefühlt hast und das aufgrund Deiner Jugend natürlich mit einer gehörigen Portion Unerfahrenheit. Woher soll ein Mädchen mit dreizehn so etwas wissen, wenn es ihr niemand erklärt hat?

Es ist ein harter Weg sich das alles noch einmal anzuschauen und ich verstehe gut, das es Dir sehr schlecht geht dabei.

Die Zeit die das Geschehene her ist, spielt insofern keine Rolle, als Deine Seele in dem Sinn kein Zeitempfinden hat.
Wenn dort ein schlimmes Erlebnis vergraben ist, dann kann es wieder an die Oberfläche kommen. Das kann äußerst schmerzhaft sein.

Warum hast Du Angst Deinen Freund zu verlieren, wenn Du ihm etwas mehr von Dir erzählst?
Ahnt er nichts, weiß er gar nichts?

Liebe Grüße und ganz viel Kraft
Wiliams

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Post Sat, 14.Oct.06, 14:48      Re: Warum Sehe Ich Den Tatsachen Nicht Ins Auge? Reply with quoteBack to top

hallo williams!
vielen dank für deine antwort, vieles was du schreibst geht mir sehr nahe. ich fühle mich sehr verstanden, das tut gut.
das größte problem, warum ich mich niemandem anvertrauen kann, ist dass mich meine freunde als ganz anderen menschen kennen.
ich bin bekannt dafür, sehr diszipliniert und fast schon hart zu sein. viele kommen zu mir weil sie rat suchen, ich bin meist sehr direkt und wirke anscheinend irgendwie stark.
ich bin bekannt dafür, dass ich alles erreiche, was ich mir vornehme. ich bin auch stolz auf das was ich erreicht hab. ich hab mein abitur gut abgeschlossen, habe studiert und arbeite nun. ich habe 28 kilo abgenommen und mich mit viel disziplin und selbstbeherrschung auch persönlich verändert. ich betreibe jetzt intensiv kampfsport, das hat sich auch auf meinen charakter ausgewirkt.
also die meisten kennen mich als harte frau, die viel erreichen kann und die nichts so leicht umhauen kann.
mein freund würde aus allen wolken fallen vermutlich. er kennt mich schließlich nur so.
es gibt so kleinigkeiten aus dem alltag, durch die sich mein freund vielleicht schon seine gedanken gemacht hat.
etwa kann ich es nicht ertragen, wenn ich im badezimmer bin und er kommt hinein. ich bekomme panik wenn ich etwa zähne putze und mich über das waschbecken beuge und jemand steht hinter mir. ich habe ihn schon mehrmals aus dem badezimmer gescheucht und wurde sehr wütend, was mir hinterher leid tat.
einmal habe ich meinen freund auch aus panik geschlagen, da wollte er mir einen streich spielen, hat sich von hinten an mich geschlichen und mich spaßeshalber gepackt. ich bin ausgerastet und hab ihm meinen ellbogen so stark in den bauch gerammt dass er einige minuten nach luft schnappen musste.
damals gab es schlimme diskussionen, ich habe mich unendlich entschuldigt und wir haben uns wieder versöhnt.
er hat mich öfters gefragt, was eigentlich mein problem ist, warum ich so verbissen ins training gehe und so scharf drauf bin, zu kämpfen. ich antworte darauf meist 'so bin ich einfach. da gibt es kein problem. nichts was ich dir erzählen müsste'

ich hab einfach angst vor der reaktion.
und es fällt mir auch schwer, auch wenn ich mich sonst sehr diszipliniert im griff habe, die fassade nach außen hin immer zu wahren. besonders in phasen wie jetzt, wo mich intensive erinnerungen quälen, da möchte ich viel allein sein und gehe kaum auf ihn ein. er weiß nicht warum, ich bemühe mich, es zu verbergen.
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Post Sat, 14.Oct.06, 15:36      Re: Warum Sehe Ich Den Tatsachen Nicht Ins Auge? Reply with quoteBack to top

Liebe Maus!
Du mußt deinem Freund unbedingt alles erzählen. Es ist sonst sehr wahrscheinlich, dass er deine für ihn übertriebenen Reaktionen missversteht und sich DAMIT überfordert fühlt. Vielleicht würde es vieles für ihn erklären. Denn Missverständnisse können auch oft schlecht für die Beziehung sein.
Abgesehen davon rate ich dir, einen Therapeuten aufzusuchen. Ich habe eine Bekannte, er ähnliches passiert ist, die es verdrängt hat, Alkohol getrunken hat usw. bis es aus ihr herauskam. Seit sie die Therapie macht ist sie ein anderer Mensch.

