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Annemarie
Moderatorin
1682
Oberösterreich W, 45
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Tue, 05.Nov.02, 8:33 Familienaufstellung |
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Sehr geehrter Herr Fellner,
ich konnte hier in den letzten Tagen sehr viel über Familienaufstellung lesen
Könnten Sie mir bitte sagen, ob solch eine FA für alle Personen geeignet ist? Ich persönlich reagiere unter Druck sehr schnell mit Blockaden. Besonders, wenn ich glaube, etwas "richtig" machen zu müssen. Und dieses Gefühl könnte, denke ich, auch bei so einem Versuch zutreffen.
Vielen Dank!
Liebe Grüße, Annemarie
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_________________ Liebe ist das Fundament des Lebens |
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r.l.fellner
Psychotherapeut
1589
Wien M
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Sehr geehrte Annemarie,
grundsätzlich ist eine Familienaufstellung für alle Personen geeignet, es gelten meist die üblichen Teilnahmebedingungen für Psychotherapie-Seminare (drogenfrei, keine psychotischen Phasen usw.). Bezüglich Ihrer persönlichen 'Blockaden' brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen.
Freundliche Grüße
Fellner
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Annemarie
Moderatorin
1682
Oberösterreich W, 45
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Sehr geehrter Herr Fellner,
vielen Dank für Ihre Mühe und die doch etwas aufbauende Antwort!
Wenn ich wo keine Probleme habe, dann sind es welche mit Drogen.
Psychotische Phasen, darüber weiß ich zu wenig. Ich weiß auch nicht, ob und wie sich diese auswirken würden.
Besonders froh bin ich, daß Blockaden da keine Rolle spielen.
Dankbare Grüße, Annemarie
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Annemarie
Moderatorin
1682
Oberösterreich W, 45
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Sat, 20.Sep.03, 19:23 Re: Familienaufstellung |
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Ein zitterndes Hallo,
ich glaube, ich stecke gerade ein wenig in der Klemme.
Gestern hat mich eine Freundin in der Firma angerufen, die ein Seminar macht über "Familienaufstellung nach Hellinger". Vor einigen Monaten hatten wir schon darüber diskuttiert, weil ich ja hier nicht die tollsten Sachen darüber erfahren habe.
Die Seminarleiterin hat alle am Seminar teilnehmenden aufgefordert, am Sonntag, also morgen, je 1 Person mitzunehmen um eine Familienaufstellung zu machen. Meine Freundin wollte wissen, ob ich Interesse habe. Natürlich habe ich! Wo doch die Neugier schon sehr gewachsen ist, es selbst mal mitzuerleben. Aber unter der Bedingung, nur Zuseher zu sein. "Kein Problem" meinte sie.
Jetzt abends kam wieder ein Anruf, daß von mir schon erwartet wird, aufzustellen. Zuerst glaubte ich nicht, daß es das heißt, was ich meine, aber es ist so.
Ich habe ihr gesagt, daß ich sowas nicht erzwingen möchte, es nur tun möchte, wenn sich in mir was tut und es sich ergibt. Meine Freundin meinte, sie hat das zu den anderen auch schon so gesagt ... sie findet das in Ordnung.
Ich habe jetzt totale Angst. Absagen möchte ich nicht mehr, weil ich ja schon fix zugesagt habe.
Kann ich mich davor schützen, daß ich daß Gefühl habe, ich MUSS da mitmachen? Ich fühle mich gerade total überrumpelt, obwohl ich genau weiß, daß das nicht von meiner Freundin ausgeht.
Logischerweise weiß ich ja, daß ich nichts tun MUSS, was ich nicht will, aber in der Gruppe, die das ja erwartet, ist es sicher schwierig.
Wenn ich so überlege, die Neugier verfliegt gerade völlig.
Liebe Grüße, Annemarie
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r.l.fellner
Psychotherapeut
1589
Wien M
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Sat, 20.Sep.03, 22:20 Re: Familienaufstellung |
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Liebe Annemarie,
ich würde an Ihrer Stelle auf keinen Fall teilnehmen, wenn Sie sich eigentlich nicht aktiv beteiligen möchten aber eine hohe Wahrscheinlichkeit besteht, daß es von Ihnen erwartet werden könnte. Der Gruppendruck ist nicht zu unterschätzen - setzen Sie sich ihm am besten erst gar nicht aus. Das gilt wohlgemerkt insbesondere für die "Original Hellinger" oder "Nach Hellinger"-Seminare - bei anderen Gruppenseminaren, auch Aufstellungsseminaren der klassischen Systemischen Familientherapie, gilt üblicherweise wirkliche Freiwilligkeit in Bezug auf aktive Teilnahme.
