Schwierig

sporadischer Gast 17 Wiesbaden W, 30

Hallo,

ich leide seit einger Zeit wieder unter meine Depris. Es ist schwierig, sind Gefühle/Gedanken in mir, haben mit Äußerlichkeiten wenig zu tun.
Eben oft diese komplette Traurigkeit, diese Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung.

Ich kann nicht mal sagen, warum es so ist. Es ist tief in mir. Ganz tief.
Ich glaub, da können mir auch andere Menschen nicht wirklich helfen.
Aber ich weiß auch nicht, wie ich es so aus mir rauskriegen soll.

Es mag sich verwirrend für Euch anhören und abtrakt, aber ich kann es nicht besser beschreiben.

Gruß Darkness

Forums-InsiderIn 176 Hessen W, 48

Hallo Darkness,

Du hast diesen Beitrag geschrieben und willst da raus - das ist doch schon mal ein Anfang! hug

Quote:

diese komplette Traurigkeit, diese Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung

Kenne ich selbst sehr gut, sitze selbst derzeit im Loch. Confused

Aber dass es GAR KEINEN Grund dafür gibt, keinen Auslöser glaube ich nicht. Du siehst ihn nur nicht. Bei mehr als leichter Depression wie Du sie anscheinend hast glaube ich nicht, dass man alleine wieder raus kommt. Lass Dir von einem Psychologen Helfen; er wird Dich Unterstützen. Meiner hilft mir sehr, meine Auslöser sind allerdings zurückliegende Dinge. Das zu Lösen dauert. Vielleicht hast Du diesmal (Du schreibst "wieder" Depris) akute Ereignisse, die schnelle Hilfe erforden. Hattest Du früher einen Therapeuten, kannst ihn Anrufen?

Bis dahin schreibe hier, was Du fühlst. Bestimmt kann Dir der ein oder andere Rat gegeben werden. Du bist nicht allein mit dem Problem. friend

Lieben Gruß

Zwiebel

Helferlein 113 Österreich W, 26

Hallo darkness!

Ich weiß auch sehr gut wie du dich fühlst (hatte auch dieses Gefühl sehr tief in mir drinnen), hab diese schlimme Zeit zum Glück aber (vorerst?) hinter mir... ich war damals total hilflos und nicht einmal fähig, mich aufzuraffen und wenigstens zu versuchen, etwas dagegen zu unternehmen. Durch die Unterstützung eines für mich sehr wichtigen Menschen kam ich aber zu folgenden Dingen, die mir sehr geholfen haben:

Akupunktur.. Hab hier einen Artikel zum Thema gefunden: http://www.daegfa.de/Patientenportal/Anwendung_Depressionen.aspx

Das Buch "Gesund durch die Kraft der Vorstellung" von Gerald Epstein, Psychotherapeut und Professor für Psychiatrie... gäbe es z.B. hier:
http://tinyurl.com/lq2x6
Das Buch enthält sehr angenehme und wirksame Übungen (vor allem auch zur Soforthilfe).

Vielleicht magst du dich ja ein wenig informieren...

LG!

sporadischer Gast 17 Wiesbaden W, 30

Hallo,

danke für Eure Antworten.

Ich hab viel probiert. Aber ja, ich geb die Hoffnung nicht auf, sonst würde ich ja auch hier nicht schreiben.

Ich glaub, ich hab momentan das Problem mit dem Annehmen und das "Gute" sehen.

Gruß Darkness

Forums-Gruftie 607 Berge M, 32

Hey darkness.

Du siehst keinen Grund dafür, traurig zu sein, und trotzdem kommt das alles, auch wenn du dich aufrappelst, immer wieder, hmm?

Wahrscheinlich ist es so, dass, solange eine richtige Katastrophe ausbleibt (Krankheit, Unglück, burnout, Trennung, Verlust, schwere Depression usw.), man immer wieder auf die gleiche Art über sich und seine Sorgen nachdenkt. Man versucht sich immer wieder „auf Linie“ zu bringen. Ich muss von mir selber auch zugeben, dass meine Unzufriedenheit nie ausreichte, um wirklich tiefer in meine Sorgen und mich einzudringen, bis es rumms machte .

