Kenne die Gründe für mein SVV nicht

Forums-InsiderIn 242 neben der Spur W, 27

Hallo Leute,
ich habe zwar keine aktuelle Krise, aber ein gewisses Problem (SVV), woran ich gerne arbeiten würde. Da ich aber nicht mit vielen Leuten, die ich kenne, darüber sprechen kann, eigentlich nur mit meinem Freund, und alleine nicht weiterkomme, bitte ich Euch um feedback.
Ich verletze mich selbst, meistens im Zuge von Streit, aber auch nur dann, wenn irgendeine Sicherung bei mir durchbrennt. Normal kann ich mich ganz gut streiten, kann meine Wut auch äußern, aber mit meinem Freund eskalieren die Streitigkeiten manchmal. Das ist nicht das Problem, nur meistens kommt dann irgendeine Schmollphase, in der man verkracht ist, aber auch nicht mehr streitet, sondern jeder in seinem Zimmer ist. Dann, wenn ich alleine bin, bin ich manchmal so wütend, dass ich mit Kopf und Händen gegen die Wand schlage oder mich mit dem Messer/Rasierklinge schneide. Es ist so eine Mischung aus Wut und Schuldgefühl. Toll finde ich das nicht, will es aber angehen, wie gesagt. Dieses Muster ist zwar nicht gut, aber es gibt viele solcher Fälle, wie ich hier gelesen habe und auch schon in einigen Fachbüchern.
Mein Problem ist aber, dass ich mir beim besten Willen nicht erklären kann, wie ich zu diesem Muster kam. Selbst verletzt habe ich nämlich schon als Kind, obwohl ich eine wohlbehütete Kindheit hatte, kein sexueller Missbrauch, keine körperliche Gewalt in irgendeiner Form, weder von meinen Eltern noch sonstige blöde Erlebnisse. Aber schon als 10-Jährige habe ich mich mit Rasierklingen immer wieder geschnitten und zwar nicht um irgendeinen Druck abzubauen, sondern weil ich es so faszinierend fand, das Blut zu sehen. Ich habe es auch genossen, dann mit einem Pflaster rumzulaufen. Auch die Narben fand ich irgendwie toll. In meiner Erinnerung ist das das mein "primäres" SVV, wobei ich ganz ruhig war, auch vorher in keiner Weise wütend, aufgeregt oder so. Das Druckabbau-SVV kam erst danach. Und es ist noch heute so, dass Messer, Klingen, das Schneiden, Bluten (aber immer nur an mir selbst!) mich irgendwie gut fühlen lassen. Ganz normal kann das ja nicht sein, aber wo könnten die Gründe dafür liegen?
Andererseits denke ich, dass es schon normal ist, dass Kinder mit Stolz ihre aufgeschlagenen Knie zeigen oder sich freuen, wenn sie ein Pflaster haben. Oder sich Mückenstiche aufkratzen bis sie bluten oder verheilende Wunden wieder aufkratzen. Vielleicht ist das bei mir besonders stark ausgeprägt? Aber warum machen Kinder so was? Um Aufmerksamkeit zu kriegen?
Danke fürs Lesen und ich bin für jeden geposteten Gedanken dankbar.
LG
Selene

sporadischer Gast 11 Portawestfalica W, 26

Hallo Selene

ich habe auch schon seit meiner kindheit svv.es ist mal besser und mal schlechter.wie war es bei dir am anfang? da du es schon so lange hast frage ich mich ob du schon mal eine therapie gemacht hast? es sind meisten märe gründe und ursachen wie so mann so was macht.bei mir hat es was mit der inneren lehre zu tun und das ich mich spüren kann.es berurcht mich. mann solte es aber nie auf die leichte schulter nehmen es kann sich steigern und schlimmer werden.was sagt dein freund da zu ?
svv hat meistens etwas mit fühlen zu tun.wen ich fragen darf ich weis es ist sehr persöhnlich,was fühlst du dabei wen du dich schneidest und danach? ich gehe offen mit dem thema um! braust du nartürlich nicht zu beantworten.

neu an Bord! 3 Braunschweig W, 18

Hallo Selene,

weißt du denn wann du ungefähr mit dem SvV angefangen hast?
Meist hat SvV eien bestimmten Auslöser, ein bestimmtes Ereignis oder auch eine bestimmte Gefühlslage. Etwas das einem wiederfahen ist oder aber auch etwas das man mit ansehen musste.