Letztlich ist meiner Ansicht nach auch Ihrer Freundin mehr gedient, wenn sich jemand für sie "aufstellen läßt", der/die auch mit dem Herzen dabei ist und sich gern auf die Bühne stellt...
Natürlich könnten Sie es auch als Herausforderung sehen - ich bin aber der Ansicht, daß man sich persönlichen Herausforderungen (nach Möglichkeit! ) möglichst aus freiem Willen heraus und vor allem auch zum richtigen Zeitpunkt stellen sollte....
Herzliche Grüße
Richard L. Fellner
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Annemarie
Moderatorin
1682
Oberösterreich W, 45
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Sat, 20.Sep.03, 23:11 Re: Familienaufstellung |
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Lieber Herr Fellner,
danke für Ihre Antwort.
Nicht teilnehmen geht nicht mehr. Um 8 ist Abfahrt, da hat meine Freundin keine Chance, noch jemand anderen zu finden, der mitmachen würde.
Sie haben recht, mein Herz wird nicht dabei sein, unter Zwang geht das auch nicht. Tut mir jetzt richtig leid, daß ich mich darauf eingelassen habe. Besonders für meine Freundin.
Liebe Grüße,
Annemarie
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Annemarie
Moderatorin
1682
Oberösterreich W, 45
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Sun, 21.Sep.03, 19:04 Re: Familienaufstellung |
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Hallo Herr Fellner und hallo an alle, die´s interessiert!
Danke nochmals für Ihre gestrigen Worte. Habe sie so lange hin- und hergewälzt, bis ich zu dem Entschluß kam, mich "mit Herz" darauf einzulassen Eigentlich fiel mir auf, daß es vielleicht sogar DAS Problem von mir ist, welches mich nicht richtig weiterkommen läßt ... das ich mich auf kaum was einlassen kann. Dabei würde ich mir diese Gabe so sehr wünschen. Muß in etwa so sein, wie einfach leben.
Also ... ich habe mich darauf eingelassen und aktiv als Rollenspieler (?) mitgemacht. Es war eine Wahnsinnserfahrung. Gleich bei der ersten Aufstellung wurde ich in eine Rolle geholt, wo ich mir schon aus Zuschauer schwer tat, nicht zu heulen. Naja, ich brauch nicht zu sagen, was dann da draußen los war. Die ganze Zeit war ich am Zittern und am heulen oder dagegen anzukämpfen. Bis eine bestimmte Person dazugeholt wurde ... da war am Schlag das Zittern weg und die Stimmung froh. Usw, usw, ....
Das Schöne daran war, daß der Aufsteller erkennen konnte, woher sein Problem rührt.
Am Schluß hätte ich mir sogar vorstellen können, selbst aufzustellen. Wäre auch geplant gewesen, aber die Energie von vielen der Gruppe und von mir selbst war verbraucht. Außerdem hatte ich kein Thema. Aber jetzt! Wenn "Nichteinlassenkönnen" ein Thema ist, dann hab´ich jetzt eins
Jetzt aber muß ich das alles erstmal so richtig "verdauen".
Liebe Grüße in die Runde,
Annemarie
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r.l.fellner
Psychotherapeut
1589
Wien M
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Sun, 21.Sep.03, 22:25 Re: Familienaufstellung |
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Liebe Annemarie,
freut mich ungemein, zu lesen, daß es so für Sie ausgegangen ist.
Und wie Sie erfolgreich (wie so oft scheinbar: in letzter Sekunde) das "innere Ruder" herumreißen konnten -
um es (wieder einmal) gut in den Hafen zu führen...
Liebe Grüße und guten Wochenbeginn-
rlf
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marleygirl
sporadischer Gast
6
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Thu, 19.Feb.04, 16:51 Familienaufstellung |
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ich hab schon einiges über familienaufstellungen gehört. nun, ich bin essgestört (bulimie) und frage mich, ob so eine familienaustellung die ursachen dafür aufdecken könnte.
