Depressionen -Panikattacke -Kontrollverlust

Forums-InsiderIn 151 Hamburg W, 21

Hallo,

ich hatte vor zwei Wochen ungefähr eine Panikattacke, habe keine Luft mehr bekommen und nurnoch geheult. Den ganzen Tag eigentlich. So kam es das ich mich eine Woche habe krankschreiben lassen. Die Woche ging es mir eigentlich ganz gut, bis auf kurze Attacken, die ich selbst wieder in den Griff bekommen haben. Am Wochenende bin ich total ausgerastet, wegen einer kleinen Sache... Ich bin offensichtlich so geladen, das mich ein kratzer total Angreift. Ich habe geschimpft, geheult, keine Luft mehr bekommen, um mich geschlagen und bin letztendlich rausgelaufen, weil mein Partner offensichtlich Angst vor mir hatte. Daraufhin habe ich mich noch eine Woche krankschreiben lassen. Ich hatte eine Unterredung mit meiner Chefin, bei der ich in Tränen ausgebrochen bin, obwohl es mir nicht total dreckig ging. Eine simple Frage "wie geht es dir?" war der Grund.
Ich hasse meine Ausbildung (Buchhandel), weil man ständig präsent ist, es total stressig und körperlich anstregend und ich keine freie zeit mehr habe.
Ich will sie auf jeden Fall wechseln. Das ist nur leider nicht einfach.

Nun, das eigentliche Problem ist, das ich morgen in der Firma bescheid sagen muss, ob ich nächste Woche wieder arbeiten kann, aber wie soll ich das wissen? Ich habe seit mehreren Wochen jedes WE solche Ausraster. Z.Z. ist es so schlimm, das ich nervös und schlecht gelaunt werde, sobald das Thema "arbeit" angesprochen wird.
Ich weiss nicht was ich machen soll, es muss ja irgendwie wietergehen... ich kann mich deswegen ja nicht ständig krankschreiben lassen...

Kann mir irgendjemand einen Rat geben?

PS: ..sollte der Beitrag im falschen Forum sein, tut es mir leid. Ich bin nicht ganz sicher wo ich posten soll.

Forums-Gruftie 607 Berge M, 32

Hey du,

wenn du so offensichtlich den Zusammenhang mit deiner Arbeit siehst, mit der Arbeitsbelastung, würde ich vielleicht doch die Stelle JETZT beenden. Sag ihr doch morgen , dass du dir die Arbeit anders vorgestellt hast und du den ständigen Druck nicht aushältst, auch deinen eigenen Anforderungen an dich selbst nicht mehr genügen kannst. Vielleicht kündigt sie dir dann, sodass du auf dem Amt keine Nachteile hast. Glaub bitte nicht, dass du zu alt seiest, etwas neues anzufangen.

Wenn du es morgen gleich sagst, wird auch der Druck von dir weichen, schnell gesund sein zu müssen. Das ist eine zusätzliche Belastung, genauso wie diese blöde Notwendigkeit, dich vor ihr zu erklären und zu entschuldigen...die hier wie Öl im Feuer wirkt.

Deine Gesundheit finde ich wichtiger. Ich weiß schon, das ist ein Gespenst, was sich „kneifen“ und „versagen“ und damit auch Zukunftsunsicherheit nennt, hmm? Nur, wenn du hier eine wichtige Entscheidung für dich und dein Leben triffst, ist das für mich eher ein Zeichen von Eigenverantwortung. Lebensnotwendig. Zudem würde ich dann, sollte es sich nicht bessern, doch mal den Rat eines Psychologen einholen, vielleicht sieht er Möglichkeiten und Notwendigkeiten dir in einer Therapie oder wie auch immer, zu helfen.

Ich finde es hier besser, an dich zu denken und damit lieb zu dir zu sein, anstatt deine Gesundheit und dein seelisches Wohl einem Ausbildungs-Plan zu opfern.

Alles Gute und viel Kraft für dich selbst, wünsch ich dir
Hiob

sporadischer Gast 22 Deutschland W, 30

Hallo Beavis,

generell ist es mit den Panikattacken so, dass sie sich bei Vermeidung nur noch verschlimmern. DH. wenn Du Dich jetzt von der Arbeit zurückziehst verschlimmerst Du möglicherweise noch die Panikattacken.
...und gehtst möglicherweise mit Angst in die nächste Ausbildung...
das wäre nicht gut...also, wieso stehst Du nicht zu Deinen Gefühlen bezüglich der ARbeit.... und erzählst Deiner CHefin von Deiner Unzufriedenheit und Überforderung?

