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katma
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Post Mon, 02.Oct.06, 5:56      trost... Reply with quoteBack to top

Trösten ist eine Kunst des Herzens. Sie besteht oft nur darin, liebevoll zu schweigen und schweigend mitzuleiden.
(Otto von Leixner)


tja, ein zitat um 1900...

ist trost wirklich hilfreich? oder gar, wie im zitat oben gesagt, eine "kunst des herzens"?
trost spenden ist doch eigentlich so einfach und irgendwie kann das (bekannter- oder unbekannterweise) jeder - ein paar nette und aufbauende worte hat man schließlich immer übrig....

aber wem hilft es denn wirklich, in einer schweren situation einfach in den arm genommen zu werden und gesagt zu bekommen "das wird schon wieder"?

wiki:
Quote:
"Trost ist der Beistand der einem Menschen von einem anderen meist in Worten, Gesten oder durch Berührungen geleistet wird und der damit das Leid und den seelischen Schmerz lindern soll. Dabei ist beiden wohl bewusst, dass die Tröstung zwar nichts an der Situation ändert, jedoch dem Trostbedürftigen wahre Anteilnahme entgegen bringt, die diesem hilft sich seelisch wieder aufzurichten."


ist das so, kann einem das wirklich weiterhelfen, sich wieder aufzurichten? ich glaub es fast nicht...
kurzzeitig ist man nicht alleine und bekommt gutgemeinten zuspruch - aber was passiert dann? dann ist man genauso alleine mit sich und der situation wie zuvor...

oft auch wird trost mit mitleid verwechselt - und die grenzen vom einen zum anderen sind schnell übertreten.
schlaue tipps kann man in so einer situation erstmal auch nicht brauchen - und auch die bekommt man trotzdem unaufgefordert und ständig...

vielleicht sieht man sich auch erst recht als opfer, wenn man durch die bedauernden gesten und sprüche eigentlich noch "kleiner" gemacht wird, als man sich eh schon fühlt...

und aus der sicht des tröstenden....ist es da nicht oftmals mehr die ratlosigkeit, die ihn dazu bewegt, das "arme" gegenüber mal zu drücken und ein paar standardfloskeln abzulassen? damit er (der tröstende) sich selbst am ende besser und nicht ganz so hilflos fühlt...

sicher gibt es wege, sinnvollen und "richtigen" beistand zu leisten - aber wie sehen die aus? gibt es da pauschale richtlinien bzw dinge, die man beachten sollte?

empathie wäre da wohl eine oder gar die voraussetzung - aber diese fähigkeit besitzen in ausgeprägter form ja leider nur wenige... und viel lieb- und gutgemeinter trost geht meiner meinung nach leider zu oft nach hinten los...

wie geht man mit menschen um, die richtig am boden sind und was sollte man (egal wie nett es gemeint ist) sinnvollerweise besser unterlassen?

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Annemarie
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Post Mon, 02.Oct.06, 6:19      Re: trost... Reply with quoteBack to top

Liebe Katma,

... schönes Thema Smile

katma wrote:
aber wem hilft es denn wirklich, in einer schweren situation einfach in den arm genommen zu werden und gesagt zu bekommen "das wird schon wieder"?


ich frage mich, WANN hilft es, einfach in den Arm genommen zu werden ... ?

vielleicht, wenn es der Tröstende wirklich so meint, mich einfach in den Arm nimmt, um in diesem schwierigen Moment für mich DA zu sein ... muß da noch was gesagt werden?

Nicht hilft es, wenn der Tröstende mich in den Arm nimmt und damit ETWAS WILL. Wenn er will, daß möglichst schnell dieses Problem (die Trauer um irgendwas) gelöst wird ... mir nicht meine Zeit für meine Trauer geben will ... ?

katma wrote:
vielleicht sieht man sich auch erst recht als opfer, wenn man durch die bedauernden gesten und sprüche eigentlich noch "kleiner" gemacht wird, als man sich eh schon fühlt...


