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Post Tue, 10.Oct.06, 19:56      Masturbieren seit Kindheit.. dabei Gewaltphantasien (w) Reply with quoteBack to top

Hallo Forum,

ich möchte einmal eure Meinung und eure Erfahrungen zu folgendem Thema erfragen:

Seit dem Vorschulalter masturbiere ich, auch wenn mir dies als Kind natürlich nicht als Selbstbefriedigung erkenntlich war. Ich erinnere mich daran, dass ich, wenn ich die Lust dazu hatte, mich voll angezogen auf den Bauch legte (mitten im Wohnzimmer oder sonstwo, da mir ja nicht bewusst war, dass es "falsch" ist) und mich mit den Händen durch die Hose stimulierte. Dabei hatte ich schon als Kind Fantasien von Hilflosigkeit (Beispiel: einmal lag eine Puppe achtlos weggeworfen herum und ich sah sie beim Masturbieren an, mir vorstellend, wie sie da so hilflos liegt...). Später suchte ich in Comicheften gezielt Szenen, in denen die Protagonisten gefesselt wurden und hilflos waren, um mich daran zu befriedigen. Das alles wohlgemerkt im Kindesalter...

Auch erinnere ich mich daran, dass ich als Kind mit meiner jüngeren Schwester zusammen mit Barbie-Puppen spielte, und ich die Puppen immer auszog und fesselte. Dazu dachte ich mir immer Geschichten aus, damit meine Schwester auch mitspielte.

Ein Missbrauch lag nicht vor, dessen bin ich mir 100% sicher. Woher kommen diese Gewaltphantasien? Ich bin nicht unglücklich damit, es gibt ja für alles eine Nische ( Wink ), aber es würde mich interessieren.

Meine Eltern fanden das natürlich nicht besonders toll, dass ich auf dem Boden lag und mich befriedigte... ich erinnere mich daran, dass mein Vater mir dann immer einen Tritt (keinen festen!) auf den Po verpaßte und mir befahl, damit aufzuhören. Natürlich tat ich das nicht, nur führte ich es eben im Verborgenen weiter bzw. bei meinen Freunden (die sich darüber wunderten).

Wie kommt so etwas zustande?

Gruß,

Eure Cartoon
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Tindra
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Post Tue, 10.Oct.06, 21:01      Re: Masturbieren seit Kindheit.. dabei Gewaltphantasien Reply with quoteBack to top

hallo cartoon,

deine schilderung kommt mir sehr bekannt vor. ich machte es aber heimlich alleine im bett wenn es dunkel war. woher das rührt, habe ich genausowenig eine ahnung wie du.

als kleinkind war mir dauernd nach "heiß machen" (masturbieren). der sexualtrieb ist inzwischen aber sehr klein. sehr oft ist es so, dass mir vor sex ekelt und wenn ich es mal zulassen kann, dann auch nur im sm-bereich.

irgendwie finde ich den wandel komisch, kann ihn nicht erklären und es kommt schon vor, dass mich das auch belastet.

hat deine geilheit angehalten?

lg tindra
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Post Tue, 10.Oct.06, 21:04      Re: Masturbieren seit Kindheit.. dabei Gewaltphantasien Reply with quoteBack to top

Hallo Tindra,

es hat eine Weile gebraucht, bis ich den Zusammenhang zwischen dem, was ich da machte, und Selbstbefriedigung herstellen konnte. Seitdem weiss ich es natürlich.
Und ich habe nach wie vor diese Fantasien und befriedige mich damit auch selbst... im "echten Leben" habe ich sie noch nicht ausgelebt und würde das wohl auch gar nicht wollen, aber in meiner Fantasie dreht es sich meistens um Dominanz (keine Gewalt mit Blut o. ä.) und Macht. Sehr, sehr seltsam das alles. Ich hoffe, jemand weiss eine Antwort...
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rainyday
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Post Wed, 11.Oct.06, 2:33      Re: Masturbieren seit Kindheit.. dabei Gewaltphantasien Reply with quoteBack to top

Hi,
das kommt mir irgendwie alles sehr bekannt vor...
Seid ihr auch sehr streng erzogen worden?
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Post Wed, 11.Oct.06, 3:24      Re: Masturbieren seit Kindheit.. dabei Gewaltphantasien Reply with quoteBack to top