Es ist schwierig, dir hier einen sinnvollen Ansatz vorzuschlagen, ohne mehr von dir zu wissen. Ich meine, du müsstest dir grundlegend klar werden, ob du so weiterleben kannst und willst oder ob du tiefgehende Veränderungen möchtest. Dazu auch neue und unsicher Wege gehen willst und vertrautes hinter dir lassen. Ob du in deiner Vergangenheit buddeln und manche Gespenster, von denen du bislang vielleicht nur Umrisse gesehen hast, wirklich ansehen und rauslassen willst. Manche von ihnen brüllen ganzschön laut. Und manche verstecken sich unter einem Berg von Rechtfertigungen oder klammern sich an sicherheitsspendenden kleinen Hilfsmitteln fest.

Vielleicht ist ein Anfang da zu suchen, dass du es überhaupt für möglich hälst, dass unter deiner Fassade eine Gefühlswelt ist, die nicht nur lästiges Beiwerk ist, sondern der Teil, der des menschliche Wesen ausmacht. Der Teil, der vom Verstand immer wieder gelockt, angetrieben, vertröstet und belogen wird, der aber ganz genau merkt, wenn etwas nicht stimmt. Vielleicht ist da der Anfang, diesem Fühlen den Vorrang vor dem Denken einzuräumen. Dem Seelchen zuhören, es mal weinen lassen, verzweifelt sein lassen, es verrückt sein zu lassen, es nicht wieder weggeben. Wenn du deins wieder spürst, wirst du vielleicht erstaunt sein, wie du es auch in den Menschen um dich herum bemerkst. Dein Eindruck von den anderen verändert sich.

Ich würde diese Traurigkeit nicht als „lästiges Beiwerk“ sehen, sondern mich ihr zuwenden. Was nutzt es, perfekt an das Regelwerk und Wertekartenhaus der Gesellschaft angepasst zu sein, wenn der innere Antrieb darunter erstickt. Versuch bitte nicht, am Ende anzufangen und dich weiter zu motivieren und anzutreiben, sondern die Traurigkeit zurückzuverfolgen und aus deinen Entdeckungen tatsächliche Veränderungen in deinem Leben, auch tiefgehende, zu wagen.

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Forums-Gruftie 607 Berge M, 32

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Das Annehmen schlägt dir die halbe Welt vor, doch wer sich damit beschäftigt, und halbwegs ernsthaft bleibt, wird merken, wie schwierig das ist. Ziemlich schnell rutscht man da hin, daraus eine Art Religion zu machen, einen verstandesmäßigen Ersatz eines fehlenden Körpergefühls. Man zweifelt irgendwann auch an sich, ob man selbst dafür noch zu doof sei.

Bevor du versuchst, dich so zu belassen und krampfhaft zu mögen, würde ich dir vorschlagen, zu kucken, wo du überall in deinem Leben die Vorgaben der Gesellschaft, das „du sollst“, zu deinen eigenen Anforderungen an dich gemacht hast. Das geht sehr tief. Ich meine, dass jedes „du sollst“ eine Missachtung deiner Natur ist. Leider ist unsere ganze Gesellschaft so gestrickt, dass sie dich verändern will, verbessern. Jedes verändern deines Wesens, was nicht aus deinem inneren Antrieb kommt, aus purer Lebenslust und Neugier, in dir einen Widerspruch zwischen dem was ist und dem was sollte entstehen lässt. Der Widerspruch wird dazu führen, dass du kämpfst, du willst dich verändern „lernen“, verbessern, anpassen usw. Das ist in unserem Leben so normal geworden, dass wir nichteinmal merken, dass dieses „du sollst dich annehmen wie du bist“ ebenso ein „du sollst“ enhällt. (!) Hier will ich gar nicht weiterschwafeln, sondern vielleicht suchst du da selber mal weiter. Die Kraft, die du dazu brauchst, mit dir selbst zu ringen, an dir zu verzweifeln, die fehlt anderswo. Und diese „Kraft“ bräuchte eigentlich das kleine Seelchen, um durch sie ihr Leben gestalten zu können. So gestalten, wie es ihm guttut, nicht so, wie es ihm gut tun müsste. Unsere Welt hat große Angst davor, dass ein lebendiges Seelchen von Widersprüchen und Ansprüchen befreit, mit der gesamten Kraft des Organismus am Leben teilnimmt. Es wäre unberechenbar, nicht ausnutzbar. Und es würde den Rest der Gesellschaft immer wieder auf seine Dummheit und Trägheit hinweisen.

