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Caro.
neu an Bord!
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NRW W, 26
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Wed, 09.Aug.06, 10:22 Es nicht rauslassen - ist das der richtige Weg ? |
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Hallo,
ich bin hier neu möchte mich erstmal kurz vorstellen .
Ich bin 26 Jahre , Verheiratet und habe 2 Kinder.
Ja mehr gibts nicht zu mir zu sagen.
Ich habe über google dieses Forum gefunden und hoffe hier anregungen und Austausch zu finden.
Ich weiß nicht ob ich im richtigen Unterforum schreibe , wenn nicht dann hoffe ich auf nachsehn als neuling .
Seit 2 Jahren mache ich Therapie, bzw habe angefangen mir hilfestellungen zu suchen.
Zuerst bin ich im internet auf verschiedenen Seiten gewesen, habe unheimlich viel gelesen udn mir Informationen zum Thema gesucht.
Ich brauchte unheimlich viel Sicherheit und Kontrolle darüber was passieren würde wenn man eine Beratungsstelle aufsucht oder einen Termin bei einer Therapeutin ausmacht.
Anrufen konnte ich nicht , weiß nicht wei offt ich den Höhrer zitternd in der Hand hatte und es nicht geschafft habe.
Diese Situation kennen bestimmt viele.
Im Internet fand ich dann Beratungsangebote via Chat und habe mich mit Zartbitter in Verbindung gesetzt.
Im Chat ging es einigermaaßen über die Belastungen die alles mit sich bringt zu reden und ich habe mich überreden lassen einen Termin am Telefon auszumachen.
Das klappte alles gut, habe den Termin damals Wahrgenommen und weitere 10 std bin ich hingegangen die mir damals geholfen haben.
Ich musste nicht sagen worum es geht, denn die Stelle bezog sich ja auf die Thematik.
Im Anschluss daran fand ich einen Therapieplatz für eine VT die mir aber garnix brachte und die ich nach etwa 20 std abbrach.
Ich konnte es mit einem Umzug begründen, denn ich bin nicht in der lage jemanden zu sagen das etwas nicht geht weil ich nicht mit ihm klarkomme.
Ja und nun bin ich woanders gelandet, schon seit fast einem Jahr da aber keinen schritt weiter...
ch habe auch hier das gefühl nicht darüber reden zu dürfen.
Meine Stimmungen schwanken offt im minutentakt, hab das gefühl mich nicht steuern zu können, platze innerlich vor Agressionen und habe immerzu schwarze gedanken.
Über das Thema selbst haben wir noch nie gesprochen,dabei würd ich gern mal alles loswerden...
in einer der letzten stunden wurde mir gesagt ich sollte immer wenn etwas hochkommt alles zur seite schieben, irgendwo einschließen und es nicht rauslassen ... ist das der richtige weg ?
Oder mache ich die falsche Therapie ?
Ich habe 5 Jahre lang Übergriffe erlebt, von dingen davor weiß ich nichts konkretes, habe große lücken in dem puzzle nur manchmal kommen sachen hoch die ich nicht einordnen kann, wo ich nicht weiß ob meine Wahrnehmung mir einen streich spielt....
Ich fühl mich im Alltag so eingeschränkt... ich möchte endlich auch mal Glücklichsein aber kanns auch irgendwie nicht zulassen.. k.a.
Ich bin dauernd damit beschäfftigt mir selsbt zu schaden... obs mit gedanken sind, obs damit ist das ich nichts esse, ob ich mir irgendwie wehtue so das es niemand sieht oder irgendwie anders...
Ich weiß im moment einfach nicht weiter... aber schaffe es auch nicht in einen text zu schreiben was wirklich los ist....
Wielang dauert es nur bis man sich nichtmerh im Kreis dreht ?
Danke fürs lesen....
(Hinweis Admin: Betreffzeile präzisiert)
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_________________ Liebe Grüße
Caro |
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Whoopie
Forums-InsiderIn
411
BRD W, 44
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Wed, 09.Aug.06, 10:49 Re: Ist das der richtige Weg ? |
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Hallo Caro,
erst einmal herzlich willkommen.
