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first_cut
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Post Sat, 12.Aug.06, 0:59      Dunkelheit=Gravitation?!? Reply with quoteBack to top

Hallo erst mal, bin neu hier und hoffe der Titel meines Threads hat seinen Zweck erfüllt und euch neugierig gemacht zwinkernd...

Ich erklär mal wie es zu dem Titel kommt. Zunächst eines vorweg, wenn ich von Dingen wie Depressionen oder Phobie spreche sind das eher "Selbstdiagnosen" obwohl ich davon ähnlich wenig halte wie von denen, die man sonst "pauschal" bekommt. Menschen sind eben komplex. Die Worte sind Stellvertreter, sozusagen der kleinste gemeinsame Nenner um einen Eindruck zu vermitteln was ich meine.

Okay. Also ich hatte jetzt 5 ganz gute Monate voller Motivation und Versuchen was zu reissen, ich hab ein bisschen was unternommen und meistens war es so wie ich es für gut halte. Davor hatte ich eine 6 monatige Phase die alles andere als schön war, es war ehrlich gesagt die Hölle und u.U. gefährlich. War nicht die erste Phase dieser Art aber die heftigste und die mit vielen neuen "Symtomen" wie körperlicher Art. Schlafprobleme, plötzliche Panik von der ich erst mal nicht runterkam, Rückzug, permanente Übelkeit (man nimmt schön ab *g*) und wie mein Name vll. verrät die ersten Selbstverletzungen sowie gewisse Gedanken. Es hat sich über die Monate gesteigert oder vll. hab ich mich auch nur reingesteigert...macht nicht wirklich 'nen Unterschied, oder?

Soweit ich das überblicke läuft da was ziemlich Komplexes in meinem Unterbewusstsein und funkt mir immer wieder dazwischen ein "besseres" Leben zu führen. Was den Überblick angeht hab ich auch erst zuletzt angefangen in mich zu horchen, hab mich auf die Suche begeben um nicht bloß hilflos dem gegenüber zu stehen. Manches kann man sicher eine Zeit lang durch Veränderungen im Denken ändern, es kostet nur unendlich viel Kraft!
Eine andere Sache entzieht sich aber nach wie vor komplett meinem Einfluß und das hat mit anderen Menschen zu tun, mit Gesellschaft. Anfangs, früher war es vll. mal bloße Schüchternheit und heute, was ist es? Den Kreis von Vermeidung und daraus resultierender Isolation hab ich erkannt, stecke nur schon viel zu tief drin. Hatte erst die letzten Tage wieder so Erlebnisse, verpflichtende Termine, eine Feier usw. und da hat sch mir mal wieder das ganze Übel präsentiert inkl. der Übelkeit und den "Fluchtgedanken".

Überhaupt, all das oben stehende hab ich geschrieben weil ich gerade merke wie ich wieder abdrifte in ein Zuviel an Gedanken, Ängsten und Selbstzweifeln...ich seh mich als gebranntes Kind und kann gut drauf verzichten, dass es wieder wird zuletzt die sechs Monate, eigentlich ist es Angst es wieder so zu erleben. So fast aufs Jahr genau, zwölf Monate später alles wieder aufs Neue...und dann, was kommt noch?

Dunkelheit=Gravitaiton!? Anziehungskraft? Zieht es mich von selbst oder wirke ich mit...eine gewisse "Leidensbereitschaft" habe ich erkannt nur irgendwann kommt der Punkt an dem es nur noch Hingabe derart ist es nicht mehr kontrollieren zu können.

Frag mich gerade was man auf den Post antworten will...gab ja keine direkte Frage aber vll. ja dem ein oder anderen trotzdem was ein...z.B. zur Gravitation der "Dunkelheit".

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Post Sat, 12.Aug.06, 18:08      Re: Dunkelheit=Gravitation?!? Reply with quoteBack to top

Hallo first_cut,

Gravitation der Dunkelheit finde ich als Aufhänge schon ganz passend.

Aber erst einmal Gratulation zu mehreren Monaten der guten Phase. Ist doch schön. Und es ist schön, dass Du in Dich hineinhorchst. Leider hast Du nicht viel zum Ergebnis des Horchens geschrieben.

