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Ash
neu an Bord!
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Sun, 29.Jun.03, 19:39 Ging es dir auch schon mal so? |
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Du sitzt zuhause, hörst traurige Musik, kurz vorher hast du eine Folge aus irgendeiner Serie gesehen in der es wieder mal ein Happy End gab. Du fragst dich, ob dir nicht auch irgendwann mal so eine Frau über den Weg läuft. Eine Frau, die die Welt besser aussehen lässt. Die dich immer zum lachen bringen kann, egal wie mies dein Tag war? Oder die einfach spürt, wenn etwas tierisch mies gelaufen ist?
Du hörst den Song immer und immer und immer wieder. Deine Stimmung sinkt immer mehr, du glaubst nicht wirklich daran, glaubst nicht, dass es so etwas in der Realität gibt.
Dann denkst du über deinen Job nach in dem auch alles schief läuft. Deine Chefin mobbt dich, wo sie nur kann und macht jeden Tag aufs Neue zur Qual. Du hast freitags abends schon angst, dass du montags wieder arbeiten musst. Aber du kämpfst dich durch, weil, wie sollst du sonst leben? Willst du überhaupt noch leben? Im Moment schon noch, denn das kannst du deinen Eltern nicht antun, aber irgendwann wirst du einen Punkt erreicht haben, an dem du nicht mehr weiter weißt, in dem du einfach beschließt dich von der nächsten Brücke zu stürzen oder vor den nächsten Zug zu springen. Wirst du einen Abschiedsbrief schreiben, oder wird es eine Kurzschlussreaktion sein? Wird dich überhaupt jemand vermissen? Oder sich eventuell schuldig fühlen an deinem Tod?
Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass ich mich im Moment genau so fühle und dass ich nicht weiß, wie lange ich es noch schaffe, ohne daran zu Grunde zu gehen …
Immer wieder sage ich mir: Jeder denkst schon mal darüber nach. Grübelt, worin der Sinn des Lebens bestehen könnte? Kann es dass denn sein? 40 Jahre lang arbeiten gehen um dann doch zu sterben? Warum setzten wir unserem Leben nicht einfach jetzt ein Ende? Wer hat sich dieses verrückte kleine Spiel ausgedacht, in dem wir Menschen die Marionetten sind und wenn ich wirklich den Freitod wähle, wird dann alles besser?
Traurige Grüße
Ash
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Doitall
sporadischer Gast
15
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Zu deinem Beitrag fällt mir nur eins ein:
DAS LEBEN EINES MENSCHEN IST DAS,
WAS SEINE GEDANKEN
DARAUS MACHEN
also kopf hoch! Geniesse das Leben solange du kannst!
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Florian
sporadischer Gast
17
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Hi Doitall.
Ich bin sicher dein in Großbuchstaben verfasster text ist gut gemeint und soll hilfreich sein. Allerdings zeigt sich darin ebenfalls - ohne daß ich dir das in irgendeiner weise negativ auslegen würde, keineswegs, im gegenteil - daß du nicht die geringste Ahnung hast wovon Ash schreibt. Ich auch nicht. Aber doch genug Ahnung um zu wissen, daß für viele hier "Das leben geniessen" ein großes Endziel auf einem schweren Weg ist, der nicht immer offensichtlich scheint.
Ash: Ja, ich kenne solche Tage... ziemlich gut. In einem hat doitall recht - wir alle machen uns unsere Welt zum großteils selbst, und viele Möglichkeiten Dinge zu verändern sehen wir nicht. Bei mir geht's derzeit ein bißchen bergauf, weil ich irgendwoher die Kraft nehme die Augen weit auf zu machen und dann die Wege anzutesten die sich bieten. Aber damit hab ich auch erst angefangen nachdem ich jetzt monatelang so weit unten war, innerlich, daß eh nix mehr zu verlieren schien. Hoffe es ist nicht morgen wieder vorbei mit der Aufwärtstendenz.
Die große Frage... wofür das alles, für wen eigentlich (minimum) 40 Jahre des lebens (minimum) 8h jeden Tag mit Arbeiten verbringen... keine Ahnung. Ich weiß nur daß das Leben, wie bereits erwähnt, ne menge tolle Sachen bietet auf die ich nicht verzichten will - aber das sage ich auch nur so lange, wie ich eben diese Sachen sehen und zulassen kann. Morgen abwarten. Und Übermorgen. Aber das beste draus machen, ja, was anderes bleibt kaum. (Ich halte Selbstmord nicht für ne Alternative.)
