Author |
Message |
~Mia~
Helferlein
85
deutschland W, 26
|
Thu, 17.Aug.06, 19:38 Wie schriftlich mit Therapeut kommunizieren? |
|
Mir fällt es sehr schwer, mit meinem Therapeuten zu sprechen, auch über ganz banale und alltägliche Dinge. Oft krieg ich nicht mal einen Ton raus. Deshalb wollte ich ihm jetzt einiges aufschreiben. Ich wollte euch fragen, wie ihr das macht? Schreibt ihr wie im Tagebuch oder eher als Brief? Wenn eher als Brief, wie redet ihr ihn / sie dann an? Und wie lasst ihr ihm den Brief zukommen? Vor einer Stunde per Post schicken, damit er ihn schon gelesen hat? Am Anfang der Stunde geben oder am Ende? Irgendwie kommentieren bei der Übergabe? Ich finde das alles so schwer.... Danke für eure Antworten!
|
|
|
|
|
Werbung |
|
Polarsternin
Forums-InsiderIn
185
Hamburg W, 35
|
Thu, 17.Aug.06, 20:33 Re: Wie schriftlich mit Therapeut kommunizieren? |
|
Hi Mia,
ich habe ähnliche Probleme. Mache gerade meine vierte Therapie. in den ertsen drei Therapien habe ich mehr Briefe geschrieben, als in den Stunden mit den TherapeutInnen gesprochen:
Die Reaktion: Sie werden für das Briefelesen nicht bezahlt.
Ich hatte jede Menge Ärger deswegen. In meiner jetzigen Therapie habe ich überhaupt gar kein Bedürfnis mehr, zu schreiben. Denn, ich hatte damals in den Briefen vieles erklärt, zum besseren Verständnis aber die Therap. haben mich dadruch auch nciht besser verstanden. Und darin lag bei mir die große Enttäuschung. Die viele Mühe, die ich mir mit dem Schreiben gegeben habe, war für die Luft. Und nun muß ich auch nciht mehr schreiben. Habe nun einen Therapeuten, von dem ich mich verstanden fühle. Habe zwar noch immer das Gefühl, mich in der Stunde verkriechen zu müssen. Aber er hilft mir, mich zu öffnen.
Am besten, du besprichst das mit deinem Ther. dass du lieber schreiben würdest. Warte seine Reaktion ab.
Liebe Grüße, Polarsternin
|
_________________ "Wenn dir die Liebe winkt, so folge ihr". (K. Gibran) |
|
|
|
Karola
Forums-InsiderIn
354
Deutschland W, 33
|
Thu, 17.Aug.06, 21:15 Re: Wie schriftlich mit Therapeut kommunizieren? |
|
Hallo Mia,
Polarsternin hat recht, die meisten Theras lesen Briefe nicht, weil das in den Bereich ihrer Freizeit fällt. Was vielleicht gehen würde ist, dass Du den Brief in die Stunde mitbringst und der Therapeut es dann während der Stunde liest. Aber dann könntest Du meines Erachtens auch gleich selbst drüber reden, das ist in jedem Fall besser.
Ich würde den Thera auch nochmal drauf ansprechen, dass Du lieber schreiben würdest. Vielleicht sind viele Dinge auch einfach noch nicht reif.
Karola
|
|
|
|
|
~Mia~
Helferlein
85
deutschland W, 26
|
Thu, 17.Aug.06, 22:19 Re: Wie schriftlich mit Therapeut kommunizieren? |
|
oh. irgendwie hab ich damit gar nicht gerechnet und bin grad etwas geschockt. aber ich bin froh, dass ihr das geschrieben habt, sonst hätte ich mich wohl voll blamiert.
trotzdem, ich bin total unfähig zu sprechen, wahrscheinlich hat eine therapie in meinem fall dann auch eh keinen sinn.
|
|
|
|
|
Werbung |
|
Stöpsel2
Forums-Gruftie
917
Deutschland W, 35
|
Thu, 17.Aug.06, 22:37 Re: Wie schriftlich mit Therapeut kommunizieren? |
|
Hallo Mia,
es ist alles ok, wie es für Dich hilfreich ist.
Also ob eher so Tagebuchmäßig oder als Brief, wo Du den Therapeuten ansprichst.
