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Hotspur
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Post Mon, 30.Jun.03, 19:03      Transgender; bin Frau aber doch keine Reply with quoteBack to top

Hallo Ihr,

möchte mich heute ein zweites Mal outen und suche Frauen, denen es ähnlich geht. Ich bin w., lesbisch l(i)ebend und froh, meine Lebensform gefunden zu haben, die richtige Wahl getroffen zu haben. Mein Coming Out als Lesbe war nicht leicht, es war nicht leicht, das einzugestehen. Seit meiner frühesten Kindheit nun werde ich sehr oft verwechselt und viele denken, ich wäre ein Mann. Ich mache das nicht absichtlich, ich kleide mich, wie es zu mir passt, ich bin groß, habe breite Schultern, kurze Haare und sehe wirklich sehr maskulin, burschikos aus. Das liegt aber wirklich nicht in meiner Absicht. Ich kleide mich, wie es zu mir passt. Der Kurzhaarschnitt steht mir gut und anders kann ich mir das alles nicht vorstellen. Der Alltag ist oft nicht so lustig. Ich werde von Frauenklos verjagt, muss mir immer anhören: "Der junge Mann....", z.B. in Geschäften. Ich werde nicht als das erkannt, was ich bin.

Im Moment versuche ich gerade, zu akzeptieren, dass ich dann eben ein androgynes Wesen bin, ein Transgender, ein Dragking. Versuche mich jetzt einer Gruppe Dragkings anzuschließen, die sich Bärte in das Gesicht kleben und die Brust abbinden. Eine gewissen Vorfreude habe ich schon, wenn ich daran denke.

Nochmal: ICH MÖCHTE KEIN MANN SEIN

Das ist ganz wichtig und das muss ich noch einmal erwähnen.

Wer kennt dieses, wer möchte sich mit mir darüber austauschen und mir vielleicht bei meinem zweiten Coming out ein wenig helfen?

Liebe Grüße
von Hotspur

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Odie
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Post Tue, 01.Jul.03, 13:38      Reply with quoteBack to top

hi hotspur!!

jetzt tuts mir ja nochmals leid, dass ich geglaubt habe du wwärst ein mann.
also ich wurde früher auch oft von klos verjagt. habe nämlich keine haare und dadurch hab ich immer gehört, ach der junge mann. heute verwechselt mich keiner mehr, weil die oberweite zu groß ist.
ich bin auch lesbisch und lebe schon bald 5 jahre mit meiner freundin zusammen. die sit auch sehr maskulin, allerdings wünscht sie sich sogar manchmal ein mann zu sein.
ich denke jeder mensch hat weibliche und männliche anteile, der eine lebt stärker die weibliche seite der andere die männliche. gib nicht so viel darauf was die anderen sagen. es ist egal!! wichtig ist, dass du dich gut fühlst!!! schau auf dich!!!


liebe grüße

sabine

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Nikita
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Post Tue, 01.Jul.03, 14:16      Reply with quoteBack to top

