Frau verabscheut Sex

sporadischer Gast 12 Leipzig M, 25

Hallo!
Ich bin seit über einem Jahr mit meiner Freundin zusammen und wir haben uns auch verlobt. Ich liebe sie über alles und möchte mit ihr den Rest meines Lebens verbringen. Jedoch das vergangene Wochenende haben wir beide fast nur heulend verbracht.
Wir führen leider eine (richtige) Fernbeziehung - sie ist in Japan, ich in Deutschalnd - , bei der wir hauptsächlich über Video-chats kommunizieren. Am Beginn unserer Beziehung hatten wir viel und verdammt guten Sex. Später hatte sie leider viel Stress durch die Arbeit und der Sex beschränkte sich auf einmal oder so, wenn wir uns sahen.
Vor einem Monat eröffnete sie mir, dass ihr in Wahrheit Sex eigentlich keinen Spaß mache. Wenn es denn sein müsse, dann möchte sie nicht mehr als "Standard-Beischlaf". Seit diesem Gespräch war sie im Chat etwas distanziert.
Seit Freitag bin ich wieder in Japan bei ihr und sie war irgendwie komisch, meinte sie brächte nach dem langen Nicht-Sehen etwas Zeit, um sich an mich wieder zu gewöhnen. Das fand ich schade, habs aber akzeptiert. Nachdem wir uns einen sehr romantischen Film angeschaut hatten, war sie besonders abweisend und ich wollte wissen, was wirklich los sei. Da eröffnete sie mir, dass ihr Sex nicht nur keinen Spaß mache, sondern sie ihn abstoßend findet. Das sei nicht explizit mit mir so, sondern schon immer. Dass am Anfang sie vieles vorgetäuscht hätte. French Kisses mag sie auch nicht - die sowie Sex würden den Austausch von Körperflüssigkeiten bedeuten, was sie total ekelig findet. Sie wünscht sich uns als "sexless couple" - allerhöchstens mal zum Kindermachen.
Da war ich schon geschockt. Dass sie Sex so abstoßend findet. Ich mag es eigtl. sehr sie zu verwöhnen - nicht nur im Bett, aber auch da.
Naja, nach diesem Gespräch bis morgens um 4 taute sie auf und war viel gelöster. Wir haben viel gekuschelt und sie meinte auch, vielleicht geht sie mal zu nem Counceling.
Gestern jedoch war wir beide nach einer von ihr organisierten Party sehr betrunken - sie mehr als ich. Auf dem Nachhauseweg begann sie wieder über das Sex-Problem zu reden. Sie sagte, sie wünscht sich, dass ich glücklich sei, und wisse, dass ich das mit ihr nie könnte, weil sie keinen Sex haben will. Ich habe so etwas weder gesagt noch gedacht! Sollte ich jemanden treffen, die meinen Vorstellungen von Romantik (mag sie auch nicht - Familie ist mehr wie business) und Sex eher entspricht, dann wäre sie glücklich, würde ich mit dieser Frau glücklich werden. Nur zur Hochzeit würde sie nicht kommen wollen. Das hätte sie sich in den letzten Wochen so überlegt.
Ich bin total durch den Wind! Sie ist es, die ich liebe (und "leider" auch begehre)! Als wir wieder zu Hause waren, hat sie sehr, sehr viel gegessen und ist fast vor dem TV eingeschlafen. Aber sie wollte neben mir im gleichen Bett schlafen (was sie sonst wegen ihrer Hüfte vermeidet) und war sehr freigiebig mit (nicht-zungen-)Küssen.
Ich weiß nun echt nicht wie ich damit umgehen soll. Ich würde mich schon freuen, ab und zu mal Sex mit ihr zu haben - aber nicht nur zur Kinderproduktion in 4 Jahren oder so - , und ich will sie auf keinen Fall verlassen/von ihr verlassen werden. Aber das ganze belastet sie und mich schon sehr. Ich möchte auch, dass sie glücklich ist, und zwar nicht nach ihrer Variante a la ich bin glücklich mit einer anderen, sie ist glücklich, weil ich glücklich bin.
Was soll ich tun? Kann ich was tun? Hat jemand Ideen? Vielen Dank für jede Hilfe!

Forums-InsiderIn 436 Hamburg M, 29

Hallo dannasan!

