Mein Freund ist Kokainabhängig

sporadischer Gast 6 Frankfurt W, 24

Hallo,

ich habe vor einer Woche erfahren, dass mein Freund Kokainabhängig ist und ich weiß einfach nicht mehr weiter. Ich bin gerade dabei, mich über dieses Thema zu informieren und bin dabei auf diese Seite aufmerksam geworden. Ich kann mit niemandem darüber reden, gehe aber alleine kaputt daran.

Ich würde am liebsten meine sieben Sachen packen und ihn verlassen, aber ich kann ihn doch nach über sieben Jahren Beziehung jetzt nicht einfach im Stich lassen.

Mir ist seit einigen Monate bewusst, dass er mir etwas verheimlicht. Ich wäre allerdings nie auf Drogen gekommen, ich hatte eigentlich gedacht, dass es andere Frauen sind. Er nimmt das Zeug wohl seit Mai 2005 und seit einigen Wochen jeden Tag.

Ich weiß nicht mehr weiter; außer mit Nikotin und Alkohol bin ich mit keiner Droge in Berührung gekommen.

Hat jemand ähnlich Erfahrungen gemacht? Ich weiß nicht weiter...

Forums-Gruftie 785 CH W, 24

Hallo Flietzpiepe,

Tut mir leid das zu lesen. Auch mein Freund konsumiert koks. Nur zum Glück nicht so häufig ... ist ein ehlendes Laster. Seht ihr euch denn jeden Tag ? Ist dir eine Veränderung von seinem Verhalten aufgefallen?

Ich kann dir eigentlich nur ganz viel Kraft wünschen ... ändern kannst du ihn leider nicht. Und davon abbringen auch nicht, schlag dir das bloss aus dem Kopf ! ER muss es wollen. Wie steht er denn zu der Sache ? Kann er es sich leisten, oder droht er in eine Schuldenfalle zu treten?

Lg
slaVe

sporadischer Gast 6 Frankfurt W, 24

Hallo,

ja, wir sehen uns jeden Tag. Wir wohnen seit 5 Jahren in einer gemeinsamen Wohnung. Tut mir sehr leid, dass Du das gleiche Problem bzw. auch einen Freund mit diesem Problem hast.

Ja, sein Verhalten hat sich sehr geändert. Er hat mir erklärt, dass er voriges Jahr im Mai mit diesem Zeug angefangen hat. Das war eine ziemlich harte Zeit für uns zwei, aber natürlich vor allem für ihn. Sein Vater ist im Mai ganz unerwartet gestorben und seine Mutter hat dann 3 Monate mit in unserer 60 m² Wohnung gewohnt. Außerdem ist er im Juni arbeitslos geworden und hat erst jetzt im Mai wieder arbeit gefunden.

Er sagt, dass er damit aufhören will. Wir waren Ende der letzten Woche gemeinsam bei einer Drogenberatungsstelle. Gestern war er dann nochmal alleine da und er soll und möchte jetzt zweimal die Woche kommen.

Er hat es mir leider nicht selbst gestanden, sondern eine Freundin hat mich darauf gebracht. Als ich ihn dann darauf angesprochen habe, hat er es gestanden und ist weinend zusammen gebrochen. Er meinte, dass er sich nicht getraut hat es mir zu erzählen.

Wie gehst du damit um?

Forums-Gruftie 785 CH W, 24

Oh je. Ja meistens ist irgend etwas vorgefallen worauf sie sich dann irgend einen "Halt" suchen - so war das auch bei meinem Freund. Und nun hat er den Salat. Tut mir leid wegen seinem Vater .. Wohnt seine Mutter denn jetzt wieder alleine? Sieht er sie oft? Hat er an dem Schmerz wegen dem Tod irgendwie arbeiten können?

Aber dass er schon mal alleine zu einer Drogenberatungsstelle geht finde ich klasse. Da kann man wenigstens drauf aufbauen!

Wie ich damit umgehe? - Überhaupt nicht! Ich habe es nie und werde es nie akzeptieren .. zur Zeit läufts darauf hinaus, dass wenn er es tut, ich einfach nichts sage. Er weiss was ich davon halte. Aber wenigstens konsumiert er gerade mal 1x pro 2 Wochen. Früher war es auch jeden Tag.... grauenhaft....

