Angst vor Spritzen

Helferlein 116 zu hause M, 20

Hallo!

Der Titel ist nicht ganz genau, eigentlich müsste da stehen: angst vor dem blutabnehmen. Ich hab glaub ich nicht das typische spritzen-problem.
Z.B. macht es mir praktisch nichts aus, wenn ich eine Impfung in den oberarm kriege. Im Prinzip hab ich nur Angst vor dem Blutabnehmen, vielleicht auch nur solange es in der Ellenbeuge ist (ist ja praktisch immer da). Da krieg ich richtig Panik. Da musste ich heute durch und davon wusste ich gestern schon. Also hatte ich den ganzen tag schon angst weil ich wusste: heut passiert es. Da war ich dann total zitterig und mir war übel und so.

Naja als ich dann bei der Ärztin auf dem Stuhl saß, hab ich Schweißausbrüche gekriegt und Herzrasen und ich war nur noch am zittern, also die ganzen typischen anzeichen. Sie meinte auch sie hätte sowas noch nie erlebt, das ist auch der Grund dass ich hier schreibe. Ich dachte immer es gäb zig Leute die sowas haben, genau so wie viele Angst vorm Zahnarzt haben.
Jedenfalls wusste ich dass es überhaupt nicht schmerzhaft ist und so, also gab es keinen Grund für mein Verhalten. Normalerweise WEIß man ja wovor man angst hat, ich aber nicht. Es ist dann so ausgegangen dass noch ne arzthelferin geholt wurde die versucht hat mich abzulenken. Das hat zwar nicht wirklich geholfen, aber ich fand die bemühung ganz süß ^^
Dann hats noch etwas gedauert und irgendwann war dann die nadel drin, und da war ich dann erstmal erleichtert.

Interessant ist vielleicht noch, dass ich bei einer anderen untersuchung knapp 2 stunden später immer noch nen ruhepuls von 100 hatte. Die Ärztin hat bestimmt gedacht, dass ich die personifizierte Unsportlichkeit bin Laughing

Kennt jemand hier diese spezielle angst (wahrscheinlich nicht) oder hat Tipps was die Ursachen sein könnten, oder wie ich die Angst lindern könnte?

PS: So weit ich mich erinner wurde mir in meinem Leben 3 Mal Blut abgenommen und es ist praktisch immer so verlaufen.

Helferlein 66 Österreich W, 43

Hallo Hans Wurst!

Du bist wirklich mit diesem Problem nicht allein, ich weiß es denn ich habe selber mal in einem Labor gearbeitet (Für Blutabnahmen zuständige Krankenschwester).

Hast du schon einmal probiert dir woanders das Blut abnehmen zu lassen (Handrücken z. B.). Generell ist das ja schmerzhafter als in der Ellenbeuge, aber Menschen sind eben auch verschiedlich schmerzempfindlich.

Komisch finde ich dass dir deine Ärztin kein *Schmerzpflaster* abgeboten hat. Frag doch das nächste Mal danach.

Auch ein paar Tropfen Baldrian können dich ev. etwas beruhigen.
(Oder homöopathische Tropfen aus der Apotheke).

Du musst nicht stillschweigend leiden! Wink

lg Seepferdchen

Helferlein 65 meissen W, 24

hallo

Ich habe auch tierischt Panik vorm Blutabnehmen ich rutsche bei jeden Versuch unter den Tisch , ich kippe um !!
Bei mir ist es schon seit Kindertagen das ich weder mein eigenes Blut sehen kann noch Spritzen , ich muss die Nadel nur sehen und ich liege wieder lang.
Kannst dir ja da du ähnliche Probleme hast vorstellen was los ist bei mir wenn ich weiß ich muss zum Arzt wegen einer Blutuntersuchung , ich kann die ganze Nacht nicht schlafen und bin so zittrig , kann nix fest halten mehr solche Panik habe ich , ich habe alles versucht um die Angst zu verlieren .
Ich habe Beruhigungstabletten bekommen vor Arztbesuchen das ich nicht zu aufgeregt bin , habe meinen Partner mit rein genommen , habe mich hingelegt , habe geredet mit dem Arzt , habe Bilder angesehen oder versucht Musik zu hören , nix klappt .

Also ich weiß wie du dich fühlst aber ich weiß selbst keinen Rat wie man das los werden kann , ..................................leider !