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berLily
sporadischer Gast
7
Berlin ,
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Ich hatte auch eine lange Zeit, in der ich pausenlos den ganzen Tag an Selbstmord gedacht habe, selbst beim Brötchenkaufen....
Was bin ich heute froh, es nicht getan zu haben !
Was bin ich heute froh, es nicht einmal versucht zu haben !
Aber das ging nur mit Hilfe einer Therapie und hat gedauert. Aber ich finde, es hat sich gelohnt ! Heute seh ich meine "schlechte " Zeit einfach als eine Krankheit an, da konnte ich nicht am Leben teilnehmen, weil ich krank war, so wie andere bettlägerig sind weil sie Gelbsucht haben oder sonstwas. Also was ich damit sagen will: Es geht vorbei, wenn man dran arbeitet.
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_________________ siehe, auch ich - lebe ! |
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Ash
neu an Bord!
2
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versuchen das beste aus jedem tag zu machen. Glaubt mir, das hab ich versucht...
aber es ist halt nicht leicht, wenn einem immer und immer wieder Steine in den Weg gelegt werden. Wenn die Chefin einen zur Sau macht, obwohl man genau das getan hat, was sie wollte. Nur weil der Chef das anders sieht.
Ich versuche wirklich das Beste draus zu machen. Zu denken, dass die mich alle Kreuzweise können. Aber wenn du 5.-10 Mal am tag zur Schnecke gemacht wirst und daheim nicht einmal jemand auf dich wartet, der dir sagt: Hey, scheiss was drauf. sondern du nur deine leere Wohnung vorfindest, mit den Essenresten vom Chinesen vm Tag davor, dann ist das verdammt hart. Es ist so verdammt hart, jeden Morgen aufzustehen und zu wissen, was du auch machst, oder versuchst, es wird falsch sein.
Und wenn du dichkrank meldest, dann bist du deinen Job los.
Deine Eltern wohnen 2 Stunden von dir entfernt. Nicht die Welt, aber weit genug, um zu wissen, dass sie nicht jeden Abend für dich da sein können.
Ich will meinem Leben kein Ende setzten, noch nicht. Aber ich brauche eine Art Ziel. Etwas wofür es sich lohnt zu leben. Etwas für das es sich lohnt, den ganzen Stress auf sich zu nehmen. Tag für Tag...
und im Moment seh ich einfach keins.
Noch habe ich mehr ANgst vor dem Tod, als davor zu leben. aber ich weiß nicht, wie lange noch...
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Florian
sporadischer Gast
17
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Hey Ash. So eine Beziehung kann helfen. Speziell die erste Zeit, da schwebt man in anderen Sphären, und vieles perlt so an einem Ab. Aber ich glaube du siehst die Perespektive einer Partnerschaft zu sehr als allheilmittel - hab ich auch. Mache ich immer noch bis zu einem gewissen Grad. Aber die Lösung deiner Probleme wird sich nicht in jemand anderem finden. Die liegt irgendwo in dir, sie zu finden, dazu wirst du vielleicht Hilfe brauchen. Ja, auch die Hilfe welche eine Partnerin bietet. Aber auch andere.
Fang vielleicht erstmal an zu akzeptieren daß es wirklich "du" bist der dieses Leben lebt - ich mag manchmal zu viel in die Dinge hereininterpretieren, aber
Quote: | Aber wenn du 5.-10 Mal am tag zur Schnecke gemacht wirst und daheim nicht einmal jemand auf dich wartet, der dir sagt: Hey, scheiss was drauf. sondern du nur deine leere Wohnung vorfindest, mit den Essenresten vom Chinesen vm Tag davor, dann ist das verdammt hart. |
das haut so nicht hin. Setz da erstmal, vor allem für dich selbst überall ein "ICH" ein. Und dann sieh zu was dieses Ich machen kann um genau dieser Situation zu entgehn. Wenn du schon an Selbstmord denkst, dann hast du doch alle Asse in der Hand. Du kannst nämlich vieles ändern und probieren - dich wird schon niemand mehr umbringen als es bei nem Selbstmord der Fall wäre.
Ich kenne diese Scheißsituation. Erlebe ich nach wie vor oft genug. Aber ich krabbele langsam aus meinem Loch. Krabbel halt mit...
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