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MelodyofDream
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Post Tue, 10.Oct.06, 11:30      Wie überwinde ich die Angst vor einer Therapie ? Reply with quoteBack to top

Hallo miteinander,

wo fang ich an. Nun am besten wohl am Anfang Wink
Ich hab da ein Problem.

Letztes Jahr hab ich mich, aufgrund verschiedener Ereignisse in meiner Vergangenheit (näher darauf eingehen würde in diesem Thread den Rahmen sprengen) entschlossen eine Therapie zu machen.
Bin dann zu einer Therapeutin gegangen die mir jemand empfohlen hatte und habe da 4 Sitzungen gemacht. Alle samt unstrukturiert, manipulativ, durcheinander und vollgestopft mit Dingen die mir 0 geholfen haben, wie z.B. Bilder malen und einen Lebenslauf (nicht wie bei Bewerbungen sondern Lebensgeschichte quasi) schreiben.

Nach der 4. Stunde bin ich dann nicht mehr hin und bin zu einer Akademie für Psychoanalyse. Habe dort zwei Gespräche gehabt, die eigentlich auch sehr gut liefen und sollte dann noch ein 3. Gespräch haben mit der Analytikerin und noch einer anderen Analytikerin (zweite Meinung). Dies dient dann dazu die richtigen, evtl. in Frage kommenden Therapeuten empfehlen zu können.

Dieses Gespräch war der Horror. Die zweite Analytikerin war schrecklich. Und ich wie zugeknöpft, besonders nachdem ich wusste das Analytikerin 1 ihr bereits alles erzählt hatte. Es fällt mir nicht leicht über diese Sachen zu reden, besonders eben wenn ich weiß das es der andere schon weiß.

Tja, auf jeden Fall fragte sie mich wieso ich nicht reden würde. Und ich antwortete eben das oben genannte. Wofür sie scheinbar null Verständnis hatte.
Lange Rede kurzer Sinn… es war schrecklich und ich war hinterher total fertig. Hatte aber eine Liste mit 4 Therapeutennamen.

Nach einer Weile Erholung hab ich mich dann unter Zittern und Angstzuständen aufgerafft und eine der Damen angerufen.
Hatte dann auch einen Termin.
In diesem Termin hab ich erst gesagt das mir das alles nicht leicht fällt. Ich Angst habe etc. Und dann halt erzählt was Sache ist und weswegen ich da bin. War ein paar Mal kurz vorm heulen weil ich nervlich so fertig war und mir das so schwer fiel.

Am Ende der Stunde sagt sie mir das ich mir noch mal überlegen soll ob ich das wirklich will, ob das das richtige für mich ist. Das ich mich selbst und sie überfahre und viel zu schnell viel zu viel erzähle, das ich mich besser schützen muss etc etc. Sprich das genaue Gegenteil der anderen Sitzung.
Letztendlich hat sie mich abgelehnt mit der Begründung das sie schon genug Fälle wie meinen hat und sie das Gefühl hat das wir nicht mit einander klar kommen.

Tja… von dem Tag an war das Thema für mich erledigt. Nachdem ich wieder mit Zittern und völlig fertig daheim war und NICHTS erreicht hatte, ausser meiner Unsicherheit noch mehr zu vergrößern.

Und nun denke ich seit etwa 4 Wochen über einen neuen Versuch nach. Weil ich einfach nicht weiter weiß. So viel beschäftigt mich, läuft falsch oder bringt mich 24 Stunden am Tag zum nachgrübeln.

Das Problem ist, ich kann meine Angst nicht überwinden einen neuen Versuch zu starten. Weil ich nicht weiß wie ich dann anfangen soll. Will ich das wirklich? Bringt mir eine Therapie was? Was und in welcher Geschwindigkeit erzähle ich? Und so weiter… Ich hab solche Angst Sad

Danke für eure Antworten.
MelodyofDream

P.s. Ich glaube das meine Angst auch darin begründet liegt das ich Angst davor habe, was oder wer ich ohne meine Probleme bin. Und mich gewissermaßen daran festhalte und nicht loslassen kann. Aber genau das ich auch einer der Gründe warum ich es eigentlich umso mehr will.


P.s. 2 Sollte der Thread hier falsch sein, oder Titel unklar. Bitte verschieben oder ändern. Danke!

