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Tipsy78
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Post Tue, 15.Aug.06, 18:34      Nur Minimale Veränderungen in der Psychoanalyse Reply with quoteBack to top

Hi Zusammen,

ich bräuchte einen Rat von Euch: ich mache jetzt ja schon seit über 2 Jahre eine Psychoanalyse und merke kaum eine Veränderung an mir.
Die Grundprobleme (sehr starke Minderwertigkeitskomplexe, wenig Selbstvertrauen) haben sich nicht verändert.

Ich habe ja schon öfters hier im Forum darüber geschrieben, dass ich mit dem Therapeuten nicht zufrieden bin und ich ihm das auch schon so oft gesagt habe aber es ändert sich ja nichts!!!! In der letzten Stunde habe ich mich wieder so geärgert über den Therapeuten, weil ich das Gefühl habe er versteht mich nicht. Ich hätte ihm am liebsten eines der vielen Kissen an den Kopf geworfen. Aber nein, das mache ich dann auch nicht, das traue ich mich einfach nicht. Nicht einmal ihn anschreien und ihn sonstwas heißen. Nein, das kann ich einfach nicht.

Ich sagte zu ihm das letzte Mal dass ich mir mittlerweile schon bei fast jedem Thema vorstellen kann was er dazu sagen wird. Wenn ich wetten würde wäre ich fast immer Sieger, ist alles so vorraussehbar geworden. Da gibt es keine neuen Denkanstöße mehr.

Ich dachte immer ein Therapeut lernt das in seinem Studium, die Dinge auch mal von mehreren Sichtweisen anzugehen, aber da habe ich mich wohl in meinem Therapeuten getäuscht. Ich sagte ihm genau dies auch ins Gesicht und der meinte nur wieder ich spiele auf meinen Brief an, dem ich ihn mal ganz am Anfang der Therapie geschrieben habe (da gestand ich ihm ja dass ich denke in ihn verliebt zu sein).

Das ist aber mittlerweile nicht mehr der Fall. Aber dem scheint das zu Gefallen die Vorstellung. So kommt mir das vor.

Also, was meine Frage ist: ich bin trotz meiner Bedenken doch immer sehr zuverlässig zu den Stunden gekommen. Jetzt habe ich am Donnerstag wieder eine Stunde aber ich habe das Gefühl ich mache mich unglaubwürdig wenn ich da hingehe. Am liebsten würde ich da nicht mehr hingehen, aber auf der anderen Seite sind es soweit ich weiß nur noch 3 Monate bis die Therapie endet. Soll ich jetzt hingehen, oder abrechen, oder das Ganze noch bis zum Ende durchziehen?

Was meint Ihr dazu?

Gruß von Tipsy
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Tipsy78
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Post Wed, 16.Aug.06, 15:41      Re: Nur Minimale Veränderungen in der Psychoanalyse Reply with quoteBack to top

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Na danke für die vielen Antworten ...

Morgen früh ist es soweit ...

Gruß Tipsy
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sereina
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Post Wed, 16.Aug.06, 16:16      Re: Nur Minimale Veränderungen in der Psychoanalyse Reply with quoteBack to top

Quote:
Morgen früh ist es soweit ...


und du wirst hingehen wie immer Wink

Hallo Tipsy,

viele deiner Sätze könnten von mir sein - darum weiss ich gar nicht recht, was ich dir antworten kann.

Eine Frage habe ich jedoch:

Quote:
sind es soweit ich weiß nur noch 3 Monate bis die Therapie endet


In der Regel wird doch über das Therapieende recht ausführlich gesprochen. Also: bist du nun in drei Monaten fertig oder nicht?


Quote:
Ich sagte zu ihm das letzte Mal dass ich mir mittlerweile schon bei fast jedem Thema vorstellen kann was er dazu sagen wird.


was hat er denn geantwortet?

sereina
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Tipsy78
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Post Wed, 16.Aug.06, 17:52      Re: Nur Minimale Veränderungen in der Psychoanalyse Reply with quoteBack to top

Hallo sereina,

danke für Deine Antwort Smile . Ja, das ist anscheind in vielen Therapien der Fall ... habe im Forum schon darüber gelesen. Aber bei uns ist das nicht der Fall. Er geht davon aus dass ich die Therapie verlängern werde, obwohl ich ihm das auch schon mehrmals gesagt habe dass das nicht der Fall wäre. Ich will sie nicht verlängern!!!

Bezugnehmend auf das vorraussehbare: ich habe ihm das auch gesagt, aber wie fast immer in solchen Fälle: er schweigt dazu. Er schweigt und schweigt und schweigt ... Bis ich mich doch wieder dazu genötig fühle was zu sagen Neutral .

