Traurig, einsam usw.

Helferlein 57 ~Wien M, 23

Hallo,
ich bin fast 22 Jahre alt und fühle mich seit geraumer Zeit fast ununterbrochen total mies und schlecht, vor allem aber einsam.

Es geht eigentlich darum, dass ich mich von allen total ungemocht fühle und ich mich total wertlos fühle, außerdem habe ich die Angst, dass mich nie irgendwer richtig gern haben könnte, geschweige denn, dass man sich jemals in mich verlieben könnte.
Ich war schon immer sehr zurückgezogen und hatte nie so richtige Freunde, wenn ich meine allerbeste Freundin aus dem Internet nicht zu Jahresanfang kennen gelernt hätte, mit der ich mich aber noch nie treffen konnte, weil sie so weit wegwohnt, wüsste ich gar nicht, wie es sich anfühlt, wenn man von jemandem gemocht wird, egal was man getan hat, wie man sich gerade fühlt oder was man sagt. Ich habe oft das Gefühl, das sie die Einzige auf der Welt ist, die mich zumindest gern hat.

Dabei weiß ich gar nicht was ich habe, in der Schule ging es mir eigentlich immer ganz gut und ich war immer einer der besten, nur Freunde hatte ich eben nie beziehungsweise keine Richtigen. Zum Beispiel habe ich Arbeiten, die man zu zweit machen musste, immer gehasst und ich hatte total Angst davor, weil ich immer der war, der am Schluss alleine da stand und mit dem zusammenarbeiten musste, der sich dann mit mir abgeben musste. Anders ging es mir eigentlich nur, wenn mich sich jemand absichtlich ausgesucht hat, damit er möglichst wenig tun musste, weil ich ja sowieso das meiste immer allein gemacht habe.
Ich verstehe einfach nicht, warum ich mich an die Einsamkeit noch nicht gewöhnt habe, eigentlich sollte ich doch schon immun dagegen sein, weil ich ja nichts anderes gewöhnt bin, aber irgendwie wird es nur immer schlimmer und schlimmer.
Ich kann gar nicht mehr daran glauben, dass mich irgendjemand wirklich, so richtig gern haben könnte. Ich bin mir nicht einmal bei meiner allerbesten Freundin sicher, ob sie nicht nur Mitleid mit mir hat, sie ist einfach so ein lieber und mitfühlender Mensch, auch wenn sie es dauernd abstreitet. Ich glaube ihr zwar schon, dass sie mich gern hat, aber es fällt mir schwer, mir vorzustellen, dass mich jemand so richtig gern haben kann, nur weil ich so bin, wie ich bin. Ich bin ja total langweilig und rede so gut wie kaum etwas, ich meine online geht es wesentlich leichter, aber auch da rede ich eigentlich immer nur das Gleiche und weiß nicht was ich sonst sagen soll. Mich kann man doch gar nicht gern haben.

Ich weiß einfach nicht, was ich tun soll, um meine Depressionen los zu werden. Ich weiß, ich sollte mir unbedingt fachkompetente Hilfe suchen, aber sogar dazu bin ich zu feig. Irgendwie habe ich auch das Gefühl, dass mir sowieso niemand helfen kann. Es liegt eigentlich sowieso nur an mir. Wenn ich wirklich wollte, dass es mir besser geht, würde ich bestimmt selbst etwas machen, würde zum Beispiel viel mehr auf andere Leute zugehen und mich ihnen mehr öffnen oder überhaupt öfter weggehen. Aber ich kann einfach nicht, ich bin so blockiert und dass ich immer nur alleine bin, nagt so sehr an mir. Allein der Gedanke, dass ich noch nie eine Freundin hatte und wohl auch nie eine haben werde, zerstört mich fast. Ich weiß, dass es falsch ist, aber ich denke, ich leite mein Selbstwertgefühl vor allem davon ab, ob man mich gern hat oder nicht.