Echten Trost empfinde ich, wenn ES nicht größer oder kleiner gemacht wird, als ich empfinde ... wenn es so sein darf, wie es gerade für mich ist ...

katma wrote:
empathie wäre da wohl eine oder gar die voraussetzung - aber diese fähigkeit besitzen in ausgeprägter form ja leider nur wenige... und viel lieb- und gutgemeinter trost geht meiner meinung nach leider zu oft nach hinten los...


Smile hier denke ich, das diese Empathie jeder besitzen würde, aber aus irgend welchen persönlichen Gründen die Kraft nicht aufbringen kann/will, Trauer (eigene oder fremde) auszuhalten(?) kopf

Liebe Grüße,
Annemarie

PS.: er = er/sie Wink

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vallée
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Post Mon, 02.Oct.06, 7:30      Re: trost... Reply with quoteBack to top

Guten Morgen,
Quote:
hier denke ich, das diese Empathie jeder besitzen würde, aber aus irgend welchen persönlichen Gründen die Kraft nicht aufbringen kann/will, Trauer (eigene oder fremde) auszuhalten(?)

Ganz genau so. Leider.
Ich denke es liegt auch daran, das Trauer einfach ein unerlaubtes Gefühl in dieser Gesellschaft ist.
Ich kenne Gesellschaften, da weint und jammert frau z.B. nach dem Tod eines Angehörigen möglichst laut und öffentlich und andere Mitglieder der Gemeinde/des Dorfes kommen hinzu. Je lauter und kollektiver geweint und gewimmert wird um so mehr Anerkennung und damit Trost bedeutet es für den Verlust.

Ich finde Trost hat enorme Kraft und Reichweite, wenn es halt wirklich Trost ist und nicht nur eine Standardfloskel und ein Patscher auf den Rücken.
Trost ist ja auch keine Medizin gegen Trauer, sondern eine Würdigung von Trauer, meiner Meinung nach. Aber wenn man die als Trauernde selbst besser würdigen kann, einem dabei geholfen wird, dann ist es schon besser auszuhalten und frau fühlt sich weniger allein.

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katma
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Post Mon, 02.Oct.06, 18:27      Re: trost... Reply with quoteBack to top

hallo.

Annemarie wrote:
vielleicht, wenn es der Tröstende wirklich so meint, mich einfach in den Arm nimmt, um in diesem schwierigen Moment für mich DA zu sein ... muß da noch was gesagt werden?


das kommt halt drauf an, wie ich finde... es gibt ereignisse, unabänderliche und endgültige dinge wie den tod - und nein, da muss und kann nichts gesagt werden, was hilfreich wäre oder den schmerz etwas lindert.

aber was ist mit situationen, für die es manchmal durchaus auch eine schnelle lösung und verbesserung geben könnte - ist da trost überhaupt angebracht, vielleicht sogar "schädlich"?

generell hab ich den eindruck, es wird manchmal viel zu schnell und unüberlegt getröstet...

ich selbst war schon in verschiedenen situationen, da wollte ich keinen trost, sondern eher ein gespräch - und diese für mein empfinden übertriebene anteilnahme, die stattdessen kam, hatte im nachhinein fast schon was "verletzendes"...

oder mehrfach hab ich schon beobachtet, dass jemand einfach auf die frage "wie gehts" kurz die aktuelle lage geschildert hat und gleich kam trost und bedauern - obwohl das in dieser form gar nicht zur debatte stand und erwünscht gewesen wäre...

vallée wrote:
Trost ist ja auch keine Medizin gegen Trauer, sondern eine Würdigung von Trauer, meiner Meinung nach.


dem stimme ich zu.

aber nochmal zu situationen, in denen veränderung noch möglich ist: oftmals finde ich es sehr schwer einzuschätzen, welche art von beistand dann die richtige ist und was mein gegenüber erwartet...

ein vielleicht nicht ganz passendes beispiel (leider fällt mir nichts treffenderes ein):
wenn jemand ständig über zahnschmerzen klagt, ist trost ja auch weniger sinnvoll als der hinweis, endlich mal zum zahnarzt zu gehen...

