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puski
neu an Bord!
2
Sollenau W, 24
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Sat, 23.Sep.06, 22:31 Borderline - unheilbare Krankheit? |
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s.g. herr dr. fellner!
Ich habe vor ca. 5 Jahren erfahren (krankenhaus ybbs), dass ich boarderliner bin! Ich war in Eggenburg, Gugging, Ybbs und Mauer in Behandlung. Man hat mir nicht helfen können, weil ich mir nicht helfen lassen wollte bzw. ich mir selber helfen wollte. Ich habe es auch geschafft - eine Zeit lang. Doch nun bin ich wieder in ein sogenanntes schwarzes "Loch" gefallen, will aber keinesfalls wieder in irgendeiner Anstalt landen und komme zur Zeit aus diesem Loch auch nicht heraus. Wobei das eigentlich für mich gar nicht so schlimm ist, da ich weiß, dass es irgendwann wieder vorüber geht. Mein größeres Problem ist, dass ich mir zuerst gedacht habe: "Ok. Ich bin Boarderliner. Na und. Ich bin ein ganz normaler Mensch!" Doch nun, nach 5 Jahren, nach langen Forschungen was das überhaupt ist, bin ich mir bewusst geworden, dass es diese Krankheit tatsächlich gibt und was mich beängstigt ist, ob man da überhaupt jemals geheilt werden kann? Ich will nicht immer ein Boarderliner bleiben! Ich will normal sein! Ich will mich nicht selbst gefährden und auch nicht mehr andere gefährden! Der Gedanke daran, dass man "boarderline krank" ist, ist für mich schon furchtbar, geschweige denn man hat diese krankheit tatsächlich!
Eine zweite aktuelle Frage ist mir noch eingefallen, und zwar: Wenn mir jemand zeigt, dass er mich gern hat, habe ich das Gefühl ich muss denjenigen sofort loswerden, koste es was es wolle, dabei habe ich aber diese Person doch selber gern!!! Und eigentlich will ich sie/ihn überhaupt nicht loswerden! Wie kann ich meinen Gefühlen, in solchen Situationen, widersprechen?
vielen Dank im Voraus für ihre Hilfe
puski
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kHaosprinzin
Helferlein
57
deutschland W, 22
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Sun, 24.Sep.06, 16:36 Re: Borderline - unheilbare Krankheit? |
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heei.. bin selbst auch "borderliner"... vielmehr, cih habe diese störung... borderliner sein klingt tatsächlich so, als wäre dieses irreversibel... na ja, ich zitiere mal aus einem psychiatrie buch, ok?
Quote: | persönlichkeitsstörungen sind nicht absolute größen, die ständig in gleicher weise in erscheinung treten. wohl bleiben die pers.merkmale im laufe des lebens qualitativ weitgehend unverändert, der ausprägungsgrad ist aber im laufe der zeit und in abhängigkeit von den lebensumständen unterschiedlich. behandlungsbedürftige krisen treten bevorzugt im jungen erwachsenenalter auf und werden im laufe des lebens seltener.....
quelle: psychiatrie von tölle und windgassen |
zur zweiten frage... na ja, zur borderline störung gehören ja nun auch die "intensive, aber unbeständige Beziehungen"...
ich denke, es hilft nur therapie, um das in den griff zu bekommen.. manchmal kann man sich selber helfen, aber meist... ich werd meine thera jedenfalls so lang weitermachen, bis ich meine, ich schaff mein leben jetzt alleine... und da ists mir egal, ob ambulant oder in irgendeiner "anstalt"... willst du gesund werden, oder nicht?
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_________________ ich bin verliebt
in einen prinzen
den es nicht gibt |
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Maria in the Sky
neu an Bord!