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r.l.fellner
Psychotherapeut
1589
Wien M
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Thu, 19.Feb.04, 17:05 Re: Familienaufstellung |
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Liebe marleygirl,
wofür wollen Sie sie denn "aufdecken" .. und was dann?
Wenn man sich nicht in Therapie befindet, ist es meist ungünstig oder sogar riskant, Dinge "aufzudecken", die offenbar aus gutem Grund dem Bewußtsein nicht so einfach zugänglich sind, die also geschützt werden müssen.
Liebe Grüße
Fellner
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Lämmchen
Helferlein
55
Wien W
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Thu, 19.Feb.04, 19:24 Re: Familienaufstellung |
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Ich weiss nicht, um welche Aufstellung es sich hier handelte. Es handelte sich um eine Jahresgruppe mit unterschiedlichen Programmpunkten..
Eine Teilnehmerin suchte sich Darsteller für Familienmitglieder aus. Ich selbst war der Stiefvater und musste hässliche beleidigende Sätze, die sie vorbereitet hatte, von mir geben. (War eine entsetzliche Überwindung...)
Die Teilnehmerin, die die entsetzlichen Worte noch immer nicht überwunden hatte, bekam dadurch die Chance, sich verbal zu wehren. Und schrie mir u.a. entgegen, dass sie froh wäre, dass ich endlich tot wäre.
Ich hatte sehr wohl das Gefühl, dass es ihr gutgetan hatte, sich gegen die unglaublichen Attacken endlich als Erwachsene jetzt äussern zu können und war einerseits froh, ihr diese Hilfe angeboten zu haben.
Allerdings.. mir selbst ging es sauschlecht. Die hässlichen Worte, die ich selbst von mir unter Druck geben musste und auch die Reaktionen haben mich psychisch ziemlich mitgenommen.. auch wenn ich stolz war, ihr geholfen zu haben und dass sie alles mal rauslassen konnte, was gesagt werden musste..
Lämmchen
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nele
Forums-Gruftie
672
im Urlaub :-) W
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Fri, 20.Feb.04, 11:35 Re: Familienaufstellung |
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Hallo Lämmchen,
Quote: | Eine Teilnehmerin suchte sich Darsteller für Familienmitglieder aus. Ich selbst war der Stiefvater und musste hässliche beleidigende Sätze, die sie vorbereitet hatte, von mir geben. (War eine entsetzliche Überwindung...) |
Und da hat keiner, nicht mal der Therapeut gefragt, ob es für dich Ok ist, diese Rolle,
in der du die „hässlichen und beleidigenden Sätze von dir geben musstest“ in der Form zu übernehmen?
Da gab es dann eine Teilnehmerin, die, laut dir, die entsetzlichen Worte immer noch nicht überwunden hatte, und eine Teilnehmerin, die mit sich kämpfen musste (vermute ich mal),
weil die Rolle des schimpfenden Stiefvaters nicht so einfach zu verkraften war und vermutlich noch einige andere Teilnehmer, die von dem ganzen möglicherweise getriggert wurden..
Was für ein Chaos!
Quote: | Ich hatte sehr wohl das Gefühl, dass es ihr gutgetan hatte (...) Allerdings.. mir selbst ging es sauschlecht. |
Wen wundert`s. Es ist auch nicht leicht, mit solchen Sätzen wie: „ Ich bin froh, dass du endlich tot bist!“, klar zu kommen, selbst wenn man sie „nur“ stellvertretend für eine andere Person hinnimmt.
Quote: | auch wenn ich stolz war, ihr geholfen zu haben und dass sie alles mal rauslassen konnte, was gesagt werden musste.. |
Was du da beschreibst, kann in entsprechenden Gruppen passieren, sollte dann aber auf jedem Fall im Mindesten von dem/den
die Gruppe leitenden Therapeuten aufgegriffen und erst recht bemerkt werden!
Die Aufgabe in der Gruppe anderen Teilnehmern zu helfen, so man sie überhaupt in der Art
definieren möchte (und da gibt es geteilte Ansichten) endet dort, wo es einem selbst nicht gut damit geht
und die eigenen Grenzen verletzt werden.
Machst du die Gruppe noch?
LG
Nele
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Lämmchen
Helferlein
55
Wien W
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Fri, 20.Feb.04, 12:12 Re: Familienaufstellung |
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Hi!
