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guenther82
sporadischer Gast
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M, 23


Post Sun, 08.Oct.06, 13:45      Den richtigen Weg finden Reply with quoteBack to top

Hallo!

Bin 23 und hatte gestern eine interessante Unterhaltung mit einem Freund von mir. Wir redeten über Musik und schließlich sagten wir "Man müsste leben wie so mancher Rockkünstler, der seine Einstellung voll und ganz auslebt und trotzdem damit seinen Lebensunterhalt damit verdient"
Eigentlich passte das Ganze zu meiner Situation, da ich auch mit meiner jetzigen Situation nicht zufrieden bin. Ich meine, ich habe zwar einen Job, bei dem ich ganz gut verdiene, jedoch bin ich nicht richtig gefordert und ich kann meinen Interessen auch nicht verwirklichen. Dazu kommt, dass ich unter sozialer Phobie leide und die Wochenenden meistens zu Hause verbringe.
In meiner Freizeit, gehe ich gerne ins Fitnessstudio, jogge jeden Tag und lese ganz gerne. Das Schönste für mich ist es, wenn mich ein Freund fragt, ob ich ihm einen Trainingsplan oder Ernährungsplan erstellen kann. Da kann ich meine ganzen Ideen und Erfahrungen einbringen, und da blühe ich so richtig auf. Da verschwinden auch meine sozialen Ängste und Befürchtungen, was andere von mir denken, da ich das was ich mache mit Überzeugung und Leidenschaft tue. Für mich gäbe es nichts Schöneres als mein Hobby zum Beruf zu machen. Leider hab ich manchmal Angst davor, den Schritt zu wagen, meinen Job aufzugeben. Ich meine finanziell bin ich vom Elternhaus her ziemlich gut abgesichert, es geht mir auch gar nicht so richtig darum, viel Geld zu verdienen, ich will einfach das was ich mache, das heißt meinen Beruf mit Freude ausüben und auch davon leben können. Leider fehlt mir dazu immer der gewisse Mut, und ich zweifle auch stark an mir selbst, da ich mich dann immer in Frage stelle, werde ich das auch schaffen oder werde ich scheitern?
Ich möchte nicht zu diesen Leuten gehören, Jerome D. Salinger schreibt es in seinem Buche " Der Fänger im Roggen" , "Alle Leute, die irgendwo in einer Bar sitzen und ständig über andere lästern, neidisch sind, weil der eine vielleicht eine hübsche Frau an seiner Seite hat, oder vielleicht ein besseres Auto fährt, oder vielleicht einen besseren sozialen Status hat, haben ihr ganzes Leben lang nach etwas gesucht aber es nie gefunden."
Ich will wirklich nicht so werden, dass ich vielleicht diesen Frust dann im Alkohol zu ertränken versuche, wie es viele tun.
Zurzeit sehne ich mich auch sehr stark nach einer Beziehung, aber ich weiß genau, das kann nur funktionieren wenn man mit sich selbst im Reinen ist und mit sich selbst zufrieden ist. Während meines Studiums hatte ich auch eine Freundin, und am Anfang gefiel mir auch das Studium, aber als es begann mich weniger zu interessieren zweifelte ich an mir selbst, ich wurde depressiv, begann irrsinnig viel Alkohol zu trinken, und die Beziehung ging in die Brüche. Das ganze endete für mich in einer Nervenheilanstalt. Ich habe auch schon mehrere Therapien hinter mir und ich muss zugeben, meine Lage ist stabil, und ich kann auch wieder normale Alltagsdinge, Einkaufen (zB), verrichten. Aber ich weiß auch, dass mir eine Therapeutin nur Tipps und Ratschläge geben kann, aber umsetzen muss ich die Dinge selbst. Wie schon gesagt, dafür fehlt mir halt in gewisser Weise der Mut. Ich weiß, dass ich in meiner jetzigen Situation niemals "vollkommen" glücklich und zufrieden sein werde und ich weiß, dass es so nicht weitergehen kann. Es heißt ja bekanntlich, "Fürchte dich nicht davor langsam zu gehen, jedoch fürchte den Stillstand." Und ich muss zugeben, ich habe diesen Stillstand jetzt erreicht. Ich will mein Leben wieder in vollen Zügen genießen können, ich möchte wieder Spass an allen Dingen haben, ich möchte wieder der alte Freund werden, den meine Freunde schon so lange vermissen. Es fehlt mir vielleicht auch an Naivität, wenn ich das so sagen kann. Jeder von euch kennt wahrscheinlich den Film Forrest Gump. Dieser Mann war nicht besonders klug, aber alles was er machte, tat er mit Leidenschaft ohne viel darüber nachzudenken, ob es gut geht oder nicht und er hatte immer Erfolg.
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Pecorin
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M, 28


Post Thu, 12.Oct.06, 3:24      Re: Den richtigen Weg finden Reply with quoteBack to top

Die Leute, die an der Bar sitzen, wollten das auch mit Sicherheit nicht zwinkernd..

Manchmal ist das Leben nur mit ein paar Bier erträglich.
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Diskusoph
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Wohnort Kärnten
M, 36


Post Thu, 12.Oct.06, 7:20      Re: Den richtigen Weg finden Reply with quoteBack to top

Hallo Guenther
Du sprichst genau den Punkt an den man von vielen Coaches (nicht die Sitzmöbel) hört: Der Beruf muss Spass machen. Leiedr haben nur Wenige die Möglichkeit so etwas zu finden und damit auch genuegend Geld zu verdienen.
Wenn Dir Dein Job Spass macht, dann hast Du es mit der Partnersuche auch viel leicheter, strahlst Freude aus , positives Lebensgefühl.
Das Risiko dabei in ein bodenloses Loch zu springen ist leider immer bei so einem Wechsel gegeben und die Entscheidung selbst kann Dir niemand nehmen. Klug wäre eventuell das ganze langsam anzugehen. Vielleicht nicht gleich den einen Job total schmeissen sondern nebenbei anfangen etwas aufzubauen. Dann siehst Du ja wie gut es laufen könnte. (Ich würde es heute so machen) Nicht immer ist ein Hobby auch für den Job geeignet. Es kommen soooo viele Dinge hinzu.
Die Typen an der Bar (gute Beschreibung!) haben auch oft den Frust erst durch den Alltagstrott im Job erreicht. Am Anfang schauts gut aus, macht spass, dann wird es fad, Mobbing, bis zu Frust.
(Die Bar ist noch das harmloseste Ende)
Je frueher Du einen neuen Schritt wagst desto besser. Ich spreche da leider aus eigener Erfahrung.
Also summa mein Tip: Schnupper mal am WE in der Freizeit in den Sport-Job, biete mal irgendwelche Kurse an (zB organisiertes Jogging mit Turnübungen ) oder nebenbei Aushilfe im Fitnescenter (ab WE sind die eh meist ohne Trainer) dann siehst Du wies laufen kann. Selbst Sportln ist etwas anders, als Leute dazu animieren.
(Fitnesstrainer kommt schienbar bei Frauen auch recht gut an Smile )
Forest Gump hatte auch eine gewisse Portion Glück. (Ein toller Film)

LG
Diskusoph
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