3
normalerweise Berlin W, 21
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Mon, 23.Oct.06, 15:18 Re: Borderline - unheilbare Krankheit? |
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die krankheit bekommt man nicht alleine in den griff. ging mir zumindest so. dass ich krank bin, wollte ich zunächst gar nicht wahrhaben. bin manchmal ziemlich ausgerastet. ich hab z.b. eine vase aus wut gegen die wand geworfen oder nachts müllcontainer angezündet. ich wollte auch erst mal herausfinden, was hier mit mir geschieht, und ob ich damit nicht alleine klar komme. jemand zu sagen, dass ich hilfe brauche, dazu war ich einfach nicht in der lage. sogar als ich dann noch angefangen habe mich selbst zu verletzen (ritzen, kopf gegen die wand schlagen), habe ich das immer noch eher als selbsterfahrungstrip abgetan und nicht als ernstes problem.
das ende vom eher traurigen lied war jedenfalls, dass ich ein ganzes gebäude angezündet habe und die therapie schließlich gerichtlich angeordnet wurde.
hätte ich mich früher um hilfe bemüht, wäre mir einiges erspart geblieben.
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_________________ „.... weil jedes Leben von innen her gesehen nichts weiter als eine Kette von Niederlagen ist“ |
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esgehtimmerweiter
sporadischer Gast
8
St.Martin W, 27
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Fri, 27.Oct.06, 17:26 Re: Borderline - unheilbare Krankheit? |
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Ich weiß nicht (mehr) ob ich an borderline oder Depression (oder beides) leide... Keine Ahnung. Hab schon alle möglichen Diagnosen erhalten
Aber eines kann ich sagen: Mir geht's ähnlich wie puski...
Quote: | Wenn mir jemand zeigt, dass er mich gern hat, habe ich das Gefühl ich muss denjenigen sofort loswerden, koste es was es wolle, dabei habe ich aber diese Person doch selber gern!!! Und eigentlich will ich sie/ihn überhaupt nicht loswerden! Wie kann ich meinen Gefühlen, in solchen Situationen, widersprechen?
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Das ist bei mir genau das Gleiche. Ich werde sogar richtig aggressiv gegenüber demjenigen, der versucht, Interesse an mir zu zeigen.
Aber das ist eigentlich nicht das Schlimmste an der Situation.
Ich habe eine richtige "Sozial-Phobie" entwickelt - ich will überhaupt nicht mehr auf die Straße gehen, weil ich mit niemandem reden will. Obwohl ich mich ja einsam fühle. Aber nur der Gedanke daran, dass ich jetzt "lieb und nett und freundlich" mit jemandem reden soll... Am liebsten würde ich jedem die Augen auskratzen. Und in Gedanken tu ich das auch.
Am allermeisten meinem Psychiater.
Was mich zum nächsten Punkt führt:
Ich glaube, dass die Krankheiten (Borderline und schwere Depression) UNHEILBAR sind. Punktum. Seit ich 16 bin, bin ich in Therapie (die Probleme hatte ich aber quasi seit Kindesalter - aber es gibt ja keine "depressiven" Kinder, sagt mein Psychiater. Ich bin die Ausnahme, die die Regel bestätigt. Sogar meine Eltern sagen, dass ich nie glücklich war und ich habe auch immer schon stundenlang gebraucht, bis ich einschlafe).
Nun 10 Jahre später hat sich NICHTS zum positiven geändert.
NICHTS NICHTS NICHTS NICHTS NICHTS NICHTS
Und das bestätigen mir auch Dritte (mein Freund, den ich nicht mehr leiden kann, aber immer noch habe, damit ich wenigstens eine Ansprechperson habe. Und auch meine Eltern.)
Es wird einem erzählt, dass in wenigen Jahren alles um ist - dass die Heilungschancen sehr gut sind blablablabla...
Nichts von all dem ist wahr. Ich habe nun 10 Jahre guten Willen gezeigt und bei jedem Versuch mitgemacht. X-Mal Medikamente umstellen, X-"Lebenspläne" integrieren versuchen etc.
Jetzt reicht es mir.
Kommenden Dienstag habe ich wieder einen Termin beim Arzt.
Und ich will ihn dazu zwingen, dass er EHRLICH ZUGIBT:
"Es tut mir leid, aber vermutlich kann ich Ihnen nicht mehr helfen."
EINFACH NUR EINMAL EHRLICH SEIN!!!
Nach 10 Jahren "vertrösten" ist das wohl nicht zu viel verlangt.
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may76
Helferlein
64
Deutschland W, 30
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Wed, 15.Nov.06, 12:57 Re: Borderline - unheilbare Krankheit? |
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Hallo an alle!
Wer mag und sich die Zeit nehmen möchte, kann ja mal in dem thread vorbeischauen: May76 Borderline oder nicht?