Es würde mich interessieren, was Du glaubst, woher diese Sozialphobie kommt, denn Du scheinst mir doch intelligent und reflektiert zu sein.

Gruß
Whoopie
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Post Sat, 12.Aug.06, 21:42      Re: Dunkelheit=Gravitation?!? Reply with quoteBack to top

Hm, das Ergebnis des In-mich-horchen? Komisch wenn ich jetzt drüber nachdenke erscheint es schon wieder in einem anderen Licht. Bin eigentlich zu dem Schluß gekommen, dass alle Probleme in mir liegen und auch dort gelöst werden können...also von mir selbst. Wenn man mit ein bisschen Selbstdisziplin versucht sich nicht zu negativen Gedanken hinreissen zu lassen. Wie ich drauf kam? Na, weil ich in der Tat diese "Faszination" für's (psychische) Leid an mir erkannt habe und weil ich es eben mehrere Monate ganz gut hinbekam. So ein bisschen näher an meinen Bedürfnissen, viel offener, geselliger und allgemein bester Laune und offen auf andere zu. Damit meine ich jetzt so das was einem abgeht wenn man "depressiv" durchhängt und an so wie nichts inkl. Menschen Interesse hat, auch nicht an sich selbst. Ich bin spazieren gegangen, stundenlang durch die Natur, durch Wälder und hatte dabei offene Augen, mehr noch ich wollte sehen, riechen..voll und ganz meine Umwelt erfahren.
Wie gesagt, ich dachte ehrlich erkannt zu haben worum es im Leben geht und wie es für mich toll sein würde...nur jetzt, irgendwie, mache ich Rückschritte, werde wieder zörgerlicher usw. Dabei glaube ich, dass ich diesmal nicht bewusst dahin arbeite "schlecht drauf" zu sein oder mit selbst zu triggern...aber so ganz sicher kann ich mir da auch nicht sein,es ist mnachmal als verlöre ich den Kontakt zu Teilen von mir.

Sozialphobie? Find ich witzig das dieses Wort auftaucht, ich hab es so ja nicht benutzt zwinkernd... Aber hey, es ist genau das was ich letztes Jahr mit gewissem Erschrecken in mich aufgenommen habe. Als ich zum ersten Mal über den Begriff stolperte und mich doch in so manchem wi(e)dererkannte. Aber eben nur teilweise und deswegen behandle ich es nicht wie ein gesicherte Erkenntnis, zumal mich viele Dinge, die einen "klassischen" Sozialphobiker vor arge Probleme stellt so nicht habe bzw. es für mich keine großen Hindernisse sind. Also der Bereich der "Fremden" ist ziemlich unbetroffen von der Thematik...es ist aber umso schwerer wenn man sich etwas näher kennt oder ein Kontakt tiefer zu werden "droht". Bei solchen Menschen kommt ganz krass dieses "Was mag er/sie wohl über mich denken- Ding" zum Vorschein, das zuweilen echt lähmend ist.
Woher das kommt? Keine Ahnung, unsicher und schüchtern in vll. normalem Rahmen war ich wohl laut Aussagen meiner Familie schon immer...einzelgängerisch ohne das mal jemand gefragt hätte warum. Überhaupt mein ich so ein paar Umstände entdeckt zu haben, in der Kindheit, die vll. was damit zu haben könnten...abr irgendwie wäre das zu einfach, so von wegen " Ja ja, die Kindheitstraumata" .
Jetzt im Moment, seit heute plagt mich was extrem in die Richtung dieser Sozialmeise und wie ich mit dieser Situation umgehen soll wird mich jetzt Tage beschäftigen.

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Post Sun, 13.Aug.06, 3:48      Re: Dunkelheit=Gravitation?!? Reply with quoteBack to top

Hallo first_cut,

Quote:
Bin eigentlich zu dem Schluß gekommen, dass alle Probleme in mir liegen und auch dort gelöst werden können...also von mir selbst.


Sehr gute Erkenntnis.

Quote:
Wenn man mit ein bisschen Selbstdisziplin versucht sich nicht zu negativen Gedanken hinreissen zu lassen.


