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Yvonne1984
sporadischer Gast
18
Deutschland W, 22
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Sun, 24.Sep.06, 18:02 Vertrauen zur Therapeutin weg! Was tun? |
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Hallo.
Ich bin seit März diesen Jahres in Psychotherapie. Es handelt sich um eine Verhaltenstherapie, die aufgrund von Panikattacken und einer a-typischen Bulimie indiziiert war. Anfänglich gab es eine Menge Missverständnisse zwischen der Therapeutin und mir, obwohl sie mir nicht von Grund auf unsympathisch war. Es gelang mir irgendwann Vertrauen zu fassen und ich habe erstmalig von dem sexuellen Missbrauch als Kind erzählt.
Während der Sitzungen, in denen wir die für mich so schwierige Themen angeschnitten haben, habe ich immer mehr das Gefühl entwickelt, dass sie nur ein Programm runterspult. Diese Aussagen:" Sie hatten keine Schuld!" usw., die könnte ich mir auch aus einem Lehrbuch heraussuchen... Ich spüre nur Distanz (im professionellen Sinne), aber keine Form von Nähe oder gar menschlicher Wärme.
Hinzu kam nun noch, dass sie - obwohl wir schon lange einen festen Termin pro Woche haben - dauernd Sitzungen verschieben wollte, weil sie mit ihrem Pferd zum Tierarzt muss oder weil ein anderer Klient abgesagt hat und sie deswegen nen Leerlauf zwischen zwei Sitzungen hätte. Ich bin ihr immer entgegen gekommen, weil ich fürchte dass ich gar nicht in der Lage bin "nein" zu sagen, aber die Anrufe (auch mal später abends gegen 21 Uhr und einen Tag vor der Sitzung) haben sich sehr gehäuft. Ich komm mir für dumm verkauft vor und auch ziemlich ausgenutzt. Es wirkt, als sei ich immer die erste, die sie anruft und um eine Änderung bittet.....
Sie hat sich immer entschuldigt, okay....aber ich muss sagen, dass mich diese Vorgehensweise nicht nur ärgert, sondern mich auch noch in der Vorstellung verstärkt, dass es im Leben nichts und niemanden gibt, worauf bzw. auf den ich mich verlassen kann. Erscheint mir nicht gerade hilfreich auf dem Heilungsweg zu sein.
In einer therapeutischen Beziehung ist doch Sicherheit und Verlässlichkeit von grosser Bedeutung...Ist das noch gegeben? Reagiere ich über? Habe ich mich schon in irgendeiner Form abhängig gemacht, ihr zu viel Macht verliehen, so dass ich mich jetzt deswegen so mies fühle und überlege, ob ein Abbruch vielleicht sinnvoll wäre?....
(Könnte das finanzielle Probleme mit sich bringen die Therapie mittendrin abzubrechen, da die Therapie über die Kasse finanziert wird?)
Kennt jemand diese Probleme innerhalb einer Therapie bzw. mit einem Therapeuten? Ich würde mir wünschen die Situation konstruktiv lösen zu können und werde meine Kritik auch anbringen....aber irgendwie fühle ich mich, als hätte ich bereits alles hingeschmissen....
Da ist irgendwie etwas kaputt gegangen (ich denke, es ist das Vertrauen, denn ich möchte auch nicht mehr über so intime Dinge wie den Missbrauch reden, aber es kann auch etwas anderes sein) durch diese permanenten Termin - Verschiebereien und anderer Ärger hat sich eben auch durch diese kalte Distanz, dieses 08/15 Gerede usw. angestaut.
Mir ist bewusst, dass Therapeuten ihren Job auch viele Jahre machen und sich dann mal ne Routine einstellt (die sind sicherlich auch müde davon dauernd Verständnis aufzubringen und sich in Empathie zu üben), aber auf der anderen hat man doch als Klient doch auch einen Anpruch darauf als Mensch in seiner Einzigartigkeit ernstgenommen zu werden, oder? Ich hatte gehofft, dass in der Beziehung zu ihr einfach mehr Potential stecke....ist auch das erste Mal, dass ich mich an eine weibliche Therapeutin gewandt habe....