Ich schreib oft Mails. Und rede quasi mit der imaginären Therapeutin. So wie wenn ich in der Stunde wäre und einen Monolog führe. Aber viellecith brauchst Du das für Dich anders, ich bin sicher kein Maßstab.
Ich schick die Mails meist vorher, meist liest sie diese auch vorher (je nachdem, wie lange vorher ich die Mail schicke). Manchmal hat sie es aber auch nicht, daher bring ich die Mail meist in ausgedruckter Form mit, weil ich mich ja mit ihr unterhalten will über das was drin steht. Und wenn es ihr zuviel würde mit den Mails, müßte sie es ja nicht lesen und kann es auf Kosten der Stunde darin machen.
Und wann Du einen Brief überreichst oder ob Du etwas dazu sagst, würd ich davon abhängig machen, um was es Dir geht. Wenn es etwas ist, worüber Du gerne sprechen möchtest, was auch nicht so kompliziert ist für Dich und den Therapeuten, würd ich es zu Anfang machen. Wenn es was eher kompliziertes ist, wo Du denkst, es ist sicher sinnvoll, daß der Therapeut es erstmal sacken lassen kann bzw. wenn es etwas ist, was Dir eher peinlich ist und wo Du Dich vielleicht erstmal an den Gedanken gewöhnen mußt, daß der Therapeut das peinliche nun kennt, bevor Du mit ihm drüber sprechen kannst, würde ich ihm das eher zum Ende der Stunde geben. Wenn es Dir aber so peinlich ist, daß Du nicht mehr zur Ruhe kommst, weil Du Dich die ganze Zeit fragst, wie der Therapeut nun wohl von Dir denkt, paßt es vielleicht besser, wenn Du ihm den Brief so gibst, daß er inhaltlich noch was dazu sagen kann.
Na ja, das sind so meine Gedanken dazu. Mußt Du selbst für Dich rausfinden, wie es am besten ist...
|
Last edited by Stöpsel2 on Thu, 17.Aug.06, 23:38; edited 1 time in total |
|
|
|
Stöpsel2
Forums-Gruftie
917
Deutschland W, 35
|
Thu, 17.Aug.06, 22:43 Re: Wie schriftlich mit Therapeut kommunizieren? |
|
Hallo,
@Polarsternin:
Quote: | Die Reaktion: Sie werden für das Briefelesen nicht bezahlt. |
Das finde ich ganz schön unverschämt. Alles, was Dir weiterhilft, sollte ok sein und wenn es eben Briefeschreiben ist. Wenn sie ein Problem mit der Zeit haben, hätten sie es ja in Deiner Stunde lesen können.
Quote: | Ich hatte jede Menge Ärger deswegen. In meiner jetzigen Therapie habe ich überhaupt gar kein Bedürfnis mehr, zu schreiben. Denn, ich hatte damals in den Briefen vieles erklärt, zum besseren Verständnis aber die Therap. haben mich dadruch auch nciht besser verstanden. Und darin lag bei mir die große Enttäuschung. |
Da möchte ich unbedingt etwas dazu sagen. Denn das mit den Briefen ist schon eine Gefahr. Man wähnt sich in Sicherheit, doch alles wichtige erzählt zu haben, warum zum Teufel versteht einen der blöde Therapeut nur nicht?
Das Problem beim schriftlichen ist aber, daß eben kein Dialog stattfindet, der Therapeut kann nicht so gut nachfragen, wie dieses oder jenes denn gemeint ist, bevor es inhaltlich weitergeht. So hast Du das Gefühl, alles wichtige gesagt zu haben, aber der Therapeut hat es gar nicht unbedingt mitgekriegt, weil er von der Informationsflut überrollt wird und es ihm schwerfällt zu unterscheiden, was jetzt wesentliche Aspekte sind oder was nur eine Nebenbeibemerkung ist. Im Gespräch kann man direkter reagieren, durch den Gesprächsverlauf kann man den Dingen mehr Nachdruck verleihen.
Im übrigen merke ich das aber auch ganz normal im Gespräch. Wo ich das Gefühl habe, das habe ich doch schon so oft gesagt, das müßte die Therapeutin doch jetzt eigentlich verstanden haben. Hat sie aber doch oft nicht, und nicht, weil sie zu blöd ist, zu nachlässig oder so, nur manchmal kann man die Bedeutung von Worten ja erst verstehen, wenn man denselben Sachverhalt von unterschiedlichen perspektiven, in unterschiedlichen Situationen gesagt bekommt. Jedenfalls hab ich schon häufig gemerkt, daß ich Dinge mehrmals erzählen mußte.