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Post Tue, 10.Oct.06, 22:25      Re: Wie überwinde ich die Angst vor einer Therapie ? Reply with quoteBack to top

Hallo MelodyofDream,

da hast Du ja auch schon einiges durchgemacht.
Glaubst Du denn, daß du deswegen noch schwerer reden kannst, weil Du diese Erfahrungen bisher gemacht hast?

Was die letzte Therapeutin angeht: Ich kann verstehen, wenn man selbst so verunsichert ist wegen der Suche nach einem Therapieplatz und dann abgewiesen wird, daß einen das zusätzlich nochmal fertig macht. Ist mir auch schon so gegangen. Allerdings, so unangenehm das in dem Augenblick sein mag, ist es vermutlich besser so. Denn was hast du davon, irgendwo eine Therapie anzufangen, wo ihr nicht miteinander könnt. Du solltest Dir das nicht zu sehr zu Herzen nehmen.
Auch das mit dem zuviel und zu schnell erzählen hatte ich, da hatte mir die Therapeutin auch gesagt, ich könnte mich nicht richtig schützen. Ich hab dann bei ihr nicht angefangen, weil ich mich so unsicher gefühlt habe. (es war mir dann peinlich, daß ich mich so unsicher gefühlt habe, das hat es noch verstärkt) Bei meiner jetzigen Therapeutin hatte ich dieses Gefühl von Unsicherheit nicht, sie hatte so eine warmherzige und unbekümmerte Ausstrahlung.
Es macht eben viel aus, bei welchem Therapeuten man ist, wie gut man mit dessen Persönlichkeit klarkommt. Und ich finde, Du solltest da nicht die Schuld bei Dir suchen und Dir denken, wieviel Probleme Du doch hast (ich weiß, leichter gesagt als getan...), sondern einfach weiter nach einem passenden Therapeuten suchen. Ich weiß, daß das schwer ist, aber es gibt halt leider keinen Trick. Aber ich glaube fest, daß Du irgendwann einen passenden Therapeuten findest, wo diese Probleme nicht so stark sind.
Und vielleicht kannst Du vor einem Erstgespräch ja aufschreiben, was Du alles sagen und fragen willst. Und Du könntest Dir ja auch überlegen, was Du zu den einzelnen Punkten nicht sagen willst, selbst wenn Du gefragt wirst. Manche Therapeuten können das Gespräch auch so lenken, daß man nicht zu sehr in die Tiefe geht, fragen eher in die Breite. Vielleicht hast Du ja Glück und findest so jemanden...

Viele Grüße
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Post Wed, 11.Oct.06, 8:22      Re: Wie überwinde ich die Angst vor einer Therapie ? Reply with quoteBack to top

Hallo MelodyofDream,

ich glaube du hattest ganz großes Pech mit dem Institut, bei dem du gelandet bist. Schaum mal im Beitrag hier erzählt Hippogriff etwas über ihre schlechte Erfahrungen mit der Deutschen Akademie für Psychoanalyse.

Ich vermute einmal ganz stark, dass du bei einem Therapeuten, der bei einem anderen, nicht so zweifelhaften Institut ausgebildet wurde, andere Erfahrungen machen könntest!

Alles Gute
Troja
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Post Wed, 11.Oct.06, 10:09      Re: Wie überwinde ich die Angst vor einer Therapie ? Reply with quoteBack to top

hallo Melody,

na tolle Erfahrungen... Ging mir genauso, ich hab auf Therapeutensuche haarsträubende Erfahrungen gemacht.

Du wohnst doch in München. Mach doch einen Termin bei "die Arche" aus. Das ist eine Beratungsstelle, bei der ich total gute Erfahrungen gemacht habe.

Schau ob Du dort mal erarbeiten kannst welches Therapieverfahren überhaupt für Dich in Frage kommt.

Ansonsten musst Du mit so einer Serie Pleiten rechnen. Zur Not musst Du einfach ein duzend Therapeuten durchprobieren. Ich würde Dir nicht raten aus resignation über diese Situation bei einem zu bleiben bei dem massive Zweifel bleiben. Hab das gemacht und hat mir nicht weitergeholfen.

Aber in München gibt es ja Therapeuten wie Sand am Meer.