Mag sein, dass ich auch einfach zu sensibel bin und es Gang ud Gebe ist, dass man wie ein Objekt behandelt wird, dass herumgeschoben werden kann...
Tut mir leid, zieht mich grad massiv runter alles....
Bin für jede Antwort dankbar. Danke schön.
Yvonne1984
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Yvonne1984
sporadischer Gast
18
Deutschland W, 22
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Mon, 25.Sep.06, 10:19 Re: Vertrauen zur Therapeutin weg! Was tun? |
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Mag mir niemand schreiben?
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r.l.fellner
Psychotherapeut
1589
Wien M
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Mon, 25.Sep.06, 11:14 Re: Vertrauen zur Therapeutin weg! Was tun? |
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Liebe Yvonne,
der Grund für das bisherige "Schweigen" trotz bislang über 80 Aufrufen Ihres Threads mag zum einen darin liegen, dass hier keine "Antwort-Automaten" sitzen , und man zum anderen aus der Ferne die Situation schwerlich ausreichend beurteilen kann.
Mir kommt Ihre Beschreibung sehr anklagend vor - und da frage ich mich unweigerlich: haben Sie Ihre Gefühle auch schon mal Ihrer Therapeutin so direkt, wie Sie's hier taten, mitgeteilt? Wenn ja, wie hat sie denn darauf reagiert? Wenn nein, wann beabsichtigen Sie es denn, zu tun? Ich bin mir nicht sicher, ob sich an Ihrem Verhältnis und Ihren Gefühlen in der Therapie etwas verändern kann, wenn Sie es uns mitteilen...
Freundlichen Gruß
R.L.Fellner
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Yvonne1984
sporadischer Gast
18
Deutschland W, 22
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Mon, 25.Sep.06, 11:34 Re: Vertrauen zur Therapeutin weg! Was tun? |
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Hallo Herr Fellner
Natürlich habe ich vor meiner Therapeutin mitzuteilen, dass ich mit ihrem Verhalten nicht einverstanden bin, frage mich aber ob ich überreagiere oder ob es z.B okay ist, wenn ein Therapeut innerhalb von zwei Monaten sechs Mal kurzfristig einen festen Termin verschoben haben möchte. In diesen zwei Monaten waren übrigens drei Wochen Pause enthalten, weil die Therapeutin Urlaub hatte...daher halte ich sechs Terminverschiebungen für sehr viel....
Und angenommen, das Vertrauen ist nun wirklich weg....bleibt dann als einzige Option wirklich nur noch der Abbruch?
Danke
Yvonne1984
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Jenny Doe
Forums-Gruftie
536
BRD W, 39
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Mon, 25.Sep.06, 12:18 Re: Vertrauen zur Therapeutin weg! Was tun? |
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Hallo Yvonne!
Ich gehöre auch zu den 80, die Deinen Thread geöffent und gelesen haben.
Es ist so schwierig, dir da eine Antwort zu geben.
Ich kann nicht sagen, nein, es ist nicht okay, dass Deine Therapeutin 6 Mal die Stunde verschoben, weil mir da einfach mehr Hintergrundinformationen fehlen. Es kann durchaus passieren, dass eine Therapeutin mal Stunden verschieben, absagen muss.
War das schon immer so, oder kann es sich dabei um gehäufte Ausnahmen handeln?
Und ich kann auch nicht sagen, das ist nicht okay, dass Deine Therapeutin so kalt und distanziert reagiert, weil ich nicht beurteilen kann, ob sie kalt ist oder Du sie so wahrnimmst.
Ich kann dir da auch nur den Tipp geben, rede mit ihr, sag ihr, was Du fühlst, such den Dialog mit ihr, ... Wenn du dann immer noch das Gefühl hast, dass es nicht geht, Du ihr nicht vertrauen kannst, ... dann wird dir wohl nur ein Abbruch bleiben.