Helferlein 116 zu hause M, 20

Seepferdchen wrote:

Hast du schon einmal probiert dir woanders das Blut abnehmen zu lassen (Handrücken z. B.). Generell ist das ja schmerzhafter als in der Ellenbeuge, aber Menschen sind eben auch verschiedlich schmerzempfindlich.

Komisch finde ich dass dir deine Ärztin kein *Schmerzpflaster* abgeboten hat. Frag doch das nächste Mal danach.
lg Seepferdchen

Der Schmerz ist ja überhaupt nicht das Problem dabei ... nach dem Blutabnehmen hab ich noch nen Pieks in der Finger gekriegt, weil die noch nen paar Tropfen Blut brauchten. Ich wusste dass es im Finger schmerzhafter ist und das hat mich nicht im Geringsten gestört. Die Ärztin hatte schon Angst dass ich dabei das gleiche Theater nochmal abziehe, aber ich hab ihr gleich gesagt, dass das kein Problem ist und sie könnte es direkt machen. Gesagt, getan, mit sonem Gerät wurde dann über Druck ne Nadel ein paar Millimeter in den Finger geschossen und das hat mich überhaupt nicht gestört.

Ich weiß ja selbst nicht wo da der Unterschied ist. Vielleicht weil ich die Nadel bei der Sache in die Ellenbeuge SEHE, beim Finger aber nicht? Oder weil ich weiß, dass die Ellenbeuge eher nen empfindlicher Körperteil (ist ja irgendwie "innen" so wie die Achselhöhlen) ist? Ich kanns auch überhaupt nicht haben wenn jemand mit nem spitzen messer auf mich zeigt und damit dann rumfuchtelt (allerdings krieg ich da nicht so viel panik). Vielleicht hängt das ja zusammen.

Helferlein 116 zu hause M, 20

erstmal danke für die beiden schnellen antworten!

zu_wenig wrote:

Bei mir ist es schon seit Kindertagen das ich weder mein eigenes Blut sehen kann noch Spritzen , ich muss die Nadel nur sehen und ich liege wieder lang.

Bei der Spritzen-Problematik scheint es echt viele Abstufungen zu geben. Blut sehen von mir oder anderen macht mir zb nichts aus. Dafür ist es um so schneller wenn mir jemand was abzwacken will.

Ich kann zb in Filmen auch nicht hingucken, wenn da jemand eine Spritze kriegt. Am besten noch in den Hals *würg* da schau ich schnell woanders hin. Aber Panik krieg ich dabei nicht ... ich kanns mir nur nicht anschauen.

Wird das bei dir denn besser, wenn die Nadel drin ist? Das ist für mich das größte Hindernis, danach gehts nur noch bergab.
Ich meine solange du nicht hinguckst, da du ja dein Blut nicht sehen kannst.

Forums-InsiderIn 304 Deutschland W, 23

Hi Hans Wurst,

also, ich hab keine Angst vorm Blutabnehmen. Ich finde es im Gegenteil interessant.
Aber mir ist was aufgefallen:

Quote:

Vielleicht weil ich die Nadel bei der Sache in die Ellenbeuge SEHE, beim Finger aber nicht?

Hast Du denn mal versucht nicht hinzusehen?

Zitrönchen

Helferlein 116 zu hause M, 20

Zitrönchen wrote:

Hi Hans Wurst,

Hast Du denn mal versucht nicht hinzusehen?

Zitrönchen

Ja, allerdings klappt das meist nur 1-2 sekunden bevor ich wieder hingucken muss um mich zu vergewissern, dass die nadel die die ärztin schon bereit hält sich auch keinen zentimeter meinem arm genähert hat. Kommt sie in dem Moment mit der Nadel näher verlässt mich der Mut (ich WOLLTE mir ja blut abnehmen lassen) und ich ziehe den arm wieder weg und muss erstmal tief durchatmen damit ich nicht hyperventiliere. Ziemlich nervenaufreibend, nicht nur für mich, die ganze sache also.

Forums-InsiderIn 304 Deutschland W, 23

Hans Wurst wrote:

Ja, allerdings klappt das meist nur 1-2 sekunden bevor ich wieder hingucken muss um mich zu vergewissern, dass die nadel die die ärztin schon bereit hält sich auch keinen zentimeter meinem arm genähert hat.

Und wenn Du der Ärztin sagst, dass sie Dir sagen soll, was sie gerade macht? Könntest Du ihr dann genug vertrauen, damit Du nicht hinsehen müsstest?
Vielleicht beruhigt es Dich ja auch, wenn sie mit Dir redet?