Also für mich ist es ein massiver Vertrauensmißbruch erst einem etwas vorzuspielen, dann erst nach einem Jahr damit herauszurücken, um sich schließlich um 180 Grad zu drehen. Vor allem wußte sie ja es schon lange vor der Sache mit dir.

Deswegen sehe ich sie auch in "Bringschuld". Es ist doch ihre Verantwortung, unabhängig von dir, sich um ihre "geistige Gesundheit" zu kümmern. Ich weiß nicht welches Trauma sie erlitten hat oder wo ihre Probleme sind, daß kritisiere ich auch nicht. Aber sie muß sich darum kümmern, genauso wie wenn man mit einem gebrochenen Bein zum Arzt geht.

"Sie meinte auch, vielleicht geht sie mal zu nem Counceling" - das ist doch keine Einstellung. Genauso könnte sie sagen "vielleicht gehe ich mal zum Zahnarzt" wenn ihr schon die Zähne ausfallen. Sowas ist dringendst überfällig, und sie hat nichtmal ein Bewußtsein dafür!

Sie mutet Dir verdammt viel zu, ohne selbst eine Gegenleistung erbringen zu wollen! Das finde ich schon verdammt frech. Oder es ist ein Zeichen, daß es ihr an Reife fehlt. In einem solchen Alter sollte man erwarten können, daß sie ihre Probleme bennen kann, die Ursachen auf den Tisch legt, und man sich entsprechende Schritte überlegt.

Aber was sie macht ist Fluchtverhalten, sie steckt den Kopf in den Sand. Wie soll man mit solch einer Persönlichkeit eine Ehe eingehen können. Ich würde da jetzt sehr konsequent vorgehen. Du bist ihr Partner und nicht ihr Therapeut! Überlege Dir, wie das weitergehen soll. Wenn sie es jetzt nicht langsam in den Griff kriegt wird das ganze katastrophal enden. Nur gut, daß sie es dir noch vor der Ehe gesagt hat.

Mach was!

Beste Wünsche
BDN

sporadischer Gast 24 Deutschland M, 38

Es gibt Menschen, die asexuell sind, in dem Fall kann man da nichts machen und auch Vorwürfe führen zu nichts. Es bliebe dann nur die Möglichkeit einer platonischen, unkörperlichen Beziehung oder Freundschaft.

Was mich irritiert, sind die etwas widersprüchlichen Aussagen der Frau - erst hat sie nur etwas gegen langweiligen Standardsex - das könnte jeder verstehen, denke ich - dann hört es sich so an, als verspüre sie gar keine Libido. Eine der Aussagen war falsch, da sie sich widersprechen.

Forums-InsiderIn 363 Deutschland M, 41

Tag Dannasan,

welche Hüftprobleme hielten sie denn bislang davon ab, mit Dir gemeinsam in einem Bett zu liegen? Und trotz dieser „Hüftprobleme“ ging das gemeinsam in einem Bett liegen dann doch?

Deine Partnerin schmiert Dich von vorne bis hinten an. Ich würde alles was sie sagt in Zweifel ziehen. Auch und vor allem ihr Gerede von wegen „mag kein Sex“ und so. Es stimmt doch von vorne bis hinten nix, was sie so von sich gibt.

Hatte sie mal übelste Erfahrungen mit schwerem Vertrauensbruch und/oder Misshandlung gemacht?

Ich sehe 2 Möglichkeiten:

a) Deine Freundin hat Dich mit einem anderen betrogen. Das bescherte ihr ein schlechtes Gewissen sowie Ekel vor sich selbst – auch bzw. insbes. in sexueller Hinsicht.

b) Deiner Freundin geht die Klammer. Sie hat neurotische Bindungsängste und die kochen langsam aber sicher hoch.

Es könnte auch beides zutreffen.

Heiliger Jesus, hast Du Dir da eine geangelt!

Sie sollte sich langsam warmlaufen, um dann im Spurt in die nächste Therapie zu gelangen.

Cheers

Jetlag

[nicht mehr wegzudenken] 1277 München M, 24

In meinen Augen hat sie klar mit dir Schluss gemacht, und das auch noch ziemlich hässlich.

Bring mal ein wenig Distanz zwischen euch und schau dir an, was du wirklich hast - das ist nämlich ein recht trauriges Bild.