Gruß
Jenny
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_________________ Forum für falsche (induzierte) Erinnerungen, erfundener Missbrauch und Fehldiagnose DIS:
www.induzierte-erinnerungen.com |
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Yvonne1984
sporadischer Gast
18
Deutschland W, 22
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Mon, 25.Sep.06, 12:45 Re: Vertrauen zur Therapeutin weg! Was tun? |
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Hi
Anfänglich gab es diese Termin - Probleme nicht. Ist ja auch nicht tragisch mal nen Termin zu verschieben, musste das ja auch schon mal machen. Das Problem ist die Häufung, die der Thera selbst auch peinlich ist, was aber an der Situation nix ändert.
Und der ganze Rest....vielleicht hätte ich niemals von dem Missbrauch erzählen dürfen...das hat mich wohl zu verletzlich gemacht....ich bereue es, aber es ist nicht mehr rückgängig zu machen. Werde das Thema in Zukunft meiden, sollte ich mich dazu entschliessen die Therapie bei ihr weiter zu führen.
Yvonne
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sm
[nicht mehr wegzudenken]
1896
unwesentlich W, 30
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Mon, 25.Sep.06, 14:24 Re: Vertrauen zur Therapeutin weg! Was tun? |
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Hallo Yvonne,
hmm, ich hatte vor einiger Zeit u.a. wegen meiner terminlichen Situation mal Kritik geäussert... trotzdem sind meine diesbezüglichen Probs nicht wirklich mit deinen vergleichbar. Hab' bitte Verständnis, dass ich dazu nicht viel im öffentlichen Raum schreiben möchte... Aber ich versuch mich mal an einer Antwort , denn ich kann einige deiner Gedanken durchaus nachvollziehen...
Du hast nun zwei grundsätzliche Möglichkeiten:
a) Du lässt alles so wie es ist und sprichst deine Probleme nicht an. Das würde voraussetzen, dass du mit diesen Rahmenbedingungen "leben kannst".
b) Dich beeinträchtigen diese Rahmenbedingen und du versuchst, das anklingen zu lassen. Ich entschied mich für letztere Alternative. Wenn du das willst, möchte dir raten, dass du versuchst, möglichst nicht den Thera "anzuklagen", sondern du deine damit verbundenen Probleme in den Vordergrund stellst - auch wenn das schwer fällt, weil sich bereits Ärger angestaut hat .
Quote: | obwohl sie mir nicht von Grund auf unsympathisch war. |
Hmm, nachdem in meinem Fall manches etwas unglücklich verlief, kam ich kurzzeitig auch mal an den Punkt, an dem ich mich fragen musste, ob mein Vertrauen noch hinreichend groß genug ist. Wäre das nicht der Fall gewesen, hätte ich wohl einen Wechsel in Erwägung ziehen müssen, weil Vertrauen zum Thera für mich unerlässlich ist, um Probs ansprechen zu können.
Nur wirkt es auf mich so, dass in eurer Beziehung bereits von Anfang an manches nicht so doll verlief, was bei mir zum Glück nicht der Fall war: Dass dir deine Thera "nicht von Grund auf unsympathisch war", zeugt jedenfalls von eher wenig Sympathie - und das bereits seit Therapiebeginn .
Und auch folgende beispielshafte Aussagen lassen auf einige zu lösende "Brocken" schließen...
Quote: | Habe ich ..., ihr zu viel Macht verliehen,... |
Quote: | dieses 08/15 Gerede [sprich: kann dir die Thera helfen?] |
Quote: | dass man wie ein Objekt behandelt |
Quote: | Ich spüre nur Distanz .... durch diese kalte Distanz |
...bei denen du dich fragen könntest, ob die Ursächlichkeit wirklich insbes. bei den Rahmenbedingungen liegt... bzw. das, was kaputt ist, dadurch kaputt gegangen ist.
Quote: | Und angenommen, das Vertrauen ist nun wirklich weg....bleibt dann als einzige Option wirklich nur noch der Abbruch? |
Nein , denn Vertrauen kann man auch (wieder) aufbauen. Du könntest mit deiner Thera z.B. darüber reden, ob und wie sich das bewerkstelligen lässt, denn:
Quote: | Werde das Thema in Zukunft meiden, sollte ich mich dazu entschliessen die Therapie bei ihr weiter zu führen. |
...DAS dürfte dich wohl nicht wirklich weiter bringen, was du selbst wissen dürftest.