Ich habe so sehr das Gefühl, dass ich immer so bleiben werde, wie ich bin und ich nie eine Frau kennen lernen werde, die mich auch liebt. Die ganze Situation macht mich so hilflos und ich werde von Tag zu Tag ein Stück trauriger.

Ich danke euch ganz herzlich dafür, dass ihr euch Zeit genommen habt, das alles zu lesen und bedanke mich auch schon im Voraus für jede Antwort!

Ganz viele liebe Grüße,
unhappy

Helferlein 61 Deutschland W, 25

Hallo Unhappy,

toll dass du hier so ehrliche Zeilen verfasst. Ich kann dich sehr gut verstehen; bei mir war es in der Schule ganz genauso und ich musste vorhin etwas schmunzeln, als ich das hier gelesen haben, denn es war als wenn ich es geschrieben hätte. Natürlich ist es in keiner Weise witzig. Ich denke mal dieses Gefühl des "Nicht-Gemocht-Werdens" setzt sich schon ziemlich früh in unsere Seele, z.B. in der Schule. Ich denke auch, dass du da nur mit fachkompetenter Hilfe rauskommst. Aber du darfst nicht aufgeben- dafür gibt es keinen Grund. Du bist vielleicht depressiv, aber körperlich gesund und Gesundheit ist wohl das Wichtigste Gut was wir haben. DU kannst etwas ändern, nur du musst es wollen und vor allem musst du diese schlechten Gedanken aus deinem Kopf rauskriegen, von wegen, dass dich keiner mag, etc. Bist du zufällig Sternzeichen Waage? So wie du es schreibst würdest du es toll finden wenn jeder dich mögen oder lieben würde- so ist das aber leider nicht, das weißt du ja selbst- du magst und liebst ja auch nicht jeden.
Es gibt ein gutes Sprichwort mit viel Wahrheit drin: "Nur wer sich selbst liebt, kann auch andere lieben und von anderen geliebt werden".
Du bist noch so jung und hast dein ganzes Leben vor dir- du kannst jederzeit etwas daran ändern und du schaffst das auch.

Liebe Grüße und Kopf hoch! Das wird schon wieder!

Forums-InsiderIn 248 Graz M, 30

ich bin kein therapeut, doch als forumnutzer kann ich anbieten:
du schreibst deine ganzen schwächen, die deiner meinung nach dazu führen, warum dich jemand nicht mag, hier auf und wartest ab, wie andere darauf reagieren. es könnten so von deinen eigenen schwächen nur wenig übrig bleiben, denen du tatsächlich verstärkt aufmerksamkeit schenken müßtest. so wäre vielleicht ein anfang gemacht und prioritäten gesetzt. die besteigung eines gipfels erfordert viele tausend schritte, trotzdem geht man nur von rast zu rast. Wink

Helferlein 57 ~Wien M, 23

Hallo,
zuerst möchte ich mich mal ganz herzlich bei euch für eure total netten Antworten danken!

@ Really_sad:
Ich weiß schon, dass nur ich etwas ändern kann, aber ich weiß einfach nicht wie ich das machen soll. Es ist gar nicht so einfach, seine schlechten Gedanken aus dem Kopf rauszubringen.
Waage bin ich keiner, sondern Skorpion. Aber ich würde es trotzdem wirklich toll finden, wenn mich jeder einfach gern hätte, auch wenn ich weiß, dass das leider nicht möglich ist. Eigentlich versuche ich schon jeden zu mögen oder wenn das nicht geht, den anderen zumindest zu respektieren und ihn auf keinen Fall zu verletzen.

Hab vielen Dank für deinen lieben Kommentar!