ich habe eine Frage, gibt es auch Frauen und Männer die gerne in die Rolle des anderen Geschlchts eintauchen ohne daß sie lesbisch oder schwul sind? Oder sind es Menschen die sich ihre homosexualität nicht eingestehen wollen? Ich meine Männer die ab und zu Frauenklammotten tragen, heterosexuelle Drags?
Ich kenne jemand, und er wird immer dafür gehalten was er nicht ist. Wirklich jeder hält ihn für schwul, nur mr ist es nicht sofort aufgefallen.
Er hat sich neulich nen Button "i´m not gay" geholt, obs wirklich hilft? zwinkernd..
Auch ich habe so eine Seite in mir, ch weiß wie es ist. Ich habe eine Abneigung gegen das Tussenhafte und trag gerne manchmal Männerklamotten, Springer hose t-shirt. Meine guten freundinen sind auch oft burschikos, trinken Bier, wie ich usw (wie unweiblich Rolling Eyes ) ich war immer froh daß ich Frauen kenne die nicht so typsch sind... vor einem Jahr haben 2 von ihnen festgestellt daß sie lesbisch sind und sich ineinander verliebt. gestern meinte ein Freund, daß ich Zeug für richtige Kerle trinke.. diese blöde Anspielung hat mich verletzt.
Ich bin alles andere als lesbisch. Ich traue mich oft deswegen nicht so herumzurennen aber mir ist nicht nach schicki micki, war noch nie, ich meide Diskos weil ich mich da unwohl fühle etnweder weil ich aufgetackelt bin oder weil ich die einzige bin die es nicht ist.
Ich kenne eine lesbische Frau, die genauso aussieht wie ihr beschreibt, und zusätzlich ziemlich groß ist. Sie hat auch öfter probleme in den Toiletten. Das ist so ätzend daß ausgerechnet frauen so intolerant sind.
Meinst Du coming out als androgynes Wesen? oder als Homosexuelle?
Meine Freundinen hatten eigentlich keine Probleme mit ihrem Coming out.
Alle von uns haben es akzeptiert, hin und wieder fallen aber blöde Sprüche, daß sie immer mehr wie Kerle aussehen seit sie sich geoutet haben z.b.. Eine ist sofort dazu gestanden und hatte keine Probleme allen zu erzählen im Gegenteil sie wollte der Welt es sogar mitteilen. Bei der anderen dauerte es 1 Jahr bis sie es verarbeitet hat daß ihre träume, nämlich Bezehung mit dem selben Geschlecht wahr werden. Sie hat es nicht sofort jedem erzählt, sie hatte Angst, aber jetzt haben sie keine Probleme damit.
ch denke gemeinsames Coming out ist leichter. Und ich denke Deine Entscheidung dieser Gruppe beizutreten hilft Dir sehr.
ich weiß nicht ob ich helfen konnte.

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nellykiller
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Post Tue, 01.Jul.03, 16:29      Reply with quoteBack to top

Eine sache versteh ich nich ganz.Du hast ja ausdrücklich gesagt das du kein Mann sein willst und dich auch nicht als einer fühlst.Wieso schließt du dich dann aber eine grupee Dragkkings an die sich bewusst wie Männer kleiden und sich die Brust abklemmen?Ich würde dich auch nich als Dragking bezeichnen sondern eher als Maskuline Frau da liegt meiner meinung nach ein unterschied.Ich bin ja auch keine Dragqueen nur weil ich feminin aussehe und in einkaufszentren gerne sachen aus der Damenecke kaufe.Ich fühle mich ja immerhin als ein Mann und bin auch froh darüber einer zu sein.

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Hotspur
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Post Tue, 01.Jul.03, 17:37      Reply with quoteBack to top

Hallo Ihr,

vielen dank für Eure Antworten, fand ich sehr interessant.

@nellykiller
ja, Du hast Recht, ich verstehe das auch nicht so ganz. Und ich weiß gar nicht, ob ich mich dieser Gruppe überhaupt anschließen soll. Mit dem Brust abbinden finde ich auch etwas zu extrem. Außerdem ist meine Brust auch so minimal, da müsste ich mir auch gar nix abbinden Cool
Ich habe letztes Wochenende auf einem alternativen CSD zum ersten Mal mit einem Dragking gesprochen und mich hat diese Selbstverständlichkeit und diese Selbstsicherheit fasziniert. Zudem wollen die meisten Dragkings AUCH keine Männer sein. Es sind lesbische, bi- und heterosexuelle Frauen im Übrigen dabei.
Das beantwortet auch Deine Frage, Nikita: Ja, es gibt Menschen, die hetero sind und in eine andere Geschlechterrolle schlüpfen.
Sie spielen ein wenig mit diesen Rollenaufteilungen mit dieser Trennung, wollen, dass die Grenzen verschwimmen und sich nicht in eine Schublade drängen lassen.

*grübel* Tja, ich stecke da so in einer Sackgasse. Weiß nicht weiter.

Was mich eigentlich immer noch am meisten stört ist, dass ich immer für ein Mann gehalten werde. Die Leute streiten sich sogar manchmal sogar untereinander und korrigieren sich. Z.B., wenn mich jemand im Geschäft anspricht: "Was möchte der junge Herr denn?" passiert es oft, dass ein anderer Kunde oder Kundin dann spricht, ohne dass ich den Mund aufgemacht habe: "Das ist aber kein Mann, das ist eine Frau!" Ich gehe schon seit einiger Zeit nicht mehr auf's Frauenklo. Auf dem Männerklo wurde ich noch nie angesprochen.

