männlicher Therapeut?

sporadischer Gast 8 Augsburg W, 23

Ich habe längere Zeit eine analytische Psychotherapie gemacht. Das war bereits bei einem männlichen Therapeuten. Ich hatte allerdings immer wieder Probleme mit ihm und ich konnte ihm nie wirklich vertrauen.
Deshalb hab ich mit ihm nie richtig über ein ganz bestimmtes Thema reden können. Bei diesem Thema geht es um s*xuell*n M*ssbr**ch.

Jetzt bin ich wieder auf Therapeutensuche und hab mich bereits bei einem Verhaltenstherapeuten (m) vorgestellt. Ich hab mich bei ihm sehr wohl gefühlt und hab ihm auch schon ein bisschen was über diese M*ssbr**chsthema unterhalten. Soweit war es in Ordnung.

Jetzt meine Frage, insbesonere an die Frauen des Forums:
Wart/ seid ihr bei einem männlichen Therapeuten? Wenn ja: wie redet ihr über solche heiklen Themen?

Fällt es euch schwer? Habt ihr Hemmungen?
Findet ihr es vielleicht sogar ganz normal und einfach?

Könnt ihr mir irgend welche Tips geben oder ratet ihr mir vielleicht sogar ganz davon ab? Welche Erfahrungen habt ihr gemacht?

Über Antworten wäre ich euch sehr dankbar, ich muss mich nämlich jetzt dann entscheiden, ob ich zu ihm gehen will, oder nicht Confused

Psychotherapeut 1589 Wien M

Liebe lady,

für viel wesentlicher in Bezug auf Sie als die Meinungen der anderen Forumsbesucherinnen (oder sollen diese gewissermaßen über Ihre Therapie "abstimmen"?) hielte ich zunächst einmal eigentlich die Ihre: warum haben Sie sich denn einen männlichen Therapeuten ausgesucht?

Ich denke, dass frau im Wissen dieser Gründe evt. auch 'passender' antworten könnte.

Freundliche Grüße
R.L.Fellner

Forums-Gruftie 536 BRD W, 39

Quote:

Ich hatte allerdings immer wieder Probleme mit ihm und ich konnte ihm nie wirklich vertrauen.

Hallo Lady,

hattest Du Probleme mit ihm als Therapeut, als Person oder als Mann oder mit seiner Methode?

Vielleicht findest Du über diese Frage eine Antwort?

Oder ist vielleicht das schon die Antwort?:

Quote:

Ich hab mich bei ihm sehr wohl gefühlt

Gruß
Jenny

sporadischer Gast 8 Augsburg W, 23

Quote:

warum haben Sie sich denn einen männlichen Therapeuten ausgesucht?

Ich habe von so nem Beratunsservice in Bonn merere Adressen von Therapeuten in meiner Umgebung bekommen und alles angerufen. Der eine war der einzige, der mir einen Thermin geben konnte.
So ähnlich war es damals auch bei meinem ehemaligen Therapeuten.

@ Jenny
Die Probleme hatte ich in ersten Linie mit seinen Methoden. Oft ist er wie ein Holzfäller ran gegangen und ich hab mich auch nie wirklich ernst genommen gefühlt. Ich glaube, die Tatsache, dass er ein Mann ist kam dann noch erschwerend hinzu.

Ist hier denn jemand, der solche Erfahrungen gemacht hat?
Der einem Mann erzählen sollte, was ein anderer Mann mit ihm gemacht hat.

Ich habe viele männliche Freunde und was zwischenmenschliches angeht, komme ich mit ihnen inzwischen auch viel besser klar, als das früher der Fall war.
Das war nämlich auch immer so ne Sache früher: ich war zu Anfang meiner ersten Therapie noch sehr traumatisiert und konnte mich deshalb einem Mann nur schwer öffnen (weiß nicht, ob's bei einer Frau besser gewesen wäre). Mitlerweile kann ich besser über manche Sachen reden.

Forums-Gruftie 536 BRD W, 39

Quote:

Ist hier denn jemand, der solche Erfahrungen gemacht hat?
Der einem Mann erzählen sollte, was ein anderer Mann mit ihm gemacht hat.

Hallo Lady,
mein erster Therapeut war männlich und Missbrauch (nicht in der Kindheit, sondern in der Beziehung, in der ich mich befand), war Hauptthema.
Ich hatte keine Probleme mit ihm darüber zu reden, weil ich in ihm nicht "den Mann", sondern meinen Therapeuten sah, der da ist, um mir zu helfen. Irgendwie war er für mich geschlechtslos.
Andererseits hätte mir eine Methode von ihm vielleicht nicht geholfen, wenn er eine Frau gewesen wäre. Während einer Einzelsitzung bot er mir ein "Zweier-Psychodrama" an. Er spielte meinen Freund und durch dieses Rollenspiel wurde mir klar, wieso ich diese Beziehung bis dato nicht beenden konnte. Ich konnte in diesem Rollenspiel darüber hinaus auch lernen mich zu wehren, Nein zu sagen.

Er war mit einer meiner besten Therapeuten. Und ich schaffte es, die Beziehung zu beenden.

Gruß
Jenny

sporadischer Gast 8 Augsburg W, 23

Danke Jenny Doe!

Quote:

weil ich in ihm nicht "den Mann", sondern meinen Therapeuten sah, der da ist, um mir zu helfen. Irgendwie war er für mich geschlechtslos.

Als geschlechtslos werde ich meinen Thera wohl nicht sehen können, aber vielleicht als neutralen Therapeuten.

Quote:

Ich konnte in diesem Rollenspiel darüber hinaus auch lernen mich zu wehren, Nein zu sagen.

Wow, zu so nem Rollenspiel gehört bestimmt ne Menge Mut - ich glaube, ich hätte in so einer Situation Angst bekommen.
Andererseits gehört es auch zu einem meiner Ziele, diese ewigen Ängste endlich los zu werden.

Forums-InsiderIn 160 Hessen W, 38

Hallo!

Bei mir war auch eher väterchen Zufall ausschlaggebend, dass ich nun zwei männliche Therapeuten kennenlernen durfte.
Für mich ist das Geschlecht anscheinend nicht ausschlaggebend.

Helferlein 74 Deutschland W, 31

Für mich stand definitiv fest, das ich mit einem Mann nicht darüber reden kann und so habe ich nur für diesen dunklen Fleck meiner Vergangenheit eine Frau als Therapeutin ausgesucht. Mein Therapeut hat mir sogar bei der Suche nach einer Kollegin geholfen Very Happy

Wir kommen auch gut miteinander klar, obwohl ich mit weiblichen Theras bisher immer Probleme hatte.

Wenn du über den MB reden konntest, ist das doch ein gutes Zeichen! Ich würde nicht prinzipiell sagen, man kann sowas nur mit einer Frau besprechen. Entscheidend ist das Bauchgefühl! Wenn man (so wie ich) schon weiß, das man bei einem Mann kein Wort rausbringt, hat es sicher keinen Sinn, einen männl. Thera. zu suchen Wink

Du mußt auch keine Angst haben, wegen Einzelheiten schildern! Normalerweise ist es so, das du nur soviel erzählst, wie du möchtest und wenn wirklich eine Frage kommt, die dir unangenehm ist, dann sagst du dem Thera, das du da nicht drüber sprechen möchtest! Er versteht das dann schon Very Happy

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