Es ist gut, dass Du Dich vor der Therapie oder den Beratungen informiert hast. Es ist auch nachvollziehbar, dass Du Sicherheit brauchtest und es ist gut, dass Du Dich darum gekümmert hast. Gut gemacht.
Auch, dass Du trotz Deiner Angst den Schritt gewagt hast, Dir Hilfe zu suchen. Klingt doch schon mal vielversprechend.
Quote: | Im Anschluss daran fand ich einen Therapieplatz für eine VT die mir aber garnix brachte und die ich nach etwa 20 std abbrach. |
Vielleicht ist VT für Dich nicht die richtige Therapieform. Hilft bestimmt vielen, aber nicht allen. Vielleicht wäre ein Gesprächstherapie für Dich besser geeignet. Es kommt Dir vielleicht jetzt nicht so vor, aber es war gut, dass Du bereits nach 20 Stunden erkannt hast, dass es Dir nix bringt. Viele hängen jahrelang in einer Therapie, obwohl sie sich nicht wohlfühlen. Also, auch das ist gut von Dir erkannt und umgesetzt.
Quote: | Ich konnte es mit einem Umzug begründen, denn ich bin nicht in der lage jemanden zu sagen das etwas nicht geht weil ich nicht mit ihm klarkomme. |
Das ist zwar schade, aber viel wichtiger ist, dass Du Dir in der Situation selbst geholfen hast und es beenden konntest. Es dem Therapeuten nicht zu erklären, finde ich als Schutz für Dich in Ordnung.
Quote: | Ja und nun bin ich woanders gelandet, schon seit fast einem Jahr da aber keinen schritt weiter... |
Auch das kommt leider oft vor, so leid mir das für Dich tut.
Quote: | Ich habe auch hier das gefühl nicht darüber reden zu dürfen. |
Meinst Du mit „hier“ die Therapie oder dieses Forum? Egal, was Du meinst, Dir wird klar sein, dass Du Dir selbst „verbietest“ zu reden.
Schreibe doch hier über das Thema, wenn Du magst.
Quote: | in einer der letzten stunden wurde mir gesagt ich sollte immer wenn etwas hochkommt alles zur seite schieben, irgendwo einschließen und es nicht rauslassen ... ist das der richtige weg ? |
Für manch einen ist das der richtige Weg. Ob er das für Dich ist, hast Du bereits selbst beantwortet:
Quote: | Über das Thema selbst haben wir noch nie gesprochen,dabei würd ich gern mal alles loswerden... |
Quote: | ich möchte endlich auch mal Glücklichsein aber kanns auch irgendwie nicht zulassen.. k.a. |
Kenne ich aus eigener Erfahrung.
Quote: | aber schaffe es auch nicht in einen text zu schreiben was wirklich los ist.... |
Setze Dich nicht selbst unter Druck. Lasse Dir Zeit. Du musst doch nicht alles auf einmal schreiben. Gehe doch Schritt für Schritt vor. Immer einen Teil, wenn Du willst.
Quote: | Wielang dauert es nur bis man sich nichtmerh im Kreis dreht ? |
Bei jedem unterschiedlich lange.
Gruß
Whoopie
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Jenny Doe
Forums-Gruftie
536
BRD W, 39
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Wed, 09.Aug.06, 14:20 Re: Es nicht rauslassen - ist das der richtige Weg ? |
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Quote: | in einer der letzten stunden wurde mir gesagt ich sollte immer wenn etwas hochkommt alles zur seite schieben, irgendwo einschließen und es nicht rauslassen ... ist das der richtige weg ?
Oder mache ich die falsche Therapie ?
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Hallo Caro!
Deine Problematik: Quote: | Meine Stimmungen schwanken offt im minutentakt, hab das gefühl mich nicht steuern zu können, platze innerlich vor Agressionen |
ist mir bekannt. Sie war mitunter der Grund dafür, warum ich mich einst in Therapie begab. Heute habe ich damit kaum noch Probleme. Ich habe meine Gefühle wahrnehmen, zulassen und steuern gelernt.