Hallo rainyday,

meinem Vater konnte ich eigentlich nie etwas Recht machen. Da gab es dann so gut wie jeden Tag ordentlich eins drauf, auch gerne mal mit dem Gürtel.
Allerdings habe ich mich nie an seine Vorgaben und Gebote gehalten. Tue ich heute noch nicht... Wink

Ein sehr bezeichnendes Bild malte ich so mit 3 Jahren ... die ganze Familie als lächelnde Gesichter, nur der Vater mit Reißzähnen und einem bösen Gesicht. *lach*

Man muss dazu sagen, dass ich niemals ein einfaches Kind war, da hyperaktiv und sowieso ein kleiner Trotzkopf. Natürlich muss man da nicht gleich draufhauen, aber als Erwachsener kann man zumindest die Motivation einigermaßen nachvollziehen, wenn ich ihm auch nie ganz verzeihen oder vergeben werde, dafür.

Gruß,
Eure Cartoon
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rainyday
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Post Wed, 11.Oct.06, 17:05      Re: Masturbieren seit Kindheit.. dabei Gewaltphantasien Reply with quoteBack to top

Mir scheint, dass wir die Machtspielchen unserer Eltern bis heute wiederholen. Bei mir war die Gewalt aber eher emotional als physisch und ich hab keine Intentionen in Richtung SM.
Hab im Internet folgendes gefunden, sehr aufschlussreich:

Dass elterliches Fehlverhalten zu emotionalen Fehlentwicklungen führen kann, ist vielfach belegt. (...)

Mangelnde Responsivität seitens der Erzieher wird dann besonders fatal, wenn dadurch das Bedürfnis des Kindes nach Sicherheit und Geborgenheit frustriert wird. Dadurch werden Reaktionen des Kindes wie Ärger oder wütender Protest begünstigt ("Trotzkopf"?!), weil eine Verletzung des Selbstwertes stattfindet. "Das Aggressionsmotiv wird dann stark entwickelt werden, wenn es einen hohen funktionalen Wert für die zentralen Anlagen der Persönlichkeit hat; die Motivgenese wird unter dieser Betrachtung selbst zum 'motivierten Prozeß'. Dabei scheint ihr Ziel vor allem in der Aufrechterhaltung oder (Rück)Gewinnung eines positiven Selbstkonzeptes zu bestehen.Gestützt werden diese Annahmen durch Befunde, die die Selbstwertverletzung des Kindes transkulturell als wesentliche Antezendenzbedingung unterschiedlicher Motivausprägunggen aufzeigen konnten" (KORNADT, 1989b).

(..)
Ein Kind kann diese Traumata, die durch die Misshandlung oder das Beobachten einer solchen entstehen, nicht ohne Hilfe verarbeiten. Dadurch entstehen ebenfalls Fantasien, Tagträume. In der Literatur wird immer wieder davon berichtet, dass

* (Alp-)Träume oder Gewaltfantasien im Anschluss an sexuelle oder physische Misshandlungen enstehen (Burgess & Holmstrom 1974, 1979; Conte, 1984; Pynoos & Eth, 1985)
* misshandelte Kinder im Spiel häufig konflikthafte und obzessive Themen durchspielen (Hartmann & Burgess, 1986)
* eine nicht erfolgreiche Lösung des Traumas die unterlegene Rolle des Opfers verstärkt und aggressive Fantasien entstehen läßt, die Macht und Kontrollstreben in den Vordergrund stellen (Burgess et al., 1984; Pynoos & Eth, 1985; MacCulloch et al., 1983)
* das ständige Kreisen der Gedanken um die Misshandlung zu einer Verzerrung der sozialen Wahrnehmung führt (Burgess & Holmstrom 1974, 1979; Conte, 1984; Pynoos & Eth, 1985).
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rainyday
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Post Wed, 11.Oct.06, 17:09      Re: Masturbieren seit Kindheit.. dabei Gewaltphantasien Reply with quoteBack to top

Und hier noch die devote Seite:

In "The Bonds of Love" (1988, dt. Die Fesseln der Liebe) stellt Jessica Benjamin fest: "der Mangel der Mutter an Subjektivität, der von beiden, männlichen und weiblichen Kindern wahrgenommen wird, erschafft eine innere Neigung zum weiblichen Masochismus und zum männlichen Sadismus" (p.81). "Nur eine Mutter, die sich aus eigenem Recht als Person fühlt, kann so von ihrem Kind gesehen werden, und nur eine solche Mutter kann anerkennen und der unvermeidbaren Aggression, die die wachsende Unabhängigkeit des Kindes begleitet, Grenzen setzten" (p. 82). In überzeugender Weise nutzt Benjamin die Formel der Mutter, die es versäumt ihre Subjektivität und Selbsttätigkeit zu erkennen, um beides zu erklären, die traditionellen Rollen männlicher Dominanz und weiblicher Unterordnung und die extremen Formen sadomasochistischer erotischer Vergewaltigung. Eine Frau sucht nach Benjamin eher den idealen Mann, um Begehren und Ganzheit wieder zu gewinnen, als ein passives Opfer zu sein. Ihre Unterwerfung unter den idealen Mann, stellt zwar den Versuch einer aktiven Problemlösung dar, ist aber dazu verurteilt, das Ziel eines weiblichen Sinnes von Begehren und Subjektivität in einer wechselseitigen Beziehung mit einem Mann zu verfehlen. Sie muss sich dem Mann unterordnen wegen ihrer Unfähigkeit, ihr eigenes Begehren anzuerkennen durch die Identifikation mit einer Mutter, die ihrerseits eher einen starken Sinn für ihr eigenes Begehren hatte, als gezwungen worden zu sein, ihre Subjektivität zu opfern. "Die Tabuisierung mütterlicher sexueller Triebkraft, der defensive Modus der Ablösung, indem der Vater benutzt wird, um die Mutter zurückzudrängen, die Idealisierung des Vaters in der identifikatorischen Liebe und die Bestätigung, dass Abhängigkeit und Unabhängigkeit sich eher wechselseitig ausschliessende Pole sind als eine vereinende Spannung - dienen alle dazu, Weiblichkeit abzuwerten" (p.113-114). Benjamin stellt so die Hypothese auf, ein Generationentransfer mache die Mädchen unfähig, Begehren außerhalb der Unterwerfung zu erleben. Sie sieht die Abhilfe für diese Quelle der Dominanz-Unterwerfungs-Verwundbarkeit in einer kulturellen und politischen Revolution der Mütter, die nach dem Titel "Personen aus eigenem Recht sein" greifen. "Die echte Lösung des Dilemmas des Begehrens der Frauen muss eine Mutter einschliessen, die als sexuelles Subjekt artikuliert wird, eine, die ihr eigenes Begehren ausdrückt" (p. 114). Indem das sich entwickelnde Mädchen viel von dem aufnimmt, was jedem Elternteil gehört, "kann sie sich selbst entweder als Ich, eine Frau, Ich, ein geschlechtsloses Subjekt oder Ich, wie-ein-Mann ausdrücken" (p. 113)

Es ist nicht zu fassen, jetzt begreife ich, wieso ich als kleines Kind felsenfest davon überzeugt war, einmal ein Mann zu sein wenn ich groß bin!
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Jetlag
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Post Wed, 11.Oct.06, 17:58      Re: Masturbieren seit Kindheit.. dabei Gewaltphantasien Reply with quoteBack to top

Tag Cartoon Hero & die Anderen,

wieso kommt Ihr auf das Naheliegende nicht selbst?

Ihr habt Gewaltphantasien weil Ihr oft Gewalt in körperlicher oder psychischer Hinsicht erfahren habt.

Caroon Hero, Du warst "kein einfaches Kind"? Na, wie kommt das wohl? Welches Kind wird wohl ein "einfaches Kind" sein, dem man wiederholt körperliche oder psychische Gewalt antut?

Und Du verteidigst noch Deinen Vater? Auch typisch. War die Behandlung die Ihr erfharen habt Euer würdig? Vor Eurem eigenen Selbstbild?

Schätze, dass Ihr im Endeffekt "ja" sagen werdet, schließlich ward ihr ja "keine einfachen Kinder", da muss man Gewaltakte der Bezugspersonen ja schließlich "verstehen" - richtig?