Ja, komisch, dass Frauen so hysterisch reagieren bei der Klofrage.

@Nikita
Ich meine mein Coming out als androgynes Wesen. Das hört sich ja an! Mein Coming out als Lesbe hatte ich schon vor 14 Jahren und bin aktiv in der Schwulen- und Lesbenszene. Habe da eine ganz standfeste Position und trete auch relativ selbstbewußt als Lesbe auf. Das Problem ist ja, wer mich nicht kennt und mich nicht als Frau erkennt, erkennt ja auch nicht, dass ich eine Lesbe bin. Das wäre mir viel lieber, wenn die Leute tuscheln würden: Lesbe! anstatt mich andauernd verwechseln würden.

Also, ich habe versucht, weiblicher zu sein. Das klappt nicht, je älter ich werde, desto maskuliner sehe ich aus. Mir passen die Frauenklamotten nicht, weil mein Kreuz zu breit ist, ich habe eine absolute V-Form, wie ein Mann eben.
Ich finde typische Tussen auch schrecklich, ich mag keine Frauen, die so schrecklich tussenhaft und dünn sind. Wenn ich dann so dünne Ärmchen sehe, könnte ich mich übergeben. Es macht mich wütend, weil mich Schwäche wütend macht (bei Männern im Übrigen auch).

Freut mich zu hören, dass andere auch so denken. Lass Dich nicht entmutigen, Nikita. Finde ich cool, was Du machst...(Bier trinken, keine Tussenklamotten tragen usw.) Wink

Liebe Grüße
Hotspur

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Deanna
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Post Wed, 02.Jul.03, 14:51      hallo, Reply with quoteBack to top

hast du schon einmal deine hormone oder gene anschauen lassen?

es gibt durchaus leute, bei denen eine bestimmte hormondrüse nicht ausgewachsen ist, und deshalb die pubertätshormone unterdrückt wurden.
fötusse sind bis zum 5. monat "weiblich" (XX) , bis hormone die weiblichen drüsen unterdrücken und zum hoden/peniswachstum (XY) führen.

es gibt mädchen, die genetisch eine XY sind.

abgesehen von dem gefühlsdurcheinander hättest du eine erklärung für deine situation.

vielleicht gibt es ja auch ein hormonpräparat, das dich besser ausbalanciert...

alles gute wünsch ich dir

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Nikita
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Post Thu, 03.Jul.03, 13:28      Reply with quoteBack to top

Hallo Hotspur, Danke fürs Mutmachen Smile
und damit:
Quote:
Das beantwortet auch Deine Frage, Nikita: Ja, es gibt Menschen, die hetero sind und in eine andere Geschlechterrolle schlüpfen

hast Du mir wirklich weitergeholfen
Die frage ist ob Du Dich in Deinem Burschckosen auftreten, männlichen Aussehen für DICH wohl fühlst, und Du scheinst es nicht zu wollen weiblicher auszusehen oder?
Ich denke es ist eine Zwickmülle , velleicht ist meine Situation auch wenn in anderen Form etwas ähnlch. Ich will den Kerl in mir ausleben und trotzdem als eine ganze Frau gesehen werden. Die Kompromisse sind nicht leicht. Auch ich ärgere mich manchmal.
die Idee von Deanna etwas mit Hormonen nachzuhelfen finde ich überlegenswert aber da muß man denk ich vorsichtig sein, Es kann sich auch ganz simpel um Styling handeln. die Frage ist ob Du es für DICh nicht für andere wirklich willst? Einen Kompromiss zw. männlichen und weiblichen Aussehen finden? Oder selbstbewusstsein mt dem so wie Du bist aufbauen?

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Hotspur
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Post Thu, 03.Jul.03, 18:23      Reply with quoteBack to top

Danke Deanna, danke Nikita für Eure Antworten

Tja, Nikita, da hast Du was Wichtiges für mich ausgeschrieben. Die Frage ist, für wen ich wie aussehen will. Also, für mich selber möchte ich burschikos, flippig, jung sein für die Anderen aber meine ich, in die für mich vorgesehene Rolle (nämlich Frau) schlüpfen zu müssen. Ja, das ist mir jetzt erst mal sonnenklar.