Helferlein 145 Heidelberg M, 39

Diese Frau führt dich am Nasenring durch´s Dorf.....

Sie hofft dich loszuwerden durch ihr Geständnis, Sex & Co. abstoßend zu finden, auf dass du von selbst Leine ziehst, weil sie es selber nicht über die Lippen kriegt. Wenn sie dir schon quasi die Freigabe erteilt für eine andere Frau, mit der du mehr Sex haben könntest.... Geht´s noch deutlicher? Oder auf welches noch deutlichere Signal von ihr wartest du eigentlich noch? Demnächst findet sie Männernasen schrecklich (was natürlich mit dir nichts zu tun hat, nein nein), oder sie ekelt sich, wenn sie dir die Hand gibt oder sonstwas blödes.

Mach Schluß mit dem Weib. Das ist das einzige, was ich dir raten kann. Umpolen wirst du sie nie mehr, und willst du ein Leben lang einer Frau nachlaufen, die dich abstoßend findet? Eben.

In diesem Sinne,
Observator

sporadischer Gast 19 Niedersachsen W, 30

Hallo dannasan,

Was mich etwas zum Nachdenken gebracht hat ist, dass sie sehr sehr viel gegessen hat als ihr von der Party nach Hause gekommen seid. Warum hat sie so viel gegessen?
Um Ihre Leere Füllen? Um ihre Unzufriedenheit wegzuschieben?
Auch das sie dir quasi vorschlägt, ja sogar für dich „plant“ das du eine andere nehmen sollst die deinen sexuellen Vorstellungen entspricht, die du dann auch gleich heiraten kannst?
Mir scheint dass sie sehr unzufrieden mit sich selbst zu sein scheint. Ihre Art dir gegenüber finde ich nicht ok!
Ihr kann nicht von heute auf morgen bewusst werden das ihr Sex doch keinen Spaß mehr macht und ihn nur noch zum Kindermachen haben will?

Vielleicht ist ihr wirklich etwas „blödes“ passiert, ich denke da an Sex zu dem sie gezwungen worden ist. Dass sie fremdgegangen ist das glaube ich absolut nicht.

Ich würde versuchen ein ehrliches Gespräch mit ihr zu führen. Mach ihr klar wie du dich mit ihren Äußerungen fühlst und sie dich mit dem gesagten nicht einfach abschieben kann.

Viele Grüße
Schoki

Helferlein 125 das nordische Flachland M, 32

Aber ist das nicht trotzdem ein reichlich merkwürdiges und widersprüchliches Verhalten?
Diese Frau hat ja zunächst mit ihm offenbar reichlich Sex gehabt, da war von einer Störung od. ähnl. noch nichts zu bemerken.
Und nun auf einmal, aus heiterem Himmel, eröffent sie, daß sie Sex grundsätzlich ablehne?
Es könnte natürlich tatsächlich so sein, wobei mich dann allerdings irritieren würde, weshalb sie denn so lange so überzeugend die Freude am Sex vorgespielt hat?
Oder aber es ist vielleicht nur eine Methode ihrerseits, ihn zu einer Trennung zu bewegen?

sporadischer Gast 12 Leipzig M, 25

Entschuldigt bitte, dass ich mich erst jetzt wieder zu Wort melde. Ich war davon ausgegangen, bei jeder Antwort eine Mail zu bekommen, und habe eben festgestellt, dass ja doch einige geantwortet haben. Danke!

Zu der Angelegenheit mit dem Standardsex (Thomas X): Sie war nicht mit langweiligem Standardsex unzufrieden, sie sagte, sie wolle nicht mehr als das! Petting, Vorspiel, etc. - all das wollte sie nicht. Ihr wär ein schnelles Rein-Raus lieber! Ich hatte das zuerst als Quickie-vorliebe gemissdeutet...

Zu den Hüften: Sie hat ne verkrümmte Wirbelsäule (wie ich auch nebenbei) und braucht daher viel Platz zum Schlafen, um nach Belieben die Position wechseln zu können. Das mit dem Schlafen kam auch erst später so richtig raus. Dadurch schlafen wir schon länger getrennt (wenn wir uns denn mal sehen). Als sie dann plötzlich neben mir schlafen wollte, war ich überrascht.