Wir haben etwas aufgebaut zusammen, haben Pläne, ich glaube das motiviert ihn, und animiert ihn etwas auf sich zu achten .. und den Konsum irgendwie zu reduzieren.

Plötzliche Streit-Eskapaden haben wir natürlich trotzdem ab&zu. Ich denke auch ständig wenn er mal länger arbeiten muss, dass er vielleicht gar nicht arbeitet, sondern bei seinen Koks-Kumpels ist. Ich traue ihm nicht immer, und das ist schon manchmal eine Belastung.

Natürlich ist Frust und Trauer Gift .............. ich hoffe sehr, dass dein Freund irgendwie den Ausstieg schafft. Im Grunde kann man nichts tun - ausser ihn unterstützen und für ihn da zu sein. Das habe ich auch erst in diesem Forum gelernt ....

lg
slaVe

sporadischer Gast 6 Frankfurt W, 24

Ja, seit Herbst letzten Jahres ist sie in ihre eigene Wohnung gezogen und wohnt alleine. Wir sehen sie fast jedes Wochenende, wenn es die Zeit zulässt.

Er möchte eventuell den Rat der Beratungsstelle folgen und zusätzlich zu einem Psychologe gehen, um die Geschehnisse aufzuarbeiten. Er hat vieles einfach nur verdrängt, war seit Monaten nicht mehr auf dem Friedhof. Ich glaube, dass ihm das helfen könnte.

Ich versuche ihn nicht unter Druck zu setzen. Ich möchte einfach, dass er ehrlich zu mir ist und ehrlich eingesteht, wenn er was genommen hat. Vorgestern zum Beispiel hat er mir gestanden, dass er wieder was genommen hat. Obwohl ich innerlich zusammen gebrochen bin, hab ich versucht ruhig zu bleiben und habe ihn getröstet. Er war total deprimiert; ich glaube ihm, dass er es wirklich selbst nicht mehr möchte.

Vielen Dank nochmal für Deine schnelle Antwort. Ich glaube das schwierige für Angehörige ist, dass es ein Tabu-Thema ist und man alleine damit fertig werden muss.

Forums-Gruftie 785 CH W, 24

Ich glaube, Kokser sind nicht mal ehrlich zu sich selber. Ich denke du darfst ihm nicht übel nehmen, wenn er in dieser Hinsicht lügt. Vielleicht schämt er sich auch dafür - wie bei meinem Freund - und das schwächt natürlich noch mehr => ergo zieht er sich wieder was rein. Ein Teufelskreis. Aber es ist offensichtlich viel Bereitschaft von deinem Freund da, damit aufzuhören. Ich denke er fährt gut .. denn wirklich körperlich abhängig macht das Zeug nicht. Es ist mehr die Psyche, die davon nicht mehr loskommt... umso besser, wenn er etwas Willen zeigt, was Stärke bedeutet.

Ja ich war/bin mit dem leidigen Thema auch alleine. Wem sollst du schon erzählen, dass dein Freund kokst.

Schön dass du so für ihn da bist.. das versuche ich auch .. und ist wohl das einzig Richtige.

Lg
slaVe

Helferlein 64 süddeutschland W, 21

hi flietzpiepe,
therapie find ich gut, denn ein süchtiger braucht ja eine alternative für die drogen bzw. für das, was er durch die droge bekommt.
lg, asi

Helferlein 98 wien M, 30

wie häufig konsumiert er denn?

ich nehmen an er konsumiert nasal, insofern bin ich etwas überrascht, dass bereits nach so kurzer konsumdauer er sich der sucht bewußt ist und eine beratungsstelle aufsucht.
gerade in der ersten konsumphase vergöttert man das zeug und verschwendet keinen gedanken ans aufhören.

kokskonsum geht für mich nicht automatisch einher mit sucht, vielmehr muss eine entsprechende disposition gegeben sein in diesen rauschzustand fliehen zu wollen. hat er dir gründe genannt wesehalb er konsumiert?

vlg und alles gute
nils

sporadischer Gast 6 Frankfurt W, 24

Hallo Nils,
er hat im Mai 2005 damit angefangen und gelegentlich konsumiert. Seit einigen Wochen konsumiert er es allerdings fast täglich (nasal).