WIe hat deinen Chefin denn darauf reagiert, dass Du so geweint hast?

LG und viel Mut Milanett

Forums-InsiderIn 151 Hamburg W, 21

Na ja, meine Chefin war ziemlich lieb zu mir, sagte, ich solle erstmal zusehen, wie es mir geht und mich auf mich konzentrieren... Ich meine, das ist ja auch alles schön ung gut, aber ich muss den Job ja erstmal weitermachen, solange ich nichts neues habe. Ich weiss ja, wo ich hinwill. Da eine Stelle zu bekomemn ist halt ultra schwierig, da habe ich schon vor Jahren festgestellt, wo ich mich in dem Bereich verzweifelt beworben habe.

Ich weiss, das meine Chefin verständnis hat und mir unter die arme greifen wird. Es ist auch so, das ich sowieso schon eine Therapie mache. Nächste Schritt wäre höchstens Medikamente, aber das kann ich halt für mich nicht vereinbaren.

Ich habe jetzt am Freitag mit ihr Telfoniert, ich habe erstmal bis Dienstag Zeit. Am Montag spreche ich nochmal mit ihr, wie es weiter gehen soll. In zwei Wochen habe ich eh Urlaub, auf den ich mich schon lange freue...
Man, ich will nicht, das das alles passiert... jetzt bin ich wirklich ein Psycho Sad

[nicht mehr wegzudenken] 1265 Niederbayern W, 25

Hallo

ich finde es gut, was milanett sagt. Ich selber hab bei Angst und Panik auch nen Beitrag geschrieben, weil ich total Angst vor Arbeit habe. Bei mir fing das auch so an. Und seit ich von der ersten Lehre abgehauen bin, habe ich vor jeder neuen Arbeit Angst.

Das führte soweit, dass ich kaum mehr aus dem Haus ging und mich gar nicht mehr erst drum kümmerte, Arbeit zu suchen.
Jetzt wohn ich wieder daheim, und das Problem habe ich immer noch.
Also, Beavis, wenn es noch irgendwie möglich ist, dann versuche es anders zu regeln, als gleich wegzulaufen.
Obwohl ich da natürlich die Letzte wäre, die sowas nicht verstehen könnte. Aber ich habe mir öfters gedacht, hätte ich damals den Mut gehabt, über meine Angst zu sprechen, wäre alles vielleicht anders gelaufen.

Liebe Grüße

sonnewasser

sporadischer Gast 7 nrw W, 36

huhu,

ich kann da auch zu sagen dass die arbeit fluchtartig verlassen meiner meinung nach keinen wirklichen sinn macht. ich stand vor dem gleichen problem letztes jahr und habe mich zum februar diesen jahres kündigen lassen.
jetzt bin ich arbeitslos was die ganze sache auch nciht einfacher macht...
Zum glück ist jetzt erst mal ein nebenjob da, aber leider muss ich jetzt nach ca. 2 monaten feststellen, dass mir zeitweise vor oder während der arbeit auch schon wieder übel auf dem magen wird. übelkeit kann ich gar nicht drauf so dass es steigerungsfähig bis zur panik sein kann. einmal habe ich schon fluchtartig den job verlassen und mache mir jetzt nen kopf ob das am montag, wenn ich wieder arbeiten muss ebenfalls der fall sein wird...

fazit: ich denke, dass es (zumindest bei mir) ein kleiner teufelskreis werden kann wenn ich ihn nicht durchbreche an irgendeiner stelle. und sei es mit tropfen gegen übelkeit -die ich mir am montag mitnehmen werde- ich will es durchstehen dann -wenn es denn so kommt-

ich an deiner stelle würde es auch noch einmal überdenken. einen anfang hast du ja, deine chefin hat verständnis!

lieben gruss

Forums-InsiderIn 151 Hamburg W, 21

Na ja, ich weiss nicht, ob ich jemals wieder Panikattacken haben werde. Ich meine, ich konnte mich die letzte paar mal wieder gut selbst rausziehen. Auf der anderen Seite habe ich jetzt auch zwei Wochen nicht mehr gearbeitet.
Es ist ja nicht so, das ich vor irgendwas Angst habe. Ich bin nur Überfrodert mit den Menschenmassen. Ich fühle mich zwischen vielen Menschen nicht wohl und wenn ich unfreiwillig, gezwungener Massen unter ihnen sein muss. Wenn es mir nicht so gut geht, dann finde ich es noch grausamer.
Ich kann das alles halt nicht einschätzen, wie es weiter geht. Ich habe keine Angst vor weiteren Attacken, eher vor dem totalen Durchdrehen, wie bei diesem Kontrollverlust einfach. Zumal ich andere damit total verängstige und vielleicht verletze...
Meine Therapeutin meinte nur, das diese Panikanfall Ausdruck vom Stress ist, welchen sonst durch schneiden abgebaut habe. Ich bis deswegen irgendwie sauer auf mich selbst. Warum kann ich es nichtmehr aushalten...ging doch sonst auch... und jetzt muss ich mit allen darüber reden und mich offenbaren. Das kommt mir so ganz ungelegen......

