Ständiges Nachdenken über ALLES...ich kann nicht mehr!

sporadischer Gast 19 Wien W, 21

Das Problem, dass ich sehr viel nachdenke ist nicht neu. Ich hab schon immer über alles mögliche nachgedacht, über alles und jeden. Das war schon als Kind so.. ich bin also grundsätzlich wohl ein Mensch der nachdenklichen Sorte.
Sogar Dinge, die ich oft nicht im geringsten beeinflussen kann, gehen mir durchd en Kopf. Darüber denke ich dann ständig nach, meine Konzentration leider schon extrem darunter, was beim Arbeiten natürlich nicht gut ist. Ich denke auch sehr viel über meine Exfreundin nach. Wir sind nun schon lange getrennt, aber wir sind befreundet. Und trotzdem überkommts mich manchmal noch und ich frage mich, ob sie wirklich eine Freundschaft will - beispielsweise! Oder wenn sie sagt, sie meldet sich wegen diesem und jenem, bin ich ruhig..dennd a liegts nicht an mir ob ich mich melde oder nicht...ich kann also warten. Nur manchmal kommt dann aus heiterem Himmel so eine Ungeduld her, dass ich fast platze, wenn ich nichts von ihr höre. Dabei gehts nichtmal um irrsinnig wichtige Dinge... Dann gehts darum, ob ich an diesem oder jenen Tag frei bekomme usw usw.. Dauernd denk ich mir "Was is wenn?", "Was mache ich wenns echt so ist?". Dazu kommt, dass ich ein sehr großer Pessimist bin - auch das schon immer! Ungeduldig, ebenfalls schon immer... Ich bin wegen dem ganzen auch in Therapie,a ber die Zeiten zwischen den Stunden sind oft nur schwer zu überbrücken. Kann ja sein, dass ich deshalb jetzt im Kreis gehe, weil ich jetzt über 2 Wochen im Krankenstand war, dh. ich hatte sehr viel Zeit zum Nachdenken.

Wem von euch gehts noch so? Wer hätte vielleicht TIpps?

Forums-InsiderIn 159 below the waves W, 27

Hallo Nepomuk,
schön, dass du dir schon Hilfe gesucht hast. Hat es denn schon etwas geholfen?
Wie sieht es denn mit deinem Selbstvertrauen aus? Ich kann mir vorstellen, dass es damit nicht soweit her ist wenn du ständig mit dem schlimmsten rechnest. Wenn du dir auf einmal unsicher bist, ob deine Exfreundin dich noch mag, deutet das auf ziemliche Selbstzweifel hin.
Mach doch mal eine Liste mit allem was du positiv findest: sicherer Job, Freunde, Hobbies, Zukunftspläne, deine Stärken etc. Auf die Negativliste kannst du alles schreiben, was du so an Desastern befürchtest. Und dann schau mal, was davon tatsächlich eingetreten ist.
Du solltest auch nicht übersehen, dass scheinbar negative Dinge auch ihr Gutes haben, wenn man etwas verliert bekommt man dafür oft etwas Neues.
Vielleicht hast du Zeit und Lust dich irgendwo ehrenamtlich zu engagieren, dann wirst du jedesmal daran erinnert, wie gut es dir eigentlich geht.

neu an Bord! 3 Berlin W, 16

hey du!

du kannst ganz getrost sein, denn du bist nicht der einzige, der über alles und jeden nachdenkt.
mir geht es genauso.
ich könnte stundenlang dasitzen und nachdenken...
ich hab genau das selbe problem wie du. mich stört es tierisch, denn ich habe das gefühl, dass ich deswegen mein ganzes leben zerstöre...
beim nachdenken entwickelt man soviele theorien über ganz bestimmte sachen.. da wird man echt irre von...
aber ich glaube leider, dass es keine "heilung" für das nachdenken gibt...
ich glaube vom ganzen nachdneken wird man automatisch pessimistisch...

liebste grüße

Forums-Gruftie 536 BRD W, 39

Hallo nepomuk!

Ich kenne dieses Problem auch.
Es taucht vor allem dann auf, wenn ich zuviel Zeit, nichts zu tun habe, ...
Es hat sich gebessert, als ich unter Menschen ging und Struktur in mein Leben bekam. Ich stellte fest, dass Nachdenken und Grübeln zwar auch wichtig sind, aber es muss auch ein Ausgleich zum Grübeln bestehen, sonst verliert man irgendwann den Verstand.
Helfen könnte also, dass Du dir Ablenkung suchst. Räum Dir am Tag eine bestimmte Zeit ein, in der Du Grübeln "darfst" und den Rest der Zeit machst du was anderes, irgendwas, wo du nicht grübeln musst/keine Zeit zum Grübeln hast.
Helfen können dabei sehr soziale Kontakte. Abends mit Freunden ausgehen, einfach rumalbern und lachen, spaß haben, ... bringt einen auf andere Gedanken.

Gruß
Jenny

sporadischer Gast 5 West M, 25

Hi, das klingt ja mal nach extremer Grübelei. Bei mir haben da 3 Dinge geholfen:

- viel Sport machen (das lenkt ab)
- Meditation vor dem Schlafengehen (Lernen an nichts zu denken)
- Johanniskraut (900mg/Tag) -> nach meinem Eindruck hat das Grübeln dadurch stark nachgelassen. Das Ganze ist allerdings in Eigentherapie geschehen.

Gruß
yfwy

Forums-InsiderIn 436 Hamburg M, 29

Würde es auch mal mit Entspannungs- oder Hypnosetapes probieren, vielleicht auch progressive Muskelentspannung.

Helferlein 38 Deutschland M, 25

Oh, das kenne ich auch zu gut, was ihr da beschreibt.
Bei mir ist es auch so. Aber wenn ich z.B. mit meinen Kumpels mal fortgehe oder meinen Hobbys mal nachgehe. Verschwindet das Grübeln und Nachdenken über dieses und jenes. Bin ich dann wieder alleine und habe Zeit, fange ich wieder an.
Es kommt auch schon des öfteren vor. Wenn ich mit Arbeitskollegen fortgehe, die ich noch nicht so lange kenne. Grüble ich auch immer. "Was ist wenn das ist oder das." Ich rede mir das auch manchmal schön. Und wenn dann der Fall nicht eintritt, den ich mir ausgedacht habe. Bin ich irgendwie entäuscht und auch beruhigt. Entäuscht wegen, ich habe mehr erwartet von dem Abend. Und beruhigt, das sie es nicht irgendwie übertrieben haben.
Habe auch schon mit meinem Kumpel, über diese Situatuion gesprochen. Und der meint das ich einfach zuviel nachdenke und alles planen will. Was auch stimmt. Aber von diesem Trip sollte ich wegkommen da die Spontanheit verloren geht und der Pesimismus raus kommt. Also arbeite ich gerade an diesem Thema. Fällt mir zwar nicht besonders leicht. Aber ich glaube das wird schön langsam, mit der Zeit.
Bin ja sowieso immer pesimistisch eingestellt, und das ist nicht gerade hilfreicht.

Psychotherapie-Forum (Archiv 2002-2007)

Forum:

Mehr über PT:

Ständiges Nachdenken über ALLES...ich kann nicht mehr!