@ heis phronesis:
Das mit den Schwächen kann ich mal probieren.
Also:
-) ich bin immer total zurückgezogen, total schüchtern und habe eben überhaupt kein Selbstvertrauen
-) ich isoliere mich meistens, vor allem in Gruppe
-) ich finde mich total langweilig und rede eigentlich nie was, ich weiß auch nie was ich sagen soll
-) schön finde ich mich auch nicht
-) wenn jemand da ist, der mich gern hat, werde ich total anhänglich und nerve nur noch
-) ich habe immer total viel Angst vor allem, also zum Beispiel traue mich nicht einmal mit Leuten reden, die ich schon ewig kenne oder mich am Wochenende nicht alleine fortgehen usw.

Naja, das ist mal das, was mir so auf Anhieb eingefallen ist, aber so wie ich mich kenne, fällt mir mit der Zeit noch einiges mehr ein.

Auf jeden Fall, danke ich auch dir sehr, für deine Antwort und deinen Tipp!

Ganz liebe Grüße,
unhappy

sporadischer Gast 24 Linz W, 18

Also ich kann dich voll und ganz verstehen. Jedes einzene Wort Könnte Von Mir sein und es ist auch so ich habe ebenfalls einmal geschrieben das ich nicht glaube das ich jemals einen Freund bekommen werde. wenn du lust hast kannst du mir gern einmal schreiben.

LG Karina friend

Helferlein 57 ~Wien M, 23

Danke Katschi, wenn ich darf, schreibe ich dir sogar sehr gern. grinsend

sporadischer Gast 7 HH M, 27

Hallo unhappy,

zunächst einmal finde ich es gut, dass Du Dich diesbezüglich mitgeteilt hast. Meist hilft es einem auch schon ein klein wenig, wenn man sich anderen mitteilen kann und das nicht zuletzt deswegen, weil man so die Möglichkeit hat noch einmal selbst zu reflektieren was eigentlich los ist.

Ich kann mir sehr gut vorstellen und zum Teil auch nachempfinden (weil ich selbst schonmal ähnliche Erfahrungen gemacht habe), dass Dich das alles sehr belastet.

Ich könnte mir vorstellen, dass Du Dich quasi in einer Art Teufelskreis befindest: Einerseits belastet Dich die soziale Isolation und das Alleinesein, dass quasi dann zu der gefühlten Einsamkeit führt andererseits hast Du quasi Angst davor mit anderen zu interagieren und verbleibst somit in dem Zustand.

Selbstverständlich der Tipp doch einfach einmal zu einem Psychotherapeuten zu gehen und mit ihm Deine Problematik zu erörtern. Solch ein Schritt ist selbstverständlich nicht einfach; ich könnte mir vorstellen, dass Du auch Angst davor hast einfach dort anzurufen und einen Termin zu vereinbaren und vielleicht auch Angst davor hast ihn dann zu besuchen, weil andere Dich dabei beobachten könnten oder dgl.? - Aber sobald hier der erste Schritt getan ist folgen die anderen Schritte sicher wie von selbst. Versuch es doch mal einfach.

Ansonsten bestünde ein Tipp darin, vielleicht erst einmal an den Ängsten zu arbeiten. Versuche Dich doch einfach mal damit auseinanderzusetzen. Wovor hast Du konkret Angst? Nehmen wir mal als Beispiel Deine Äußerung, dass Du Dich nicht traust mit Anderen zu sprechen. Was befürchtest Du, wenn Du es trotzdem tust? - Dir wird vielleicht bei der Beantwortung dieser Frage für Dich selbst auffallen, dass man dann meist einige gedankliche Fehler macht: Man zieht zum Beispiel voreilige Schlüsse oder negative Voraussagen. Du triffst eine negative Prognose "ich werd nie schaffen dass mich jemand mag" ohne vielleicht eine wahrscheinlichere in Betracht zu ziehen. "es wird immer Menschen geben die einen nicht mögen und immer welche die einen mögen; man hat die Chance auch solche Menschen kennenzulernen". Oder Du schließt willkürlich, zum Beispiel wenn Du eine negative soziale Erfahrung hinter Dich gebracht hast bewertest Du Dich selbst als minderwertig, obwohl es dafür gar keinen Grund und schon gar keinen Beweis gibt. Und viele andere mehr.
Ich denke bei der Beschäftigung mit seinen Ängsten kann man viele vielleicht als unbegründet verwerfen.