Es hat keinen Zweck, mit Styling oder Klamotten schaffe ich es nur, dass ich aussehe wie eine Tunte, wenn ich mich weiblich aufbrezel. Total albern.

An Hormone traue ich mich nicht ran und ich weiß ja jetzt auch, dass ich für mich gerne so burschikos aussehe, ich muss nur dazu stehen, glaube ich. Ich muss lernen, selbstbewusst dazu zu stehen, was ich sein möchte. Mit meinem Lesbischsein klappt das ja schon ganz gut.

Nur ist die Gesellschaft lange lange noch nicht soweit, Dragkings zu sehen und vielleicht zu aktzeptieren. Den meisten ist das ja total fremd, die kennen dann gerade mal so eben Transsexuelle. Und dann komme ich mir vor wie eine Minderheit in einer Minderheit. Tja, warum ist das wohl gerade jetzt alles soooo schwer? Ich bin hier schon ein Stück weitergekommen.

Liebe Grüße
Hotspur

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isi
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Post Fri, 11.Jul.03, 19:05      es gibt einfach alles Reply with quoteBack to top

hallo,
mir geht es sehr ähnlich wie dir, ich werde oft aus damentoiletten geworfen und auf der strasse kommen komentare wie - is das ne tuss oder ein kerl...
schon als kind habe ich kleider verabscheut und vor meinem outing (bin auch lesbisch) war es immer ein drahtseilakt nicht zu "männlich" zu sein und mich dabei trotzdem nicht ganz zu verlieren. nach meinem outing hab ich dann erst mal ganz extrem meine maskuline seite ausgelebt - es war sowieso raus und mir war alles egal. ich denke, dass ich mich mittlerweile ganz gut gefunden habe. ich bin wirklich gerne eine frau, und würde mich selbst nicht mehr als "männliche Frau" bezeichnen. Ich bin absolut nicht weiblich aber das heißt doch eigentlich nicht, dass ich dann gleich männlich bin, nur weil die allgemeinheit mit allem anderen nichts anfangen kann. ich habe nach meinem outing meine frauliche seite total versteckt, da ich wollte, dass die leute sehen, dass ich eben nicht in ihr bild passe ich hatte fast angst vor dieser seite, da mir nicht gefiel was ich über "weiblichkeit" im kopf hatte.
heute denk ich, dass es einfach alles gibt - ich meine ALLES!!!
warum versteht jeder, wenn eine frau ihre brust vergrößern läßt, wenn sie sich in ihrem körper nicht wohl fühlt - weil das halt zu dem allgemeinen frauenbild passt wie eine frau zu sein hat. umgekehrt versteht es niemand wenn eine frau sagt - ich bin gerne eine frau aber dennoch fühle ich mich in meinem körper nicht wohl und würde mir gern die brust abnehmen lassen oder einbinden. wieso nicht ?? Passt halt nicht ins bild!!
aber warum solls das nicht geben, die grenzen sind nicht scharf sondern fließend....
ich habe gerade ein sehr gutes buch gelesen - träume in einen erwachenden morgen von lessli feinberg, wenn du das nicht kennst, kann ich es nur wärmstens empfehlen!!!!
ich persönlich sage - nicht weiblich ist nicht gleichbedeutend mit männlich sondern heißt einfach nicht weiblich. ich hab mir nur schwer getan eine alternative zu finden
viel glück und alles gute
grüße isi
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Hotspur
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Post Sat, 12.Jul.03, 20:49      Reply with quoteBack to top

Hallo Isi,
vielen Dank für Deinen wirklich sehr hilfreichen guten Beitrag. Ich werde ihn mir ausdrucken und öfter durchlesen, weil er mir wirklich sehr hilft. Ja, Lesli Feinberg ist mir natürlich ein Begriff Wink Das Buch kenne ich noch nicht, werde es mir aber wohl besorgen. Habe vor Kurzem "Das Mädchen Franz" gelesen und noch "Die Umwandlung" vor mir. Beides Bücher über Frauen, die so männlich aussehen und auch immer verwechselt werden.