Ich wünsche dir alles Gute und viel Kraft.
Jadee
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Post Sat, 14.Oct.06, 23:35      Re: Warum Sehe Ich Den Tatsachen Nicht Ins Auge? Reply with quoteBack to top

Hallo kleine Maus,

ich bin nicht der Ansicht, das Du Deinem Freund etwas erzählen mußt.
Wichtig ist glaube ich eher, das Du es überhaupt mal erzählt hast.
Und dies ist nun hier im Forum geschehen, dazu ist es auch gut.

Ich denke diese Art von 'Beichte' erfüllt auch ihren Zweck.
Du kannst Druck abbauen und Dich aus der Isolation befreien.

Du mußt auch keine Therapie machen.
Nur wenn Du es möchtest.
Ich habe den allergrößten Respekt vor Deiner Eigenleistung, die Du hier geschildert hast. Du hast Stärke genug in Dir, um all dies zu schaffen was Du erzählt hast. Kompliment!

Ich finde auch Deine Reaktionen nicht so unnormal...ich habe zum Beispiel auch Schwierigkeiten wenn mir jemand von hinten über die Schulter schaut. Und im Bad bin ich auch lieber ungestört.
Das man bei einem Schreckmanöver ernsthaft erschrecken kann und in Verteidigungshaltung geht, das kann viele Gründe haben.

Ich glaube ganz viele Menschen finden 'Schreckmanöver' furchtbar und überhaupt nicht lustig.

Dein Freund kennt Dich heute so wie Du jetzt bist.
Er muß nicht alles von Grund auf verstehen.
Er respektiert Dich sicher auch so, sollte er zumindest.
Du bist die Starke und die, bei der viele Rat suchen und auch die,
die machmal eigenartig reagiert. Das bist eben auch Du.

Die immer Starke...das kenne ich von mir auch, von früher.
Du bist diese starke Frau und dahinter steht Dein bisher erlebtes Leben.
Du bist trotz all dem was war, heute diese starke Frau.

Ich habe so in Deinem Alter eine Therapie gemacht, auch wegen meiner Jugend und Kindheit. Weil genau in Deinem Alter dieses Leiden anfing.
Alle Strategien hatte ich ausgelebt und es hat funktioniert...und dann hat mich das Leid eingeholt. Das Kind, das nie zu seinem Recht kam, weil es über seine Kräfte leben mußte um zu überleben.

Bei mir war es aus ganz anderen Gründen als bei Dir, hatte aber auch mit Überforderung zu tun.
Dann klopft die Seele an und möchte das Du die Wunden endlich behandelst, damit Du als Mensch rund werden kannst.

Ich denke im Moment spaltest Du noch viel von Dir selbst ab, um die starke Frau (die Du auch bist) zu sein und hast vielleicht Angst diese Person zu verlieren, wenn Du die Schwäche zeigst und fühlst.
Die Anteile die Dich jetzt so berühren, wollen verarbeitet und angeschaut werden.
Das ist etwas noch nicht gelöst, sondern ein schmerzhafter Knoten.
In Dir sitzt vielleicht noch die kleine Maus, die weint und einsam ist.
(Dein Kinder-Ich)
Du kannst sie trösten und umarmen, ihr sagen das Du sie magst und jetzt dies alles für sie vorbei ist.
Das hast Du um zu überleben weggedrängt. Aber es ist trotzdem da.

Das wäre eine Strategie, die ich Dir empfehlen kann.
Sprich mit Deinem inneren Kind, Du, die heute erwachsen bist.
Das braucht Zeit und Raum. Nimm Dir das so oft wie Du es brauchst.

Falls der Leidensdruck zu stark wird, kannst Du irgendwann Hilfe von außen annehmen- wenn Du es möchtest.
Ansonsten empfehle ich Dir, diese starke Frau auch einmal schwächeln zu lassen. Du bist ein ganzer Mensch, zu dem auch schwache Stunden gehören. Die darfst Du auch zeigen.

Was das Anvertrauen an andere angeht: Dein Instinkt sagt Dir schon, wenn es soweit ist. Wenn der Moment da ist, dann weißt Du es.
Wenn Du jemandem anderem nicht vertraust, dann ist dies womöglich richtig so. Ich bin mir sicher, Dein Instinkt ist gut heute.
Dein Unterbewußtsein weiß viel mehr, als Du glaubst.