Ich könnte nun noch zu mehr Punkten etwas schreiben, aber ich lasse es. Denn es bringt dich vielleicht weiter, wenn du dich erst mal mit den o.g. genannten Fragen auseinandersetzt. Denn ich sag' mal so: Wenn Vertrauen fehlt und/oder zu viel irreparabel kaputt ist und/oder du deinen Missbrauch nicht weiter besprechen kannst, hilft es dir kaum weiter, wenn du zukünftig wieder einen verbindlichen, festen Termin erhältst...
Dann noch dazu:
Das kann ich für dich nicht beurteilen . Von mir weiss ich jedoch, dass ich manchmal zu Überreaktionen neige, wenn ich "unter Affekt stehe" - was mir in einer solchen Situation auch nicht zwingend auffallen muss, sondern erst in der Retrospektive / im Rückblick ... Das ist dann natürlich nicht die günstigste Ausgangsbasis ist, um etwas konstruktiv zu lösen. Aber wie gesagt: Das gilt für mich...
Liebe Grüsse
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Jenny Doe
Forums-Gruftie
536
BRD W, 39
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Mon, 25.Sep.06, 15:20 Re: Vertrauen zur Therapeutin weg! Was tun? |
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Quote: | Und der ganze Rest....vielleicht hätte ich niemals von dem Missbrauch erzählen dürfen...das hat mich wohl zu verletzlich gemacht....ich bereue es, aber es ist nicht mehr rückgängig zu machen. |
Hallo Yvonne!
Nein, Schweigen, das ist nicht der Weg.
Wenn man jemandem vertraut, ihn mag, ... dann macht man sich ein Stück weit auch verletzbar. Aber die Lösung ist nicht, zukünftig nicht mehr zu vertrauen, Menschen nicht mehr zu mögen, ... denn damit nimmst Du Dir selber sehr viel und anderen Menschen auch. Du nimmst Dir dadurch die Chance zu erfahren und zu erleben, wie schön es ist andere zu mögen, ihnen zu vertrauen und Du nimmst damit anderen die Chance Dir was zu geben, dir Vertrauen und Sympathie zu schenken, dir zu zeigen, dass man auch vertrauen darf, dass Vertrauen schön sein kann.
Ich habe auch oft gedacht "ich werde nie wieder vertrauen, dann tut mir auch keiner mehr weh". Stimmt, mir hat keiner mehr weh getan, aber es hat mir selber sehr weh getan ohne Vertrauen zu leben.
Gerade wenn man jemandem vertraut und ihn so nah an sich ranlässt,
kann es sein, dass man sich selber so verletzbar fühlt, dass alles weh tut, und dass z.B. das Gefühl entsteht, ein Pferd sei Deiner Therapeutin wichtiger als Du.
Die Lösung liegt in der Mitte. Man kann lernen zu vertrauen ohne sich selber aufzugeben und sich selber so verletzbar zu machen, dass es nur weh tut, wenn mal was schief läuft. Man kann lernen mit Enttäuschungen umzugehen, den Halt in sich selber zu finden. Man kann lernen zu erkennen, dass man dem anderen in Wahrheit gar nicht unwichtig ist, auch wenn dieser mal nicht da ist und sich statt dessen um sein krankes Pferd kümmert.
Und man kann sehr viel über sich selber erfahren, wenn man sich fragt, warum das Verhalten des anderen einem so weh tut. Man kann erfahren, was man selber braucht, sich wünscht, wenn man sich selber fragt, welche Reaktion man sich vom anderen gewünscht hätte.
Ich für meinen Teil bin froh, dass ich nie aufgehört habe, Menschen zu vertrauen, denn so habe ich viele Menschen gefunden, die Vertrauen wert sind, bei denen Vertrauen ein wunderschönes Gefühl ist.