Letzte Woche habe ich dann aber doch für mich gemerkt, dass die Sache mit den Dragkings meine nicht ist. Ich habe auf dem CSD in Köln die Gruppe gesehen und fühlte mich NICHT mehr zugehörig. Ich hatte eine starke Krise hinter mir und traute mich nicht mehr auf die Straße. Erst als ich nicht mehr als Dragking gesehen habe, ging's besser. Und auch von meiner Thera bekam ich diesbezüglich Unterstützung und ich fühlte mich wieder sehr locker und "normal". Mit meinem Aussehen muss ich mich wohl abfinden. Klar ist, ich kann kaum was ändern, ich habe nicht viele Möglichkeiten. Der Körper ist wie er ist und durch Diät oder Zunehmen wird er sich nicht weiblicher entwickeln. Im Gegenteil. Ich habe Fotos von mir herausgekramt. Ich von 13-30 und diese Fotos demnächst mit meiner Thera angucken. Es gibt einen Zeitpunkt, der ist noch nicht so lange her, da habe ich mich extrem verändert. Ich sag mal, so ab 28 und ich überlege im Moment fieberhaft, ob da etwas passiert ist, was mich so verändert hat (habe mir auch die Haare sehr kurz schneiden lassen). Ich komme immer wieder auf die eine Geschichte zurück. Meine damalige Freundin erzählte mir, dass sie als Kind vergewaltigt worden ist, was mich dermaßen schockierte, dass ich schon fast traumatisiert war. Es hat eine Übertragung stattgefunden, die mich schon fast wie ein Vergewaltigungsopfer fühlen ließ. Vielleicht ist da etwas dran...

Liebe Grüße
von Hotspur

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Post Mon, 14.Jul.03, 15:53      Reply with quoteBack to top

hi,
freut mich wirklich sehr, dass du mit meinem beitrag etwas anfangen konntest !!
ich kenne auch einige frauen, die vergewaltigt wurden - meine ex arbeitet im frauenhaus und da kriegt man echt heftige sachen mit. kenne auch frauen in meinem engen freundeskreis und mir ging das alles ebenfalls sehr nah. ich könnte aber absolut nicht sagen, dass mich das irgendwie verändert hat, in bezug auf meine heutige persönlichkeit. was meinst du denn was es mit dir gemacht haben könnte ?? natürlich macht das was mit einem - ich wurde wütend, traurig und bekam ein gefühl von hilflosigkeit. auch war es anlass, mir über viele dinge gedanken zu machen, und meine ansichten über einige dinge wurden bekräftigt oder erschüttert, aber ich denke meine persönlichkeit hat es nicht verändert. allerdings hab ich mich auch nicht wie das opfer gefühlt - vielleicht kann ich den zusammenhang deshalb nicht ganz nachvollziehen.
muß nochmal loswerden, dass du dir unbedingt dieses buch kaufen mußt - vieles was in meinem kopf rumgeirrt ist, hat irgendwie plötzlich eine ordnung und eine berechtigung bekommen und es half mir die dinge ganz klar zu kriegen.
ganz liebe grüße
isi
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Post Tue, 15.Jul.03, 10:08      Reply with quoteBack to top

Hallo Isi,
hmh, also das ist wirklich nicht so einfach zu verstehen mit dem Zusammenhang. Für mich auch nicht.. Ich kann mir das höchstens, und das ist wiederum eine einfache Erklärung, so erklären, dass ich mir einen Schutz aufgebaut habe, weil ich mich eben wie ein Opfer gefühlt habe. Schutz ist eine ganz gute Bezeichnung. Wie eine Oder wie eine Tarnkappe, die mich als Frau unsichtbar macht und mich vor Übergriffen von Männern schützt... Es ist tatsächlich so, dass ich nachts durch die Stadt gehen kann ohne Angst haben zu müssen, sexuell belästigt zu werden, weil JEDER denkt, ich wäre ein Mann. Heute rede ich mit meiner Thera darüber... Bin mal gespannt...

