Ich bin so froh, dass ich keine Tochter habe!

Forums-InsiderIn 418 bei meinen Freunden M, 43

Was bin ich froh, dass ich keine Tochter habe, sondern einen Sohn.

Ich meine es wäre auch schön gewesen eine Tochter zu haben.
Ein Kind dass so ganz anders ist als ein Sohn, ein Kind, das mich als Vater völlig anders fordern würde.

Welche Erfahrungen könnte ich als Mann einer Tochter geben und was könnte ich dabei von ihr lernen?
Lernt ein Mann seine Frau kennen, so ist diese längst kein Kind mehr, sondern bereits in eine gesellschaftliche Umgebung integriert und von dieser geprägt.
Eine Tochter könnte eine Brücke sein, zwischen meiner eigenen männlichen Identität, meinen zwangsläufig männlich geprägten Ansichten und ihrer Welt.
Ihrer Welt die zunächst nur kindlich ist und aus der sie sich dann zu einer weibliche Persönlichkeit entwickelt.

Aber ich bin trotzdem froh, das ich keine Tochter habe. Ich habe einen Sohn, das ist viel besser, für mich.

Früher habe ich meinen Sohn oft gewindelt oder gebadet und auch mit ihm gekuschelt oder getobt.
Ich habe ihn vom ersten Augenblick an andächtig bewundert. Seine staunenden Augen, oder seine winzigen Händchen, eigentlich seinen gesamten Körper.
Mittlerweile ist er 10 Jahre und nicht mehr so winzig. Windeln braucht er auch keine mehr, aber kuscheln ist ihm immer noch wichtig.

Eine Tochter hätte ich sicher genauso geliebt. Ich glaube ich hätte gern für sie gesorgt und mit ihr getobt und gekuschelt. Ich hätte ihr gern genau die gleiche Liebe und Zuneigung gegeben wie meinem Sohn.

Nur in der Realität hätte ich das natürlich niemals getan.

Mein Sohn kuschelt mit seiner Mutter genauso gern wie mit mir. Ich finde das gut und wichtig.
Kinder brauchen von ihren Eltern so vieles,aber vor allem Liebe und dazu gehört eben auch Zärtlichkeit.

Aber einer Tochter könnte ICH das nie geben.

Denn ich bin ein MANN und MÄNNER sind TÄTER.

Das ist ist klar, denn das Wort TÄTER ist ja auch männlich.
Um es weiblich zu machen, müsste man es um eine Endung erweitern.
Aber das ist viel zu viel Mühe, wozu sollte das jemand tun, wo sexuelle Gewalt ohnehin nur männlich ist?

Zumindest in der Ausage Wanderaustellung "Was sehen Sie, Frau Lot?"

-->

Forums-InsiderIn 418 bei meinen Freunden M, 43

Die Wanderaustellung "Was sehen Sie, Frau Lot?"

Quote:

http://www.bikonline.de/journa/vn36.html

„rosarote Krawatten symbolisieren Täter“

Natürlich TÄTER, denn die tragen eben Krawatten, die Männer, Väter, Täter.

Quote:

zitat http://www.bikonline.de/journa/vn36.html
In einer anderen Ecke irritieren ein schiefer Stuhl und Tisch mit einer angebrochenen Schokolade sowie zwei Paar Hausschuhe die Betrachter. "Guckt doch mal, wie die Schuhe stehen. Ist doch klar, das Mädchen sitzt auf dem Schoß des Vaters", erklärt Corinna Ehlert ihren Mitschülerinnen die Installation. Den Rest malt sich jeder selbst aus.

Genauer müsste es heißen malt sich „jede“ selbst aus, denn sie spricht ja nur zu ihren Mitschülerinnen, zu den OpfernInnen.
Aber die Täter sind ja immer die Väter, wie wir gleich lernen.

Quote:

Tatsächlich hat statistisch jedes fünfte Mädchen und jeder zwölfte Junge sexuelle Gewalt erfahren, erklärt Ebbe Ache, Mitarbeiterin der Oldenburger Beratungsstelle "Wildwasser", bei der Eröffnung. Meistens von Vater, Opa, "liebem Onkel".