Aber daß Du enttäuscht bist, daß Du nicht verstanden wurdest, kann ich total gut nachvollziehen. Ging mir ja auch nicht anders
Trotzdem finde ich es mit dem Aufschreiben sinnvoll, z.B. wenn man sich sonst nicht traut, etwas zu thematisieren. Dann ist es gut, durch was schriftliches den Anfang machen zu können.
Bei mir ist es so, daß es mir hilft, die Dinge aufzuschreiben, ich kann da meine Gedanken besser strukturieren. Was man mit dem aufgeschriebenen macht, ob man es nur für sich macht, es als "Spickzettel" mit in die nächste Stunde nimmt oder als Brief/Mail verschickt oder erst in der Stunde abgibt, ist dann ja nochmal eine andere Frage.
Meine Therapeutin findet es jedenfalls gut, wenn ich Mails schreibe.
@Karola:
Quote: | Polarsternin hat recht, die meisten Theras lesen Briefe nicht, weil das in den Bereich ihrer Freizeit fällt. |
Ich kann nur Aussagen treffen über die Therapeuten, mit denen ich in der Hinsicht Erfahrungen gemacht habe und das waren 2 und für beide war es ok oder sogar erwünscht. ISt sicher auch eine Frage des Ausmaßes und welche Erwartungen man selbst damit verknüpft, ob Therapeuten es gut finden bzw. tolerieren.
|
|
|
|
|
Werbung |
|
Stöpsel2
Forums-Gruftie
917
Deutschland W, 35
|
Thu, 17.Aug.06, 22:50 Re: Wie schriftlich mit Therapeut kommunizieren? |
|
Hallo Mia nochmal,
hab Deine Antwort erst grade gesehen.
Quote: | aber ich bin froh, dass ihr das geschrieben habt, sonst hätte ich mich wohl voll blamiert.
trotzdem, ich bin total unfähig zu sprechen, wahrscheinlich hat eine therapie in meinem fall dann auch eh keinen sinn. |
Nein, das wäre doch Unsinn, wenn Du Dein Verhalten davon abhängig machst, daß Dir Fälle geschildert werden, wo Briefe/Mails unerwünscht waren. Vielleicht waren die Therapeuten von Polarsternin und Karola ja Idioten und sind eher die Ausnahme. Das kann bei Deinem Therapeuten ja ganz anders sein. Nur um das zu wissen, mußt Du es mal ausprobieren. Und das sehe ich erst recht so, wenn Du sonst Schwierigkeiten hast, überhaupt was zu sagen. Und nochmal mehr, wenn Du sonst in Frage stellst, ob Du überhaupt Therapie machen kannst.
Du kannst ja mal ein bißchen hier im Forum stöbern, da wirst Du sehen, daß einige davon berichten, wie sie ihren Therapeuten Briefe oder so schreiben und daß es gerade solchen Leuten hilft, die sich schwer damit tun, sonst etwas zu sagen.
|
|
|
|
|
Jenny Doe
Forums-Gruftie
536
BRD W, 39
|
Fri, 18.Aug.06, 5:49 Re: Wie schriftlich mit Therapeut kommunizieren? |
|
Quote: | Oft krieg ich nicht mal einen Ton raus. Deshalb wollte ich ihm jetzt einiges aufschreiben. Ich wollte euch fragen, wie ihr das macht? |
Hallo Mia!
Das Problem ist nur, wenn Du alles nur aufschreibst und es Deinem Therapeuten zum Lesen gibst, dann weiß er zwar, was dich belastet, aber es bleibt immer noch unausgesprochen.
Ich weiß jetzt nicht, was Deine Probleme sind, aber das Verbalisieren ist eine ganz wichtige Verarbeitungsstrategie, die nicht durch Schreiben ersetzt werden kann. Vielleicht kennst Du das Gefühl der Erleichterung, und der Erkenntnisgewinnung, wenn Du über etwas gesprochen hast, aus anderen Lebensbereichen.