Deiner Meinung gegenüber Really_sad entnehme ich, dass sie immer versuchen jeden zu mögen und sich mit jedem zu arrangieren. Das ist zwar ein sehr ehrenvoller Ansatz aber er kann dazu führen oder führt sicher dazu, dass man irgendwann dazu neigt zwischenmenschliche Erfahrungen zu personalisieren, also immer die Schuld für Konflikte bei sich zu suchen. Zum Beispiel wenn man von einem Bekannten nicht gegrüßt wird überlegt man sich ob es nicht an einem selbst liegt, dass man nicht gegrüßt wird. Man zieht aber nicht die viel wahrscheinlichere Begründung in Betracht, dass er vielleicht nur gerade geistig abwesend war.

Was auch ein sehr praktischer Ansatz wäre ist sich in einem Verein oder einer Gemeinschaftseinrichtung zu engagieren. Dort trifft man auf Menschen, die gleiche Interessen verfolgen, kommt mit ihnen ins Gespräch und das kann auch viele soziale Ängste lösen.

Verstehe Dich als wertvollen Menschen, der Du bist!

Helferlein 57 ~Wien M, 23

Hallo machiavelli,

vielen Dank, dass du dir so viel Zeit genommen hast, um mir so ausführlich zu antworten!

Das mit dem Teufelskreis ist bestimmt richtig, das habe ich mir auch schon oft überlegt und es ist wirklich unheimlich schwer, da rauszukommen. Vor allem, weil es ja nichts hilft, wenn man diesen Kreis nur einmal durchbricht, man muss den Kreis jeden Tag aufs Neue durchbrechen, so lange, bis es endlich mehr oder weniger selbstverständlich wird und das finde ich so unheimlich schwer, vor allem, weil man gerade am Anfang kaum große Fortschritte bemerkt.
Das mit dem Psychotherapeuten ist bestimmt auch richtig, dass es dann von selbst läuft, wenn man einmal den ersten Schritt getan hat, irgendwie geht es dann ja auch fast nicht mehr anders, wenn man mal im System ist und den ersten Termin fixiert hat. Aber wie du schon gesagt hast, ist gerade dieser erste Schritt so schwer. Irgendwie fühle ich mich dazu aber noch nicht so ganz bereit.

Es stimmt ebenfalls, dass man leicht einige gedankliche Fehler macht, wenn man versucht seine Ängste zu begründen. Ich treffe wirklich meist negative Voraussagen, wenn ich eben zum Beispiel mit jemandem reden soll. Es ist auch so, dass ich wirklich alles Negative auf mich beziehe, wenn irgendjemand plötzlich nicht mit mir spricht oder so.

Ich sollte meine Ängste wohl wirklich mal überdenken und immer wenn ich mich etwas nicht traue, einfach mal darüber nachdenken, was so schlimm daran ist. Wenn das nur nicht so schwer wäre. Irgendwie bleibt die Angst am Ende aber doch oft vorhanden, ich weiß auch nicht warum, aber selbst wenn ich dann ganz positiv eingestellt bin, fällt es mir trotzdem schwer mich einfach zu überwinden und zum Beispiel etwas zu sagen, auch wenn ich genau weiß, dass gar nichts Schlimmes passieren kann.

Das mit dem Verein ist auch keine schlechte Idee, aber irgendwie bin ich schon bei einem, zwar nicht ganz freiwillig, weil ich dort Zivildienst mache, aber ich finde es trotzdem ganz in Ordnung. Nur kann ich da mit den anderen auch nicht wirklich viel reden, obwohl die meisten eigentlich ganz nett sind.

Hab nochmal vielen Dank für deine nette Antwort!