Liebe grüsse,

Petra
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hippogriff
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Post Wed, 11.Oct.06, 12:21      Re: Wie überwinde ich die Angst vor einer Therapie ? Reply with quoteBack to top

Ich möchte dich auch ermuntern zum einen zu prüfen, wo du dich genau vorgestellt hast und zum anderen nicht gleich aufzugeben.

Ich kann mich münchnerkindl insofern nicht anschließen, weil ich lediglich eine "haarsträubende" Erfahrung mit Psychotherapie gemacht habe, mit Therapeutensuche hatte ich anschließend keine schlechten Erfahrungen mehr, denn wo keine Suche, auch keine Erfahrungen.

Die Arche ist ein Verein zur Suizidprävention und Hilfe in Lebenskrisen, möglicherweise nicht unbedingt deine Anlaufstelle erster Wahl, wenn du einen Psychotherapieplatz suchst.


Last edited by hippogriff on Fri, 10.Aug.07, 15:23; edited 1 time in total
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MelodyofDream
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Post Wed, 11.Oct.06, 22:24      Re: Wie überwinde ich die Angst vor einer Therapie ? Reply with quoteBack to top

Vielen Dank erstmal für eure Antworten.

Bei der Akademie für Psychoanalyse und Psychotherapie, die hier erwähnt wird war ich ja.
Und die Therapeutin bei der ich die ersten beiden Gespräche hatte war ja eigentlich auch super. Nur zweitere war es dann eben nicht.
Wenn es möglich gewesen wäre, wäre ich ja gern komplett bei der ersten geblieben, aber das machen die wohl nicht. Keine Ahnung.
Auf jeden Fall bin ich auf den Rat einer Freundin dorthin die auch eine Psychoanalyse gemacht hat und auch darüber ihren Thera gefunden hat.
Mmmh...

Naja....
Was den Rest angeht... ich bin mir der Tatsache bewußt das man nicht sofort auf Anhieb DEN Therapeuten findet. Und auch das Psychoanalyse vielleicht nicht die richtige Therapieform ist. Aber ich habe 4 Stunden Kurzzeitthera hinter mir und das war noch weniger mein Fall. Denn ich weiß das de Ursache meiner Probleme nicht im "Heute" liegt, sondern im "Gestern".

Der Punkt ist, das meine Angst schon viel früher beginnt. Wenn ich davon ausgehe das ich es schaffe noch einmal einen Termin zu machen, dann kann ich nur daran denken was in der Stunde passiert. WIe fange ich an?
Was passiert dann und war wieder alles vergebens?

Und ja, ich glaube das ich durch die Tatsache das ich offenbar zu sehr mit der Tür ins Haus falle in der nächsten Stunde wieder eher ins Gegenteil verfalle. Auch wenn ich das eigentlich nicht will. Ich bin einfach immer SO aufgeregt das ich eigentlich nur noch ein Nervenbündel bin.
Aufschreiben habe ich zwar noch nicht versucht, aber zurechtlegen. Und das hat nicht funktioniert.

Ich weiß einfach nicht was ich tun soll. Irgendwie hatte ich wohl die wage Hoffnung das sich diese Nervösität von alleine legt und das der Wunsch es zu wollen wirklich noch nicht stark genug war. Aber so langsam glaube ich das nicht mehr.
*grübel*

P.s.

@Stöpsel
Ja, ich kann das mit dem peinlich gut verstehen. Mir ist irgendwie peinlich das ich beinahe das heulen anfange und in meinen Ohren klingt irgendwie alles was ich erzähle oder erzählen will irgendwie peinlich und doof. Auch wenn es das nicht ist und die Threa's ja dafür bezahlt werden das sie einem zuhören.

@MünchnerKindl
Bei einem bleiben aus Resignation, das würde ich nicht machen. Da gehts mir ja irgendwann nur noch schlechter. Dann lieber ganz ohne.

@hippogriff
Die AKD kenne ich, da war ich.
Die andere kenne ich nicht. Wie läuft das dort? Bekommt man auch nur Adressen die man dann alleine anrufen muss oder ist das da anders?

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Post Wed, 11.Oct.06, 23:29      Re: Wie überwinde ich die Angst vor einer Therapie ? Reply with quoteBack to top

Hallo MelodyofDream,
Quote:

ich bin mir der Tatsache bewußt das man nicht sofort auf Anhieb DEN Therapeuten findet


Welche Schlußfolgerung ziehst Du daraus?