Ich fühlte mich im großen und ganzen in der Frauengruppe sehr wohl und geborgen. Ist schon länger her..bin nicht mehr in dieser Gruppe. Ich war ein wenig von der Situation überrascht. Als ich zögerte, die hässlichen, abwertenden und verletzenden Worte von mir zu geben (Ich kann das nicht sagen) stand die Psychotherapeutin hinter mir und ermutigte mich. Vor mir die flehenden Augen der Gruppenteilnehmerin, ich sollte ihr helfen. Sie wusste sehr gut, wie sich das Ganze abspielen würde.
Jedes Wort, das ich zu ihr sagen musste, tat ihr unendlich weh, sie litt entsetzlich, weinte, und es war für mich sehr schwer. Ich kam mir vor, wie ein "verbaler Messerstecher" tief ins Herz...Gefiel mir gar nicht.....Gleichzeitig fühlte auch ich eine Genugtuung, dass sie im Anschluss all die Wut aus sich herausschreien konnte auch wenn ich danach aufgrund des heftigen Gefühlsausbruchs noch ziemlich aufgewühlt war. Habe ich noch nie erfahren, dass derartige Worte in meine Richtung geschleudert wurden...auch wenn mir bewusst war, dass nicht ich selbst gemeint war. Für die Gruppe war es allgemein befriedigend, dass der Stiefvater das abbekommen hatte, was er eindeutig verdient hatte...Ich sah das auch so...
Wie gesagt, es war aber nicht leicht für mich. Wir haben das nachträglich in der Gruppe bearbeitet. Mir wäre es lieber gewesen, die Psychotherapeutin hätte meine Aufgabe übernommen. Nichtsdestotrotz habe ich meine gemischten Gefühle offen ausdiskutieren können und um Verständnis gebeten, an ähnlichen Rollenspielen nicht mehr teilzunehmen, da ich von vornherein nicht wüsste, was mich da erwarten würde.
Das wurde problemlos akzeptiert. Ob das Erlebte mit Familienaufstellung (wohl eher Psychodrama) überhaupt etwas zu tun hat entzieht sich meiner Kenntnis. Rollenspiele gab es ja öfters ...in diesem Fall kamen aber nur "Familienmitglieder zu Wort", vor allem jene, die bereits verstorben waren. Daher dieser Beitrag..
Ich hätte eigentlich auch einige Wut aus mir herauszuschreien gehabt, (Mobbinggeschichte) war aber aufgrund meines eigenen Gefühlswirrwarrs von damals nicht in der Lage, andere Gruppenteilnehmer damit zu belasten...
Lämmchen
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Pink2007
sporadischer Gast
24
Wien W, 37
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Mon, 26.Sep.05, 21:55 Re: Familienaufstellung |
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Liebe Forumsmitglieder!
Ich habe fast gar keine Kindheitserinnerungen von mir, ich weiß nur Vater war Alkoholiker und Mutter hatte daran gelitten in Form von Depressionen und war ihm ständig gehörig.
Ich würde aber gerne wissen, was sich in meinem 6.-14. Lebensjahr genau abgespielt hat. Das Einzige an das ich mich erinnere, war die Scheidung meiner Eltern als ich 14 Jahre alt war und unbedingt mit meinem Vater (?) mitgehen wollte, obwohl er schwerer Alkoholiker war und meine schulischen Leistungen den Bach herunterliefen (Gymnasiumabbruch in der 4. Klasse)! Ich habe auch noch eine 4 Jahre ätere Schwester, die auch besch..... behandelt wurde, keinen Freund durfte sie haben, sie war damals 18 und den Freund vor meinem Vater musste sie vor ihm verstecken. Sie tat mir sehr leid. Das Einzige Erlebnis, an das ich mich erinnere, dass mein Vater vollfett in sein Auto einsteigen wollte und davon fahren wollte. Meine Mutter versuchte dies zu verhindern, aber ohne Chancen, bis sie ihm den Autoschlüssel gab, und er 4 parkende Autos beschädigt hat und sich nie deswegen der Polzei gestellt hat. Ich will aber mehr davon wissen, würde mir eine Familienaufstellung eine klare Sicht verschafffen???
Danke für Eure Antworten und liebe Grüße
Ina
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leili
Helferlein
121
berlin W, 37
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Sat, 01.Oct.05, 1:30 Re: Familienaufstellung |
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ich kann nur eindringlich vor familienaufstellungen alla hellinger warnen..mich hat es mehr durcheinander gebracht
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