Ganz liebe Grüße,
unhappy

Forums-InsiderIn 248 Graz M, 30

unhappy wrote:

-) ich bin immer total zurückgezogen, total schüchtern und habe eben überhaupt kein Selbstvertrauen
-) ich isoliere mich meistens, vor allem in Gruppe
-) ich finde mich total langweilig und rede eigentlich nie was, ich weiß auch nie was ich sagen soll
-) schön finde ich mich auch nicht
-) wenn jemand da ist, der mich gern hat, werde ich total anhänglich und nerve nur noch
-) ich habe immer total viel Angst vor allem, also zum Beispiel traue mich nicht einmal mit Leuten reden, die ich schon ewig kenne oder mich am Wochenende nicht alleine fortgehen usw.

nachdem es für alles einen grund gibt, wollen wir der sache mal an den pelz gehen:

1. die ersten beiden punkte scheinen mir das gleiche problem zu sein; warum bist du schüchtern, ziehst du dich zurück und hast kein selbstvertrauen? wirst du ständig von mitmenschen runtergemacht? setzt du dir einen zu hohen maßstab (oder ein zu großes vorbild), das du praktisch nicht erreichen kannst? nimmst du dir gegenüber alles sehr persönlich (z.b. du stellst eine frage, kriegst keine antwort und denkst, sie wollen mich nicht)? meinst du, du bist anders und kannst deshalb keine akzeptanz von deinen mitmenschen erwarten? glaubst du, du hast deinen mitmenschen gegenüber ein defizit in irgend einem bereich? oder gibt es einen anderen grund, warum du dich minderwertig fühlst?

2. sich langweilig finden und wenig reden heißt noch gar nichts.
jeder mensch, egal wer er ist, redet am meisten darüber, worüber seine gedanken kreisen. in der regel suchen sie sich mitmenschen, die die selben gedankenkreise ziehen, denn umgekehrt müßten sie sich mit dingen beschäftigen, die sie nicht interessieren (natürlich gibt es immer wieder mal ausnahmen).
deshalb gibt es das nicht, daß du nie etwas sagen könntest. dein hirn müßte nämlich dafür "ausgeschalten" sein, oder du müßtest eine äußerst monotone und anstrengende tätigkeit verrichten (tiefe meditation als tagesbeschäftigung schließe ich ebenfalls aus).

3. in ermangelung deiner bekanntschaft kann ich da weder beifplichten noch widersprechen. Wink

ABER die körperliche schönheit ist nur eine sache. die meisten menschen haben eine betäubte empfindungsgabe, deshalb nehmen sie nur rein die äußerliche schönheit wahr. es gibt aber auch noch die, ich sage mal "geistige" schönheit von innen heraus. es ist mir schon öfters passiert, daß mir frauen begegnen, die äußerlich nicht auf den ersten blick auffallen, aber in der nähe etwas spürbares ausstrahlen. das kann ich so nicht beschreiben, doch wenn mir das passiert, dann erscheint mir so eine frau plötzlich in einem anderen blickfeld. gewisse partien stechen mir in die augen, in mir habe ich eine gefühlsregung, als wenn ich mich einen schmalen laternenpfosten hochhantle und ich finde sie so faszinierend, daß meine augen jedes detail aufnehmen wollen.
ich weiß, viel hilft dir das nicht, aber schön und schön ist nie das gleiche. jeder mensch hat andere vorlieben und ein anderes schönheitsempfinden.
darüber hinaus wäre auch hier zu klären, was du an dir nicht schön findest. dem sinn nach kannst du dir hier die gleichen fragen stellen wie bei 1.