Die Lösung liegt nicht darin, dich zurückzuziehen, sondern darin, in Auseinandersetzung zu gehen und nach Wege zu suchen, wie Du zukünftig mit dem Gefühl, Dich verletzt zu fühlen, umgehen kannst, wie du Halt in dir selber findest.
Viel Erfolg.
Gruß
Jenny
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_________________ Forum für falsche (induzierte) Erinnerungen, erfundener Missbrauch und Fehldiagnose DIS:
www.induzierte-erinnerungen.com |
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Yvonne1984
sporadischer Gast
18
Deutschland W, 22
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Mon, 25.Sep.06, 16:42 Re: Vertrauen zur Therapeutin weg! Was tun? |
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Hallo Jenny.
Vielen Dank für Deine Antwort. Hat mir sehr weitergeholfen.
Ich habe am Mittwoch die nächste Sitzung und da die Thera mir von der gleich mal 10 Min. abzieht, damit sie ihr Pferd pünktlich in die Klinik bringen kann, werde ich das Problem sofort mal ansprechen. Ich denke, sie weiss dass mich die dauernden Terminverschiebereien stören und dass das auch nicht okay ist, denn sonst würde sie sich nicht dauernd dafür entschuldigen, aber ich werde ihr klar machen, dass ich das auf Dauer nicht mitmachen werde.
Es wäre ja z.B eine Möglichkeit, dass sie auch mal andere Klienten mit diesen Terminverschiebungen behelligt. Und das andere Problem....ich denke, es gab ne Menge Störfaktoren....von Anfang an...ich hatte nur den Eindruck, dass die aus dem Weg geräumt wurden und sich die Beziehung verbessert hat, denn sonst hätte ich ihr wohl kaum von dem Missbrauch erzählen können....Vielleicht hat es auch andere Gründe, dass ich mir wünsche am liebsten alles rückgängig zu machen...Nachdem ich ihr das gestanden habe, dass ich als Kind schon Sex hatte, hat es angefangen dass ich dauernd Panik hatte, sie könnte mich hassen, verachten, sich vor mir ekeln usw. Sie hat das (natürlich) immer verneint....
Ich glaube, ich bin momentan durcheinander....Ich sehe aber ein, dass der einzige Weg die Situation zu klären der ist, dass ich das Gespräch mit meiner Thera suche.
Yvonne
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Jenny Doe
Forums-Gruftie
536
BRD W, 39
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Mon, 25.Sep.06, 16:56 Re: Vertrauen zur Therapeutin weg! Was tun? |
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Quote: | Nachdem ich ihr das gestanden habe, dass ich als Kind schon Sex hatte, hat es angefangen dass ich dauernd Panik hatte, sie könnte mich hassen, verachten, sich vor mir ekeln usw. Sie hat das (natürlich) immer verneint.... |
Hallo Yvonne!
Das könnte ein Grund sein, warum du Ablehnungen, Zurückweisungen, ... siehst und fühlst, wo vielleicht, objektiv gesehen, gar keine sind. Der Verneinung Deiner Therapeutin scheinst Du nicht so recht glauben zu können / zu wollen, was vielleicht damit zu tun hat, dass Du dich selber verachtest - wofür es jedoch absolut keinen Grund gibt. Aber das scheint etwas zu sein, was Du selber noch lernen musst, Dich selber nicht (mehr) dafür zu verachten, dass man Dir das angetan hat.
Wenn man es selber nicht glaubt, sich selber verachtet, kann es passieren, dass Therapeuten, die einem sagen: "Sie haben keine Schuld" nur nerven. Denn der eigene Kopf sagt ja was anderes, der glaubt, dass man selber Schuld war. Und der muss umlernen, der muss lernen, der Therapeutin zuzuhören und zu verstehen, dass Du selber keine Schuld hattest und es absolut keinen Grund gibt, Dich zu verachten.
Ich glaube, Du bist auf dem richtigen Weg und ich wünsche dir, dass Du dich selber lieben lernst und Halt in dir selber findest.
Gruß
Jenny
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katha
neu an Bord!