Quote:
Und auch das Psychoanalyse vielleicht nicht die richtige Therapieform ist. Aber ich habe 4 Stunden Kurzzeitthera hinter mir und das war noch weniger mein Fall. Denn ich weiß das de Ursache meiner Probleme nicht im "Heute" liegt, sondern im "Gestern".


Hm, ich frag mich grade, inwieweit nicht bei allen die Ursache in der Vergangenheit liegt?
Und warum meinst Du, daß Psychoanalyse nicht die richtige Therapieform sein könnte?
Ansonsten könntest Du ja auch tiefenpsychologische Therapie ausprobieren. Ich könnte mir vorstellen, daß man da besser zwischen Gegenwart und Vergangenheit pendeln könnte, vielleicht kommt Dir das eher entgegen.

Quote:
Der Punkt ist, das meine Angst schon viel früher beginnt. Wenn ich davon ausgehe das ich es schaffe noch einmal einen Termin zu machen, dann kann ich nur daran denken was in der Stunde passiert. WIe fange ich an?
Was passiert dann und war wieder alles vergebens?


Was wäre denn das schlimmste, was Dir passieren kann? Notfalls hast Du wieder eine schlechte Stunde gehabt, aber dann mußt Du eben einen weiteren Therapeuten versuchen. Mir hat das geholfen, mir das klarzumachen, daß es notfalls noch x andere Therapeuten gibt, wo ich hingehen kann, daß etwas peinlich ohne Ende sein kann, aber wenn ich nicht mehr hingehe, ist da ja auch egal. Du darfst dann die Schuld fürs Scheitern eben nicht bei Dir suchen, sondern mußt Dir klarmachen, daß es schlicht daran lag, daß ihr nicht zusammenpaßt und daß Du nur noch nicht den richtigen Therapeuten gefunden hast.
Du machst so immer mehr Erfahrung mit der Situation "Erstgespräch" und irgendwann wirst Du da auch für Dich die richtigen Schlüsse draus ziehen. Ich bin auf der Suche nach einem Therapieplatz bei ca. 13 Therapeuten gewesen, teilweise auch mehrmals, aber ich denke schon, daß ich dabei was gelernt habe.

Eine Sache, die Du dabei lernen könntest, wäre z.B., wie Du mit Folgendem besser umgehen kannst:

Quote:
Und ja, ich glaube das ich durch die Tatsache das ich offenbar zu sehr mit der Tür ins Haus falle in der nächsten Stunde wieder eher ins Gegenteil verfalle. Auch wenn ich das eigentlich nicht will. Ich bin einfach immer SO aufgeregt das ich eigentlich nur noch ein Nervenbündel bin.
Aufschreiben habe ich zwar noch nicht versucht, aber zurechtlegen. Und das hat nicht funktioniert.


Das mit dem Schreiben eines Stichwortzettels hätte den Vorteil, daß Du da einfach wieder draufgucken und Dich daran orientieren kannst, wenn Du ins Reden kommst. Würde ich zumindest mal ausprobieren (also wenn Du jetzt mal 10 Erstgespräche anpeilst, hast Du da ja viel Möglichkeiten zum probieren Wink ). Hast Du ähnliche Probleme denn im Alltag?
Und ich würde auch zu Beginn einer Therapiestunde sagen, daß Du Probleme damit hast, zuviel zu erzählen und es Dir hinterher damit nicht gutgeht. Ich kann mir vorstellen, daß Du da von Therapeutenseite auch Unterstützung bekommen kannst.

Viele Grüße
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Post Thu, 12.Oct.06, 7:25      Re: Wie überwinde ich die Angst vor einer Therapie ? Reply with quoteBack to top

Quote:
Welche Schlußfolgerung ziehst Du daraus?


Mmmh, einfach das es normal ist wenn es nicht sofort mit dem ersten Thera funktioniert. Warum fragst du?

Quote:
Hm, ich frag mich grade, inwieweit nicht bei allen die Ursache in der Vergangenheit liegt?


Ja, das stimmt. Aber ich meine die weiter zurückliegende Vergangenheit- Kindheit. Und es handelt sich um jahrelange Ereignisse. Mir wurde inzwischen öfter gesagt das Psychoanalyse wohl das richtigste wäre.