Ich hab vor einigen Monaten die Diagnose Borderline bekommen und hab seitdem echt die Hölle durchgemacht und war auch bis vor einer Woche drei Monate in einer Klinik.
Ich denke mal, der Prozess, den ich durchgemacht habe, ist dort ganz gut geschildert.
Ich befürchte, dass man nie wirklich von Borderline geheilt werden kann. Man kann nur gesünder damit umgehen, sich verstehen lernen und damit lernen zu leben.
Es ist eine emotionale Behinderung, man wird nie so sein wie ein "normaler" Mensch.
Genauso wie ein Mensch, der im Rollstuhl sitzt, nie wie ein gesunder Mensch laufen kann, so ist's mit Borderline ähnlich.
Es kommt auch noch auf den Schweregrad der Erkrankung an.
Ich hab sechs Punkte von einem Borderlinetest, der in der Klinik gemacht wurde, ab 7 hat man offiziell die Borderline-Persönlichkeitsstörung.
Jetzt habe ich die Diagnose "Emotional instabile Persönlichkeitsstörung des Borderlinetypus"...naja, also viel besser klingen tut das auch nicht.
Ich glaube, dass Borderline noch eine Krankheit ist, die nach wie vor verstanden werden muss, wobei ich sagen muss, dass Linehan's DBT-Programm schon sehr gut auf Borderline zugeschnitten ist!
Ich finde, dass wenn man dieses Diagnose bekommt, dann auch in ein DBT-Programm einsteigen sollte, es lohnt sich.
lg,
May
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sternchen28
Helferlein
47
Deutschland W, 28
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Wed, 15.Nov.06, 22:20 Re: Borderline - unheilbare Krankheit? |
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Hallo an alle!
Hoffe, es ist ok, wenn ich mich hier mit einer eigenen Frage einklinke.
Mich würde sehr interessieren, wie Ihr mit Eurer Borderline-Diagnose umgegangen seid, als sie gestellt wurde. Ich habe meine "ernsthaft" seit heute und bin seitdem extrem verwirrt. Borderliner, das waren bisher immer die anderen... (mein Freund ist Borderliner, mein Ex auch). Versteht das bitte nicht falsch, möchte hier keinem auf den Fuß treten!!
Aber es ist eindeutig. Mein Therapeut ist heute in der Stunde mit mir zusammen alle DSM-Kriterien durchgegangen - es sind genug. Bin seit einem Jahr bei ihm in Therapie, aber erst jetzt ergab sich die Notwendigkeit, in aller Deutlichkeit über weitergehende Diagnosen zu sprechen. Bin damals mit Depressionen hin. Wahrscheinlich hat er auch die Zeit gebraucht, mich kennenzulernen.
Ich hatte schonmal mit 20 eine Therapie angefangen und diese Diagnose bekommen (stand plötzlich auf einer Rechnung), habe aber die Therapie schnell wieder abgebrochen, weil ich mit der Therapeutin nicht klarkam. Damals wußte ich auch noch gar nicht, was BL ist und habe micht nicht weiter drum gekümmert.
Und jetzt??? Jetzt bin ich "offiziell" Borderliner und bin in der BPS-"Schublade". Ich fange jetzt schon an, Angst zu haben vor der Menge Therapie, die wahrscheinlich vor mit liegt. Bin wirklich verwirrt und weiß nicht, wo ich die Diagnose "hinstecken" soll.
Wißt Ihr, was ich meine? Was habt Ihr gedacht/gemacht?
Viele Grüße und Dank im Voraus für Antworten,
das sternchen
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sternschnuppe
Helferlein
51
Österreich W, 25
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Wed, 15.Nov.06, 22:28 Re: Borderline - unheilbare Krankheit? |
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hallo!
bitte um entschuldigung, falls meine frage blöd ist, aber:
wie würdet ihr reagieren, wenn derjenige, den ihr scheinbar (ihr wollt es ja gar nicht) wegstoßt, sich nicht wegstoßen läßt, also bei euch bleibt? Was für ein Gefühl wäre das für euch?