Und wieso die "Geilheit" nachlässt? Nun, derjenige, an dem Ihr mit der "Geilheit" Rache üben wolltet, der läuft Euch nicht mehr vor der Linse herum.

Und wenn schon Sex, dann SM? Klaro.

Cheers

Jetlag
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rainyday
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Post Wed, 11.Oct.06, 19:22      Re: Masturbieren seit Kindheit.. dabei Gewaltphantasien Reply with quoteBack to top

Für nen Jetlag bist du ja voll lustig drauf...
Ich habe keine physische Gewalt erfahren (und physisch = körperlich).
In deiner Erklärung fehlt der Aspekt, wieso erlebte Gewalt und Sexualität scheinbar nicht mehr zu trennen sind.
Die Behandlung war unwürdig, ich habe mich dagegen vehement gewehrt. Mach es dir also nicht zu leicht.

Was meinst du mit "mit der "Geilheit" Rache üben"? Hab ich nicht verstanden, klingt aber interessant.
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Post Wed, 11.Oct.06, 20:13      Re: Masturbieren seit Kindheit.. dabei Gewaltphantasien Reply with quoteBack to top

@ Jetlag

Bitte? Über deinen Beitrag kann ich eigentlich nur die Stirn runzeln. Du schießt absolut am Problem dabei und stellst dabei auch noch Unwahrheiten á la "du verteidigst deinen Vater auch noch" auf - warum? Ich denke, weil viele misshandelte Frauen, die es nicht schaffen, sich von ihren Peinigern zu lösen, genau dies tun. Sie reden sich ein, dass sie doch die Schuld an allem tragen und eine solche Behandlung verdient hätten.

Falsch.

Du interpretierst jede Menge eigene Meinung und Vorstellungen in das Gesagte; und das ist schlichtweg nicht so. Ich verteidige meinen Vater nicht und werde dies auch niemals tun. Es herrscht ein himmelweiter Unterschied zwischen dem Verstehen und der Verteidigung einer Handlung. Ebenso wie ein Unterschied zwischen Toleranz und Akzeptanz herrscht...

Deinen Beitrag halte ich daher im Bezug auf meine Frage für einfach nur abwegig.

Danke trotzdem, dass du dir Gedanken gemacht hast.
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Tindra
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Post Wed, 11.Oct.06, 20:28      Re: Masturbieren seit Kindheit.. dabei Gewaltphantasien Reply with quoteBack to top

also ich war für erwachsene wohl ein einfaches kind. ruhig, ziemlich folgsam und ich bin eigentlich nicht aufgefallen. rückwirkend finde ich komisch, dass ich auch keine fragen stellte. körperliche gewalt war mir fremd. bestrafungen waren bei mir liebesentzug; sprich, ich wurde ein paar stunden links liegen gelassen und meine mutter spielte die beleidigte. ob das unter seelische gewalt fällt weiß ich und ich kann auch nicht sagen, ich kann auch die intensität dieses verhaltens nicht beurteilen. vielleicht wünschte ich mir damals schläge, weil der schmerz meiner meinung schneller vergeht. im unterschied von cartoon habe ich in den fantasien nicht gefesselt, sondern war die gedemütigte.
es erscheint mir jetzt als kompensationsversuch.
tindra
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TooSensitive
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Post Thu, 12.Oct.06, 7:17      Re: Masturbieren seit Kindheit.. dabei Gewaltphantasien (w) Reply with quoteBack to top

Hallo!

Auch mir kommt das sehr bekannt vor - 1:1 eigentlich grinsend. Ich kann mich erinnern, dass ich schon als Kleinkind "mit mir gespielt" habe.

Meine Eltern wussten das, ließen mich aber machen wie ich wollte. Sie haben das nie verhindert oder irgendwie verboten. Wahrscheinlich wussten sie nicht wie grinsend.

Ich habe auch nie körperliche oder psychische Gewalt erfahren. Bin sehr harmonisch aufgewachsen.

Woher meine teils extremen Gewaltfantasien herrühren weiß ich leider nicht.