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Zitrönchen
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Post Tue, 03.Oct.06, 7:05      Re: trost... Reply with quoteBack to top

Hi Katma,

ich versuche mich mal an diesem Thema...

Katma wrote:
wie geht man mit menschen um, die richtig am boden sind und was sollte man (egal wie nett es gemeint ist) sinnvollerweise besser unterlassen?

Hmm... Ich denke, es gibt keine allgemeine Antwort auf diese Frage!
Da hat vermutlich jeder Mensch andere Bedürfnisse, wenn er/sie am Boden ist...!
Ich kann Dir ja mal schreiben, wie ich mir den Umgang für mich meist wünschen würde (auch, wenn sich das bekanntlich von Situation zu Situation ein wenig ändert). Vielleicht hilft es Dir.
In den Momenten, in welchen es mir wirklich schlecht ging war mir folgendes wichtig: Ich brauchte ein offenes Ohr, einen Menschen, der einfach nur zuhört...ohne zu viele Bewertungen zu der Situation und meinem Verhalten abzugeben. Einfach nur zuhören! Klar, ein Gespräch darüber, wie die Situation von diesem Freund, dieser Freundin eingeschätzt wird ist natürlich auch wichtig. Aber manchmal möchte man doch einfach nur etwas loswerden!!!
Was ich in den Situationen schwierig fand war, dass Trost und Mitgefühl manchmal zu viel werden. Es kann in die Richtung gehen, dass einem Freunde dann erstmal vieles abnehmen möchten... Was ja lieb gemeint ist, aber auch (aus meiner Sicht) ein Stück weit die Selbständigkeit abspricht.
Es kommt wohl (auch) darauf an, wie weit am Boden jemand liegt. Was seine Wünsche an die helfende Person sind. Einfach "nur" reden, oder ganz viel Hilfe. Also, was man unterlassen sollte ist meiner Meinung nach ein sich aufdrängen oder übertriebene Hilfe...!
Hmmm... Kannst Du damit was anfangen?

Katma wrote:
aber nochmal zu situationen, in denen veränderung noch möglich ist: oftmals finde ich es sehr schwer einzuschätzen, welche art von beistand dann die richtige ist und was mein gegenüber erwartet...

Naja...kommt wohl wirklich auf das Problem an bzw. ob die betreffende Person ein Problem damit hat, aus der Situation heraus zu finden...!
Zu Deinem Beispiel mit den Zahnschmerzen...: Entweder braucht er/sie nur einen Tritt in den Hintern oder es besteht tatsächlich so eine Angst vorm Zahnarzt, dass ein Tritt nicht viel bringt.
Also...Trost kann in Situationen, die veränderbar sind auch dazu führen, dass man weiter in sie hineingerät. Weil: da ist dann plötzlich jemand, der die Sache auch so schwierig einschätzt...

Annemarie wrote:
ich frage mich, WANN hilft es, einfach in den Arm genommen zu werden ... ?

Wenn der/die andere nichts anderes möchte als das?
Wenn keine Worte mehr die Situation ausreichend beschreiben?

Zitrönchen

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Post Tue, 03.Oct.06, 17:01      Re: trost... Reply with quoteBack to top

Hi katma !
Ein sehr gutes, und mal ziemlich tiefgehendes Thema hier in der Plauderecke.