Hast Du Deiner Therapeutin mal die Rückmeldung gegeben, wie es Dir mit ihrer Methode geht? Darüber solltest Du ganz dringend mit ihr reden.
Frag sie noch mal, was genau sie damit meint, "nicht mehr rauszulassen". Vielleicht meint sie damit auch was anderes, nämlich zulassen und den Rest, also, das, was zuviel ist, wegsperren bis zur nächsten Therapiesitzung, wo der Tresor dann erneut geöffenet wird.
Denn diese Tresor-Technik (Wegsperrtechnik) ist im Prinzip eine hilfreiche Imaginationsübung. Aber, sie ist nicht dazu konzipiert worden, um alles wegzusperren und nicht mehr rauszulassen (das wäre Unterdrückung der Gefühle), sondern um das Wegzusperren, was zu viel wird, was zu belastend ist.
Sowie ich Dein Posting verstehe, scheint es bei dir darum zu gehen zu lernen, Gefühle rechtzeitig warzunehmen, so dass sie nicht mehr plötzlich und unkontrolliert aus Dir herausbrechen und Gefühle kontrollieren zu lernen. Aber um das Lernen zu können, muss mit Gefühlen und auch traumatischen Gedächtnisinhalten gearbeitet werden. Und das bedeutet, nicht alles wegzusperren, sondern sich diese schrittweise anzugucken, immer ein bisschen zuzulassen und dann das, was zuviel ist, wegzusperren. Doch die Gefühle und traumatischen Gedächtnisinhalten dürfen nicht auf immer und ewig weggesperrt werden.
Sinn dieser Imaginationsübung ist es, immer ein bisschen rauszuholen und dann wird der Tresor wieder verschlossen.
So kann man Schritt für Schritt verarbeiten ohne das einen die geballte Ladung an Gefühlen übermannt. Und so kann man die Gefühle steuern lernen, so dass sie nicht mehr unkontrolliert aus Dir herausbrechen.
Falsch angewendet kann diese Methode fatale Folgen haben.
Ich steiß während meiner Therapiekarriere auf eine Therapeutin, die mich aufforderte, das, was mich belastet und "unerwünschte" Gefühle in einen Tresor zu sperren.
Ergebnis dieser Methode war, dass ich daran buchstäblich kaputt gegangen bin. Ich saß auf all den schmerzhaften Gefühlen, die nicht rausdurften und fühlte mich wie ein Vulkan kurz vor dem Ausbruch.
Mein eigentliches Problem wurde durch diese Methode extrem verstärkt. Denn der Grund dafür, warum ich nicht mehr in der Lage war meine Gefühle zu kontrollieren, warum sie mich plötzlich regelrecht übermannten, aus mir rausplatzten war der, dass ich Gefühle über einen längeren Zeitraum nicht zugelassen hatte. Ich hatte über Jahre hinweg alles in mich reingefressen und Gefühle unterdrückt, solange, bis sie sich nicht mehr länger unterdrücken ließen und mich regelrecht übermannten.
Diese Methode "Gefühle wegsperren" verschlimmerte alles nur noch.
Jetzt bin ich seit 1 1/2 bei einer VT, die ihren Job wirklich gut versteht. Sie hat mir dabei geholfen meine Gefühle wahrnehmen, zulassen und kontrollieren zu lernen.
Also, frag sie mal, was genau sie meint und vielleicht findest Du dann auch eine Antwort auf Deine Frage, ob sie die richtige Therapeutin für dich ist.
Gruß
Jenny
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_________________ Forum für falsche (induzierte) Erinnerungen, erfundener Missbrauch und Fehldiagnose DIS:
www.induzierte-erinnerungen.com |
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Stöpsel2
Forums-Gruftie
917
Deutschland W, 35
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Wed, 09.Aug.06, 18:40 Re: Es nicht rauslassen - ist das der richtige Weg ? |
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Hallo Caro,
Quote: | Im Anschluss daran fand ich einen Therapieplatz für eine VT die mir aber garnix brachte und die ich nach etwa 20 std abbrach.
