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Strider
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Post Fri, 13.Oct.06, 0:34      Gruppenintegration: Wie verhalten? Reply with quoteBack to top

Hallo,
neu hier und hab schon ne Frage Smile

Wie verhaltet Ihr Euch, wenn ihr einer neuen Gruppe beitretet?

Im Buch Prinzip Menschlichkeit von Joachim Bauer standen sinngemäß diese 5 Punkte für einen gelungenen Kontakt:

1 Sehen und gesehen werden
2 Gemeinsame Aufmerksamkeit auf ein Thema
3 Gemeinsame Aktionen
4 emotionale Resonanz
5 Verstehen der Absichten anderer

Möchte demnächst einer Hobbygruppe beiteten und benötige die Stratiegien, um kurzfristig die ersten paar Treffen in einer neuen Gruppe zu überstehen.

Kurz zur Erklärung: Tue mich schwer damit, nicht schon nach 2 stunden in Schubladen zu landen: hauptsächlich Außenseiter, Sündenbock, Aggressionsauslöser ua.

Gefühle, Interesse, Resonanz, entspannter Beziehungsaufbau- das ging schon am Anfang in der Ursprungsfamilie schief. Und da zieht es mich auch immer wieder hin, wenn ich nicht aufpasse.

Wo ich selbst was dafür tue, neue Gruppen zu verbocken und und warum ich Probleme mit Beziehungsaufbau habe, das weis ich fürs erste. Das ist hier nicht mein Ansatz.

Welche praktischen Dinge führen bei Euch dazu, die ersten Treffen in Gruppen halbwegs normal zu überstehen?

Gruß
Strider

Vielleicht profitiert ja neben mir noch der ein oder andere von den Tipps
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Annemarie
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Post Fri, 13.Oct.06, 8:00      Re: Gruppenintegration: Wie verhalten? Reply with quoteBack to top

Hallo Strider,

ich weiß ja nicht, wie Du in bestimmten Situationen reagierst ... ich meine, wie es schließlich dazu kommt:

Strider wrote:
Kurz zur Erklärung: Tue mich schwer damit, nicht schon nach 2 stunden in Schubladen zu landen: hauptsächlich Außenseiter, Sündenbock, Aggressionsauslöser ua.


Drum würde mich interessieren, auf welche Art DU diese 5 Punkte umsetzt zwinkernd..

Quote:
1 Sehen und gesehen werden
2 Gemeinsame Aufmerksamkeit auf ein Thema
3 Gemeinsame Aktionen
4 emotionale Resonanz
5 Verstehen der Absichten anderer


Liebe Grüße,
Annemarie

_________________
Liebe ist das Fundament des Lebens
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nofling
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Post Fri, 13.Oct.06, 11:48      Re: Gruppenintegration: Wie verhalten? Reply with quoteBack to top

Also erstmal würde ich mich am Anfang zurücknehmen. Ich würde erstmal beobachten, wie die Gruppe miteinander umgeht. Das kann sich auch über mehrere Treffen hinziehen. Leute, die sich sozial intuitiv geschickt verhalten, machen das glaub ich alle erstmal so. Die Platzen nicht einfach rein und erwarten, dass sich alle an sie anpassen.

Wie man dann Kontakte knüpft, hängt dann eben auch davon ab, wie die Gruppe "gepolt" ist. Da kann man glaub ich kein allgemein gültiges Rezept aufstellen. Grundlegend ist nur, dass es in jedem Milliieu bestimmte Verhaltensweisen gibt, die als Angebot von Nähe und Freundschaft interpretiert werden. Zum Beispiel ist es in der Schule manchmal üblich, dass Klassenkameraden morgens, wenn ein Mitschüler den Raum betritt, demonstrativ den Stuhl vom Tisch rückt. so in der Richtung, setz dich neben mich ! In einem anderen Umfeld wäre so eine Geste aber eher albern usw. Manche Gruppen stellen Nähe über Komplimente her, andere über Neckereien wieder andere über bestimmte Rituale "Hey Grüß dich ! Komm her Schmatz .. Schmatz. Wichtig ist, dass man erkennt, welche Handlungen als Freundschaftsangebote in einer bestimmten Gruppe angesehen werden und diese dann auch in einer günstigen Situation einsetzt.
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Strider
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Post Fri, 13.Oct.06, 20:15      Re: Gruppenintegration: Wie verhalten? Reply with quoteBack to top

Annemarie wrote:

Drum würde mich interessieren, auf welche Art DU diese 5 Punkte umsetzt zwinkernd..