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r.l.fellner
Psychotherapeut
1589
Wien M
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Wed, 15.Nov.06, 23:24 Re: Borderline - unheilbare Krankheit? |
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Liebe sternchen28,
die BPS ist ein sehr breitgefächertes Störungsbild (siehe auch mein Artikel zum Thema im Bereich "Archiv" meiner Website), persönlich bin ich der Überzeugung, daß dieser Diagnosebegriff in den nächsten 5-20 Jahren entweder noch wesentlich genauer spezifiziert wird als er das derzeit ist - oder schlicht aus dem ICD verschwindet und durch andere ersetzt wird.
Fakt ist - manche Menschen zeigen nur einige Charakteristika des derzeit definierten Störungsbildes (und werden dann mitunter "im Zweifelsfall" einfach als BPS-Patienten diagnostiziert), andere sind tatsächlich lebenslang schwer durch einschlägige Verhaltensmuster beeinträchtigt, nur sehr eingeschränkt beziehungsfähig oder es sind sogar sporadische stationäre Aufenthalte unvermeidlich.
An sich ist die BPS heute durch verschiedene Therapieansätze recht gut behandelbar. Meiner Erfahrung nach ist das Wichtigste, besonders während der ersten Therapiemonate: Konstanz. Das heißt: regelmäßige Therapiesitzungen, und so hochfrequent wie möglich (1, besser 2 Sitzungen / Woche). Halten Klienten das durch, haben sie i.d.R. eine gute Prognose.
Lassen Sie sich von der "Fallbeil-Diagnose" BPS nicht allzusehr schrecken - das Wichtigste ist doch, daß Sie sich von Ihrem Therapeuten gut unterstützt fühlen und im Lauf der Zeit eine möglichst positive und nachhaltige Veränderung bemerken. Welches "Etikett" die Krankenkasse für ihre Verwaltungscomputer dranklebt, ist für das reale Leben zumeist glücklicherweise von begrenzter Relevanz...
Alles Gute!
Richard L. Fellner
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may76
Helferlein
64
Deutschland W, 30
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Thu, 16.Nov.06, 8:29 Re: Borderline - unheilbare Krankheit? |
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Hallo Sternchen28,
ich habe vor ca einem halben Jahr die Diagnose bekommen und ich muss sagen, dass sich mein Leben von da an komplett verändert hat. Bisher habe ich alles versucht, etwas dafür oder dagegen zu tun, wie man es sieht und viele sagten mir: "nehmen Sie die Diagnose bitte nicht so ernst und leben Sie ihr Leben wie gehabt weiter!"
Aber wie soll man das, wenn man überall erfährt, dass Borderline eine unheilbare Behinderung ist und dass man einfach '"anders als die anderen" ist und nie "normal" in dem Sinn sein wird?
Also ich habe damit meine extremen Schwierigkeiten.
Borderline ist eine seelisch/emotionale Behinderung mit großen Einschränkungen, was die Lebensqualität betrifft.
Das schlimme ist-da es kein gebrochenes Bein ist-wird man kaum von Menschen verstanden, es sei denn, ihnen geht es genauso. Deshalb ist es sehr schwer, sich von jemanden therapieren zu lassen, der das nicht verstehen kann, finde ich!
Ich habe drei Monate in einer Klinik das DBT-Programm mit gemacht, was wirklich sehr, sehr gut ist!
So lernt man, mit verschiedenen Dingen besser umzugehen, aber das Kernproblem/die fehlende Ich-Identität ist damit nicht behoben.
Borderliner sind erwachsene Menschen mit kindlichen Emotionen und Handlungsweisen und sie wissen nicht wirklich, wer sie sind.
Dieses Kernproblem wird (noch) nicht berücksichtigt.
Mit der Diagnose selber muss man tatsächlich vorsichtig umgehen und ich glaube auch, dass die Diagnose es heutzutage noch nicht auf den Punkt trifft und es dazu noch dauern wird.
Borderliner unter sich sind teilweise wie Zwillinge im denken und fühlen, aber dennoch in einigen Punkten sehr unterschiedlich.
So kann der eine Beziehungen führen, der andere stößt Menschen weg und hat Angst vor Nähe z.B.
Aber ich denke trotz allem, so schwer es auch ist, dass man auf jeden fall richtig darum kämpfen sollte, alles mögliche dafür zu tun, so gesund wie möglich zu werden. Gravierende Veränderungen sind möglich.
lg,
May
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sternchen28
Helferlein
47
Deutschland W, 28
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Thu, 16.Nov.06, 9:16 Re: Borderline - unheilbare Krankheit? |
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Hallo Herr Fellner, hallo may76!