sporadischer Gast 22 Deutschland W, 30

Hey Du,

...es gibt doch sehr viele Menschen die psychisch Probleme haben /hatten....viele große Persönlichkeiten...
Du schreibst, jetzt bist Du auch ein Psycho und genau damit setzt Du Dich noch mehr unter Druck Wink

Ich kann gut vestehen, dass Du keine Medikamente einnehmen willst. Mir geht es da ähnlich. Als bei mir damals die Panikattacken anfingen, hat mein Hausarzt mir starke Medikamente rezeptiert, die ich abgelehnt habe. Stattdessen bin ich zum Psychologen gegangen. Heute bin ich sehr froh darüber. ES ging mir damals schlecht aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass es keine Medikamente brauchte, um dort wieder herauszukommen .
Du könntest versuchen Deine Gedanken ein bischen zu Verändern.
Vielleicht kannst Du Dir sagen, dass Du halt Pech gehabt hast.. Du wolltest ursprünglich eine ganz andere Ausbildung machen..und da damals keine Möglichkeit bestand, bist Du einen anderen WEg gegangen welcher Dir halt nicht so bekam. Jetzt hast Du aber eine nette Verständnisvolle Chefin..........
Naja vielleicht bleibst Du auch solange, bis Du eine neuer Lehrstelle gefunden hast und siehst Deine derzeitige Situation als Übung an... das Du einfach zur Arbeit gehst um zu Üben den Tag mit Panik auszuhalten....

lg und alles Gute wünscht Dir Milanett

Forums-InsiderIn 151 Hamburg W, 21

Danke für all eure Antworten. Das hilft mir schon echt weiter.
Ich habe in letzter Zeit echt das Gefühl verrückt zu werden und alle Leute sagen mir nur "Reg dich nicht auf!". Die haben gut reden... Meine Mutter drängt mich, wieder zur Arbeit zu gehen, weil sie es nicht akzeptieren kann, dass jemand aus Ihrer Familie psychische Probleme hat.
Am Donnerstag werde ich vorraussichtlich wieder arbeiten, ich habe heute nochmal ein gespräch mit meiner Chefin, die sich offenbar wirkliche Sorgen um mich macht.
Kennt ihr das, wenn ihr euch, wie... "Unter Glas" fühlt? Das trifft das Gefühl schon ziemlich gut... alles erscheint mir so unwirklich, und das über einen längeren Zeitraum, nicht nur kurz, wie früher.
Ich habe das Gefühl, das sich alles wieder ein wenig einrenkt, aber das ich nicht so Stark bin, wie ich immer dachte... das macht Probleme schon enorm präsent. Ich habe jetzt Zweieinahlb Wochen nicht gearbeitet, das trägt schon enorm dazu bei, dass ich mich wieder etwas entspanne. Mal schauen, wie es jetzt weitergeht. Ich schätze mal, ich werde hier nochmal was dazu erzählen- wenn es nicht stört.

lg, und 1000dank!

sporadischer Gast 22 Deutschland W, 30

Hallo Beavis,

schade, dass Deine Familie so wenig verständnis für Dich hat...aber Gott sei Dank, hast Du eine liebe Chefin...
ich finde es mutig und stark von Dir, dass Du mit Deiner Chefin heute so offen sprichst und das Du in therapeutischer Behandlung bist, auch wenn scheinbar alle Anderen um Dich herum denken, Du wärst verrückt...
alles Gute für Dein Gespräch und lg von Milanett

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Forums-InsiderIn 151 Hamburg W, 21

So, um 13Uhr gehts heute wieder zur Arbeit. Nur 7 Stunden, statt 8. Das ist ja mal was grinsend

Hoffentlich nervt mich die andere Auszubildende nicht die ganze Zeit, was mit mir los ist.... damit sie und der rest des Ladens über mich aufgeklärt ist *grmpf*

sporadischer Gast 22 Deutschland W, 30

Hallo Du,

schön, dass Du mit Deiner Chefin gesprochen hast. Von 8 Stunden auf 7 ist ja schon eine kleine Veränderung....und wie gehts bei Dir jetzt weiter? Gruss Milanett