Ich denke jeder hat schon mal irgendwann Trost gespendet - oft sogar ohne es zu wissen.
Deshalb sage ich auch absichtlich Trost spenden, weil trösten ist meines Erachtens nach kein simples "Ach du Arme(r)..." - das ist Bedauern.
Trösten ist (meiner Erfahrung nach): Zuhören, sich Zeit nehmen, einfach "da" sein für andere, die grad gefühlsmäßig ganz unten sind - ja, sogar auch ein In-den-Arm nehmen oder Drücken bei denen, die es brauchen bzw. zulassen können. Aber zuzuhören, und zu zeigen: "ich bin ja bei dir" steht dabei an oberster Stelle.
Nicht umsonst nehmen manche Kinder (oder Kind gebliebene zwinkernd.. ) einen Teddy in den Arm wenn sie traurig sind, und erzählen ihm von ihren Gefühlen - um durch dieses Kuscheln, also durch Nähe, Trost zu bekommen. Andere suchen Trost im Tagebuchschreiben oder im Gebet..., oder halt, sie vertrauen ihre Gefühle Freunden an...

Trost zu geben ist imho einfach "nur": "ich höre dir zu, ich bin für dich und deinen Schmerz da, lass es einfach rausfließen. Einen Weg raus können wir später immer noch finden, jetzt ist erst mal wichtig, dass du mit deinem Schmerz und deiner Trauer nicht an dir selber erstickst, sondern wieder Luft holen kannst, also lass es einfach zu, ich hab Zeit." Sobald man das jemandem zeigt, der traurig bzw down ist, fängt man schon an, ihm ein Tröster zu sein.
Sozusagen ist für mich Trost eine Form des gelebten Mitgefühls - des Mit-Leids sogar - weil ja auf das Leid eines anderen eingegangen wird, um ihm im emotionalen Sinne "die Last leichter zu machen". Mit Rat und Tat zu helfen - das kommt später dran, muss sogar kommen, ob durch den Tröstenden anschließend selbst oder durch andere. Aber in diesem Moment wo man den seelisch/emotionalen Beistand, also Trost braucht, ist imho jeder Versuch, mit Rat und Tat - oder schlimmer noch: mit nem "Tritt" zu helfen, total falsch.
Aber meistens spürt man das eh instinktiv was in diesem Moment für den Anderen richtig ist, wenn man nur genug Mit-Gefühl (oder Empathie) hat.

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katma
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Post Wed, 04.Oct.06, 18:58      Re: trost... Reply with quoteBack to top

zwerg8 wrote:
Aber in diesem Moment wo man den seelisch/emotionalen Beistand, also Trost braucht, ist imho jeder Versuch, mit Rat und Tat - oder schlimmer noch: mit nem "Tritt" zu helfen, total falsch.


...und genau an punkt bin ich mir halt nicht so sicher (todesfälle mal nicht eingeschlossen!), denn:

Zitrönchen wrote:
Trost kann in Situationen, die veränderbar sind auch dazu führen, dass man weiter in sie hineingerät. Weil: da ist dann plötzlich jemand, der die Sache auch so schwierig einschätzt...


auch wenn die menschen so unterschiedlich sind, wie die jeweiligen situationen - es will mir nicht ganz einleuchten, dass nicht doch vielleicht einer der beiden eben zitierten wege der "richtigere" ist, sich der person anzunehmen und ihr sinnvoll zu helfen...

trost und zuviel empathie kann meiner meinung nach z.b. nicht wirklich motivieren - was jetzt allerdings nicht heißen soll, dass man die gefühle des anderen nicht ernst nehmen sollte...

aber oftmals, wenn man am boden ist, ist die sicht so vernebelt und einseitig, dass der eigene anteil an der situation, die evtl eigenen fehler überhaupt nicht mehr gesehen werden - und regelrechte feindbilder in den gedanken und gefühlen rumspuken...
genau dann WILL man vielleicht am liebsten bestätigung und trost - aber genau dann halte ich den "tritt" eigentlich schon für sinnvoller... (das meinte ich auch oben mit: generell hab ich den eindruck, es wird manchmal viel zu schnell und unüberlegt getröstet.)