Quote:
Und warum meinst Du, daß Psychoanalyse nicht die richtige Therapieform sein könnte?


Das hast du missverstanden. Ich denke nicht das sie das nicht ist, aber ich bin kein Experte. Und wenn mich ein Therapeut davon überzeugen kann das eine andere Therapie besser geeignet wäre, dann würde ich diese auch ausprobieren wollen oder mich zumindest darüber informieren. Auch wenn ich selbst persönlich denke das Analyse wohl das richtige ist. Einfach weil ich weiß das ich auch Zeit brauche.

Quote:

Ansonsten könntest Du ja auch tiefenpsychologische Therapie ausprobieren. Ich könnte mir vorstellen, daß man da besser zwischen Gegenwart und Vergangenheit pendeln könnte, vielleicht kommt Dir das eher entgegen.


Was ist das denn für eine Therapie?

Quote:
Was wäre denn das schlimmste, was Dir passieren kann?


Das immer wieder gesagt wird ich soll mir überlegen ob ich das wirklich will und ob das das richtige für mich ist. Denn dann würde ich irgendwann aufgeben, einfach weil ich überzeugt davon bin das ich es wohl doch nicht will. Weil mein Unterbewusstsein sich so sehr dagegen sträubt. Auch wenn ich mich bewusst wohl dafür entschieden habe.

Quote:

…daß etwas peinlich ohne Ende sein kann, aber wenn ich nicht mehr hingehe, ist da ja auch egal. Du darfst dann die Schuld fürs Scheitern eben nicht bei Dir suchen, sondern mußt Dir klarmachen, daß es schlicht daran lag, daß ihr nicht zusammenpaßt und daß Du nur noch nicht den richtigen Therapeuten gefunden hast.


Tja, das liegt aber leider in meiner Natur das ich die Schuld fast immer bei mir suche. Das ist im Alltag so und da natürlich auch.

Quote:
Das mit dem Schreiben eines Stichwortzettels hätte den Vorteil, daß Du da einfach wieder draufgucken und Dich daran orientieren kannst, wenn Du ins Reden kommst. Würde ich zumindest mal ausprobieren (also wenn Du jetzt mal 10 Erstgespräche anpeilst, hast Du da ja viel Möglichkeiten zum probieren Wink ). Hast Du ähnliche Probleme denn im Alltag?
Und ich würde auch zu Beginn einer Therapiestunde sagen, daß Du Probleme damit hast, zuviel zu erzählen und es Dir hinterher damit nicht gutgeht. Ich kann mir vorstellen, daß Du da von Therapeutenseite auch Unterstützung bekommen kannst.


Mit dem zu wenig oder zuviel reden hab ich im Alltag eigentlich keine Probleme, das könnte aber daran liegen das ich über meine Vergangenheit eigentlich so gut wie nie und mit niemandem rede. Und oft auch über aktuelle Sachen die mich belasten nicht. Ich kann das einfach nicht. Ich komm mir doof vor. Denke immer das andere das albern finden und kann die seltsamen Ratschläge nicht mehr hören. Ich kann nicht mehr hören das jeder Topf seinen Deckel hat und ich mir nur nicht einreden soll Beziehungsunfähig zu sein nur weil ich mit 28 seit 8 Jahren Single bin und noch nie ne Beziehung hatte die länger als 3 Monate ging.
Und das ist nur ein Beispiel. Und wenn ich einfach über irgendwas anderes vergangenes rede habe ich immer das Gefühl nach Mitleid zu heischen. Das will ich nicht.
Mir sind die Reaktionen peinlich, vor allem weil ich selbst bei dem erzählten das Gefühl habe nicht das zu empfinden was ich empfinden sollte.
Irgendwie alles verzwickt. Ich hab ja auch nur vier Adressen bekommen damals und eine davon ist ja schon weg. Und bei dieser Thera von der Akademie rufe ich sicher nicht noch mal an wegen neuer Adressen. Die kann sich vermutlich eh nicht mehr an mich erinnern.