4. warum weißt du das? hast du gefragt, oder hast du gar einmal die probe aufs exempel gemacht?
und selbst wenn es so ist, kein problem. du streichelst eine katze auch nicht 24 stunden am tag, wenn ihr das gefällt und trotzdem magst du sie und freust dich schon wieder, wenn sie kommt. auch bei positiven dingen ist der mensch gefordert, maß zu halten; von sich aus, oder durch absprache. Wink

5. die sache mit der angst sich mitzuteilen ordne ich mal bei 1. ein; und das mit dem nicht alleine fortgehen am wochenende möchte ich vorerst nicht als schwäche sehen. selbst die, die sich trauen, machen das zumeist nicht, weil sie die zeit beim fortgehen gleich in gesellschaft verbringen möchten, sozusagen ohne dafür eine gewisse wartezeit in kauf nehmen zu müssen. darüber hinaus finde ich es sehr schwer, [fortsetzung folgt]

Forums-InsiderIn 248 Graz M, 30

auf diese weise den ersten anschluß zu suchen, weil du dich als verunsicherte meiner meinung nach zu beginn nur mit aneinanderreihenden erfolgen festigen kannst; und einfach so aufs gerade wohl hinauszugehen, da sind mehr mißerfolge als erfolge vorprogrammiert (doch das erst viel später).
das soll aber nicht heißen, daß du kontakten aus dem weg gehen sollst. du hast augen im kopf und eine nase zwischen ihnen, dazu zwei ohren, die den tonfall prüfen. "experimentiere" damit, was soviel heißt wie, es geht bei deinem bemühen weniger um ein ergebnis, als mehr um das einsetzen dieser instrumente (was zuerst, was vordringlich, was wie oft, usw.).

so, hier will ich mal einhalten, um deine rückmeldung abzuwarten; nicht damit du äfpel meinst und ich nur von birnen rede. Wink

Helferlein 57 ~Wien M, 23

Hallo lieber heis phronesis!

Danke, dass du mir so viel deiner Zeit schenkst!

zu 1.:
stimmt, dazu zählen wohl mehrere Punkte...
Warum ich so schüchtern bin, beruht wahrscheinlich auf einer Kombination aus mehreren Gründen, die du aufgezählt hast. Es kommt schon vor, dass ich von anderen runtergemacht werde, aber ich nehme mir das meiste auch viel zu sehr zu Herzen und fühle mich immer gleich ein bisschen schlecht, sobald mich jemand ein bisschen unfreundlich ausbessert oder so. Bestimmt setze ich mir auch oft meine Maßstäbe zu hoch, dabei orientiere ich mich aber kaum an irgendwelchen Vorbildern, sondern eher daran, was ich annehme, das ein normaler Mensch schaffen müsste. Es ist auch so, dass ich schnell alles persönlich nehme. Ich fühle mich auch anders als andere Mensch und habe oft das Gefühl, dass ich viel schlechter bin als andere.

zu 2.:
Wenn ich mit jemandem reden möchte, fällt mir einfach kein richtiges Thema ein, über das ich sprechen könnte. Ich denke die ganze Zeit nur darüber nach, was ich sagen kann und es kommt nichts.

zu 3.:
Um schön zu sein ohne wirklich schön zu sein, fehlt mir aber dieses gewisse Etwas...

Naja, ansonsten hat es wohl auch ähnliche Gründe wie bei eins, dass ich mich nicht schön finde.

zu 4.:
Ich habs einfach an mir beobachtet. Sobald ich jemanden habe, den ich besonders gern habe, möchte ich am liebsten jede Minute in seiner Nähe sein.

Keine Sorge, ich denke, wir reden schon über das gleiche Obst. ^^

Nochmal vielen Dank, für deine Hilfe!

Liebe Grüße,
unhappy

Forums-InsiderIn 248 Graz M, 30

grüß dich happy!