2
Deutschland W, 34
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Tue, 26.Sep.06, 10:01 Re: Vertrauen zur Therapeutin weg! Was tun? |
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Hallo Yvonne,
ich wollte dich auch noch einmal ermutigen, mit deiner Therapuetin zu reden ..... ich war vor einiger Zeit in einer sehr ähnlichen Situation bzw. hänge ein Stück weit auch immer noch drin, weswegen mir das Thema auch sehr nahe geht.
In den letzten Monaten sind bei mir ständig Therapietermine ausgefallen, teilweise sind sie verschoben worden, oft aber auch ohne Ersatz ausgefallen (z.B. wegen Urlaub oder Krankheit). All dies hat bei mir ein riesengroßes Gefühlschaos aus Wut, Enttäuschung, Verzweiflung etc. ausgelöst und ich habe mich sehr stark verletzt gefühlt, ohne richtig sagen zu können, warum eigentlich ...... denn es gab ja immer "gute Gründe" für die ausgefallenen Stunden und außerdem hatte ich auch das Gefühl, "überzureagieren".
In dieser Zeit hatte ich es endlich geschafft, über meine Missbrauchserfahrungen zu reden. Es ist nicht meine erste Therapie, und es ist auch nicht das erste mal, dass ich darüber rede. Und trotzdem ist mir im Nachhinein klar geworden, wie stark ich immer noch in meinen Schuldgefühlen drinhänge und denke, dass alle, die das wissen, mich automatisch eklig etc. finden müssen. Eben dies dachte ich dann auch von meiner Therapeutin. Und in Kombination mit den ausgefallenen Terminen ist die Situation dann ziemlich eskaliert ...... ich wollte die Therapie abbrechen, und habe mir auch so Sachen vorgennommen wie "nie mehr über Dinge reden, die sehr schmerzhaft für mich sind", obwohl ich selber weiß, dass das kein Weg ist .......
Irgendwann habe ich es geschafft, mit meiner Therapeutin über all das zu reden, was sehr vieles gelöst hat ..... was vielleicht in meinem Fall auch nicht ganz so schwer war, da wir eigentlich ein sehr gutes Verhältnis haben und ich ihr auch viel Vertrauen und Sympathie entgegenbringen kann. Auf jeden Fall wurde mir in dem Gespräch klar, dass ich vor allem deshalb so verletzt war mit den ausgefallenen Terminen, weil das bei mir so einen Film in Gang gesetzt hatte, dass sie mich bestimmt aufgrund von dem, was ich von dem Missbrauch erzählt habe, jetzt ganz eklig findet und mich loswerden will und die Therapie beenden will etc. etc.
Die wichtigeste Erkenntnis für mich in all dem war, dass es für mich sehr wichtig ist, in der Therapie an eben solchen Gefühlen und Wahrnehmungen zu arbeiten, darüber zu reden, und irgendwie auch in einer ständigen Kommunikation darüber zu bleiben, weil ich sehr schnell in solchen Filmen drinhänge. Und meine Therapeutin eben auch keine Gedanken lesen kann .....
Ich wünsche dir alles gute für Mittwoch und glaube auch, dass du auf einem guten Weg bist. Und: danach ist es besser ...... weil zumindest ist dann etwas geklärt.
liebe Grüße
Katha
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sm
[nicht mehr wegzudenken]
1896
unwesentlich W, 30
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Tue, 26.Sep.06, 13:33 Re: Vertrauen zur Therapeutin weg! Was tun? |
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Hallo Yvonne,
Quote: | dass sie - obwohl wir schon lange einen festen Termin pro Woche haben - dauernd Sitzungen verschieben wollte, weil sie mit ihrem Pferd zum Tierarzt muss oder ...
und da die Thera mir von der gleich mal 10 Min. abzieht, damit sie ihr Pferd pünktlich in die Klinik bringen kann, ... |
Vielleicht war ja die Verlürzung der Stunde ein Kompromiss, dass sie den Termin nicht vollständig verlegen muss? Und ich bin mir sicher, dass ihr eine Lösung findet, so dass du nicht um diese 10 Min. gebracht wirst. Z.B. dass für die nächsten Sitzungen 55 min. angesetzt werden - wenn sie dass nicht ohnehin so vorhatte...