Forums-InsiderIn 151 Hamburg W, 21

Bin aus meinem Urlaub zurückgekehrt, direkt in eine andere Filiale versetzt worden. Die Leute sind da netter. Meine Chefin hat mir offenbart, das ich 56 Minusstunden zusammen habe. Ich arbeite jetzt also jeden Tag 11, statt 8 Stunden. Heute konnte ich mich fast nichtmehr Kontrollieren und hätte im Kundengespräch auf einmal plötzlich zu heulen angefangen.... meine Kehle schnürte sich bereits zu. Seitdem ich wieder arbeite fühle ich mich krank, habe Rücken- und Kopfschmerzen. Ich glaube, ich drehe durch. Kann nicht auf mein Ziel zuarbeiten, weil ich nach der arbeit nurnoch liegen kann. Schlafen kann ich auch irgendwie nichtmehr, obwohl ich totmüde bin. Habe endlich ein Ziel und mein Körper weigert sich, mich dabei zu unterstsützen. Und ich weiss garnicht mehr, ob es mir schlecht geht, wenn ich zwischendurch mal lachen kann.....

[nicht mehr wegzudenken] 1030 münchen W, 35

Hi,

moment mal, für Azubis gibt es so weit ich weiss feste Stundenzahlen die Du nciht überschreiten darfst, hast Du schonmal bei der Berufsgenossenschaft, IHK oÄ. nachgefragt, ob die Dich überhaupt jeden Tag 11 Stunden arbeiten lassen DÜRFEN?? Du kämst auf eine 55 Stunden Woche wenn Du das jeden Tag machst und DAS ist definitiv nicht korrekt, Minusstunden oder nicht, schon garnciht für Azubis.

Und dann, Du warst krankgeschrieben, dann Urlaub, wie können da so viele Minusstunden anlaufen? Die müssten doch die Dienstpläne so gestalten daß jeder auf seine Wochenstunden kommt. Wenn sie dazu nicht in der Lage sind, können sie Dir nicht dafür den schwarzen Peter zuschieben.

Irgendwie hört sich das so an als wäre da was faul. Erkundige Dich mal wie Deine Rechte genau aussehen von wegen erlaubter Arbeitszeit für Azubis.

Und wegen Deiner psychischen Verfassung, eins ist klar, wenn das so weitergeht wirst Du Dich eine Weile zusammenreissen können, aber auf Dauer geht das in die Hose. Du hast erwähnt daß Du bei einer Therapeutin bist, was rät die Dir denn? Und wenn DU in mal in ne psychosomatische Klinik gehst, evtl kann das dazu beitragen daß Du erstmal überhaupt rausfindest WIESO Du diese Probleme hast und auch was grundlegendes daran ändern. Weil ambulante Therapie hilft ja augenscheinlich nicht, oder aber der Therapeut ist einfach nciht der richtige.

Bei solchen "Angst vor Arbeit" Geschichten muss man glaube ich 2 Typen unterscheiden.

Die die eine tatsächliche Angstproblematik haben

Und die die tatsächlich aus was auch immer für Gründen überfordert sind und zu Burn out tendieren, bei dem die Symptome auch Angst und emotionale labilität sind.

Bei dem ersten ist es in der Tat schlecht wenn man der Angstmachenden Situation dauernd aus dem Weg geht. Bei dem zweiten tut man sich nichts gutes wenn man sich zum weitermachen zwingt. Weil dann wird es immer schlimmer. Bei mir hats zu dauerhafter Arbeitsunfähigkeit geführt.

Liebe Grüsse,

Petra

[nicht mehr wegzudenken] 1030 münchen W, 35

Beavis wrote:

Schlafen kann ich auch irgendwie nichtmehr, obwohl ich totmüde bin.

Hi,

mach was, das hört sich so an als würdest Du mindestens eine handfeste Depression ausbrüten, Schlafstörungen bei gleichzeitiger Erschöpfung sind ein ganz schlechtes Zeichen. Wenn Du dauerhaft zu erschöpft und überreizt zum schlafen bist klappst Du irgendwann zusammen weil Dein Körper nciht mehr regenerieren kann. Das kann der Anfang zu Depressionen sein, aber auch zu noch schlimmerem.

Also bitte geh mal zu einem Psychiater und frag mal an wegen einer psychosomatischen Klinik.... Deine Ärzte tun für meinen Geschmack zu wenig für Dich. Mal ne Woche krankschreiben allein reicht da nicht mehr aus.

Liebe grüsse und ich drück Dir die Daumen daß Du da was hilfreiches findest. Bitte mach was, so geht das nciht weiter!

Petra

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