Unzufriedenheit: Oh ja. Unzufrieden mit sich selbst ist sie leider sehr - obwohl ich immer wieder dagegen anzugehen versuche. Mehr als zeigen und sagen, dass sie ein wertvoller Mensch ist, kann ich auch nicht. Ihr ging es besonders schlecht als sie eine Weile in Amerika war, da habe ich Stunden damit zugebracht, sie wieder aufzubauen. Sie ist sehr unsicher mit Fremden, auch anderen Japanern. Daher wundert es mich, dass sie eigtl. so frei mit mir reden kann/wir uns eigtl. gut verstehen.

Wo wir beim Thema Essen wären. Dieser Fressanfall - bei all dem Gerede über zu dicke Oberschenkel, die NICHT dick sind nebenbei - lief mir gar nicht rein. Sie sprach davon, dass sie so überlebe - ohne genauer darauf einzugehen. Später in der Nacht hat sie einiges wirres Zeug gesagt, aber sie war auch derbe betrunken.

Ich mag zwar nicht ihr Therapeut sein, aber ich liebe sie und würde es nicht fertig bringen, sie zu verlassen - außer ich hätte Beweise für ihre Untreue, vielleicht auch dann nicht (wobei ich es mir echt nicht vorstellen kann). Ich muss da wohl mal den Mut zusammen nehmen und sie zu nem Therapeuten schleifen - was ihrem Selbstwertgefühl wahrscheinlich weniger gut täte... Oh, mann. Ich weiß echt nicht...

Mein Ding ist auch, dass mir ihre Vorstellung von Ehe gar nicht reinlaufen will. Sie sagte, die romantische/verliebte Phase sei vorbei (und sie sagte auch, dass nur diese neue, heiß brennende Liebe ihren Sexekel überwinden kann) und ab jetzt bzw. in der Ehe herrscht "Realität" (Alltag?). Dass ihre Eltern so denken, von Ehefrau + Ehemann = Team (sie kümmert sich um Kinder/Haushalt, er ums Geld) mit getrennten Lebensbereichen, die allerhöchsten als "Familie" zusammenkommen, damit hatte ich gerechnet. Aber dass sie das auch so sieht... Dass es für sie mehr "Pflicht" als Freude war, ein bisschen romantisches Dinner über Videochat zu machen, bei unserem Einjährigen, hab ich auch schwer geschluckt. Plicht, weil sie weiß, dass es mir Freude gemacht hat.
Ich persönlich habe keine Lust auf so eine typisch japanische Ehe, wo die Frau nach der Geburt der Kinder (bei uns dann wohl schon früher) entsexualisiert wird, und der Mann sich außerehelich Lust holt. Naja, zumindest bekäme ich hier ein blühendes Angebot an Prostitution geliefert...

Hmm, wohl doch alles recht erbärmlich, wie Sparkle meinte...
Dass sie mich zu einer Trennung bewegen wollte, dass sie fliehen will, kann ich mir gut vorstellen... Sie sprach von zwei anderen Partnern, die (wohl wegen ihren Sexvorstellungen??) mit ihr Schluss gemacht haben.
Zur Zeit gehen alle körperlichen Annäherungsversuche von mir aus, sie ist wieder so ähnlich abweisend wie vor dem Ausbruch Montag abend.

Da irgendwie ihr alle meint, entweder Therapie oder Schluss, habe ich wohl kaum groß andere Optionen. Denn belasten tut das schon. Heute traf ich eine (nicht näher bekannte) alte Kollegin von der Uni hier, die meinte, wie glücklich wir beide doch sein müssten, wo wir Zeit zusammen verbringen können. Da zu lächeln un zu bejahen, tut weh.

Vielen Dank für eure Hilfe bisher!

Helferlein 48 Schleswig Holstein (D) W, 21

Hallo Dannasan,

das ist wirklich eine schwierige Geschichte. Was mir jetzt gerade ins Auge gefallen ist, ist Dein Verweis auf die "typisch japanische Ehe".

Wenn sich dieses Problem nämlich tatsächlich aus der kulturellen Prägung Deiner Freundin ableiten lässt, dann glaube ich nicht, dass die Antworten hier ausreichend sind - da es wohl den meisten an Wissen über die japanische Kultur mangelt (geht mir zumindest so).