Auf weitere erläuternde Zahlen wird hier gern verzichtet, aber immerhin wird hier das Wort „meist“ eingeführt.

oder

Quote:

Nicht zurück sehen, keine Rücksicht nehmen, keine Rückbindung (Re-ligio) haben, gilt nach patriarchalen Verständnis als rechte Haltung.
Frau Lot wird zum Symbol dafür, wie den Töchtern zuerst die Mutter genommen wird,

um für den Vater den Weg frei zu machen.

Aha, also um für „den Vater“ den Weg frei zu machen.

Und „den Vater“, das könnte ja jeder Vater sein.
So was formuliert man (sorry Frau) am besten gleich eindeutig und umfassend, damit kein Täter ausgeklammert wird.

Stellt sich nur die Frage, was ist eigentlich mit den Täterinnen.
Sind die Frauen wirklich immer nur Opfer, die höchstens durch „wegsehen“ schuldig werden.

Scheinbar ist das tatsächlich so, denn die Ausstellung hat sich ein anspruchsvolles Ziel gesetzt.

Quote:

zitat http://www.frau-lot.de/frame.htm
Wir präsentieren unsere Arbeiten zum Thema „sexuelle Gewalt“ in der Gewissheit, dass wir damit einen Beitrag zu dem Auftrag leisten, den die Kunst unseres Erachtens hat, nämlich mit großer

Genauigkeit und Ernsthaftigkeit sichtbar machen, was zu leicht und zu gerne übersehen wird

und

Quote:

Als freischaffende Künstlerinnen

.....

oh, welch ein Wunder, anscheinend sind die KünstlerInnen ja doch zu geschlechtspezifischer Sprachdifferenzierung fähig.
Aber irgendwie vermisse ich bei ihnen die Genauigkeit und die Ernsthaftigkeit, um bei diesem wichtigen Thema nicht zu übersehen,
was zu zu leicht und zu gerne übersehen wird, weil es vielleicht nicht ins Gesamtkonzept passt.

zitat
Unsere Kunst ist unbequem und sie ist deshalb um so wichtiger.

Wichtig ist diese Thema in jedem Fall, es fragt sich nur für wen ist die
Ausstellung unbequem ?

Dirty

Forums-Gruftie 944 BRD W, 24

Aha. Und worum geht's dir hier konkret? Dein Beitrag trieft zwar nur so vor Sarkasmus, aber ein klares Statement kann ich ihm nicht entnehmen ... Und raten mag ich eigentlich auch nicht. Vielleicht sagst du noch mal mit deutlichen Worten, was genau du hier eigentlich thematisieren willst Wink

.

Viele Grüße

[nicht mehr wegzudenken] 1154 wien W, 32

tja... wie schon meine schwester sagte - die auf diese "in" endungen sehr sher erpicht ist und daher vor allem von männern (sorry) ausgelacht udn gespottet wird:

bei krieg, soldat, mörder - da denkt man in erster linie an einen mann.

bittet man menschen, politiker, sportler und co aufzuzählen. dann zählen sie männer auf.

bittet man sie politikerInnen und sportlerInnen aufzuzählen, werden beide geschlechter aufgezählt...

es sind seltsamerweise die männer, die sich bei der "in" endung auflehnen. in meinen augen grundlos.

du nicht.

soweit ist es das was ich jetzt fest stelle - das es männer gibt, die auch pro "in" sind.

[nicht mehr wegzudenken] 1582 Lummerland W, 39

Hallo dirty_mind

Was hat Dich denn da geritten?

sporadischer Gast 26 Vaihingen/Enz M, 39

nicht drauf eingehen hilft am besten---denke ich mal.
in mehrerlei Hinsicht.

Forums-InsiderIn 418 bei meinen Freunden M, 43

Hallo Candle!

Quote:

candle
Was hat Dich denn da geritten?

sehr schwer auf deine frage zu antworten, da sie so allgemein gehalten ist. wenn du mir konkreter sagen könntest wo dein unbehagen herrührt, würde ich dir gern antworten, oder eventuelle mißverständnisse ausräumen.