Das stimmt teilweise. Wichtig finde ich das Ergründen der Ursachen. Und man sollte das Thema "Kindheit" nicht abwiegeln nach dem Motto "Ja, ja die Kindheit. Mit der Einstellung verhindert man die Erkenntnisse über die Ursachen. Klar, man lebt heute und ist heute für sich verantwortlich, trotzdem ist erkennen ganz wichtig.

Quote:
Na, weil ich in der Tat diese "Faszination" für's (psychische) Leid an mir erkannt habe und weil ich es eben mehrere Monate ganz gut hinbekam.


Das ist ein hohes Gut, das Du schätzen solltest. Die Monate UND die Erkenntnis.

Quote:
Ich bin spazieren gegangen, stundenlang durch die Natur, durch Wälder und hatte dabei offene Augen, mehr noch ich wollte sehen, riechen..voll und ganz meine Umwelt erfahren.


Ein schönes Bild.

Quote:
Wie gesagt, ich dachte ehrlich erkannt zu haben worum es im Leben geht und wie es für mich toll sein würde...nur jetzt, irgendwie, mache ich Rückschritte, werde wieder zörgerlicher usw.


Vielleicht ist es "nur" eine Phase. Die gibt es doch im Leben eines jeden und wenn man sich das bewusst macht, geht sie vorbei. Ich weiß, das klingt locker und einfach. Ich weiß, dass es das nícht ist, aber es ist die Realität. Es gibt diese Phasen. Ich finde, Du kannst stolz sein auf Deine Gedanken und Gefühle. Findet man nicht so oft, dass jemand so damit umgeht wie Du.

Bewusst geht dieser negative Prozess nicht vonstatten. Aber Du kannst bewusst gegensteuern.

Sozialphobie. Du erkanntest Dich nur teilweise wieder. Es ist auch nur ein Begriff. Ich weiß nicht, ob es eine 100 %ige Übereinstimmung geben muss. Es ist eher ein Anhaltspunkt. Aber Du hast Recht. Man sollte es nicht an Begriffen festmachen.

Quote:
der Bereich der "Fremden" ist ziemlich unbetroffen von der Thematik


Verstehe ich. Mit denen hat man nichts näheres zutun. Die stellen keine "Gefahr" für uns dar. Die können uns nicht verletzen.

Quote:
es ist aber umso schwerer wenn man sich etwas näher kennt oder ein Kontakt tiefer zu werden "droht". Bei solchen Menschen kommt ganz krass dieses "Was mag er/sie wohl über mich denken- Ding" zum Vorschein, das zuweilen echt lähmend ist.


Genau. Die könnten uns verletzen. Und der Gedanke daran lähmt und hindert uns an der näheren Kontaktaufnahme. Und das liegt eben doch oft in der Kindheit begründet, auch wenn das nach Phrase klingt.

Quote:
einzelgängerisch ohne das mal jemand gefragt hätte warum.


Genau. Du wurdest nicht erkannt. Das macht einsam und lässt einen vorsichtig werden.

Quote:
Überhaupt mein ich so ein paar Umstände entdeckt zu haben, in der Kindheit, die vll. was damit zu haben könnten


Welche sind das? *neugierigfrag*

Quote:
Jetzt im Moment, seit heute plagt mich was extrem in die Richtung dieser Sozialmeise und wie ich mit dieser Situation umgehen soll wird mich jetzt Tage beschäftigen.


Warum seit heute? Was ist vorgefallen?

Gruß
Whoopie
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Post Sun, 13.Aug.06, 19:30      Re: Dunkelheit=Gravitation?!? Reply with quoteBack to top

Hi Whoopie, scheint sich ja zu 'nem Dialog zu entwickeln...danke für dein Engagement zwinkernd...