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Post Fri, 13.Oct.06, 10:40      Re: Wie überwinde ich die Angst vor einer Therapie ? Reply with quoteBack to top

Quote:
@hippogriff
Die AKD kenne ich, da war ich.
Die andere kenne ich nicht. Wie läuft das dort? Bekommt man auch nur Adressen die man dann alleine anrufen muss oder ist das da anders?


Ich kann dir nur schildern, wie es bei mir war. Bei anderen mag das vielleicht ein bisschen anders ablaufen, wir sind ja alle individuell.

Und ich möchte nun wirklich nicht eine Ambulanz gegen die andere auspielen. Ich habe ja mit knapp 18 auch ein Vorgespräch bei der AKD gehabt und war zufrieden. Ich denke, da spielt vielerlei eine Rolle, warum was nicht so klappt wie gewünscht (für so eine Ambulanz ist es ja auch zufriedenstellender, wenn sie Patienten erfolgreich vermitteln können. Davon sollte man - von unrühmlichen Ausnahmen abgesehen - einfach ausgehen.)

Also:
Du rufst dort an und machst übers Sekretariat ein Termin für ein Vorgespräch aus. Dieses Vorgespräch hast du mit einem Psychotherapeuten aus dem Ambulanz-Team für Erwachsene. Da ich bereits am Telephon Ängste geäußert habe, wurde ich beruhigt, dass das alles nicht schlimm sei. Da ich erst später aufgrund von Ferienzeiten einen Termin bekommen habe (ich musste 2 Wochen warten), wurde ich gefragt, ob es dringend ist. (Nein, war es nicht.)

Ich hatte dann ein Gespräch mit einer Psychotherapeutin, die mir sofort sympathisch war (das ist natürlich auch Glücksache), konnte zwar gut reden, allerdings nicht über meine Probleme. Rolling Eyes In diesem Gespräch wird u.a. auch geklärt, was für eine Therapieform sinnvoll sein könnte (tiefenpsychologisch fundiert oder Analyse, sie vermitteln aber auch an VerhaltenstherapeutInnen und Gruppentherapien). Ich sollte dann zwar meinen Wunsch begründen, warum ich zu einem erfahrenen niedergelassenen Therapeuten möchte, aber auch das wurde berücksichtigt. Das Gespräch dauert ca. 50 Minuten. (Am Telephon wurde mir auf Nachfrage gesagt, manche müssen auch weinen, dann dauert es auch mal ein bisschen länger - und ich dachte mir, wenn ich weglaufe, dann dauert es kürzer verzieh mich... ) Bei mir war es so, dass die Therapeutin mich z.B. auch gefragt hat, ob ich einen Stadtteil bevorzuge. (Ganz praktisch gesehen.) Ich habe dann ihre Karte bekommen mit dem Hinweis, dass ich mich in 2-3 Wochen melden soll, sie würde sich in der Zwischenzeit auf die Suche machen nach einem geeigneten Therapeuten. Sie hat allerdings schon angedeutet, dass ich sie vor eine schwierige Aufgabe stelle, weil ich so wenig von mir erzählt habe. (Ohne dass ich mich jetzt deshalb schlecht gefühlt habe, ich konnte sie ja verstehen.) Am Schluss meinte sie dann, wenn ich dann bei dem ausgesuchten Therapeuten bleiben würde, wäre es gut, wenn es nicht passen würde, würde ich dann mit ihr besprechen, warum nicht. Sie muss ja weitersuchen und wissen, wo die Probleme lagen.

Die Psychotherapeutin (oder der Psychotherapeut) bespricht dann nach dem Vorgespräch mit dem Patienten auch im Ambulanzteam, was sinnvoll sein könnte.

Ich habe sie dann vor ihrem Anruf angerufen und gefragt, ob ich meinen Plan, eine Therapie zu beginnen, nicht um noch ein paar Wochen Bedenkpause verschieben kann gruebel , weil ich einfach noch nicht bereit bin neugeboren . Und ob ich nicht noch ein zweites Gespräch mit ihr haben könnte, da ich ja selbst gemerkt habe, dass ich so wenig reden konnte. Das war dann von ihrer Seite auch kein Problem. (ich habs allerdings auch begründet, nur das würde jetzt hier zu weit führen.)