Zitrönchen

Helferlein 65 meissen W, 24

wenn die nadel drinne ist wird es leider nicht besser , ich habe dann schon innerlisch das gefühl das ich gleich weg klappe

Forums-InsiderIn 276 W, 33

Hallo ,

also ich bin zufällig auf diesen Thread gestossen...und da musste ich mich einfach zu Wort melden schreiben

...Mir steht nämlich am Montagmorgen eine Blutabnahme bevor und ich hab jetzt schon Angst davor Shocked

Vertrage das auch überhaupt nicht. Vorher bin ich sowas von nervös....und wenn's piekst fängt mein Kreislauf oft an verrückt zu spielen...Schweissausbrüche, Herzrasen, Ohrensausen, Tunnelblick... nixweiss

Umgekippt bin ich noch nicht, aber war schon oft kurz davor...konnte mich gerade noch rechtzeitig hinlegen.
Was man dagegen tun kann hätte ich auch gern gewusst gruebel

Ich mache mich ja schon vorher so verrückt ( und meist ist es dann doch nicht sooo schlimm..).... Rolling Eyes

Hibiscus

Helferlein 65 bayern W, 18

Hey,
ich hab auch 'ne totale Spritzen-Phobie, allerdings war mir bis vor kurzem gar nicht bewusst, wie ausgeprägt diese eigentlich ist, aber ich hab vor einiger Zeit mein Praktikum in 'ner Krankenhaus-änlichen Institution gemacht und wollte dann mal zuschauen, wie jemand (in dem Fall eine ältere Frau) eine Infusion kriegt und währenddessen hatte ich echt auf einaml das Gefühl, mich sofort übergeben zu müssen, obwohl ich eigentlich noch nichts gegessen hatte, dann hatte ich voll den Druck auf den Ohren, mir wurde unglaublich schwindelig, ich hab graue Punkte vor meinen Augen gesehen und wäre 100pro umgekippt, wenn ich den Raum nicht sofort verlassen hätte, allein schon beim Gedanken daran, wie sich das anfühlt wird mir ganz schlecht, wobei ich aber kein Problem damit hab, zu sehen, wie jemand irgendwas in den Muskel injeziert kriegt, aber direkt in die Adern vomit

Das wird wohl auch der Grund sein, warum ich seit meinem 9. Lebensjahr keine Spritze mehr bekommen hab, geschweige denn Blutabnehmen und für den Fall, dass es mal wirklich soweit kommen muss, dass es echt nicht anders geht, hätte ich gern vorher 'ne Vollnarkose, und bis dahin vermeid ich's einfach so gut wie möglich und es muss ja gottseidank wirklich nicht sein grinsend

Ach ja, und mir wurde bis jetzt nur einmal Blut abgenommen und da hab ich währenddessen und danach ewig lang geheult. Ich kann mir wenig Sachen vorstellen, die für mich persönlich vergleichbar unangenehm sind

[nicht mehr wegzudenken] 1265 Niederbayern W, 25

Hallo

auch ich habe panische Angst vorm Blut abnehmen. Ich wurde auch schon ein paar Ohnmächtig davon. Sogar bei nem Allergietest, wo ein kleiner Ritzer in meine Arme gemacht wurde, kippte ich vom Stuhl (da bin ich gesessen). Ich fühle diesen Ohrendruck und Kopfdruck teilweise schon, bevor die Nadel im Arm ist.

Noch eine andere Frage. Kennt jemand diese Ohnmacht auch in anderen Situationen? Mich hat es auch schon umgehauen, wenn jemand anders mir die Augenbrauen gezupft hat oder mir die Haare getönt hat.

Ich kann es nicht haben, wenn jemand anderes an mir rumtut. Ich habe dann dieses Gefühl keine Kontrolle zu haben und werde ohnmächtig.

Vielleicht hat das mit dem Blut abnehmen auch damit zu tun? Dass man ddie Kontrolle nicht mehr selbst hat, sondern sie einem anderen überlässt?

liebe grüße
sonnewasser

Helferlein 48 Schleswig Holstein (D) W, 21

Hey Sonnenwasser,

das ist eine richtig gute Idee =)

Ich habe auch Angstzustände beim Blutabnehmen, nicht ganz so heftig, wie einige hier schildern, aber doch ausreichend, um sowohl mich, als auch die Arzthelferinnen in den Wahnsinn zu treiben...