Ich konnte es mit einem Umzug begründen, denn ich bin nicht in der lage jemanden zu sagen das etwas nicht geht weil ich nicht mit ihm klarkomme. |
Das ist schade, daß Du es nur so sagen konntest. Manchmal tappen die Therapeuten ja auch im Dunkeln, weil sie zu wenig Informationen von ihren Patienten bekommen, womit diese Schwierigkeiten haben. Vielleicht wußte er nicht, was Du brauchst (und mir kommts manchmal so vor, als wüßten Therapeuten die selbstverständlichsten Sachen nicht. Na ja, aber die Sachen sind halt für einen selbst selbstverständlich, für Außenstehende eben nicht unbedingt ). Und vielleicht hätte Dich der Therapeut damit überrascht, daß er sich so auf Dich einstellt, daß Du besser damit klarkommst. Ich will damit aber keinesfalls sagen, daß Du Dich falsch verhalten hast. Oft hat man da ja schon die richtige Intuition was für einen gut oder schlecht ist. Aber wenn Du wieder in eine solche Situation kommst, kannst Du ja vorher überlegen, ob es nicht doch eine Alternative ist, mitzuteilen, was los ist und dem Therapeuten eine Chance geben.
Quote: | Ja und nun bin ich woanders gelandet, schon seit fast einem Jahr da aber keinen schritt weiter...
ch habe auch hier das gefühl nicht darüber reden zu dürfen. |
Warum hast Du das Gefühl, nicht darüber reden zu dürfen?
Quote: | Über das Thema selbst haben wir noch nie gesprochen,dabei würd ich gern mal alles loswerden... |
Möchtest Du (noch) nicht konkret drüber reden oder möchte die Therapeutin es nicht?
Was das mit den Gefühlen einschließen/rauslassen angeht, kann ich mich Jenny Doe nur anschließen. Also frage die Therapeutin doch mal, wie sie es genau meinte und welche Gefühle/in welchen Situationen sie es meint.
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Lucinda
Forums-InsiderIn
229
Deutschland W, 31
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Wed, 09.Aug.06, 18:58 Re: Es nicht rauslassen - ist das der richtige Weg ? |
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Hallo Caro!
In manchen Punkten kann ich mich meinen Vorrednern nur anschließen.
Was mir dazu noch eingefallen ist:
In Deinem Fall wäre es mit Sicherheit wichtig, dass Du ne Thera hast, die auch gleichzeitig noch Traumatherapeutisch ausgebildet ist.
Zum Thema "Wegpacken":
Ich kann das nur so erklären, wies mir meine Thera damals erklärt hat:
Traumatherapie beginnt mit Stabilisieren-stabilisieren-stabilisieren.
Und solange bis Du und die Thera Dich nicht für stabil genug halten, solltest Du schon alle belastenden "Bilder" "Wegpacken", flashbacks, die Dich heimsuchen versuchen zuzuordnen, und wegzupacken. Klar wird immer wieder mal was auftauchen, aber meist klappt das ganz gut.
Es heißt ja nicht, dass das für immer weggepackt ist- geht ja auch nicht.
Nur bis Du stabil genug bist, um Dir mit Hilfe Deiner Thera bestimmte Sachen nochmals rauszupicken, und anzuschauen (durchzuarbeiten).
Vllt. musst Du nochmal deutlicher mit ihr reden, wie sehr das alles in Dir brodelt, und dass wegpacken alleine Dir nicht hilft. Vllt. hat sie noch ne andere Idee, was helfen könnte. Aber dazu muß sie schon wissen was in Dir abgeht!
Gruß und ganz viel Mut!
Lucinda
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_________________ Vertrauen ist das Gefühl, einem Menschen sogar dann glauben zu können, wenn man weiß, daß man an seiner Stelle lügen würde. |
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