Ja, er hat mir die Gründe genannt. Er hatte letztes Jahr eine sehr schwere Zeit (Vater plätzlich gestorben; Mutter hat 3 Monate bei uns gewohnt; er wurde arbeitslos; selbstständigkeit ist gescheitert). Ich kann es sogar nachvollziehen, er wurde ganz schön auf die Probe gestellt.

Aber im Moment läuft eigentlich alles wieder soweit gut für ihn. Er hat seit 3 Monaten eine Arbeit, die ihn ausfüllt und Spaß macht und in unserer Beziehung ist eigentlich auch alles in Ordnung (wenn man das so nennen kann, wenn ich über ein Jahr lang nicht gemerkt habe, dass mein Freund Kokain konsumiert).

Liebe Grüße

sporadischer Gast 5 Im Spiegelkabinett... W, 23

Ich kann mir vorstellen wie du dich fühlen musst, ich selbst befand mich auch schon des öfteren in solchen Situationen nichts gemerkt zu haben, obwohl ich selbst auch konsumierte...
Viele Leute die Drogen-abhängig sind, verheimlichen ihren Konsum, hauptsächlich aus Scham, manchmal aber auch um andere nicht zu verunsichern und gerade bei einer Droge wie Kokain gelingt das den meisten auch erfolgreich, selbst über viele Jahre...

Ich selbst war auch lange Zeit kokain-abhängig, konsumierte täglich und niemand ahnte auch nur im Entferntesten etwas davon... Erst als ich nicht mehr konnte, am Boden lag, offenbarte ich mich... Alleine hätte ich es zu der Zeit nicht geschafft, aus diesem Teufelskreis rauszukommen.

Wie ist es bei deinem Freund, konsumiert er gemeinsam mit anderen oder alleine?
Sollte das erste der Fall sein ist es sehr wichtig sich vorübergehend von den Leuten zu distanzieren, selbst wenn es Freunde sind, denn sonst ist es fast unmöglich damit aufzuhören.
Bestellt er das Koks telefonisch bei jemandem, sollte er unbedingt die Nummer aus seinem Handy löschen, sonst kommt er schneller wieder in Versuchung.

Wenn du magst gebe ich dir noch mehr Tipps, aber dann müsste ich besser über sein Konsumverhalten Bescheid wissen, im Sinne von wann hat er es genommen? Wo? Mit wem? und wie beschafft?

Würd dir gerne helfen wenn du magst...

LG,

BrokenMirror

neu an Bord! 1 wien M, 27

hallo du!!
mein bester freund ist leider auch abhängig er konsomiert 4-5 mal die woche zwischen 2-6gr die woche niemand konnte ihm bis jetzt davon abhalten leisten kann er sich da er einen guten job hat und noch ausübt wie ich ihn davon los bringe keine ahnung habe ihm gestern damkit gedroht entweder drogen,stoff oder freundschaft----mit stoff meine ich anabolika da er das auch regelm. nimmt Evil or Very Mad

ich weiß nicht mehr weiter bitte um rat wie ich ihm davon wegbringe lg ich

sporadischer Gast 6 Frankfurt W, 24

Hallo BrokenMirror,

wie hast Du es geschafft von dem Teufelszeug loszukommen?
Leider hat er sich nicht offenbart, sondern ich habe es mehr oder weniger dann doch selbst rausgefunden.

Er konsumiert alleine, so wie er sagt in unserer gemeinsamen Wohnung wenn ich arbeiten bin und er schon früher daheim ist. Ob er es telefonisch bestellt, weiß ich nicht genau, mir hat er nur gesagt, dass er es von einem ehemaligen Schulkamerad aus der Nachbarstadt bekommt. Aber so ganz nehme ich ihm das nicht ab, wäre ja ein riesen Zufall, wenn dieser Kumpel immer daheim ist, wenn er gerade hinfährt.

Ich weiß einfach nicht wie ich mich ihm gegenüber verhalten soll. Es ist jeden Abend das gleiche: ich komme von der Arbeit und versuche irgendwie aus ihm herauszubekommen, ob er was genommen hat oder nicht. Dann streiten wir uns, gehen schlafen und der nächste grausame Tag beginnt.