Es könnte z.Bsp. sein, das Dein Freund überfordert wäre, würdest Du ihm alles erzählen. Damit würdest Du diesen Mann in eure Beziehung hineinholen (geistig) und das kann schief gehen.
Deshalb zwinge Dich zu nichts, wenn Du Dir nicht sicher bist.

Im Moment ist dies hier vielleicht genau der richtige Anfang.
Ich finde es schon enorm mutig dies alles hier so zu erzählen.

Ganz viel Kraft und
Liebe Grüße
Williams

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Post Sun, 15.Oct.06, 18:24      Re: Warum Sehe Ich Den Tatsachen Nicht Ins Auge? Reply with quoteBack to top

ich danke euch vielmals für eure antworten!
es ist eher so, dass ich ziemliche angst vor einer therapie habe. einerseits will ich mir nicht so recht zugestehen, dass ich wirklich ein problem habe, das behandlung benötigt. andererseits habe ich einfach angst davor, was dann vielleicht alles hervor gekramt werden würde, was ich aber nicht in meinem bewusstsein haben möchte.
und es widerstrebt mir auch irgendwie, dass ein fremder in meiner psyche 'herumkramt' wie in einer schublade. das ist mir alles irgendwie zu intim.

ich versuche, mir mehr zeit zu nehmen, auf mich selbst zu hören. einerseits will ich sprechen, ich habe manchmal wirklich den wunsch, alles auszusprechen. und dann wieder vergeht der wunsch und es geht mir einige zeit lang gut, ich denke nicht daran. dann plötzlich kommt es wieder, was die auslöser sind, weiß ich meistens nicht. diesmal kenne ich den auslöser weil ich in der ubahn jemanden getroffen habe, der mich vom aussehen sehr an denjenigen von damals erinnert hat. ich habe stark darauf reagiert und bin sogar ausgestiegen um den zug zu wechseln.
da habe ich gemerkt, ich habe ein problem. ein heftiges problem, so sehr ich auch versuche es zu ignorieren.
seit wenigen tagen weine ich auch immer wieder, wenn ich allein bin und privatsphäre habe. ich habe fast schon lust daran gefunden, mich intensiv zu erinnern, bestimmte situation ganz im detail durchzudenken und mich an alles zu erinnern, wobei ich heftig geweint habe. das hat mich irgendwie erleichtert, auch wenn ich mich etwas dafür schäme.
ich habe seit jahren nicht mehr geweint. das kam jetzt so plötzlich über mich.
ich versuche stück für stück objektiver zu werden. ich habe durch mein konzentriertes erinnern immer mehr details 'wiedergefunden', durch die ich eindeutig definieren kann, was gegen meinen willen geschehen ist.
ich hatte vieles davon vergessen.
etwa hatte ich situationen sehr stark im gedächtnis, wo ich freiwillig 'ja' gesagt habe, wo ich nachgedacht habe und mich selbständig entschieden habe. viele situationen in denen das nicht so war, oder wo ich 'nein' gesagt habe und das nicht respektiert wurde, das hatte ich verdrängt.
diese dinge fallen mir jetzt so nach und nach wieder ein.

ich möchte irgendwie nicht meine stärke verlieren oder anderen gegenüber eingestehen, dass ich nur durch schmerz so geworden bin. ich habe eher den wunsch das für mich selbst alleine zu regeln.

vielleicht sollte ich eine art gedankentagebuch gründen. darüber habe ich oft nachgedacht. aber ich habe keine erfahrung mit so etwas und kenne auch niemanden der das gemacht hätte.
andererseits spüre ich auch den drang danach, es jemandem anderen zu erzählen, damit ich eine objektive meinung bekomme. meine eigene meinung zu den geschehnissen ist ja nicht sehr obkjektiv...
ich bin so hin und her... aber ich spüre eindeutig dass sich in mir gerade sehr viel verändert. ich weiß nicht so recht, wie ich damit umgehen soll.
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Williams
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Post Sun, 15.Oct.06, 22:02      Re: Warum Sehe Ich Den Tatsachen Nicht Ins Auge? Reply with quoteBack to top

Hallo kleine Maus,

also zunächst möchte ich Dir sagen, das Du in einer Therapie nichts erzählen mußt, was Du nicht möchtest. Du bist die Entscheiderin.
Ich habe in meiner Analyse manchmal nur den Traum von letzter Nacht erzählt und selbst dabei kam durch eine gute Spiegelung von meinem Therapeuten etwas für mich raus.
Du kannst auch entscheiden, was die Therapie für ein Ziel hat.
Zum Beispiel, das Du herausfinden möchtest, wieso Du überhaupt so früh aus Deinem Elternhaus gegangen bist. Oder/und eben die Zeit, die Du mit diesem Typ verbracht hast.
Das entscheidest Du allein.
Wichtig ist vor allem, das Du den Therapeuten magst und ihm vertrauen kannst. Das ist eine Gefühlssache.