Vielleicht suchst du einfach mal auf vielen verschiedenen Gebieten. Auch im Zulassen der Traurigkeit, der Wut . Das was du dabei unmerklich machst, dich ernst zu nehmen, wird von Gedanken, die versuchen, vor dir jede Grenze , jeden Aberglauben zum Einsturz zu bringen, aus meiner Sicht unterstützt.

Liebe Grüße
Hiob

sporadischer Gast 17 Wiesbaden W, 30

Also grundsätzlich denke ich mir schon: klar hat es einen Grund. Aber es , aber es mag auch immer wieder derselbe Grund sein bzw. immer dieselben Dinge, die zu denselben Grundannahmen führen.

Ich denke, mein momentanes Problem liegt darin, daß man mich anders haben mag, wie ich bin. Vielleicht möchte ich es, kann es aber derzeit nicht erfüllen. Das macht es extrem schwieirig.

Zu wollen, nicht können, und die Erwartungshaltung.

Gruß Darkness

sporadischer Gast 17 Wiesbaden W, 30

Ich schreib hier mal weiter:

ich fühle mich unendlich traurig und leer.
Es gibt meiner Meinung nach keinen Auslöser, es ist einfach in mir und es macht mir das Leben so schwer.

Ich weiß nicht, was ich dagegen tun kann.

Gruß Darkness

Helferlein 105 NRW W, 55

hallo darkness

ich würde dir so gerne helfen . . . friend

. . .
mir gehen verschiedene Gedanken durch den Kopf, aber sie lassen sich unmöglich hier in Worte fassen, weil der Klang der Stimme fehlt, durch den man hören kann, wie es gemeint ist. wenn ich vielleicht ein Dichter oder Schriftsteller wäre . . . ?

trotzdem möchte ich dir sagen, dass ich ein Stück weit mit dir fühle.
ich bin froh, dass es dieses Forum hier gibt, und man sich wenigstens aussprechen kann. dass man sich mitteilen kann. dadurch bekommt man den Kopf etwas frei und Platz für neue Gedanken. mir geht es jedenfalls so.
ich finde es auch wichtig, dass man so einen Platz hat. wenn man diese Stimmung annehmen kann, wenn man sie für sich selbst zugeben kann, verliert sie ein wenig ihren Schrecken. . .
warum kann ich es nur so schlecht in Worte fassen, was ich sagen will?

sei einfach freundlich und herzlich gegrüsst . . .
ich mache mir eine Tasse Tee und meine Salzlampe an . . .
und setze mich in Gedanken ein bißchen zu dir
oder du zu mir . . . ? Kaffeetrink..

und wünsche dir eine gute Nacht

sporadischer Gast 17 Wiesbaden W, 30

Hmm, aber Du bist soweit weg?

Aber ich danke Dir für Deine Worte, denke, Du spürst mich ein wenig...

LG darkness

Helferlein 125 Kärnten M, 36

Hallo darkness

Quote:

Ich denke, mein momentanes Problem liegt darin, daß man mich anders haben mag, wie ich bin. Vielleicht möchte ich es, kann es aber derzeit nicht erfüllen.

Nach diesem Satz sehe ich es anders .. überleg mal - vielleicht willst Du das weil Du glaubst dass Andere es so wollen ? Weil Du so wie Du bist kein weiterkommen siehst ?
So einen Zustand hab ich mal erlebt - ich wollte einfach wer anders sein ... weil es den anderen so gut geht, die Erfolg haben usw. Ich bin da raus gekommen indem ich analysiert habe, wer ich bin und was ich doch kann, was ich selbst unternommen hab usw. Und die anderen kochen auch nur mit Wasser.
Du kannst nie anders sein, als Du bist - ist ja ein wiederspruch in sich.
Freue Dich über Deine eigene Identität. Es sind Deine Gedanken, Dein handeln, das ist Freiheit! (die Englischen haben da den schoenen Unterschied zwischen Freedom and Liberty)
Und - es geht nicht - Du kannst nicht in eine andere Rolle springen.