keine ursache; meine prioritäten sind hier im moment so gesetzt. Wink

zu 1.:
was das menschliche miteinander betrifft, so ist es weniger so, daß es eine welt ist und wir unseren platz darin einnehmen, als vielmehr so, daß jeder mensch eine eigene welt mit ihm als mittelpunkt ist und parallel daneben all die anderen welten der einzelnen menschen existieren, egal was passiert.
wenn daher ein mensch einen anderen stört, dann nicht, weil er ihn auf einen schlechteren platz der einen welt verweisen will, sondern weil er meint, seine welt, in der er mittelpunkt ist, werde von der des anderen eingeschränkt. wenn du also z.b. klein bei gibst, bist du nicht weniger wert, sondern bist nur eher bereit, deine energie fürs ausweichen als fürs voranschreiten zu verwenden (jeder muß mal ausweichen, das ist klar, aber man darf auch nicht aufs voranschreiten vergessen).
ich will einfach damit sagen, wir sind alle gleich, alle, vom top-manager bis zum sandler, und wenn einer den anderen niedermacht, dann nur, weil er es zuläßt, nicht aber, weil das die ordnung wäre!

ich glaube zu erkennen, du siehst nur eine welt, und versuchst dort in die mitte zu kommen, das ist auch der grund, warum du alles persönlich nimmst - es wäre ja nur logisch, da es dir gelten würde.
dachtest du an deine eigene welt, so könntest du fast nichts persönlich nehmen, weil deine "widersacher" ihrerseits ja immer nur an sich denken und du ihnen dabei herzlich egal bist. weil es nun tatsächlich so ist, ist das kein trick, mit dem man sich helfen müßte, sondern basis seines selbstverständnisses.

hohe maßstäbe sind gut, zu hohe können einen aber verzweifeln lassen. berücksichtige immer, du bist ein mensch - in gedanken, worten und werken fehlerhaft. das ausmärzen zu wollen ist edel, es in ordnung zu finden schwach. du mußt verstehen lernen, was "normal" heißt. es ist ein völlig relativer begriff.
ein mensch müßte es normalerweise schaffen können, in seinem leben 1000 anderen menschen etwas gutes zu tun. "normale" menschen brauchen aber nicht mal ihre fünf finger, um alle geholfenen aufzuzählen und brauchst du einmal eine zweite hand, dann hast du in diesem fall schon außergewöhnliches geleistet.
wichtig ist auch, zwischen schein und sein differenzieren zu können. fast alles ist heute schein und blicktest du hinter die kulissen, du würdest dir in den arsch beißen wofür du dich so manches mal schämst.

sich anders fühlen ist nichts schlechtes und schlechter als andere kannst du nicht sein, weil: in meiner welt ist der mensch von grund auf schlecht - ein wolf unter wölfen. er kann aber an sich arbeiten, seine schwächen beherrschen. der eine ist besser, der andere gut, er kann aber nicht schlechter sein, solange er seinen menschlichen schwächen nicht freien lauf läßt. anders gesagt, alle frischen speisen sind gut, auch wenn wir die eine mehr mögen als die andere. jene die verfault sind, bezeichnen wir als schlecht, unabhängig davon, ob die speise halb oder ganz verfault ist; schlechter gibts also in diesem fall nicht. Wink

wenn ich dir zu wirr durcheinanderrede, so sag es, oder stelle fragen, ich möchte es dann besser machen. Wink

zu 2.:
hmm, hast du meinen 2. punkt von letztens verstehen können?
du redest nämlich schon die ganze zeit mit mir über das thema traurig, einsam usw. und ich unterhalte mich richtig wunderbar mit dir. du teilst dich mir klar und verständlich mit, so daß es eine freude ist, dir zu antworten.

zu 3.:

Quote:

Um schön zu sein ohne wirklich schön zu sein, fehlt mir aber dieses gewisse Etwas...

tut mir leid, aber das wirst du nicht bestimmen können; diese schönheit liegt ganz im auge des betrachters. Wink

Quote:

Naja, ansonsten hat es wohl auch ähnliche Gründe wie bei eins, dass ich mich nicht schön finde.

finde dich selbst schön; mach dich in deinem sinn schön. nicht mehr, aber auch nicht weniger kannst du machen.