Also hatte ich nach 2,5 Monaten ein zweites Gespräch bei ihr und es hat keine zwei Wochen gedauert, da hatte ich schon meine erste probatorische Sitzung bei einer niedergelassenen Therapeutin. Und ich muss sagen, sie hat uns wirklich sehr gut zusammengebracht, ich bin sehr zufrieden. flower flower flower ( love1 )

Edit: Den Termin ausmachen musste ich auch selbst, nur bekam ich dann nach dem 2. Vorgespräch am Telephon von der Ambulanztherapeutin gesagt "Die Frau X erwartet Ihren Anruf."
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Post Fri, 13.Oct.06, 14:48      Re: Wie überwinde ich die Angst vor einer Therapie ? Reply with quoteBack to top

@hippogriff
Vielen Dank für deine ausführliche Schilderung. Mir ist klar das wir alle individuell sind. Meine Frage bezog sich eher auf den organisatorischen Ablauf.

Denn den kenne ich ja nur von der AKD. Wo ich, wie bereits erwähnt zwar mit den 2 Vorgesprächen zufrieden war, mit dem dritten aber nicht.

Die Arche die du erwähntest kannte ich allerdings nicht mal vom Namen her.
Aber das was du erzählst klingt sehr gut. Vorallem da vielleicht durch die doch erheblich höhere Vorselektion die Gefahr ein wenig geringer ist das ich wieder an jemanden gerate wie bisher.
Ich werde mir das auf jeden Fall mal anschauen.
Vielleicht gibt es ja Hoffnung.
Vielen Dank!

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Post Fri, 13.Oct.06, 15:21      Re: Wie überwinde ich die Angst vor einer Therapie ? Reply with quoteBack to top

Quote:
Vorallem da vielleicht durch die doch erheblich höhere Vorselektion die Gefahr ein wenig geringer ist das ich wieder an jemanden gerate wie bisher.


Ja, wenn man einen guten Draht zum Ambulanztherapeuten entwickelt, ist das Verfahren - zumindestens so wie es bei mir war - sicher gut. Andererseits hättest du ja bei der AKD zumindestens die Möglichkeit gehabt, dir vier TherapeutInnen parallel anzusehen. Du hattest ja nur eine von den Vieren angesehen, oder? Möglicherweise ist ja dein/deine TherapeutIn unter den übrigen Dreien? Hast du die von der AKD gefragt, nach welchem Prinzip sie die niedergelassenen Therapeuten nach den Vorgesprächen auswählen? Die werden sich doch nicht den Aufwand machen mit drei Vorgesprächen, wenn sie einfach nur würfeln?

Ich hoffe, ich verwirr dich jetzt nicht zu sehr mit meinen Nachfragen. Sie sind auch eher als Anregung für dich gedacht, nicht zum Austausch im Forum... Ich möchte dir einfach auch nur die jeweiligen Vor- und Nachteile aufzeigen, also eine optimale Lösung gibt es da m.E. nicht. Vielleicht kannst du dich so auch ein bisschen versöhnen mit deinen Erfahrungen. (Ich glaube übrigens nicht, dass es wirklich notwendig ist sich 10 TherapeutInnen anzusehen. - Also ich hätte diese Energie nicht gehabt.)

Quote:
Vielleicht gibt es ja Hoffnung.


Natürlich gibt es Hoffnung. Nur die Chance dazu kannst nur du selbst dir geben!

Ich wünsch dir was und - das wird schon! (Ich hatte bei mir auch starke Zweifel. Ehrlich, ich wundere mich immer noch, dass es so gut gelaufen ist.)

P.S. Ich hab bei mir auch die Erfahrung gemacht, dass es sich lohnen kann, nicht gleich nach der ersten probatorischen Sitzung aufzugeben. (Also meine hat mir nach der 1. gesagt "Ich hab jetzt noch nicht verstanden, wo Ihr Leidensdruck ist." Daraus sollte man nun nicht entnehmen, dass sie meint "Was wollen Sie hier eigentlich?" <- War so eine spontane Idee von mir, ich geb's zu Rolling Eyes . Eine überlegtere war dann, ihr meinen Leidensdruck zu schildern.)

Quälen sollte man sich natürlich auch nicht mit jemanden, aber andererseits hat man nicht umsonst die Möglichkeit 5 (bei VT und tiefenpsychologisch fundiert) oder gleich 8 (bei Analyse) probatorische Sitzungen zum Kennenlernen wahrzunehmen.