Weisst du was mit hier bei unserem Schreiben ziemlich in's Auge sticht? Das es sich momentan ausschliesslich um die sozialen Probleme dreht, nennen wir es mal Sozialphobie, der Einfachheit halber. Hab auch schon überlegt ob das nicht zentrales Problem ist, das was alles andere bedingt. Sicher, mal keine Frage, ich bin mit der "Isolation" nicht glücklich und genauso wenig wenn ich angstmäßige Reaktionen habe wenn man doch mal in gesellschaftlichen Situationen ist. Essen gehen ist da noch so ziemlich der "Worst - Case" weil es mir zu solchen Gelegenheiten immer direkt auf den Magen schlägt. Egal, darum soll es jetzt nicht gehen.
Ich denke schon, dass meine soziale "Störung" ab einem Punkt ein Ausmaß erreicht hat ab dem es Selbstläufer wurde. Ab da hat man Einladungen reflexartig abgesagt, andere Termine vorgeschoben, war "krank" oder so und die Vermeidungstechniken wurden immer ausgefuchster *g*. Am Ende stand man dann tatsächlich allein da, alle Freunde, echte und sogenannte waren weg weil man sich aus den Augen verlor und bei mir abblitzte. Naja, besonders viele waren es damals nicht...seitdem hat sich das mit den Abenden allein so eingebürgert, ist Sicherheit und "mein" Weg geworden. Das Problem daran, es gefällt mir nicht, lies mich oft verzweifeln.

Du fragtest nach den möglichen "Triggern" in meiner Kindheit.
Würd da mal so ein bisschen emotionales Alleinlassen nennen, man kam irgendwie zu kurz was offene Zuneigung angeht. Jedenfalls empfinde ich das rücklblickend so...komischer Weise ist meine Kindheit nicht besonders präsent in mir.
Als Kiddie hatte ich 'ner Hauterkrankung, Neurodermitis heisst die, naja, sah schon ziemlich arg fies aus wenn ich mich nachts mal wieder vor jucken blutig gekratzt hatte an Armen und Beinen. Da waren mir die Blicke in der Schule, besonders beim Sport und im Sommer immer sicher.
Denke so all in all düfte ich einziemlich belastetes kleines Kerlchen gewesen, auch die häufigen Albträume sprechen dafür.
Eigentlich passt so alles was ich in dem letzten Jahr ausgegraben hab perfekt ins Bild, erklärt heutige Schwierigkeiten aber eigentlich sollte manerwarten da mit Mitte 20 drüber zu stehen und klar zu kommen.

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Post Sun, 13.Aug.06, 20:42      Re: Dunkelheit=Gravitation?!? Reply with quoteBack to top

Hallo first_cut,

wenn Dich der Dialog stören sollte.....kein Problem für mich (geht ja um Dich), kann mich zurückhalten.

Quote:
Weisst du was mit hier bei unserem Schreiben ziemlich in's Auge sticht? Das es sich momentan ausschliesslich um die sozialen Probleme dreht


Ok. Dann benenne das Thema, das Dich interessiert.

Quote:
Ab da hat man Einladungen reflexartig abgesagt


Beschreibe doch einmal eine solche Situation, wenn Du magst.

Quote:
seitdem hat sich das mit den Abenden allein so eingebürgert, ist Sicherheit und "mein" Weg geworden.


Wenn es Dir im Moment so hilft, ist es ok.

Quote:
Das Problem daran, es gefällt mir nicht, lies mich oft verzweifeln.


Es gefällt Dir nicht, sagt Dein Verstand. Dein Gefühl sagt aber : "Ich brauche es so." Die Absagen sind ein Selbstschutz und deshalb ok.

Quote:
Würd da mal so ein bisschen emotionales Alleinlassen nennen, man kam irgendwie zu kurz was offene Zuneigung angeht.


..."ein bisschen"....."kam irgendwie zu kurz"....liest sich recht abwiegelnd. Da - in der Kindheit - liegen oft die Probleme, auch wenn man die gerne bagatellisieren will.

Quote:
komischer Weise ist meine Kindheit nicht besonders präsent in mir.


Ist nicht komisch. Kommt oft vor.

Quote:
Denke so all in all düfte ich einziemlich belastetes kleines Kerlchen gewesen, auch die häufigen Albträume sprechen dafür.


Ja. Belastet, weil unverstanden.

Quote:
aber eigentlich sollte manerwarten da mit Mitte 20 drüber zu stehen und klar zu kommen.


Schaue mal auf mein Alter und rate, wann ich eine Therapie begonnen habe. Und ich halte mich für reflektiert.

Gruß
Whoopie
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Post Sun, 13.Aug.06, 23:01      Re: Dunkelheit=Gravitation?!? Reply with quoteBack to top

Hello again.