Ich kenne das Problem auch. Was mir geholfen hat war aufzuschreiben, was mich belastet, und es dann in der Therapie vorzulesen. War Anfangs schwierig. Aber diese Methode war sehr hilfreich, denn dadurch, dass ich vorlas, hatte ich etwas Distanz zu dem, was mich belastet und, was noch wichtiger war, war, dass ich mich der Sprache bediente und damit aktiv was gegen meine Sprachlosigkeit unternahm. Wenn ich vorlas, dann passierte das automatisch, dass ich Erklärungen einfügte, auf Fragen meiner Therapeutin antwortete, ... und so "sprechen lernte".
Gruß
Jenny
|
_________________ Forum für falsche (induzierte) Erinnerungen, erfundener Missbrauch und Fehldiagnose DIS:
www.induzierte-erinnerungen.com |
|
|
|
vallée
Forums-Gruftie
514
Wolkenkuckucksheim W, 27
|
Fri, 18.Aug.06, 8:44 Re: Wie schriftlich mit Therapeut kommunizieren? |
|
Ich stimme Jenny zu. Sprechen ist eine wichtige Verarbeitungsstrategie. das verbalisieren an sich, aber auch die Reaktion der TherapeutIn zu erleben. Und dann geht es ja auch darum das Reden über sich unabhängig von der Problematik zu lernen. und es ist klar, dass das ein ganz langsamer Prozess ist. Aber es geht voran. Ich habe damit ja auch ziemliche Schwierigkeiten, aber das ist auch imemr mal wieder Thema der Therapie, um nicht zu sagen eines der zentralen Themen.
Ich habe mir für mich überlegt, dass ich nichts (mehr) für die Therapeutin aufschreibe, sondern versuche es zu sagen. Strategien finde. Nur wenns mich arg drückt, und etwas erst mal raus muss, dann würde ich aufs Schreiben zurück greifen.
(Bei mir ging aber auch nicht einmal das Schreiben direkt an die Therapeutin. Ich habs dann als Gedicht gemacht, weil ich so nicht so sehr im Hinterkopf hatte, dass sie es lesen wird. Blöde.)
|
_________________ Human consciousness is the only seeing eye of the Deity.
- C.G. Jung |
|
|
|
Lucinda
Forums-InsiderIn
229
Deutschland W, 31
|
Fri, 18.Aug.06, 10:39 Re: Wie schriftlich mit Therapeut kommunizieren? |
|
Hallo Mia!
Ich finde es ehrlich gesagt nicht schlimm, Dinge, die einem anfangs unaussprechlich erscheinen, in Briefform aufzuschreiben.
Gerade anfangs, als noch nicht so viel Vertrauen vorhanden war, hab ich oft Dinge aufgeschrieben, die mir wichtig waren. Manchmal hab ich sie vorgelesen, manchmal hab ich die Thera gebeten es zu lesen.
Ich fands immer besser, die schriftlichen Sachen mit in die Sitzung zu nehmen, anstatt sie zu schicken.
So hat man in der Sitzung einen "Spickzettel", falls man nicht mehr weiter kommt, und die Thera kann auch nochmal nachhaken. Denn ich denke es ist ja nicht nur damit getan, dass man was mitteilt, sondern dass man die wichtigen Dinge dann auch zusammen mit der Thera anschaut.
Also: Nur Mut!
Und mit der Zeit, und mit wachsenden Vertrauen, wirst Du auch viele Sachen freier ansprechen können.
Ich muß längst nicht mehr so viele Dinge schriftlich formulieren, wie zu Anfang. (Hat Vallée ja auch schon geschrieben... )
Gruß,
Lucinda
|
_________________ Vertrauen ist das Gefühl, einem Menschen sogar dann glauben zu können, wenn man weiß, daß man an seiner Stelle lügen würde. |
|
|
|
Werbung |
|
~Mia~
Helferlein
85
deutschland W, 26
|
Fri, 18.Aug.06, 11:45 Re: Wie schriftlich mit Therapeut kommunizieren? |
|
Danke für alle eure Nachrichten!
@ Stöpsel: Ich kam jetzt auf den Gedanken, dass der Therapeut, wenn es ihm recht wäre, das vielleicht auch anbieten würde, dass man ihm schreibt, zumal wenn es so schwierig ist zu reden, dass er selber schon oft ratlos ist. Das hat er aber noch nie gemacht, deshalb denke ich, dass er es vllt auch eher nicht will. Habe im Forum von einigen gelesen, dass sie Mails schreiben, aber er hat mir auch nie seine Mail-Adresse oder Handynummer gegeben.