Was Du kannst ist Dein tun- und handeln in eine Richtung lenken die Du als mögliche Verbesserung siehst (zB auch über NLP-Technuiken)

Soweit einmal meine Gedanken dazu.
LG
Diskusoph

Helferlein 105 NRW W, 55

darkness1976 wrote:

Hmm, aber Du bist soweit weg?

ja - und nein

ja - wenn man es geographisch sieht
es ist zu weit, um eben mal auf eine Tasse Tee oder Kaffee vorbeizukommen

und nein - weil wir uns in Gedanken zusammensetzen können.
jede kann ihren Gedanken nachhängen
und so viel oder wenig Nähe zulassen, wie man gerade möchte oder braucht. ich wollte deshalb auch nicht sofort mit Vorschlägen oder Trostworten kommen, weil ich dachte, dass ruhiges Dazusetzen (wenn auch "nur" in Gedanken) vielleicht das richtigere wäre. mir geht das manchmal so.

dass wir uns hier austauschen hängt auch mit diesem Nähe- und Distanz-Gefühl zusammen. wenn es so einfach wäre sich von Angesicht zu Angesicht auszusprechen, gäbe es dieses Forum (u. andere) wahrscheinlich nicht.
man ist nicht immer in der richtigen Stimmung, die Person gegenüber hat nicht immer die richtige "Antenne", um das zu hören (und mehr noch zu spüren) was man sagen will; was man zwischen den Zeilen sagen will.

ein anderer Aspekt ist auch noch, dass wir die anderen - und die uns - nur von aussen sehen und wir alle bei Small-Talk erst mal alles als gut darstellen. Dass man bei Begegnungen meist nicht die Zeit und Ruhe hat, wirklich über die Befindlichkeit im einzelnen zu reden. und wenn man die Zeit hätte, sind "die anderen" nicht da.

ich habe auch oft gedacht: "Mensch, der oder die hat es gut. keine Probleme, keine Schwierigkeiten, alles Paletti."
- aber, als es sich ergab nachzufragen - - siehe da, es war doch nicht alles eitel Sonnenschein!:
ein junger Mann hat schwere Rückenprobleme; eine Bekannte hat Sorgen wegen kranker Mutter, krankem Kind oder Kind auf "Abwegen", usw.;
sowas erzählt man ja nicht so ohne weiteres.

deshalb nehme ich jetzt diese sogenannten Small-Talk-Gespräche einfach als Kontaktmöglichkeit. wenn es sich ergibt, wenn man eine ähnliche Wellenlänge hat, kann es mit der Zeit mehr werden, und wenn nicht, dann eben nicht. ich muß der anderen ebenfalls die Freiheit lassen, sich mit mir näher einzulassen oder auch nicht.
das muß noch nicht mal direkt mit mir persönlich zu tun haben - es kommt auch ein bißchen darauf an, dass man zur selben Zeit die gleichen Wünsche auf ein tieferes Gespräch hat oder eben nicht.

jetzt ist es doch mehr geworden als ich ursprünglich wollte - hoffe, dass es dir nicht zuviel wurde.

freundliche Grüsse

Helferlein 105 NRW W, 55

hallo darkness
wie geht es dir ?
hast du dich schon ein wenig erholt ?

würde mich freuen, wieder von dir zu hören bzw. zu lesen
wünsche dir eine gute Nacht

sporadischer Gast 17 Wiesbaden W, 30

Hallo,

danke der Nachfrage, es ist schwierig...

Ja, vielleicht wollten auch Andere, daß ich Dinge erfüllt, die ich von meiner Struktur her nicht erüllen kann. Es gibt zuviele Differenzen.
Und das Wollen...
Ich glaub, ich hab mir da oft was vorgemacht mit "wollen", weil es halt schön war u. gut reingepaßt hätte. Reingepaßt in dem Sinne von: "normal sein"... u. ich kann das, was andere auch können...

schwierig!

Gruß Darkness

Psychotherapie-Forum (Archiv 2002-2007)

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