Ich verstehe Dich sehr gut mit allem was Du schreibst.
Ich hatte auch jahrelang nicht mehr geweint, weil ich gar nicht gelebt habe und meine Gefühle nichts galten, dafür war kein Raum.
Außerdem wußte ich jahrelang nicht mehr was ich fühlte, was ein typisches Anzeichen von Depression ist.
Dann viel mir mit 22 Jahren auf, das ich seit meinem 12. Lebensjahr nicht mehr geweint hatte. Das war aber ein Einfall, den ich mir zunächst nur mit dem Verstand angeschaut habe.

Und obwohl ich schon eine drei Jahre lange Psychoanalyse gemacht habe, hätte ich heute wieder die gleiche Hemmung zu überwinden wie damals, einen Therapeuten zu suchen.
Das ist ja auch nicht einfach.

Du kannst auch viel selber machen, indem Du Dir bewußt die Zeit nimmst Dich Dir selbst zu öffnen.
Ich habe auch Wochen, da heule ich tagelang immer wieder.
Das ist schlichte Trauerarbeit und Schmerzverarbeitung. Es heilt die Seele.
Das sind urmenschliche Prozesse, die funktionieren.
Das möchte ich auch kaum jemandem zeigen und für mich machen.
Das ist auch völlig gesund so, weil das etwas sehr intimes und ein Prozess ist, den vielleicht ein Beobachter stört, wenn er trösten möchte.

Du hast schon viel geschafft. Die Angst Dich wieder zu verlieren, ist verständlich und sinnvoll. Du achtest dadurch auf Dich und so sorgst Du dafür, das die Vergangenheit nicht Deine Gegenwart überrennt.
Diese Verarbeitung muß Stück für Stück gemacht werden und braucht vor allem Zeit.
Eine Psychoanalyse geht auch minimum 3 Jahre lang!
Also kann es nicht schneller gehen, nur weil man sich allein auf den Heilungsprozess begibt und einläßt.

Ich denke, das Du allein auch viel schaffen wirst. Vielleicht wächst der Wunsch nach einem Zuhörer und einer professionellen Hilfe mit der Zeit von selbst, da Dir die Sicherheit eines Mitbetrachters fehlt, der Dir manche tiefe Verwicklung Deiner Seele aufknoten hilft.
Mir hat es sehr geholfen und es war eine der wichtigsten und schönsten Zeiten in meinem Leben. Ich konnte so viel sehen und war mir selbst so nahe. Das hat einfach gut getan. Ich konnte mich selbst immer mehr spüren, was eben davor lange Zeit verschüttet war. Vor allem habe ich gelernt mich selbst zu mögen, zu verstehen, mich zu lassen und mich wertvoll zu finden. Alles was davor nicht war und was mir heute auch wieder schwerer fällt.

Liebe Grüße
Williams

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Fenja
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Post Tue, 24.Oct.06, 15:25      Re: Warum Sehe Ich Den Tatsachen Nicht Ins Auge? Reply with quoteBack to top

hallo kleine maus,

ich kann dich ein stückweit sehr gut verstehen.. du fürchtest dich davor, dich mit diesen schlimmen sachen stärker auseinander zu setzen. da du glaubst, du würdest dadurch diese stärke verlieren, die du brauchst, um sicher im leben zu stehen.

doch auf dauer geht es so auch nicht.. du kannst nicht nur stark sein, niemand kann das. bestimmt musstest du das lernen... anders wäre es vielleicht für dich nicht möglich gewesen, das zu erreichen, was nun aus dir geworden ist. nur, was kann dir nun, passieren? was du erreicht hast, wer du bist, kann dir niemand nehmen. selbst wenn du diese flashbacks erlebst, bist du immer noch heute und jetzt, es wird dich nichts auf die schiefe bahn zurückwerfen. dazu hast du deine erfahrung, deine freunde und deine beziehung und einen sehr starken willen.