@ Jenny, Vallée, Lucinda: So hab ich das alles vorher noch nie gesehen. Aber ich kann mir gut vorstellen, dass ich nie lerne zu reden, wenn ich anfange zu schreiben. Dann kann ich mir ja immer sagen, naja, dann schreib ich es halt auf. Dann bringt die Therapie wahrscheinlich eh nichts.
Aber *hoil* es ist so schwer. Manchmal wenn ich anfange zu reden, schäme ich mich schon beim ersten Wort, wenn ich meine eigene Stimme höre... Und es ist auch im Alltag oft so, so dass ich nicht glaube, dass ich für die Therapie nicht bereit bin. Ich habe sogar eine sehr lange Pause gemacht (zwei Jahre) und dann wieder angefangen, in der Hoffnung, es würde besser klappen. Und ich will mich unbedingt verändern. Hm, wie leicht doch das Schreiben fällt, ich hör lieber auf......
|
|
|
|
|
Jenny Doe
Forums-Gruftie
536
BRD W, 39
|
Fri, 18.Aug.06, 12:17 Re: Wie schriftlich mit Therapeut kommunizieren? |
|
Quote: | Manchmal wenn ich anfange zu reden, schäme ich mich schon beim ersten Wort, wenn ich meine eigene Stimme höre... |
Hi Mia!
Vielleicht wäre es gut erst mal rauszukriegen, warum Du dich dafür schämst?
Ich schäme mich für Gefühle, ich schäme mich, wenn jemand meine Tränen sieht, ... daran arbeite ich grade, denn solange ich ich mich dafür schäme, werde ich wahrscheinlich nie in der Lage sein, Gefühle und Tränen zuzulasen. Und darum geht es bei mir, um Gefühle zu lassen. Reden kann ich klasse, ohne Ende, doch das Fühlen gestaltet sich etwas schwierig.
Viel Glück!
Gruß
Jenny
|
_________________ Forum für falsche (induzierte) Erinnerungen, erfundener Missbrauch und Fehldiagnose DIS:
www.induzierte-erinnerungen.com |
|
|
|
vallée
Forums-Gruftie
514
Wolkenkuckucksheim W, 27
|
Fri, 18.Aug.06, 13:01 Re: Wie schriftlich mit Therapeut kommunizieren? |
|
Hallo Mia,
ich verstehe dich sehr gut. mir geht es genau so! Aber ich habe ziemlich schnell erkannt, dass dieses nicht reden können mit meiner ganzen Problematik zusammenhängt. Es gehört dazu. und wie jedes Defizit wird es nicht besser, wenn man nicht übt. Und es klappt auch nicht sofort.
Ich hab an dem Punkt sicher Glück. Die Therapeutin hat das Thema von sich aus begonnen und gleich gesagt, die Therapie wäre mal die Chance das über sich reden zu lernen.
Und ganz am Anfang sagte sie auch, ich bräuchte in den Sitzungen nicht reden. Ich könne auch kommen, wenn ich nichts sage, denn dort in der Therapie zu schweigen ist nochmal was anderes, als im stillen Kämmerlein zu schweigen. Natürlich war mir (und ihr) wohl klar, dass es besser wäre zu reden, aber das hat mir irgendwie Druck genommen. Ich habe tatsächlich einige Stunden geschwiegen oder es sind nicht viel mehr als 2-3 Sätze auf jeder Seite gefallen. Ich wollte, aber ich konnte einfach nicht. Und obwohl ich reden will, ist mir das Schweigen ja nicht per se unangenehm. Im Gegenteil, ich mag es mit einem Menschen zusammen zu sitzen und zu Schweigen. Und das ist natürlich kein Ansport den Mund aufzumachen, wenn schon 15-20 Minuten von der Stunde um sind und ich immer noch nichts gesagt habe. Dann besteht eher die gefahr, dass ich mich ins Schweigen hineinsinken lasse und dann unwirsch werde, wenn die Therapeutin versucht mich da raus zu holen.