Hallo Annemarie,
die 5 Punkte kenne ich so erst seit einigen Tagen. Das Buch ist gerade erst erschienen. Aber ja, mir fallen zu jedem der Punkte einige Beispiele ein, die für mich sicher umsetztbar sind, bzw die ich diese Woche schon umsetzte.

Mein Ansatz hier im Tread ist es, mit Eurer Hilfe positive Ideen zusammenzutragen. Für jeden hier nützlich, unabhängig von (meinen) Einzelthemen.

Nofling, Du hast da wichtige Punkte angesprochen. Ist schon passendes drinn.
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global_man
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Post Sat, 14.Oct.06, 9:09      Re: Gruppenintegration: Wie verhalten? Reply with quoteBack to top

Hallo,
mein Ansatz wenn ich eine neue Gruppe betrete ist es erst mal mich ein wenig zurück zu halten und die einzelnen Charaktere zu sondieren. Ich halte da einmal stark mit meiner eigenen Meinung zurück - auch den Individuen gegenüber und verhalte mich zuerst einmal kooperativ. Mit Konfrontation kann man am Anfang nichts gewinnen. Meist will man ja in die Gruppe und man selber hat mehr zu verlieren, wenn man gleich aneckt.
Meine Erfahrung auch: Vorsicht mit den Leuten, die ganz am Anfang sehr viel mit dir reden. Das sind meist die Außenseiter der Gruppe/"komischen Käuze" der Gruppe. Die versuchen oft einen Neuen auf ihre Seite zu ziehen, weil ihnen sonst eh niemand mehr zuhört.
Also ich beschränke mich einmal zuerst auf Small-Talk und sondiere einmal die Sache und wo meine Ansatzpunkte liegen; das heißt aber nicht, dass man passiv sein soll. Sehr aktiv, aber neutral.
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Strider
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Post Sat, 14.Oct.06, 13:05      Re: Gruppenintegration: Wie verhalten? Reply with quoteBack to top

ja, so soll auch mein Ansatz in zukünftigen Gruppen sein. Werde in Zukunft beobachten und mir z. B. Gedanken machen, wer welche Rolle hat und was das für mich im Umgang bedeutet.
Habe ich Annemarie´s post so richtig verstanden, dass es interessant für Euch wäre, wenn Ihr nen persönlicheren Bezug meiner Frage hier habt?
Bisher war ich anfangs oft zu streitbar. Machte Dinge anders als andere, oder blödsinnige Dinge, um am Rand der Gruppe, kurz vorm Rausfallen, zu bleiben. Da war es für mich muckelig bequem. Der Ort ist mir aufgrund vor- und nachgeburtl. Erfahrungen bekannt und angstfrei. Quasi mein Zuhause.
Nicht, dass immer alles schief gehen würde aber ich bin schon ein aktiver "Gruppen-Integrations-Verhinderer".

Beispiel: Meine 3 jährigen Therapiegruppe. Da habe ich mich entschlossen nach 2,5 Jahren vergeblichen Integrationskampf abzubrechen. Machte keinen Sinn mehr für mich noch den restlichen 6 Treffen beizuwohnen.

Dieses aktiv und doch neutral sein, das muß ich mir nochmal durchn Kopf gehen lassen.
Habe manchmal das Herz auf der Zunge. Sollte ich doch mal das ein oder anderer runterschlucken und noch mal drüber nachdenken. Oder wie macht ihr das?
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global_man
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Post Sun, 15.Oct.06, 8:39      Re: Gruppenintegration: Wie verhalten? Reply with quoteBack to top

Strider wrote:

Dieses aktiv und doch neutral sein, das muß ich mir nochmal durchn Kopf gehen lassen.
Habe manchmal das Herz auf der Zunge. Sollte ich doch mal das ein oder anderer runterschlucken und noch mal drüber nachdenken. Oder wie macht ihr das?


Die große Kunst des Small-Talk. Das wird oft belächelt und schlecht gemacht. Ich halte das aber für sehr, sehr wichtig und sehr nützlich.
Wenn man Leute nicht so genau kennt, muss man einmal ausloten was sie denken und wer sie sind. Man will sich ja grundsätzlich mit ihnen verstehen und gemeinsam was machen.
Wenn man dann nur zuhört oder abseits betrachtet, gilt man schnell als fad oder Sonderling - das will man ja auch nicht.
Also, small-talk aktiv reden ohne anzuecken.