Du hast geschrieben das es bei dir solch einen Auslöser nicht gegeben hat. Nun gibt es aber Verdrängung. Es gibt Menschen die verdrängen ein traumatisches Ereignis und wissen dann tatsächlich nicht mehr das es passiert ist. Die ganze Erinnerung daran wird einfach verbannt. Das SvV bleibt aber erhalten ......

Der Gedanke der mir kam als ich deinen Post gelesen habe war, das es vielleicht doch einen solchen Ausöser gegeben haben könnte (muss ja nicht so sein), den du einfach verdängt hast.

Liebe Grüße

Forums-InsiderIn 242 neben der Spur W, 27

Hallo,
danke für Eure Antworten. Ich kann mich nicht mehr genau an das erste Mal SVV erinnern, nur daran, dass ich so einen Plastikrasierer hatte, den ich kaputtgemacht habe und die Rasierklinge aufbewahrt und versteckt, ich fand das Geheimnis toll und dass es so leicht ist, eine blutende Verletzung zu bekommen. Da war ich Grundschulkind. An irgendwelche Begleitumstände, dass ich traurig war oder so, kann ich mich nicht erinnern, eher dass ich ein bisschen nervös war und danach stolz, eher so als hätte ich eine selbstauferlegte Mutprobe bestanden. Und es war ein Geheimnis, niemand wusste es. Ich kann mich auch erinnern, dass ich mal als Schulkind unbedingt einen blauen Fingernagel haben wollte und mir deshalb mit dem Hammer auf meinen Finger gehauen habe. So gibt es noch einige Erinnerungen, aber sie sind nie damit verknüpft, dass es mir dabei emotional schlecht ging. Es war eher wie ein Experiment.
An Verdrängung habe ich auch schon gedacht, aber ich weiß wirklich beim besten Willen nichts. In meiner Kindheit sind keine schlimmen Ereignisse vorgefallen, die mich hätten traumatisieren können. Auch sexuellen Missbrauch kann ich eigentlich ausschließen, da ich bei meinem ersten Mal definitiv noch Jungfrau war und auch sonst keine Probleme mit sexuellen Handlungen habe. Ich habe auch nicht das Gefühl, dass es in mir irgendein dunkles Geheimnis gibt.
Auf der anderen Seite, wenn ich mir vorstelle, ein Kind schneidet sich "einfach so" mit Rasierklingen, dann kommt mir das schon seltsam vor. Ganz normal ist das ja nicht.
Heute ist das SVV bei mir ja so, dass ich es nur mache, wenn ich unter totalem Druck stehe, aber ich denke mir halt, wenn ich es schon als Kind gemacht habe, muss die Wurzel eben dort sein. Möglich ist natürlich auch, dass es zwei unterschiedliche Dinge sind, die sich nur in derselben Form äußern.
Eigentlich finde ich, habe ich das Problem heute ganz gut im Griff, in dem Sinne, dass es nur in echten Ausnahmesituationen vorkommt und es keine schlimmen Verletzungen sind. Mein Freund findet es natürlich nicht gut, und das motiviert mich, es ganz abzustellen. Nur deshalb wüsste ich eben gerne, woher es grundsätzlich kommt. Es scheint ja zwei Lösungsansätze zu geben, entweder ganz an der Gegenwart orientiert, dass ich mir überlege, wie ich mit meiner Wut und meinen Schuldgefühlen anders umgehen kann oder eben vergangenheitsorientiert, wie ich überhaupt darauf verfallen bin. Ich denke ersteres sind "nur" Strategien, damit umzugehen, ich würde aber schon gerne erkennen, woher es kommt.
Saphira fragt, was ich dabei fühle. Mmh, ruhig werde ich dabei, als ob man wieder auf den Teppich kommt. Manchmal habe ich den Eindruck, ich verwende es in gewissem Sinne als Strafe für mich, vorher bin ich wütend auf mich und danach ist diese Wut weg, ich kann mich sogar verarzten und empfinde ein gewisses Selbstmitleid und fühle mich ruhiger und kann mich selbst trösten (Ganz schön krank, was?). Meine Kindheitserinnerungen an das SVV sind aber wie gesagt anders, aber vielleicht kann ich mich auch an die Gefühle gar nicht mehr erinnern, sondern nur noch an die Handlungen...
Viele Grüße
Selene

sporadischer Gast 11 Portawestfalica W, 26

Hallo Selene

Ich finde es nicht krang,ich kann nachvolziehen wie du dich dabei fühlst.
du sagtest das du es in gewissen sinne alz strafe für dich vervendest.weist du den wo für du dich bestrafen könntest?
wie stehst du zu dir? was ich zb damit meine bist du mit dir zu friden,wie sieht dein selbstvertauen aus.
liebe grüße

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