Ne, unser Dialog stört mich nicht und wenn er es täte würde ich es sagen...im Web kann man ja bekanntermaßen Dinge direkt sagen.
Ansonsten kann ich kein Thema benennen...wobei, eigentlich zielte ich zu Anfang auf den Aspelt ab, dass ich von den "dunklen" Seiten meiner Existent nicht weg komme oder zu kommen scheine. Wie gesagt, ich meinte den Schlüssel in der Hand gehabt zu haben da raus zu kommen. Jetzt sitz ich hier schreib über mich und würd am liebsten....

Ne Situation beschreiben bei der ich reflexartig abgesagt habe? Hm, eigentlich liegen die meisten Gelegenheiten schon Jahre zurück weil danach eben niemand mehr da war um mich einzuladen. Z.B. hab ich mich während der Ausbildung mal nen Abend mit ein paar Mitschülern getroffen, ein bisschen für die Abschlussprüfungen üben und danach nen netten Abend verbringen, was trinken, reden...so was halt. Bin hin, war da und schon vorher hatte ich nen flauen Magen, blieb so und wurde schlimmer, hab mich einfach unwohl gefühlt obwohl die Leute echt sympathisch waren. Hab schon vorgebaut und gesagt, dass ich unter Umständen nicht lange bleiben kann weil ich was anderes vor hätte. So nach etwa einer Stunde bin ich dann raus zum Auto, ich müsste mal jemand anrufen, Nr. liegt im Auto. Angerufen hab niemand aber so getan und gesagt ich müsse nun los weil ich jemanden treffen wolle, den ich irre lange nicht gesehen hätte usw. blabla.
Das Fiese bei solchen Geschichten ist, dass man sich für den Moment entzieht, seiner Angst oder wie man es nennen will aber schon weiß was danach kommt. Selbstanschuldigungen, die irgendwann zu einer Art Selbst-"hass" mutieren können.
Deswegen widerspreche ich dir, dass es okay ist auch wenn es mir für den Moment hilft weil es langfristig betrachtet nichts besser macht, ganz im Gegenteil, durch so Fluchten steh ich heute da wo ich stehe. Ziemlich allein, verunsichert und nicht mehr wissend wer ich eigentlich wirklich bin, dazu dann Selbstzweifel und Wut auf sich selbst. Es ist nicht okay!

Ich hab einfach nen riesen Schiss, nie wieder aus dem Kreislauf raus zu kommen und mich auf ewig bis zum letzten Tag damit rumschlagen zu müssen. Es ist nicht nur frustrierend sondern hat auch einen extrem negativen Einfluss auf meine berufl. Selbstständigkeit womit auch noch bei Zeiten Existenzängste dazu kommen.
Das es wird wie zuletzt ist das was ich verhindern muss und fürchte es nicht zu können, denn eine Steigerung dessen wird mich aus den Schuhen hauen.

Du hast Therapie angesprochen...wann hast du eine angefangen, wie kam es dazu? Ich hatte den Gedanken auch mehr als einmal und im Februar d.J. hatte ich den Hörer in der Hand weil ich nicht mehr konnte...hatte mir eine Ärztin für Psychatrie und Psychotherapie rausgesucht, beides kombiniert. So nach 10 vergeblichen Versuchen die Nummer zu wählen hab ichs gepackt, es gab Freizeichen und ich hatte nen Satz im Kopf den ich "aufsagen" wollte bei der Frage warum ich 'nen Termin haben wollte. Es kam aber eine Bandansage, die Praxis sei aus gesundheitlichen Gründen geschlossen...das waren meine Erfahrungen mit Therapien. Obwohl, nicht ganz, eine meine Schwestern war drei Monate in einer Klinik aber über das warum weiß ich nicht wirklich viel, man redet nicht viel drüber.