Vielen Dank für die Antworten!
Ja, ich sehe auch, wie unterschiedlich Menschen mit BPS sein können. Wenn ich mich mit meinem Freund vergleiche, bin ich wohl eher ein "leichter" Fall (er hat diverse Klinikaufenthalte hinter sich). Außerdem sind unsere "Problemschwerpunkte" jeweils ein bißchen anders gelagert.
Die Diagnose vorerst in meinem Fall "nur" als Stempel für die Krankenkasse zu sehen, hilft mir erstmal weiter, danke!
Ich bin sowieso in Therapie und vertraue meinem Therapeuten, der sogar einige Zeit in einer Klinik mit Borderline-Therapieangebot gearbeitet hat. Also: theoretisch sollte sich erstmal nichts verändern, nehme ich an. Ein bißchen Angst bleibt trotzdem... Ich glaube vor allem, weil Borderliner immer noch trotz der verschiedenen eigenen Behandlungsmethoden allgemein als so schwer therapierbar gelten.
Liebe Grüße vom sternchen
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Sternin
Helferlein
40
Deutschland W, 27
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Thu, 16.Nov.06, 11:00 Re: Borderline - unheilbare Krankheit? |
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Liebe Sternchen!
In etwa kann ich mir vorstellen, wie Du Dich gerade fühlst. Mein Therapeut hat vor ein paar Stunden auch das Wort "Borderline" in den Mund genommen (ich weise doch einige Charakteristika auf oder so ähnlich), und ich wäre fast vom Stuhl gefallen. Ich sei zwar keine typische Borderlinerin, aber..., und er sprach eben auch davon, dass es ganz viele verschiedene Formen gebe...Ich hab das alles nur noch wie durch Nebelschwaden hindurch gehört. Mich hat das sehr durcheinander gebracht. Ich habe zwar dann mit ihm darüber gesprochen, dass mich das irritiert, und er hat mich schon auch beruhigen können (zumal er sagte, er werde es nicht als Hauptdiagnose stellen). Aber das Wort hämmerte dennoch dann tagelang in meinem Kopf. Am schlimmsten finde ich, wohl den dazugehörigen Begriff "Persönlichkeitsstörung". Mit Schlafstörungen (Depression) habe ich vor einem Jahr die Therapie begonnen, mit einer Persönlichkeitsstörung komme ich raus? ??? Und derzeit habe ich das Gefühl, dass er diagnostiziert und typische Merkmale abfragt. Aber es stimmt schon: Letztlich ist es ja egal, wie die Dinge heißen. Und die Probleme, die ich habe, die in Richtung "Borderline" gehen, sehe ich ja selbst. Und mein Therapeut hilft mir sehr und tut mir gut (meistens ). Nur manche Benennungen können zunächst auch weh tun ( Herr Fellner, das Wort "Fallbeildiagnose" fand ich sehr passend. Danke für Ihren aufbauenden Text!).
Liebe Grüße von Stern zu Stern
Sternin
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_________________ Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden (Twain) |
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Sascha74
sporadischer Gast
5
Kassel M, 32
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Thu, 16.Nov.06, 11:20 Re: Borderline - unheilbare Krankheit? |
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Hallo Sternin,
ich kann das ebenfalls recht gut nachvollziehen. Irgendwie wusste ich es schon länger, aber als ich vor einigen Wochen dieses Wort offiziell bestätigt bekam, war es auch für eine Weile sehr...hart.
Trotzdem...Du wirst nur dadurch, dass man Deinem Problem einen Namen gibt, nicht anders als vorher. Nur weil man es "Persönlichkeitsstörung" nennt, bist Du jetzt doch nicht "gestörter" als vor der Diagnose. Und zudem bestehst Du nicht NUR aus diesem "Defekt", so dass Du das nicht überbewerten solltest.
Begreife es statt dessen lieber als eine Chance...denn was einen Namen hat, das kann nun auch angegangen werden. Nicht wahr? Ich wünsche Dir jedenfalls viel, viel Kraft auf Deinem Weg.
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_________________ here comes the pain |
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