Quote: | All dies hat bei mir ein riesengroßes Gefühlschaos aus Wut, Enttäuschung, Verzweiflung etc. ausgelöst und ich habe mich sehr stark verletzt gefühlt, ohne richtig sagen zu können, warum eigentlich ...... |
Da ich ein "Gefühlschaos" in ähnlicher Form erlebt habe , möchte ich dir nochmals an Herz legen, dass du versuchst, darauf zu achten, ihr ggf. möglichst wenig vorwurfsvoll zu begegnen und ggf. fair zu bleiben. Zum Beispiel:
Quote: | Es wäre ja z.B eine Möglichkeit, dass sie auch mal andere Klienten mit diesen Terminverschiebungen behelligt. |
Wenn du nicht sicher bist, dass sie das nicht macht, wäre ich persönlich mit solchen Aussagen vorsichtig. Zumal ja nicht allzu viele Patienten in Betracht kommen, die sie fragen kann, wenn Folgendes der Grund für die Verlegung ist:
Quote: | weil ein anderer Klient abgesagt hat und sie deswegen nen Leerlauf zwischen zwei Sitzungen hätte |
Hinzu kommt, dass sie vielleicht auch darauf achtet, bei welchen Patienten eine Verlegung organisatorisch leichter zu bewerkstelligen sind - also einiges, was du gar nicht wissen kannst oder objektiv gesehen nicht zu ändern ist und folglich bei der Thera falsch ankommen kann... .
Für mich geht jetzt nicht klar hervor, ob sie explizit gefragt hat, ob eine Verlegung für dich o.k. ist...
Quote: | Ich bin ihr immer entgegen gekommen, weil ich fürchte dass ich gar nicht in der Lage bin "nein" zu sagen,... |
...versuche jedoch vielleicht auch zu berücksichtigen, dass es eine Schwierigkeit von dir ist, nicht "nein" sagen zu können... eine Schwierigkeit, an der du auch in der Therapie arbeiten kannst, um das
Quote: | Ärger hat sich eben ... angestaut |
zukünftig in Grenzen halten zu können.
Natürlich verstehe ich absolut, dass ein fester Termin eigentlich ein fester Termin sein sollte, und ich sage das auch nicht, um dich zu ärgern . Nur ist es so, dass Theras auch Menschen sind und nicht in jedem Fall - überspitzt formuliert - mit "ich verstehe ihr diesbezügliches Gefühlschaos. Reden wir darüber und alles wird gut" reagieren . Ich will das weder beurteilen noch Näheres dazu schreiben (zumal das längst geklärt ist ), aber nachdem ich mal Kritik anbringen musste, erwartete mich erst mal eine weniger angenehme Sitzung. Und zwar obwohl ich mich ebenfalls bemühte, mich von Affekten frei zu machen .
Vermutlich tröstet dich folgendes eher nicht: Aber vielleicht kannst du alles ja insofern ein wenig relativieren, in dem du dir vor Augen führst, dass es "nur" Verschiebungen sind und keine ersatzlosen Ausfälle wie z.B. bei Katha oder mir dzt....
Dann noch dazu:
Quote: | Nachdem ich ihr das gestanden habe, dass ich als Kind schon Sex hatte, hat es angefangen dass ich dauernd Panik hatte, sie könnte mich hassen, verachten, sich vor mir ekeln usw. Sie hat das (natürlich) immer verneint.... |
Vielleicht, weil sie dich wirklich deswegen weder hasst noch verachtet noch vor dich ekelt, sondern das Gefühle sind, welche du dir entgegen bringst ?
LG
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sm
[nicht mehr wegzudenken]
1896
unwesentlich W, 30
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Thu, 28.Sep.06, 13:17 Re: Vertrauen zur Therapeutin weg! Was tun? |
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Hallo Yvonne,
darf ich mal nachfragen, ob bzw. was sich in der letzten Sitzung ergeben hat?
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