Gehst Du davon aus, dass sich ihre Ablehnung von Sexualität hauptsächlich durch die Erziehung/das Vorbild ihrer Eltern/kulturelle Prägung entwickelt hat?

Kannst Du ausschließen, dass sie missbraucht oder vergewaltigt wurde?

Nimmst Du (so, wie Du sie kennst) ihre Aussage als ein "Schluss machen" wahr?

Ich denke, dass Du sozusagen der Experte für Deine Freundin und ihre (Eure?) Kultur bist und dass Du einige Fragen daher nur selbst beantworten kannst.
Eine Therapie ist sicher eine gute Idee, aber ich fürchte, dass Du sie dazu nicht zwingen kannst und den Versuch eher negativ aufnehmen würde.
Kannst Du vielleicht ganz offen mit ihr reden? Sie fragen, woher genau ihre Ablehnung von Sexualität kommt? Ob sie tatsächlich asexuell ist oder ob sie der Meinung ist, dass Partnerschaft so besser funktioniert etc?

Vielleicht kannst Du im Rahmen so eines Gespräches eine Paarberatung vorschlagen - also nicht "Du musst zur Therapie" sondern "Ich würde mich freuen, wenn wir das Ganze mal mit einem fachkundigen Berater besprechen könnten, weil es uns beide belastet". ?

liebe Grüße und alles Gute!!!

absurde.idee

sporadischer Gast 12 Leipzig M, 25

Vielen Dank, absurde.idee!

Ich habe bisher zweimal (vergeblich) durch Nachfrage versucht, die Ursache für ihren Ekel herauszufinden, und kann daher weder verneinen noch bejahen, ob sie missbraucht oder vergewaltigt wurde. Ersteres kann ich, wie ich ihre Familie kennengelernt habe, eher ausschließen.

Wenn ihre Einstellung "anerzogen" ist, dann wohl eher aus der Familie, denke ich, denn kulturell. Diese "typische japanische Familie" gehört in die 1990er Jahre. Bei Umfragen in den letzten Jahren antworten die meisten, 80+% aus Liebe geheiratet zu haben, also dass es keine arrangierte Ehe war. Ende der 90er waren es noch über 65% der Frauen, denen bei einer Ehe die finanzielle Stabilität am wichtigsten war. Aktuellere Zahlen kenne ich nicht. Aus meinem Bekannten- und Freundeskreis hier, insbesondere unter den Japanerinnen, die im Ausland waren, hält es sich die Waage zwischen denen, die Ehe nur aus Stabilitätsgründen/gesells. Druck eingehen wollen (bzw. gar nicht heiraten wollen, und selber arbeiten wollen), und denen, die sich eine romantische Ehe inkl. sexueller Erfüllung wünschen. Bei den Männern weiß ich das nicht. (Wir wollen in der Ehe beide arbeiten, bzw. beide wenn möglich Babypausen machen).

Bei ihrer Familie ist es so, dass Arbeit (Familienunternehmen) und Familie oft zusammenfallen. Das ist also schwierig zu trennen. Den genauen Zusammenhang kenne ich nicht, aber ihre Mutter hat im Laufe der Ehe stark zugenommen, was ihren Vater davon abhält sie zu begehren (obwohl ihre Mutter wohl gerne Sex hätte). Daher kanalisiert ihre Mutter den Sextrieb wohl mit noch mehr Essen. Ihr Vater geht aber - soweit sie weiß - nicht fremd.

Hat ihr Fressanfall was damit zu tun?

Sie sagt, sie könne/wolle sich keine romantische Ehe vorstellen, und will sie wohl auch nicht. Ich hab von meinen Eltern ein ziemlich gut funktionierende Ehe vorgelebt bekommen, inkl. gemeinsamer Unternehmnungen, gemeinsamen Freundeskreis, und Sex bis ins Alter.

Als ich mit meiner Freundin über Verlobung, Heirat, Ehe und gemeinsamen Altwerden sprach, hatte ich auch bei ihren Aussagen nicht den Eindruck, dass es sich hier um eine Art Geschäftsbeziehung handeln soll. Dass sie mit Romantik und Sex nicht viel/gar nichts am Hut hat, kam erst so vor 1-2 Monaten zu Tage.