Das ist keine Übung, wo man von Anfang an Recht behalten muss. Da werde viele Leute viel Blödsinn reden oder vielleicht sogar Sachen, die man total ablehnt. Für das Erste: schwamm drüber und lass Blödsinn beim einen Ohr hinein und beim anderen hinaus.
Dann wenn du besser integriert und akzeptiert bist, kannst du dann (im Rahmen der Gruppe) eh deinen Standpunkt beziehen.
Du möchtest in die Gruppe, da ist es nicht gut von Anfang an Opposition zu beziehen und alles in Frage zu stellen.

Vielleicht noch ein Tipp: oft ist es sehr gut einfach Fragen über die Gruppe zu stellen. Ersten erfährt man dann recht viel, und zweitens wirkt man aktiv ohne anecken zu können. Außerdem lieben es die meisten Menschen etwas über sich (in dem Fall die Gruppe) zu erzählen. Man muss das, was man da erzählt bekommt sicher bewerten (wird nicht alles stimmen), aber es ist ein guter Einstieg.
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Strider
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Post Sun, 15.Oct.06, 16:12      Re: Gruppenintegration: Wie verhalten? Reply with quoteBack to top

Freut mich, wie differenziert hier sich auseinandergesetzt wird - gefällt.

Üben muß ich sicher das ein oder andere, das hier angesprochen wurde. Aber hab nen gutes Gefühl dabei Wink

Mir selbst fallen ansonsten nur noch Beispiele, aber keine neuen größeren Strategien mehr ein. Deshalb ein Danke an alle.

Wer will kann aber gerne noch was ergänzen.

Schöne Grüße
Strider
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balisto
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Post Mon, 16.Oct.06, 22:02      Re: Gruppenintegration: Wie verhalten? Reply with quoteBack to top

nofling wrote:
Also erstmal würde ich mich am Anfang zurücknehmen. Ich würde erstmal beobachten, wie die Gruppe miteinander umgeht. Das kann sich auch über mehrere Treffen hinziehen. Leute, die sich sozial intuitiv geschickt verhalten, machen das glaub ich alle erstmal so. Die Platzen nicht einfach rein und erwarten, dass sich alle an sie anpassen.


Komisch. Mit genau diesem Verhalten, das hier anscheinend für das erfolgversprechendste gehalten wird, habe ich die schlechtesten Erfahrungen gemacht.
Nämlich genau dann, wenn ich mich so verhalten habe wurde ich sofort in die Schublade 'langweilig' 'uninteressant' 'lahm' 'dumm' und ähnliches gesteckt und hatte keine Chance da wieder rauszukomen.
Meiner Erfahrung nach werde die Leute am schnellsten integriert, die sich verhalten, als wären sie schon immer dabei gewesen, die sich überhaupt nicht zurückhalten.
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nofling
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Post Tue, 17.Oct.06, 13:18      Re: Gruppenintegration: Wie verhalten? Reply with quoteBack to top

Hallo Balisto

Bis jetzt habe ich genau die Gegenteilige Beobachtung gemacht. So gut wie alle haben sich sich erstmal zurückgehalten, wenn sie neu in meine Klasse oder meinen Betrieb kamen. Das hat aber letztendlich nicht dazu geführt, dass sie alle für langweilig befunden wurden.

Vielleicht meinen wir aber damit auch etwas anderes. Mit Zurückhaltung meinte ich, dass man keine zu extremen Meinungen äußert, die ganze Aufmerksamkeit auf sich zieht oder über die Mitglieder voreilig urteilt.
Es ist aus meiner Efahrung so, dass Neue erstmal, ja man kann schon sagen, scheinheilig nett und angenehm waren. Mit der Zeit, wenn sie besser in der Gruppe integriert waren, wurden manche von ihnen dann aber eher das Gegenteil davon.

Ich glaube das hat den Grund, dass kein Mensch die Beziehungen in einer Gruppe gleich vollständig einschätzen kann. Man könnnte, wenn man zu voreilig ist, sich mit jemandem anlegen, der vielleicht auf den ersten Blick nicht so aussieht, es aber faustdick hinter den Ohren hat und durchaus Einfluss auf die Gruppe aushübt. Da kann man hereinfallen, wenn man sich zu voreilig über jemanden äußert. Außerdem ist es auch nicht möglich, den "Umgangsstil" in einer Gruppe gleich zu durchschauen. Mit manchen Ansichten, Scherzen oder Neckereien kann man sich auch schon mal ganz schön in die Nesseln setzen oder für nicht zur Gruppe passend empfunden werden.
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tanzendes_irrlicht
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Post Tue, 17.Oct.06, 13:35      Re: Gruppenintegration: Wie verhalten? Reply with quoteBack to top

Hi Balisto,

vielleicht muss man da zwischen dominantem Verhalten und aktiv unterscheiden.