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Odie
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Post Wed, 16.Jul.03, 12:45      Reply with quoteBack to top

ich kann das gut verstehen. ist ein gutes schutzschild.

ich hatte auch lange zeit angst und auch heute überkommt mich diese angst noch manchmal, aber wenn man innerlich wächst, strahlt man auch nach außen hin viel sicherheit aus. aber ich gehe immer noch ungern abends alleine fort.

l g odie

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Last edited by Odie on Sun, 20.Jul.03, 19:26; edited 1 time in total
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Vicky Rose
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Post Wed, 03.Sep.03, 16:13      Reply with quoteBack to top

Hotspur wrote:


...
Was mich eigentlich immer noch am meisten stört ist, dass ich immer für ein Mann gehalten werde. Die Leute streiten sich sogar manchmal sogar untereinander und korrigieren sich. Z.B., wenn mich jemand im Geschäft anspricht: "Was möchte der junge Herr denn?" passiert es oft, dass ein anderer Kunde oder Kundin dann spricht, ohne dass ich den Mund aufgemacht habe: "Das ist aber kein Mann, das ist eine Frau!" Ich gehe schon seit einiger Zeit nicht mehr auf's Frauenklo. Auf dem Männerklo wurde ich noch nie angesprochen.

Ja, komisch, dass Frauen so hysterisch reagieren bei der Klofrage.

...


Hallo Hotspur,

klar, dass Dich das nervt. Du scheinst aber ein Typ zu sein, der männlich wirkt und den Du noch unterstreichst. Das ist Dein Recht. Wenn Frauen aber häufiger von Männern nachgepfiffen, angetatscht oder belästigt werden, möchten sie in einem Raum, der für sie reserviert ist, auch alleine sein. Insbesondere wenn er mit intimen Dingen verbunden ist. Ich finde Männer im Damenklo auch nicht komisch ! Du solltest andere Menschen nicht dafür verantwortlich machen, wenn sie Dich nicht gleich erkennen.

Übrigens sind Männer viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt, um Dich als Frau zu erkennen. Und wenn sie es täten, stellst Du keine Bedrohung für sie dar. Bei Männern im Damenklo bin ich mir da nicht so sicher !

Viele Grüsse

Vicky
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Post Thu, 18.Sep.03, 21:38      Re: Transgender; bin Frau aber doch keine Reply with quoteBack to top

Hey...

Wollte nurmal meinen "Senf dazugeben" Wink

Bin selbst ein sogenannter "Transmann"... Bin deswegen in Therapie, und hoffentlich auf dem Weg zur OP... Ich möchte mich aber nicht ganz umoperieren lassen, weil ich zuviel Angst habe, dann von der Gesellschaft fertiggemacht zu werden... Ich werde mir wahrsch. die Brust wegoperieren lassen und meinen Namen ändern lassen.

Bin übrigens nicht lesbisch sondern "Ein Heterosexueller mit einem Problem beim Coming-In", wie man so schön sagt Wink
Leider bin ich momentan solo traurig aber wenn alles glatt läuft nicht mehr lange Smile

Habe wegen dieser "Sache" schon einiges hinter mir... Kaputte Kindheit, Selbstmordgedanken, etliche schlaflose durchheulte Nächte...

Aber dank der Therapie hab ich wieder Fuß gefasst und hab die Hoffnung nicht aufgegeben, doch noch irgendwie glücklich zu werden...

PS: Ich geh auch öfters mal mit abgebundenen Brüsten raus, ist ein super Gefühl als Mann gesehen und akzeptiert zu werden... Als ich das das erste Mal gemacht habe, hatte ich nicht etwa das Gefühl die Leute anzulügen, sondern ich hatte erstmals das Gefühl die Leute NICHT anzulügen, dass sie die ersten waren die mich so sehen wie ich wirklich bin...

Für jede(n) nur zu empfehlen... Traut euch, keine Angst, die Leute "merken"'s nicht, wenn man's richtig macht... Ich wurde umarmt und niemand hat was "gemerkt"...

Übrigens, ein Buchtipp... Hat mir sehr sehr sehr viel Kraft gegeben... :
"Seele im Spagat" von Marion Holl
Nur zu empfehlen, für alle die sich für das Thema interessieren, und noch mehr für die, die Transsexuell sind und etwas Hoffnunf gut gebrauchen könnten...

IdS,

Saeizz Wink

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