Last edited by hippogriff on Fri, 10.Aug.07, 15:25; edited 1 time in total
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Post Fri, 13.Oct.06, 20:02      Re: Wie überwinde ich die Angst vor einer Therapie ? Reply with quoteBack to top

Okay *lächel* ich frage nicht, ich denke ich kann mir auch ungefähr vorstellen was du meinst.

Ja, ich habe bisher nur eine angesehen, das hatte schlicht den Grund das ich damals nur einen Terin bekommen habe. Eine habe ich nie erreicht und wurde nie zurückgerufen, eine Nummer gab es nicht und die dritte hatte keinen Termin weil voll.
Soviel dazu.
Aber ich werde sicherlich die eine die keinen Termin hatte nochmal anrufen, vielleicht hat sich mittlerweile ja daran was geändert. Sie war auch die die schon am Telefon sehr sympathisch schien.

Was deine Fragen angeht, ich habe keine Ahnung wonach die Therapeuten ausgewählt worden sind. Ich weiß nur das es sehr schnell ging. Sie schrieb sie noch in der Sitzung vor meinen Augen auf.

Was die Hoffung und das Aufgeben angeht. Ich habe ja nicht nach der ersten aufgegeben. Habe ja immerhin 8 Stunden bei 4 Therapeuten gemacht. Und will ja auch weitermachen. Aber ich denke dieser Entschluß musste erst wieder reifen, nach diesen Erfahrungen.

Quote:


(Also meine hat mir nach der 1. gesagt "Ich hab jetzt noch nicht verstanden, wo Ihr Leidensdruck ist." Daraus sollte man nun nicht entnehmen, dass sie meint "Was wollen Sie hier eigentlich?" <- War so eine spontane Idee von mir, ich geb's zu . Eine überlegtere war dann, ihr meinen Leidensdruck zu schildern.)


Ja, das kann ich verstehen. Ich hätte vermutlich genau den gleichen Gedanken gehabt.

Also erstmal danke an dich und auch die anderen für die Antworten. Ich denke das ich vielleicht die Tage wieder genug Mut habe um erneut einen Versuch zu starten.

Grüße
Melody

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Post Sat, 14.Oct.06, 9:37      Re: Wie überwinde ich die Angst vor einer Therapie ? Reply with quoteBack to top

Apropos gleiche Gedanken: Sie hat mich übrigens vor der endgültigen Antragsstellung explizit nochmal gefragt, ob ich glaube, dass ich mich auf sie einlassen könne.

Meine Antwort war 'natürlich': Wollen Sie den Antrag nicht stellen? Shocked

(Ich mache ja aus sowas gerne, dass sie glaubt, ich könne mich nicht auf sie einlassen...)

P.S. Ich vermute ganz stark, dass du bei der MAP nur an solche vermitteltst wirst, die auch in absehbarer Zeit einen freien Platz haben.

Alles Gute!
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Post Sat, 14.Oct.06, 22:10      Re: Wie überwinde ich die Angst vor einer Therapie ? Reply with quoteBack to top

Mmmh, ja, das kenne ich. Dann hoffe ich mal das es, wie bei dir, ein gutes Ende nimmt. Smile
Und das es besser läuft als beim letzten Mal. Die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt. *seufz*

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Post Sun, 15.Oct.06, 8:50      Re: Wie überwinde ich die Angst vor einer Therapie ? Reply with quoteBack to top

Na, das sind doch gute Voraussetzungen, wenn du schon ein bisschen von dir weißt, wo die Fallen liegen, in die man (wir) so gerne reinstolpern. Stolpern ist in Ordnung im Leben, man sollte nur darauf achten, über wessen Beine man nun gestolpert ist Cool . (Weh tuts natürlich immer, keine Frage.)

P.S. Da sehe ich übrigens große Ähnlichkeiten zwischen Verhaltenstherapie und tiefenpsychologischen/analytischen Verfahren: Letztlich geht es ja immer darum, sich einer Situation solange zu stellen, bis man verstanden und auch erfahren hat, dass Ängste, Unsicherheiten oder auch das sich schämen Gefühle sind, die oft ihren Ursprung im "Früher" haben. Und eine therapeutische Beziehung (oder "Outdoorübungen" bei VT) ist ein guter Ort, genau dies zu prüfen.
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