In einer neuen Gruppe sollte man sich ncht in den Mittelpunkt stellen, die Dynamik der Gruppe völlig torpedieren (was weiss ich...nur von sich erzählen, als erstes Platz nehmen, die Unternehmung bestimmen etc). Jedoch sollte man nat. auch nicht willenloser, stiller Ja-Sager sein Wink Blickkontakt halten, Meinung abgeben, nachfragen und erzählen sind schon wichtig.

Lg,

Irrlicht

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Toleranz ist, wenn sich die Menschheit in die Menschlichkeit verliebt. C.M.
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balisto
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Post Thu, 19.Oct.06, 19:53      Re: Gruppenintegration: Wie verhalten? Reply with quoteBack to top

Ich habe bisher nur zwei Versionen erlebt.

Entweder man hält sich zurück um sich erstmal einzufühlen und einzuleben, dann wird man als langweilig und dumm bezeichnet.
Versucht man sich vorsichtig und langsam einzubringen, macht auch mal nen Vorschlag oder sagt seine Meinung zu etwas, wird man schief angeguckt, weil man ja der/die Neue ist und noch nix zu sagen hat.

Oder man verhält sich so, als ob man alle schon ewig kennt, nicht unbedingt dominant, aber schon sehr aktiv, dann wird man akzeptiert.
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Blister
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Post Sat, 21.Oct.06, 14:22      Re: Gruppenintegration: Wie verhalten? Reply with quoteBack to top

Hallo,

ich finde die Diskussion höchst interessant. Vor 3 Wochen haben wir in der Uni eine neue Gruppe gegründet, um Aufgaben gemeinsam zu bearbeiten. Das ganze wurde vom Dozenten so angeleitet und wir wurden per Zufall in Gruppen eingeteilt. Meine Gruppe besteht aus 9 Mitgliedern die sich nicht kannten.
Jetzt war es interessant zu beobachten wer sich wie integrieren wird, wer das Zepter in die Hand nehmen wird, wer führen wird. Zunächst einmal haben sich alle Leute relativ zurückgehalten.
Es gab ein Mädel das ziemlich zu Beginn schon sehr dominant war und angeregt hat das jeder seinen Namen sagt. Dieses Mädel ist jetzt nach zwei Treffen schon soetwas wie die Gruppenführerin. Sie ist sehr selbstbewußt, dominant und durchsetzungsfähig ohne sich zu sehr in den Mittelpunkt zu drängen. Sie sagt zu fast allem ihre Meinung und man hat das Gefühl as diese Rolle ihr schon immer zu teil wurde. Als ob sie diese Rolle schon immer in Anspruch genommen hätte und sie ihr auch gerecht wird. Es gibt an ihrer Seite ein Mädel, die auch viele Redeanteile hat und die sie gegebenenfalls unterstützt. Allgemein erhält die Gruppenführerin durch die Akzeptanz vieler Mitglieder Unterstützung ohne das diese ausgesprochen wird, das geht eher durch "unterbewußtes zustimmendes Nicken" der anderen. Weiß nich wie ich das sonst sagen soll.
Dann gibt es in der Gruppe noch weitere 3 Mitglieder, die aktiv die Gruppenarbeit vorantreiben. Diese geben auch zu jedem Schritt ihre Meinung ab, haben Ideen die konstruktiv sind, also zum Ziel führen und sind selbstbewußt. Gleichzeitig haben sie nicht das Bedürfnis die Gruppenführung zu übernehmen. Man hat das Gefühl, das was diese Mitglieder sagen ist rational, logisch und führt zu einem guten Ergebnis.
So, ich würde mich auch eher zu den aktiven Mitgliedern zählen, unterscheide mich aber von den vorgenannten 4 aktiven Mitgliedern:
ich hab Probleme der Gruppendiskussion zu folgen, d.h. verliere schnell den Faden und den Überblick. Ich bin einer von jetzt zwei Männern in der ges. Gruppe. Bin der Jüngste und in etwa so alt wie die Mädels. Somit hab ich das Gefühl das ich schon mal in gewisser Konkurrenz zu ihnen stehe. Ich fühle mich schnell persönlich berührt wenn meine Beiträge abgelehnt oder beführwortet werden. Bei Ablehnung hab ich das Gefühl als Person abgelehnt zu werden, bei indirekter Zustimmung beflügelt mich das was die and. ja merken. Meine Beiträge werden häufiger als unpassend wahrgenommen. Ich kann mich schlecht durchsetzen und wurde schon mal beiläufig als "Softy" abgestempelt.
Generell hab ich das Gefühl in Gruppen schnell der Außenseiter zu sein und fühle mich nie integriert. Eben weil ich unsicher wirke, den Faden schnell verliere wenn es schnell hin und her geht und sehr schnell Dinge persönlich nehme. Überhaupt bin ich mir nicht ganz klar drüber wo eigentlich mein Platz in einer Gruppe ist. Als Gruppenleiter fehlt mir der Überblick, als "Beratender" die Rationalität und überhaupt fehlt es mir an Durchsetzungskraft und selbstbewußtsein. Das demotiviert mich sehr häufig sehr schnell.