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Post Mon, 14.Aug.06, 7:25      Re: Dunkelheit=Gravitation?!? Reply with quoteBack to top

Hi,

wenn ich schrieb, es sei ok, dann meinte ich nicht: „Super, sollte so bleiben.“ Aber in der Situation, auch die, die Du im letzten Beitrag beschrieben hast, finde ich es nach wie vor ok. Erst einmal war es gut überhaupt zu dem Treffen zu gehen. Du fühltest Dich unwohl. Wäre es denn besser gewesen, dazubleiben und „auszuhalten“? Ich glaube kaum, dass der Abend dann schön geworden wäre oder Du dadurch irgendwie „weitergekommen“ wärest. Ich kenne solche Situationen und daher weiß, ich dass ich mich danach, nach einem „ausgehaltenen“ Abend immer schlimmer gefühlt habe als an den Abenden, die ich vermieden bzw. früher abgebrochen habe. Mir zumindest hat das Ausharren nichts gebracht. Es muss nicht für jeden das richtige sein, aber mir hat wirklich die Therapie geholfen und sie hilft noch. Sie läuft jetzt seit 1 ¾ Jahren und war die bisher beste Entscheidung meines Lebens.

Das, was Du jetzt tust, ist Dir selbst Vorwürfe zumachen und Dich zu verurteilen für das Ausweichen. Ich finde, Du machst den zweiten Schritt vor dem ersten. Vielleicht habe ich es überlesen oder Du hast es nicht erwähnt, aber erst einmal wären die Ursachenforschung wichtig, wenn Du es nicht bereits getan hast.

Es nützt ja auch nichts auf Dauer Kopfschmerzen mit Tabletten zu bekämpfen ohne zu ergründen, woher diese kommen.

Deine Angst da nie wieder rauszukommen kann ich sehr gut verstehen, auch aus eigener Erfahrung. Aber krampfhaft die Lösung erzwingen zu wollen und sich Vorwürfe zu machen hilft nicht, denn Deine Ängste und Kontaktschwierigkeiten haben ja ihre Gründe und die wollen erkannt werden. Erst dann kann man sie angehen.

Und eine Therapie bringt natürlich nur etwas, wenn man wirklich die innere Bereitschaft dazu hat. Aber auch da muss man sich nix vorwerfen. Man ist bereit oder man ist es nicht. Ist einfach so.

All das ist natürlich meine Sicht der Dinge und muss für Dich nicht stimmen. Aber vielleicht kannst Du damit trotzdem was anfangen.
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Post Mon, 14.Aug.06, 22:02      Re: Dunkelheit=Gravitation?!? Reply with quoteBack to top

An der Bereitschaft haperte es immer, also eine Therapie zu beginnen. Sicher ich stand ganz kurz davor, hab an einem Abend sogar dran gedacht mich einweisen zu lassen. Aber ich hab immer wieder Zweifel, dass es mir was bringen kann, dass ich zu Einsichten oder Erkenntnissen komme, die selbst nicht schon habe oder auf dem Weg sie zu erreichen.
Dann hab ich gedacht, ich spar mir das "Gelaber" eines Therapeuten und nehm einfach nur ein Antidepressiva aber irgendwie kann es das auch nicht sein...
Ich muss jetzt einfach aufpassen was vor sich geht in mir und dann reagieren, ein bisschen auf mich aufpassen und vielleicht kommt irgendwann doch der Punkt an dem ich erkenne alleine nicht raus zu kommen.

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Post Mon, 14.Aug.06, 22:08      Re: Dunkelheit=Gravitation?!? Reply with quoteBack to top

Hallo first_cut,

wie gesagt...nur meine Sicht der Dinge. Muss für Dich nicht stimmen.

Wenn Dein Weg ein anderer ist....ok.

Gruß
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Post Mon, 14.Aug.06, 22:34      Re: Dunkelheit=Gravitation?!? Reply with quoteBack to top

Sicher, jeder hat einen anderen Weg vor und hinter sich und eins ist auch klar, seinen Weg geht man auch allein. Nicht falsch verstehen, ich meine nicht so Egotrip-mäßig sondern in der Art, dass man in seinen Gedanken und Gefühlen immer Einzelgänger ist. Es ist doch wie mit dem Farbsehen, dass Grün, das ich sehe sieht für dich unter Umständen anders aus, wenn auch nur in feinster Nuance.
Trotzdem kann man aber versuchen mit allgemeineren Beschreibungen 'nen gemeinsamen Nenner zu finden, man kann aus den Erfahrungen anderer profitieren auch wenn sie nicht immer zu 100 % auf einen selbst anwendbar sind.
Deswegen ist Austausch immer gut und dieser Dialog auch.
In diesem Sinne...

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