Aber ich muss jetzt ehrlich zugeben, es tut gut zu wissen, nicht alleine damit zu sein. Manchmal hab ich mich schon gefragt ob ich psychisch "krank" bin ...

lg
sensi
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Post Thu, 12.Oct.06, 8:11      Re: Masturbieren seit Kindheit.. dabei Gewaltphantasien (w) Reply with quoteBack to top

hm, ich denke es liegt an uns selbst obwohl unsere kindheit sicher eine wichtige rolle dabei spielt. ich habe es gott sei dank ziemlich rasch im griff bekommen und obwohl ich gewalttätige gedanken habe wandle ich die ernegie die dadurch entsteht in sex, in ungezügelte sex die ich nur mit eine sexuelle- dienerin ausleben kann…

_________________
ein Mann ist nur soviel Mann wie die Frau ihm dazu macht
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kleiner wast
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Post Thu, 12.Oct.06, 8:46      Re: Masturbieren seit Kindheit.. dabei Gewaltphantasien (w) Reply with quoteBack to top

Ich bin auch praktizierender S/Mer und ich hatte eine Kindheit, die durch und durch mit Gewalt durchseucht war.
Als Erwachsener folgten schliesslich deutlich weniger, aber dafür sehr heftige Schlägereien (die letzte mit 30).

Ob es einen Zusammenhang mit der Gewalt meiner Erziehung und den ständigen Auseinandersetzungen und Kleinkriegen mit meinen Mitschülern gibt, weiss ich nicht.

Ich muss wohl auch dazusagen, dass ich "Switcher" bin und alle vier Teile des S/M in mir vereinige (dev, dom, sad, mas).

Allerdings musste ich beim Lesen Eurer Beiträge auch an das Buch von Sina Geissler denken ("Lust an der Unterwerfung"), die darin ja wortreich beklagt und bejammert, von ihren Eltern nie geschlagen und viel zu liebevoll behandelt worden zu sein.

Ich denke, so einfach ist es nicht...ob es überhaupt eine Ätiologie von S/M gibt, habe ich schon in zahllosen S/M-Foren ohne richtiges Ergebnis durchdiskutiert.

Mittlerweile denke ich eher, dass sich solche Neigungen völlig willkürlich auf dem Boden der grossen, nun mal real gegebenen Spannweite von Sexualität ergeben.

Und dass das Machtverhältnis zwischen Männern und Frauen immer ein auszulotendes ist, das auch mal gerne zum Kippen gebracht werden kann, ist auch offensichtlich für mich.

kw Smile

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http://elrayossb.blogg.de
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Post Thu, 12.Oct.06, 9:30      Re: Masturbieren seit Kindheit.. dabei Gewaltphantasien Reply with quoteBack to top

Hallo kleiner wast,

ein sehr interessanter Beitrag. Ich glaube schon, dass zwischen Gewalt in der Kindheit und dem Ausüben von Gewalt (-> Schlägereien, etc.) ein Zusammenhang besteht. Was die Sexualität anbelangt stellt mich das allerdings vor ein Rätsel, zumindest bei mir selbst. Mit 4, 5 Jahren bereits eine thematisierte Sexualität zu haben verwundert mich wirklich. Wobei ich nach nochmaligem Nachdenken davon überzeugt bin, dass sich die Thematisierung "Hilflosigkeit" erst später wirklich herauskristallisiert hat. Ich erinnere mich zwar an das Erlebnis mit der Puppe, konnte mich aber auch einfach so selbst befriedigen, ohne diese Gedanken zu haben. Heute ist es so, dass Bilder von Dominanz mich enorm erregen.
Ich stelle mir allerdings nicht vor, selbst dabei zu sein - weder als dominanter noch als devoter Part. Übrigens bin ich im "echten Leben" sehr friedfertig und verabscheue Gewalt. Nur in meiner sexuellen Phantasie bei der Selbstbefriedigung erregen mich diese Gedanken unheimlich (allerdings auch nur, wenn kein Blut etc. im Spiel ist... also keine extreme Gewalt sondern eher nur Dominanz).
Meine Sexualität mit dem Partner lebe ich anders aus, dort bin ich wild, leidenschaftlich ... gerne die Verführerin, aber das ist auch schon "alles."

Ich bin wirklich auch erleichtert, dass es noch mehr Menschen mit diesen Gedanken gibt...

Eure
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