zu 4.:
les bitte auch hier
--> fortsetzung folgt <--

Forums-InsiderIn 248 Graz M, 30

nochmals den 4. punkt von letztens durch.
wenn dich jemand abweist, dann kaum für entgültig. jeder braucht eine zeit für sich selbst, die mußt du anderen schon lassen. ärgert dich jedoch das überschreiten dieser grenze, so kannst du dich selbst einbremsen - mäßigung heißt diese tugend. und wenn sie dir schwer fällt, dann frag einfach; das kostet nichts *räusper* naja, vielleicht ein klein wenig überwindung. ^^

so, ich hoffe, es hat dir auch diesmal wieder etwas weiterhelfen können. antworten werde ich diesmal frühestens montag erst können.

bis dahin ohren schön steif halten und kopf ja nicht hängen lassen! zwinkernd..

Helferlein 61 Deutschland W, 25

Hallo Unhappy,

du darfst nicht so viele schlechte Gedanken haben, denn wenn du diese hast, strahlst du das auch aus und deine Mitmenschen bemerken das. Vielleicht bist du ja etwas ganz Besonderes mit einer besonderen Persönlichkeit und viele kommen nicht damit klar!? Hast du darüber schon einmal nachgedacht?
Aber dennoch wird sich dein Problem irgendwann lösen. Solche Gedanken, wie du sie hast, wird wohl jeder von uns schon einmal erlebt haben, aber es ist wirklich so, dass du dein Unterbewusstsein durch positives Denken beeinflussen kannst- es gibt da ein ganz tolles Buch von einem Psychotherapeuten drüber, leider hab ich den Namen jetzt nicht mehr im Kopf. Auf jeden Fall geht es in diesem Buch darum sein Unterbewusstsein durch positives Denken zu beeinflussen! Bei mir hat es wirklich geholfen!
Du kannst alles schaffen wenn du es wirklich willst. Wenn du dir drei oder viermal am Tag sagst, dass du bald glücklich sein wirst und diesen Satz deinem Unterbewusstsein einhämmerst dann hast du eine gute Chance, dass es wirklich eintrifft. Am Anfang habe ich das auch nicht geglaubt, aber es funktioniert wirklich Very Happy

Wenn ich heute abend zu hause bin werde ich mal nachsehen wie das Buch heißt- vielleicht hilft es dir ja ein wenig...

Laß den Kopf nicht hängen!

Schönes Wochenende Wink

Forums-InsiderIn 248 Graz M, 30

tut mir leid, wenn ich da widerspreche, aber das halte ich für absoluten humbug!
was soll das bringen, bestimmte gedanken mit anderen gedanken zu überspielen? sollten diese unliebsamen gedanken wider erwarten eines tages wieder hervorbrechen, dann wirken sie fatal, denn sie sind immun gegen dieses "positive denken" geworden. was dann? oder sagst du dir, das wird nicht passieren?
zudem, bemerken mitmenschen diese gedanken, dann ist das nichts schlechtes: zum einen, wenden sich menschen ab, so weißt du, du kannst dich bei problemen nicht auf sie stützen. gehen sie trotzdem auf dich zu, so ist bei ihnen dir gegenüber ein interesse gegeben, das gewichtiger ist, als deine schlechten gedanken schwer wiegen.

für das selbstbewußtsein ist es unabdingbar, sich solchen gedanken direkt stellen zu können, zu lernen, wie mit ihnen umzugehen ist, sie richtig zu bewerten und sie danach weise auf die richtigen plätzchen zu verweisen.

das etwas ganz besondere an einem menschen ist fast immer seine fähigkeit, das eigene negative als etwas gegebenes zu respektieren, um ihm jenen platz in seinem leben geben zu können, der nicht schlagend wird.

eigene probleme lösen sich nicht irgendwann von selber, andere vielleicht.
und schließlich, das unterbewußtsein läßt sich wohl beeinflussen, doch es läßt sich bestimmt nichts vormachen.

ich kann nur sagen, wenn mir ein therapeut mit "positivem denken" kommt, dann hat er sich für mich disqualifiziert.

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