ich denke garnicht, dass du ins kalte wasser springen musst und dich auf biegen und brechen mit den dingen auseinandersetzen musst. ich würde kleine schritte bevorzugen.
viell kannst du lernen, die vergangenheit anzunehmen. dir deine selbstbeherrschung beibehalten aber gleichzeitig auch negative gefühle und schwäche zulassen.. wenn es dann zu viel wird, hilft (bei mir) arbeiten oder darüber reden. ich habe sehr ähnliches erlebt und kä#mpfe heute auch noch damit. mit der zeit wird es besser, das kann ich dir versprechen...
manche dinge müssen verarbeitet werden, sonst schleppst du sie noch viel länger mit dir rum - sie werden dich ansonsten immer da beschweren, wo du sorglos sein könntest. bestimmt kannst du dir auch ankerpunkte sichern... dann wird es leichter.
ich denke, du hast sehr viel kraft, mehr als jeder andere und sie wird auch hierfür reichen!!!


liebe grüße, fenja
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Kytera
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Post Thu, 26.Oct.06, 3:49      Re: Warum Sehe Ich Den Tatsachen Nicht Ins Auge? Reply with quoteBack to top

Verdrängen ist vermutlich keine gute Idee, denn bestimmte Dinge kommen immer wieder, solange man sich ihnen nicht stellt.
Hm, vielleicht habe ich da auch einen anderen Eindruck herausgelesen.
Kann es denn sein, daß du dir dein eigenes Verhalten nicht verzeihst?

Es ist unabhängig davon, ob du eine Therapie machen willst oder nicht, ob du bestimmte Dinge ausgraben willst oder nicht, versuche dir alles zu verzeihen und zu vergeben, was in deiner Macht steht.
Wenn das nicht geht, suche dir einen anderen Menschen, der dir dabei helfen kann, damit meine ich keinen Pfarrer.Nicht unbedingt.
Aber du selbst, so schwer es fallen mag, mußt dir vergeben.
Das ist das wichtigste!
Denn passiert ist passiert und du wirst das Rad der Zeit nicht zurückdrehen können, aber wenn du dir selbst ein Freund bist und dir selbst die Hand reichst, ja dich quasi mit dir selber versöhnst, erst dann wird das Schiff aus der Sandbank freikommen.
Und erst wenn das Schiff frei ist, kannst du darüber nachdenken, ein paar Planken auszutauschen usw.
Schritt für Schritt. Nicht alles auf einmal.
Ja, ich weiß es ist kompliziert, es hängen so viele Sachen daran, dennoch
das wichtigste zuerst.
Vergib dir selbst! Vergib dir, daß du schwach warst, vergib dir, daß du nicht anders konntest, als mit den Wölfen zu heulen.
Du hättest keine Wahl gehabt, auch wenn du es anders siehst.
Du hättest nicht viel machen können.
Welche Konsequenzen du ziehen wirst, das ist eine andere Frage, aber es wichtig sich selbst zu vergeben, danach kommt alles andere...
Nun, ich möchte mich nicht als großer Schlauberger aufspielen, aber denke darüber nach. Nur du kannst den eigenen Bannstrahl über dich selbst aufheben...

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kleineMaus
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Post Sat, 04.Nov.06, 22:26      Re: Warum Sehe Ich Den Tatsachen Nicht Ins Auge? Reply with quoteBack to top

hallo...

ich wollte mich nur nochmal zu wort melden und mich bedanken bei den vielen, die mir hier geantwortet haben.
ich bin zwar öfters hier im forum weil es interessant ist, aber im moment bin ich wieder in der phase, in der für mich 'alles in ordnung' ist.
es geht mir gut, ich lebe praktisch unbeschwert und spüre fast schon widerwillen dagegen, mich mit dem thema zu befassen, das ich hier angesprochen habe.
ich kann nichtmal den thread ordentlich nochmal durchlesen weil ich im moment nicht sehen will, was ich hier alles geschrieben habe.
all eure antworten habe ich gelesen und mir daraus sehr viel zu herzen genommen aber im moment kann ich einfach nicht drüber nachdenken.

ich weiß, die zeit kommt wieder, in der ich mich wieder damit auseinandersetzen werde, im moment geht es einfach nicht.

ich schreibe das hier nur, weil vielleicht jemandem auffält dass ich zu anderen themen mitschreibe nur hier nichts mehr sage. das thema ist für mich nicht vorbei, ich kann nur einfach im moment nicht...

liebe grüße
maus
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