Will sie Schluss machen? Weiß ich leider echt nicht. Sie meinte bei ihrem "Ausbruch" wir hätten uns zu früh verlobt, ihre Freundinnen meinten, normalerweise wartet man drei Jahre. Ich frage, mich ob ihr da irgendwer plötzlich die Sache madig gemacht hat.
Ich habe gesagt, dass ich sie nicht so einfach verlassen werde und es nochmal probieren möchte. Damit war sie einverstanden. Seitdem ist sie aber, wie oben gesagt, wieder recht abweisend/unternimmt selbst keine Annäherungsversuche.

Danke nochmal! Ich werde mich mal hier nach Paartherapie umgucken (hoffentlich keine, die eine Ehe auch nur als business sieht...). Und mir Gedanken machen, wie/wann ich darüber mit ihr sprechen kann.

Forums-InsiderIn 363 Deutschland M, 41

Hallo dannasan,

Quote:

Zu den Hüften: Sie hat ne verkrümmte Wirbelsäule (wie ich auch nebenbei) und braucht daher viel Platz zum Schlafen, um nach Belieben die Position wechseln zu können. Das mit dem Schlafen kam auch erst später so richtig raus. Dadurch schlafen wir schon länger getrennt (wenn wir uns denn mal sehen). Als sie dann plötzlich neben mir schlafen wollte, war ich überrascht.

Ich glaube nicht, dass es an der verkrümmten Wirbelsäule liegt. Sie hat ein Problem mit Nähe. Das ist alles. Und da sie sich den tatsächlichen Dingen nicht stellen möchte, wird eben eine „Begründung“ erfunden, die plausibel erscheint. Das nennt man übrigens „Rationalisieren“.

Quote:

Unzufriedenheit: Oh ja. Unzufrieden mit sich selbst ist sie leider sehr - obwohl ich immer wieder dagegen anzugehen versuche.

Sie wird nicht mal verstehen, dass Du sie überhaupt magst. Sie hat horrende Probleme mit sich und der Welt und vor allem in Folge mit Beziehungen im Allgemeinen. Ich erachte sie bis auf weiteres als beziehungsunfähig.

Quote:

Wo wir beim Thema Essen wären. Dieser Fressanfall - bei all dem Gerede über zu dicke Oberschenkel, die NICHT dick sind nebenbei - lief mir gar nicht rein. Sie sprach davon, dass sie so überlebe

Hört sich so an, als wäre das so was wie Bulimie? Würde auch ganz gut ins Bild passen.

Quote:

Sie sagte, die romantische/verliebte Phase sei vorbei (und sie sagte auch, dass nur diese neue, heiß brennende Liebe ihren Sexekel überwinden kann) und ab jetzt bzw. in der Ehe herrscht "Realität" (Alltag?).

Das sind unsinnige Rationalisierungen. Sie versucht die Ergebnisse ihrer Neurose mit scheinbar plausiblen „Argumenten“ zu rechtfertigen. Sie hat ein Problem mit Nähe und daher denkt sie sich etwas aus, um nach Möglichkeit keine Nähe zuzulassen (oder wenn, dann nur betrunken o.ä.)

Quote:

Dass ihre Eltern so denken, von Ehefrau + Ehemann = Team (sie kümmert sich um Kinder/Haushalt, er ums Geld) mit getrennten Lebensbereichen, die allerhöchsten als "Familie" zusammenkommen, damit hatte ich gerechnet.

Na, wenn ihre Eltern so denken, dann hätte ich damit gerechnet, dass sie auch so denkt.

Quote:

Ich mag zwar nicht ihr Therapeut sein

Kannst Du auch nicht, denn Du wärst der schlechteste Therapeut der Welt. So ist es nun mal mit Partnerinnen und Partnern in „Therapeuten-Rolle“.

Cheers

Jetlag

Forums-InsiderIn 157 Germany W, 28

Hallo Dannasan,

vorweg: ist das ein japanischer Nick, den du da gewählt hast? nixweiss

Verrate uns doch bitte, was er bedeutet, mich würde das sehr interessieren Wink

Die Geschichte deiner Freundin hat mich wirklich fasziniert, und zwar nicht nur, weil ich selbst einige Jahre in Asien gelebt habe. "Fasziniert" wäre vielleicht der falsche Ausdruck, sagen wir, sie hat mein Interesse geweckt.