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Post Mon, 09.Oct.06, 18:36      Re: trost... Reply with quoteBack to top

katma wrote:
aber oftmals, wenn man am boden ist, ist die sicht so vernebelt und einseitig, dass der eigene anteil an der situation, die evtl eigenen fehler überhaupt nicht mehr gesehen werden (...) genau dann WILL man vielleicht am liebsten bestätigung und trost - aber genau dann halte ich den "tritt" eigentlich schon für sinnvoller...
Liebe katma,
es gibt da so einen Spruch: alles hat seine Zeit. Es gibt Situationen, wo Trost passend ist, und es gibt Situationen, wo aufbauende Worte, sogar ein "Tritt" passender sind. Und es hängt imho von der Einschätzung des Helfenden ab, welche "Medizin" nun am besten in dieser jeweiligen Sitation hilft. Reicht ein Zuhören, damit derjenige dem man hilft, wieder auf die Beine kommt, oder ist's damit nicht genug.
Ich glaube dass man nicht nur Mitgefühl braucht, um Trost zu geben. Auch ein gewisses Maß an Verständnis ist wichtig, um einschätzen zu können: braucht derjenige der da zu mir kommt, überhaupt Trost (weil er mit einer Situation seelisch nicht klar kommt) oder will er nur bedauert werden, oder braucht er gar nen Ratschlag...
Quote:
generell hab ich den eindruck, es wird manchmal viel zu schnell und unüberlegt getröstet.

Wie schon weiter oben geschrieben: wer genug Mitgefühl und Verständnis hat, weiß instinktiv, was in dem Moment not tut. Wer dieses Verständnis nicht hat - ich mein: wer sich zwar in eine Situation reinfühlt/-denkt, aber nicht alles bedenkt, also was die Einseitigkeit nicht nur der Sicht, sondern auch durchaus der Wahrnehmung betrifft - der kann eben höchstens durch Mitgefühl und Zuhören trösten, und demjenigen dadurch wenigstens ein bisschen von der seelischen Last abnehmen...
nixweiss
Zitrönchen wrote:
Was ich in den Situationen schwierig fand war, dass Trost und Mitgefühl manchmal zu viel werden. Es kann in die Richtung gehen, dass einem Freunde dann erstmal vieles abnehmen möchten...
Ja dass kann vorkommen, und kommt auch viel zu oft vor: da wurde dir an Hilfe mehr aufgedrängt als du eigentlich brauchtest. Abe es ist manchmal wirklich schwer einzuschätzen, wann man "genug" geholfen hat. Reicht an Hilfe, jemanden nur zu halten, oder muss man ihn ziehen, damit er aus dem Tief rauskommt? Da fehlt die richtige Einschätzung der Situation in Zusammenhang mit der Fähigkeit desjenigen, mit schweren Situationen fertig zu werden. Und Menschen einzuschätzen ist noch schwieriger als Situationen einzuschätzen.

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Post Mon, 09.Oct.06, 22:05      Re: trost... Reply with quoteBack to top

zwerg8 wrote:
Trösten ist (meiner Erfahrung nach): Zuhören, sich Zeit nehmen, einfach "da" sein für andere, die grad gefühlsmäßig ganz unten sind - ja, sogar auch ein In-den-Arm nehmen oder Drücken bei denen, die es brauchen bzw. zulassen können.


Hallo zusammen...

... ich finde, zwerg hat hier die beste Definition zum Thema "Trost" formuliert. Wobei ich es auch sehr wichtig finde, dass der zu Tröstende das Mitgefühl des "Gebenden" auch annimmt.

Trost will aber auch wohl portioniert sein. Weil zu viel Trost kann auch nach hinten losgehen - nämlich dann, wenn der Trostsuchende sich in Wehmut, Schmerz so derart suhlt, dass er keine eigene Kraft mehr hat, aus seinem "Sumpf" herauszukommen...

Alles wird gut
Image Frank

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