Kennt das jemand? Ich hoffe mein Beitrag hat jetzt nicht zusehr vom Thema abgelenkt.

Lieben Gruß,
Mondnacht
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Post Sat, 21.Oct.06, 20:08      Re: Gruppenintegration: Wie verhalten? Reply with quoteBack to top

Der Beitrag ist ein aktuelles, praktisches Beispiel, das hier denke ich ganz gut tut. Deshalb wiederum für mich interessant zu lesen.
Ich kenne ähnliche Situationen. Das scheint für mich oft unbewußt schief zu gehen.
Gerade das mit dem persönlich nehmen kenne ich auch. Schaffe es auch zu oft, falsch zitiert oder verstanden werden. Unnötige Kritik vom Zaun zu brechen. Und hab dann keine Lust drauf, mich mit nicht zutreffenden Kommentaren auseinander zusetzen. Irgendwas muß ich falsch machen Confused

Mein größtes Problem derzeit ist, dass ich durch meine unplanbare Schicht- und Wo.e - Arbeit Treffen immer wieder absagen muß. Ich habe oft frei, wenn normale Menschen arbeiten und umgekehrt. U.a. dieses immer wieder fehlen kostete mich in den letzten Monaten 2 wichtige Gruppen. Da formiert sich die Gruppe ohne mich / quatschen über mich, statt mit mir usw.
Dass ich in zu wenigen Situationen Kontaktstark, komisch wäre (mein Störungspotienzial ist auch sehr gut ausgebildet) und schon glaube ich, aus der Gruppe zu fallen. Was sich dann auch schon mal bestätigt. Diese selbstbestätigende Profezeihung halt.

Wie kann man damit umgehen, wenn man von Anfang an öfters durch Abwesenheit glänzt, direkt wieder in Kontakt zu kommen?
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Blister
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Post Sun, 05.Nov.06, 19:51      Re: Gruppenintegration: Wie verhalten? Reply with quoteBack to top

Wenn man lange abwesen war ist's mit der (Re)integration natürlich nicht so leicht. Hast du bestimmte wochtige Gründe für die Abwesenheit (Schicht-Arbeit z.B.). Es hägnt immer davon ab ob die Gründe von den anderen akzeptiert werden.

Falls nicht brauchst du auf jeden Fall eine Person mit der du dich in der Gruppe gut verstehst (brauch man eigentlich immer). Es sei denn du bist so der total lustige Typ der alle aus dem Stehgreif zum Lachen bringen kann oder du bist der Genietyp der den super Durchblick hat und dessen Ratschläge am Ende so oder so von der Gruppe vefolgt werden.

Wenn man das Gefühl hat in einer Gruppe nicht dazu zugehören, oder man sich am Ende denkt, ach scheiße eigentlich wollte ich noch viel mehr sagen, ich hab mich wieder viel zu sehr zurückgehalten, man fühlt sich unsicher etc. Dann ist das grundlegende Problem:

zu wenig Selbstwertbewußtsein.

Man muß in gewissem Maß einfach mit der Ablehnung anderer Menschen klarkommen können, d.h. man braucht ein gewisses dickes Fell. Ohne dem läuft's nicht.

_________________
Gruß,
Blister

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