Ja ich werde hin gehen ... wie halt immer. Aber meine Gefühlslage ist alles andere als stabil ( schwankend zwischen sehr wütend, auch Angst, traurig, hilflos).

Gruß von Tipsy
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sereina
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Post Wed, 16.Aug.06, 19:12      Re: Nur Minimale Veränderungen in der Psychoanalyse Reply with quoteBack to top

kann ich verstehen! Aber ist es nicht so, dass die Analytiker eher der schweigenden Zunft angehören?

Ich denke, wenn du ganz klar sagst, dass du die Therapie nicht verlängern willst, dann kannst du ja auch ein Datum für die Beendigung festsetzen, Oder? Dann könntest du dich wenigstens daran orientieren.

Ich gehe auch seit langem zuverlässig und pünktlich zweimal pro Woche zur Therapie. Aber wenn ich ehrlich bin, dann hält mich auch irgendetwas dort und es zieht mich immer wieder hin - nur weiss ich nicht was Sad

Du wirst schon die richtige Entscheidung treffen, morgen.

sereina
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Jenny Doe
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Post Fri, 18.Aug.06, 5:59      Re: Nur Minimale Veränderungen in der Psychoanalyse Reply with quoteBack to top

Quote:
Ja ich werde hin gehen ... wie halt immer. Aber meine Gefühlslage ist alles andere als stabil ( schwankend zwischen sehr wütend, auch Angst, traurig, hilflos).


Hallo Tipsy!

Eine etwas verspätete Antwort.

Vielleicht bleibst Du noch die 3 Monate bei ihm und lässt Deine Wut, Angst, Traurigkeit und Hilflosigkeit bei ihm, sagst ihm, was Du fühlst, wie es Dir mit ihm und der Therapie ergangen ist, ...?

Gruß
Jenny

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Stöpsel2
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Post Fri, 18.Aug.06, 8:31      Re: Nur Minimale Veränderungen in der Psychoanalyse Reply with quoteBack to top

Hallo Tipsy,

Warum willst Du überhaupt noch hingehen? Wenn sich nichts mehr ändert, Du schon alle Register gezogen hast, das anzusprechen, dabei nichts neues und konstruktives dabei rauskommt, was sollte das dann bringen? Da wäre mir meine Zeit und indirekt mein Geld zu schade. Und wenn Du bei ihm aufhörst, kannst Du ja auch wieder woanders anfangen. Na ja, das ist meine Meinung...

Quote:
Ich habe ja schon öfters hier im Forum darüber geschrieben, dass ich mit dem Therapeuten nicht zufrieden bin und ich ihm das auch schon so oft gesagt habe aber es ändert sich ja nichts!!!! In der letzten Stunde habe ich mich wieder so geärgert über den Therapeuten, weil ich das Gefühl habe er versteht mich nicht.


Ich glaube, daß es Therapeuten gibt, die dieser Aussage nicht soviel Bedeutung beimessen. Meinem alten Therapeuten sagte ich öfters, daß ich mich unverstanden fühlte, daß ich das Gefühl habe, wir reden aneinander vorbei. Er antwortete immer mit dem Totschlagargument, ich könne in seinen Kopf ja nicht reinsehen, ich könnte gar nicht wissen, wieviel er von mir versteht (in gewisser Weise hab ich durch manches von mir dazu beigetragen, daß er so dachte, trotzdem fand ich diese Einstellung unterm Strich nicht ok). Jedenfalls, als ich schon bei ihm aufgehört habe und später nochmal mit ihm sprach, kam er wieder mit diesem Argument. Diesmal habe ich jedoch auf meiner Meinung beharrt. Tja, und was sagte er? Wenn ich mich so unverstanden fühlen würde, wie ich jetzt sagen würde, wäre er an meiner Stelle schon längst gegangen... (sprich: dieses ganze Tauziehen, wie sehr er mich versteht, hätte er sich gar nicht erst gegeben)
Na ja, die volle Bedeutung von dem, was da abgelaufen ist, habe ich noch nicht erfaßt, aber jedenfalls kommt eins dabei rüber: Du selbst bist der Maßstab, was Du von einer Therapie willst. Es nimmt Dir kein Therapeut die Arbeit ab, für Dich selbst herauszufinden, was richtig für Dich ist und die entsprechenden Konsequenzen zu ziehen.

Versuch doch mal rational die Situation zu erfassen. Was hast Du davon, wenn Du bei ihm weiter bleibst, was hast Du davon, wenn Du aufhörst? Versuch mal alle rationalen, vernünftigen Argumente aufzuschreiben.