Hallo othello_71!

Quote:

othello_71
nicht drauf eingehen hilft am besten---denke ich mal.
in mehrerlei Hinsicht.

nicht drauf eingehen hilft, tut es das?
wobei hilft es und worauf möchtest du nicht eingehen?

Quote:

denke ich mal

denken hilft auf jeden fall, und seine gedanken auch mitteilen hilft,
wenn man verstanden werden will.

Hallo Thorn!

Quote:

Aha. Und worum geht's dir hier konkret?

aber ein klares Statement kann ich ihm nicht entnehmen ...

Und raten mag ich eigentlich auch nicht.

schade, denn gerade das ergebnis deiner raterei hätte mich sehr interessiert. Confused

Quote:

Dein Beitrag trieft zwar nur so vor Sarkasmus,

finde ich nicht, obwohl der 2. teil einige sarkastische äußerungen enthält, war ich eigentlich eher traurig als ich das schrieb.

Quote:

Vielleicht sagst du noch mal mit deutlichen Worten, was genau du hier eigentlich thematisieren willst

es steht eigentlich alles da, was ich sagen will.

noch mal othello_71

Quote:

nicht drauf eingehen hilft am besten

ignoranz finde ich bei diesem thema generell unangebracht. sowohl bei dem thema insgesamt, als auch bei bestimmten details.
ignoranz war sicher auch nicht das ziel welches die künstlerinnen mit ihrer ausstellung verfolgten.
es ging ihnen wohl vor allem um die message ihrer exponate und um die emotionen die diese beim betrachten auslösen.
sie wollten also den besuchern weniger einen kunstgenuss verschaffen, sondern eher eine diskussion in gang bringen.

@all
im vertrauen darauf, dass mich hier im forum meine beiträge nicht unbedingt als macho oder sexualstraftäter kennzeichnen, habe ich über meine ganz persönlichen gedanken und emotionen geschrieben. (2 seiten)

die reaktionen darauf entsetzen mich. gleichzeitig wird mir bewusst, dass es vielleicht taktisch unklug, aber trotzdem richtig war diesen beitrag zu schreiben.

wenn jemand sich zu meinem beitrag äußern möchte, wäre es nicht schlecht die ausstellung "Was sehen Sie, Frau Lot?" zumindest im internet zu studieren, speziell die erläuterungen, und im anschluss meinen beitrag vollständig zu lesen.

Dirty

[nicht mehr wegzudenken] 1582 Lummerland W, 39

Hy "dörti"

Leider habe ich zu spät bemerkt, dass du Dich auf das Bild beziehst. Dazu kann ich leider und will auch nichts sagen.
Ich kann in etwa jetzt nachvollziehen, was Du sagen möchtest.

Forums-InsiderIn 418 bei meinen Freunden M, 43

Hallo candle,

Confused

du hast recht, das der bezug fehlt habe ich selbst gar nicht bemerkt, trotzdem würde mich deine meinung oder deine interpretation interessieren. aber wenn du bei dem thema nicht kannst ist es ok.

also ich bezog den beitrag auf die austellung "was sehen sie frau lot"
von der in der forumsgallerie diverse bilder zu sehen sind.

Dirty

[nicht mehr wegzudenken] 1582 Lummerland W, 39

Hab ja nicht mal ein Kind. Sad

Vielleicht später...

Forums-InsiderIn 196 Ludwigshafen W, 36

Hallo dirty_mind,

ein Mädchen wäre aber vielleicht froh Dich zum Vater gehabt zu haben, damit es erst gar nicht in die Verlegenheit gekommen wäre, „Täter/innen Rolle“ in diesem Bereich zu verteilen zu haben…

Ich denke, bei besagtem Thema „darf“ sich jeder angesprochen fühlen, der/die betroffen ist/sich betroffen fühlt, in welcher Form auch immer, ob es um Erlebnisse geht oder um Verbundenheit oder oder… und ganz sicher spricht niemand dem/der die/der betroffen ist sein/ihr Leid ab, schon gar nicht, wenn es um Seelen geht, die es „teilen“, geschlechtsunabhängig.