Es ist sicher gut und der erste richtige Schritt zu überlegen warum du nicht reden kannst, Mia. und dann diese ursachen auf ihre Realität und Aktualität prüfen. Im Dialog mit dir selbst oder auch, wenn möglich mit dem Therapeuten.
Zum Beispiel ist einer der Gründe bei mir, dass ich mich geoutet fühle und dann wahrscheinlich auch schäme. Weil ich nicht preisgeben will und kann was ich denke. (Deshalb erzähle ich fast nie über meine Gedanken, sondern bisher nur über Ereignisse.) Da merke ich, das ist etwas von früpher und jetzt nicht mehr adäquat, also kann ich mich getrost daran machen es abzubauen.
Eine andere Ursache ist, dass ich Angst habe etwas falsches zu sagen und es dann zum Streit mit der Therapeutin kommt. ich habe zwar nicht per se etwas gegen Streit, aber Schweigen ist mir dann doch lieber. Das wiederum ist ein aktuelles, reales Problem. Und ich muss es löse. Indem ich zum Beispiel verstehen lerne, das es nun doch wieder nicht so schlimm ist was mir dann manchmal rausrutscht.
So gehe ich jeden Punkt durch. Und es wirkt. Langsam, aber stetig.
|
_________________ Human consciousness is the only seeing eye of the Deity.
- C.G. Jung |
|
|
|
Werbung |
|
Karola
Forums-InsiderIn
354
Deutschland W, 33
|
Fri, 18.Aug.06, 14:38 Re: Wie schriftlich mit Therapeut kommunizieren? |
|
Hallo Mia,
nee, von sich aus wird Dein Thera das "Extraangebot" mit Briefe schreiben sicher nicht anbieten, denn DU sollst ja in der Therapie lernen, Deine Wünsche und Bedürfnisse zu äußern. Also wird Dir der Therapeut nicht alles abnehmen. Das heißt aber generell nicht, dass er keine Briefe lesen wird (er weiß ja wohl auch nicht so genau von Deinen Ängsten?)
Also sprich mit ihm darüber!
@Stöpsel
Meine Thera ist keine "Idiotin", das hat mich richtig verärgert, das zu lesen. Ich habe ihr auch immer schreiben können, nur sie weist mich auch immer wieder darauf hin, dass es ein schmaler Grat ist, auf dem wir uns bewegen, und zwar dann, wenn ich nämlich den Anspruch habe, dass sie immer alles gelesen haben muss und dass es überhaupt selbstverständlich ist. Ist es nämlich nicht! Du schriebst, alles, was einem weiterhilft, sollte für den Therapeuten o.k. sein. Aber überleg mal bitte, wie es wäre, wenn jede/r Patient Briefe schreiben würde?? Dann hätten die Therapeuten wirklich keine Freizeit mehr. Auch aus dem Grund ist klar, dass die meisten Therapeuten solche zusätzlichen "Leistungen" von sich aus kaum anbieten, sondern man muss schon danach fragen, ob es möglich wäre.
Karola
|
|
|
|
|
vallée
Forums-Gruftie
514
Wolkenkuckucksheim W, 27
|
Fri, 18.Aug.06, 15:02 Re: Wie schriftlich mit Therapeut kommunizieren? |
|
Hallo Karola,
nein, nicht wenn Therapeuten es jedem Klienten anbieten wird es zum probkem, sondern wenn jeder Klient von der angebotenen Hand gleich den ganze Arm nehmen würde. Egal ob es um Schreiben geht oder um andere Sachen.
Eine Sitzung ist doch eh mehr Arbeit als die 50 Minuten, die man da sitzt. Und soll es ja auch sein.
Wenn jemand derartige Schwierigkeiten wie Mia hat, dann wäre ein Schreibangebot sicher hilfreich. Oder irgend etwas das hilft. Wie Stöpsel schon sagt. (Wenn die KlientIn dass dan exessiv nutzt ist es wieder ein ganz anderes Problem.)
Die Therapeutin hatte mir das dmaals angeboten mit dem schreiben, ich habs nur einmal genutzt, weil es dann doch nicht meine Lösung war. Dafür war das Schweigeangebot meine Lösung.
Und Mia wird hoffentlich mit Geduld ihre Lösung finden.
|
_________________ Human consciousness is the only seeing eye of the Deity.
- C.G. Jung |
|
|
|
|
|