Quote:
Ich dachte immer ein Therapeut lernt das in seinem Studium, die Dinge auch mal von mehreren Sichtweisen anzugehen, aber da habe ich mich wohl in meinem Therapeuten getäuscht. Ich sagte ihm genau dies auch ins Gesicht und der meinte nur wieder ich spiele auf meinen Brief an, dem ich ihn mal ganz am Anfang der Therapie geschrieben habe (da gestand ich ihm ja dass ich denke in ihn verliebt zu sein).


Na ja, manche Therapeuten sind wohl nicht sehr selbstkritisch und wenn man ihnen die Wahrheit sagt, blocken sie ab. Ein Therapeut ist ja erstmal auch nur ein Mensch mit den prinzipiell gleichen Macken wie wir alle. Und eine Therapeutenausbildung hilft ja nicht notwendigerweise dabei, die eigenen Schwächen des Therapeuten auszumerzen. Von daher hört sich das für mich so an, als könntest Du in dem Punkt nicht viel von ihm erwarten.
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AntiMike
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Post Mon, 02.Oct.06, 22:04      Re: Nur Minimale Veränderungen in der Psychoanalyse Reply with quoteBack to top

psychoanalyse und tiefenpsychologie ist einfach nur schlecht. das zeugs kommt vor 100 jahren, es gibt haufenweise ex-patienten die ihre schlimmen erfahrungen in büchern festschreiben usw.
http://www.psychotherapie.de/psychotherapie/akademie/98010401.html#1
auf der seite gibt es *einige* artikel
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Stöpsel2
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Post Mon, 02.Oct.06, 22:32      Re: Nur Minimale Veränderungen in der Psychoanalyse Reply with quoteBack to top

Hallo AntiMike,

so pauschal kann man das aber sicher nicht sagen. Mit Psychoanalyse kann ich mich zwar auch nicht anfreunden, das liegt einfach daran, daß mir bestimmte Prinzipien daran nicht zusagen. Aber deswegen gibt es trotzdem Menschen, denen sie hilft, ebenso wie tiefenpsychologische Therapie. Schlechte Erfahrung kann man auch mit anderen Therapieformen machen, das hängt eben auch stark von der Persönlichkeit des Therapeuten ab.
Die Webseite, die Du nennst, kenn ich auch, da hab ich auch öfters mal gestöbert. Irgendwie hat sie meiner Meinung nach den Charakter der Bild-Zeitung. Na ja, ich mache selbst zwar auch VT, aber mich stören solche einseitigen Betrachtungen wie z.B. auf dieser Webseite, die VT als das einzig Wahre anpreisen. Klar, manche Richtungen betreiben eben massives Lobbying (neben VT machen das aber auch andere Richtungen...)
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carö
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Post Tue, 03.Oct.06, 11:10      Re: Nur Minimale Veränderungen in der Psychoanalyse Reply with quoteBack to top

das ist kein seriöses lobbying, das auf dieser seite betrieben wird, meiner meinung nach, sondern das grenzt schon an verunglimpfung einer bestimmten therapeutischen richtung. jemand, der das nötig hat, disqualifiziert sich in meinen augen. professionalität hält aus und kann anerkennen, dass es mehrere gute wege geben kann, die zum ziel führen. und dass es mehrere wege gibt, ist auch gut so, weil jeder anders ist und mit ganz individuellen schwierigkeiten in eine therapie geht. zum glück sehen das wohl auch VT-arbeitende therapeuten so.
ob man sich mit einer best. therapieform anfreunden kann oder nicht, ist eine individuelle und private sache.

wenn VT tatsächlich so eine haltung fördern würde... also entweder ist alles gut oder alles nur schlecht, dann wüsste ich zumindest, worum ich einen großen bogen machen würde.

am besten macht sich aber jeder selbst sein eigenes bild... wer eine negative sicht der PA unbedingt sucht, der wird sicher fündig werden Wink egal wo. ebensolches gilt sicher für die VT, wie auch für andere therapeutische richtungen.

caroline

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hippogriff
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Post Tue, 03.Oct.06, 14:31      Re: Nur Minimale Veränderungen in der Psychoanalyse Reply with quoteBack to top

Aber immerhin könnte man einen Versuch unternehmen zu analysieren, wie der gewählte Nickname 'AntiMike' und die Argumentationsweise des Schreibers AntiMike zusammenhängen. Cool Wink

Andererseits gehört es ja auch zu den Prinzipien der Psychoanalyse, dass sie nur dann Sinn macht, wenn sowohl der Analytiker als auch der Analysierte mit den Rahmenbedingungen einverstanden sind.
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