Ich würde ihm so gerne helfen. Meine beste Freundin meint ich soll ihn verlassen. Sie ist der Meinung, dass er es nur schaffen kann, wenn er ganz alleine und am Boden ist. Aber ich kann das nicht. Er geht jetzt seit 3 Wochen regelmäßig zur Drogenberatung, aber hat mir seitdem mind. 3 mal gestanden doch wieder was genommen zu haben.

Vielen Dank für Deine Mail!

Liebe Grüße
Flietzpiepe

Forums-Gruftie 785 CH W, 24

Hey Flietzpiepe,

Gib ihm doch etwas Zeit. Ich denke, so eine Drogentherapie zeigt auch erst nach einiger Zeit Wirkung ...

Ich denke es würde eher helfen, wenn du gar nicht darauf eingehst, ob er jetzt was genommen hat oder nicht. Ich glaube er fühlt sich so schon schlecht, schämt sich villeicht sogar. Somit ist er natürlich zusätzlich reizbar, und reagiert vielleicht aggressiv auf deine "Begutachtung" ob er was genommen hat.

Ob er konsumiert hat oder nicht, kannst du an seiner Art erkennen. Falls du ihn gut kennst. Ich könnte mir vorstellen, dass es bei allen in etwa einen ähnlichen Effekt hat, nämlich, dass er viel von sich überzeugter ist, kälter dir gegeüber. Könnte das sein?

Viel Glück ..
lg
slaVe

sporadischer Gast 10 Österreich W, 33

hi

ich kann dir leider nur sagen dass du 2 möglichkeiten hast :

du versuchst weiter diese beziehung zu leben, daran könntest du aber zu Grunde gehen, und damit meine ich wirklich zu Grunde gehn

oder du trennst dich, sehr schmerzhaft aber könnte dein leben in dieser Form retten

Es tut mir leid, aber ich kenne kaum beziehungen in denen nicht beide suchtkrank sind.
es ist eine ganz traurige krankheit und du sollst dir überlegen worauf du dich einlässt

es wird sehr sehr schwer werden, du musst dir klar sein, dass an 1. stelle bei im die droge steht weil nötig und dann kommt lange nichts, dann irgendwann du

es ist ein leben voller schwierigkeiten wenn du ihn liebst geh dass ist mein rat ehrlich

lg

sporadischer Gast 6 Frankfurt W, 24

Hallo,
es tut mir leid, dass ich auf Deine Email erst jetzt reagiere. Hätte ich Deine Email im August gelesen, als Du sie geschrieben hast, hätte ich es wohl auch nicht richtig verstanden.

Aber mittlerweile sehe ich tatsächlich keine andere Möglichkeit mehr als ihn zu verlassen. Es ist so viel passiert und ich glaube nicht, dass man das wieder gerade biegen kann. Aber trotz alledem liebe ich ihn und es tut mir wahnsinnig weh, wenn ich sehe, was in den letzten Wochen und Monaten aus ihm geworden ist. Er sieht furchtbar aus, hat mittlerweile über 10 kg abgenommen.

Er versucht seine Sucht komplett zu verdrängen und redet sich nun ein, dass ich eine Affäre habe. Obwohl da überhaupt gar nichts dran ist, hat er sich da total reingesteigert und spioniert mir hinterher, taucht auf einmal vor meiner Arbeit auf, kontrolliert mein Handy und hat sogar versucht mein Handy zu orten.

Letzte Woche war dann die Spitze des Eisberges: er hat mich bestohlen und mir zum ersten Mal eine Ohrfeige verpasst. Diesen bösen Ausdruck in seinen Augen habe ich vorher noch nie gesehen.

Ich habe langsam keine Kraft mehr. Ich denke ich bin endlich zu dem Entschluss gekommen, dass ich jetzt an mich denken muss.

Er merkt ja, dass ich innerlich schon mit der Beziehung abgeschlossen habe und er droht öfter, dass er sich umbringen wird.

Ich weiß einfach nicht weiter. Meint ihr durch die Drogen könnte es tatsächlich zu einem Selbstmord kommen, wenn ich mich trenne? Ich habe vor 4 Jahren erst meinen besten Freund durch Selbstmord verloren, das würde ich nicht ertragen.

Lg
Flietzpiepe

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