Quote:

Diese "typische japanische Familie" gehört in die 1990er Jahre.

IHRE Eltern stammen allerdings nicht aus den 1990er Jahren! Sie ist also noch nach eben diesem "traditionellen " Familienbild erzogen worden -wie du ja bereits selbst anklingen lassen hast...
Deine Freundin befindet sich in einem inneren Konflikt, nämlich einem Konflikt zwischen "Tradition" und "Moderne". Sie hat ihren Platz als FRAU hier noch nicht gefunden und windet sich im übrigen, diesen Platz überhaupt einzunehmen oder zu finden...
Sie scheint angst vor einer Wahl zu haben, die sie entweder in die "Moderne" oder ins "Anachronistische" drängt. (Und das hieße womöglich gleichzeitig: zu einem"Streit" mit der Familie!)

Dass eine (japanische) Frau nach der Hochzeit "entsexualisiert" ist, wage ich zu bezweifeln- das nur als kleine Randbemerkung..Auch (japanische) Frauen haben nach einer Ehe noch ein Sexual und
(!) Liebesleben..vielleicht ja sogar auch in Form einer "Affäre" oder eines "Seitensprungs"? Wer weiß... Wink

Es ist aber ganz sicher so- und da hast du natürlich vollkommen recht- dass Japan ein sehr ausgeprägtes patriarchales System hat, und das ja leider immer noch. (Übrigens als kleine Fußnote: laut einer Studie liegt Japan in puncto "patriarchalisches System" in den INDUSTRIENATIONEN auf Rang 1 gefolgt von DEUTSCHLAND (auf Rang 2!!!)

Quote:

Den genauen Zusammenhang kenne ich nicht, aber ihre Mutter hat im Laufe der Ehe stark zugenommen, was ihren Vater davon abhält sie zu begehren (obwohl ihre Mutter wohl gerne Sex hätte). Daher kanalisiert ihre Mutter den Sextrieb wohl mit noch mehr Essen.

Aha! Und hier schließt sich doch der Kreis, findest du nicht?

Deine Freundin versucht das, was ihrer Mutter passiert ist ,zu wiederholen!
Höchst wahrscheinlich hat man auch ihr diesen Unsinn von weiblicher Unzulänglichkeit und mangelnder sexueller Attraktivität nach einer Ehe erzählt.
Diesen "Schmarren" wollte/will die Mutter WAHR machen, indem sie sich unattraktiv macht!

UND: diesen "Schmarren" will deine Freundin jetzt ebenso WAHR machen!

Wirklich schade...

Ich wünsche deiner Freundin, dass sie sich selbst findet...und ich wünsche deiner Freundin, dass sie auch den Mut dazu hat!

Es grüßt dich, L.

Forums-Gruftie 944 BRD W, 24

Ich verfolge diesen Thread und komme aus dem Kopfschütteln nicht heraus. Noch nie habe ich solch eine geballte Sammlung von "Faktenwissen" über einen Menschen gesehen, dessen ein oder anderes Verhalten hier nur spärlich durch einen Dritten skizziert wurde. Der helle Wahnsinn, welchen Scharfblick und gar übersinnliches Talent hier manche an den Tag legen.

Ich bin gespannt, welche "Theorien" wohl noch folgen werden. Lese neugierig, amüsiert und gleichermaßen erschrocken weiter hier mit Wink

.

Forums-InsiderIn 157 Germany W, 28

Liebe Thorn,

Dannasan ist mit einem Problem, mit seinem ganz spezifischen und persölichen Problem an dieses Forum getreten. Dass NIEMAND von uns den "Stein der Weisen" gefunden hat braucht, so denke ich, nicht noch gesagt werden! Das gilt übrigens für sämtliche Threads hier! JEDER EINZELNE hat dennoch das Recht, seine Meinung, Intuition oder was auch immer- kundzutun!
ICH bin auch nicht immer einverstanden mit dem, was hier geschrieben wird. Ich honnoriere dieses Geschriebene dennoch als konträre und meinetwegen auch manchmal provokative Gegenperspektive...

Lieb grüßt, L.

Psychotherapie-Forum (Archiv 2002-2007)

Forum:

Mehr über PT:

Frau verabscheut Sex