Jetzt wo Du es sagst, fällt mir auf, dass ich zB auch Friseurbesuchen mit einem ähnlichen Gefühl begegne - und als mir meine Mutter mal einen Splitter aus dem Fuß ziehen wollte, bin ich annährend hysterisch geworden. Ich hab's dann selbst gemacht - kein Problem ^^

Ich versuche gerade, mir vorzustellen, wie es wäre, wenn ich mir selbst Blut abnehmen würde und der Gedanke ist zwar etwas schräg, aber nicht halb so eklig...

Bleibt die Frage, ob uns die Idee weiterhelfen könnte... es wird wohl kaum darauf hinauslaufen, dass wir beim nächsten Mal selbst an die Nadel dürfen *g

lieben Gruß, absurde.idee

Helferlein 65 bayern W, 18

hm,
ob sich das so pauschalisieren lässt, dass Menschen nur Angst vorm Blutabnehmen haben, weil sie dabei die Kontrolle über sich selbst abgeben, bzw. verlieren Rolling Eyes

Na klar, niemand verliert gern die Kontrolle, aber das so zu verallgemeinern? Ich weiß nicht, also ich bin ziemlich sicher, dass ich, wenn ich mir selbst Blut abnehmen müsste wirklich schreien und heulen würde vor Abscheu, weil ich das einfach nie-nie-niemals tun möchte und eine enorme Aversion gegen Nadeln habe und ich mich einfach nicht dazu überwinden könnte, mir selbst so ein Ding in die Vene zu stecken. Für den Fall, dass es wirklich irgendwann UNBEDINGT sein müsste, wäre ich für meinen Teil eher froh, wenn das jemand anders für mich machen würd, wobei mich schon irgendwie interessieren würd, was ich für 'ne Blutgruppe hab, aber das ist es mir wirklich nicht wert zwinkernd..

[nicht mehr wegzudenken] 1896 unwesentlich W, 30

Quote:

Was man dagegen tun kann hätte ich auch gern gewusst

Die Lösung habe ich leider auch nicht Confused

. Ich weiss jedoch, dass es bei mir umso schlimmer wird, je mehr ich versuche, mich darauf zu konzentrieren, dass mir nicht schwindelig wird, etc. Für meinen Tell vermute ich, dass ich mich selbst hochschaukele, sprich: es folgen dann Gedanken nach, wie: ooooh nein, dann kippe ich bestimmt wieder um, usw. Und wenn ich in einer solchen Schleife hänge, dann kann das auch durchaus passieren pale

. Folge: Sich irgendwie ablenken oder ablenken lassen (aber leichter gesagt als getan Confused

) :

Ich denke, es könnte helfen, wenn man das anspricht. Nachdem ich beim Zahnarzt schon den eine oder anderen "Abflug" machte Embarassed

, ist dieser seitdem sehr sensibel und "unterhält" sich z.B. vorher und insbes. auch während der Behandlung ausführlicher mit mir. Oder versteckt Spritzen und Co. so geschickt hinter den Händen, dass ich das nicht sehen kann. Und mit der Zeit ist das mittlerweile echt besser geworden...

Wenn ich nicht bereits vorher gefragt werde Embarassed

, gibt es mir auch sehr viel Sicherheit, wenn ich z.B. beim Blutabnehmen darum bitte, mich hinlegen zu dürfen und nach der Behandlung noch etwas liegen bleibe...

Quote:

Noch eine andere Frage. Kennt jemand diese Ohnmacht auch in anderen Situationen?

Hmm, also bei Ohrlochstechen ist mir das auch schon passiert, sprich: Insbes. schon in Situationen, wo jemand bis zu meinem Blut vordringen will/muss. Dummerweise aber auch ab und an, wenn wir abends aus waren oder einmal in der Schule - eigentlich ohne offensichtlichen Grund. Mein Hausarzt konnte keine körperlichen Ursachen finden Rolling Eyes

.

Ich vermute jedoch mittlerweile, dass ich mich so in Panik versetzen kann, dass ich tatsächlich ohnmächtig werden kann. Das trifft zumindest auf einige Situationen bei mir zu. Zum Beispiel als ich telefonierte und mich eine Bekannte mit ihren Prüfungen mit in diesen "Negativ-Sog" zog, bis mir wieder schwindelig und leicht schwarz vor den Augen wurde und ich mich hinlegen musste Confused

. Crazy... aber seitdem ich das halbweges durchschaut habe, habe ich das mittlerweile viiiel besser im Griff balloon

und habe es geschafft, mir tatsächlich schon selbst ein paar (verordnete) Spritzen zu setzen balloon

.

LG

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