Dass wir Worte zuweilen „unachtsam“ einsetzen ist nicht neu und auch nicht ungewöhnlich, dort wo man vielleicht besonders verletzlich ist, kann es passieren, dass man besonders übel nimmt… aber vielleicht kann man versuchen, keine „Absicht“ zu vermuten und sich einfach trotzdem verbunden fühlen.

Liebe Grüße
Hermelin

sporadischer Gast 6 Hamburg M, 33

Dirty mind.. deinen Beitrag finde ich irgendwie äusserst uninteressant und überflüssig. Irgendwie bizzar! Was erwartest du zu solch einem strangen Beitrag für Antworten? Rolling Eyes

Forums-InsiderIn 418 bei meinen Freunden M, 43

Hallo Clown

Quote:

Dirty mind.. deinen Beitrag finde ich irgendwie äusserst uninteressant und überflüssig. Irgendwie bizzar! Was erwartest du zu solch einem strangen Beitrag für Antworten?

danke für deine einlage, sowas hatte ich nicht erwartet, auch nicht beabsichtigt, aber natürlich befürchtet.

deshalb schrieb ich:

Quote:

wenn jemand sich zu meinem beitrag äußern möchte, wäre es nicht schlecht die ausstellung "Was sehen Sie, Frau Lot?" zumindest im internet zu studieren, speziell die erläuterungen, und im anschluss meinen beitrag vollständig zu lesen.

Dirty

Helferlein 55 Niedersachsen M, 20

Hallo dirty_mind,

ich glaube es war in etwa Anfang des Jahres, als es bei "Domian" (einer Telefontalksendung, die unter der Woche nachts um 1 Uhr im WDR und auf EinsLive läuft) eine Sendung mit dem Thema Missbrauch in der Jugend gab.
Von den ca. zehn Anrufern waren meiner Erinnerung nach 8 oder 9 männlich...und mit einer Ausnahme wurde ihnen die sexuelle Gewalt von Frauen angetan.

Ich kann dein "Missfallen" (mir fällt grad kein passenderer Begriff ein) an der Einseitigkeit dieser Ausstellung durchaus verstehen...

Darüberhinaus wird die Dunkelziffer bei Sexualstraftaten an Männern/Jungen auf über 98% geschätzt, da die Scham bei Männern, darüber zu sprechen, offenbar ebenfalls sehr tief, wenn nicht sogar noch tiefer, sitzt.

So long

lancester

[nicht mehr wegzudenken] 1582 Lummerland W, 39

Hallo dirty!

Ich habe nun ein wenig über diese Wanderausstellung gelesen. Ich werde nun mal auf Deinen ersten Beitrag eingehen, da ich sonst wieder durcheinanderkomme! zwinkernd..

Deine Gedankengänge kann ich schon nachvollziehen,aber nicht warum das ausgerechnet jetzt so ist? Hat Dich diese Ausstellung bzw. das Bild dazu inspiriert nachzudenken?
Obwohl wir uns nicht wirklich kennen,denke ich nicht, dass DU ein Täter bist! Und Mädchen oder Junge? Was spielt es für eine Rolle. Keinem darf eigentlich sexueller Mißbrauch angetan werden, egal ob Junge, Mädchen, Mann oder Frau!

Und wie ich weiß und auch bei "Frau Lot" gelesen habe, ist auch Frau Täter! Ich persönlich finde diese gramatikalische Wortklauberei sowieso ziemlich unnötig-aber das ist ja wieder das Thema der Emanzipation. Rolling Eyes

Frauen bzw. Partner, die wegschauen sind in meinen Augen meistens noch viel schlimmer als die Täter selber. Es gibt nichts schlimmeres als bei einer engen Bezugsperson unglaubwürdig zu erscheinen und nicht geschützt zu werden.

Dirty,bitte kuschel Deinen Sohn, solange er es von Dir fordert. In der Pubertät hört das sicher von allein auf! Razz

Ich hoffe, Du kannst mit meiner Antwort etwas anfangen!

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