Alkohol und Beziehung

neu an Bord! 4 Frankfurt am Main W, 40

Hi Hallo an Alle,

bin ziemlich neu hier. Bin vor ein paar Tagen auf die Seite gestoßen und fand einiges sehr interessant. Mein Thema ist sicher nicht neu, aber bei mir kreist im Moment alles und 2 Dinge sind verflochten ....

Bin vor gut 8 Monaten einem Mann begegenet und es hat sich sehr, sehr schnell ein große Nähe entwickelt. Zugegeben, er hat sich ziemlich ins Zeug gelegt. Aber es passte wirklich viel. Ich liebe ihn! Gleiche Interessen (Kultur, Kino, Museen), eine unglaubliche Nähe, eine Bezogenheit aufeinander und auch das Bett klappte für beide super.

Jetzt hat er sich von mir getrennt. In 4-5 stundenlangen Gesprächen. Ich habe anfangs nichts verstanden. Bis endlich der Groschen fiel. MEIN ALKOHOLKONSUM. Also er hat nicht gesagt Du trinkst zuviel darum gehe ich. Er hat es geschafft, dass mir klar wurde, dass ich ein Problem habe.

Thema 2:
Ich habe wirklich jeden Abend getrunken. Nicht dass ich jeden Abend betrunken war, aber man kann sagen nie ohne. Immer nur Wein oder Apfelwein. Nichts Hartes. Immer nur abends. Aber das, jetzt wo ich in mich gegangen bin seit 10! Jahren. Harte Erkenntnis. Ich habe seit unserem letzten Treffen, das war gestern vor einer Woche, keinen Tropfen mehr angerührt und oh Wunder, es fällt mir gar nicht so schwer. Ich habe wirklich begriffen. Ein bis vor 10 Tagen unvorstellbarer Satz ist in mir: Lieber gar kein Alkohol als so weiter. Vorher war ein Leben ohne Alkohol unvorstellbar für mich! Es ist als habe sich ein Schalter umgelegt. Und ich glaube auch zu wissen, warum ich getrunken habe. Führt jetzt fast zu weit - Familiengschichte - da hatte Alkohol was mit Geselligkeit zu tun. Für mich mit Geborgenheit - klingt doof. Und nun habe ich echte Geborgenheit gefühlt. Darum hat der Alkohol "verloren". Das dumme ist nur, ich habe ihn verloren.

Der Verzicht auf Alkohol ist so leicht, aber ich vermisse ihn so schrecklich. Gibt es noch einen Weg?

Freue mcih über jedweden Kommentar und beantworte alle Fragen!

sporadischer Gast 21 Schönfeld M, 22

Was du schreibst klingt sehr positiv, die Erkenntnis auf Alkohol zu verzichten meine ich.

Dass ein solcher Schlag dazu von Nöten war ist natürlich weniger schön.

Unabhängig von ihm solltest du das jetzt wirklich durchziehen und da wünsche ich dir viel Kraft! Smile

Habt ihr denn nicht vorher darüber geredet? Kam gleich der Schluss mit dieser Begründung?

neu an Bord! 4 Frankfurt am Main W, 40

Danke für die Antwort und die Bestätigung!

Er hatte das Thema schon vorher angesprochen, aber da habe ich total geblockt! Es fehlte eben noch die Erkenntnis. Ja vieleicht brauchte es einen solchen Schmerz und Schock, aber es ist verdammt bitter. Zumal ich fest davon überzeugt bin, dass er auch leidet und mich liebt. Aber er hatte Angst daran zugrunde zu gehen und hat sich für eine Trennung entschieden.

Und die Erkenntnis ist inzwischen verselbststädnigt. Also ich ziehe das in jedem Fall weiter durch. Mal sehen, die Vorstellung irgendwann mal wieder entspannt ein Glas zu trinken gibt es schon noch. Aber sie hat keine solche Wichtigkeit mehr. Very Happy

Helferlein 41 Baden-Württhemberg/NRW W, 45

Hallo Nita,

ich bin auf Deinen Beitrag gestoßen, weil ich mir bei mir selbst auch manchmal Gedanken mache, wie das bei meinem Freund ankommt, wenn ich mal mehr trinke als er.

Was Du nun schreibst, schockiert mich aber gewaltig. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Dein regelmäßiger Weinkonsum der wirkliche Grund dafür ist, dass er nicht mehr will. Da fehlt irgendwie eine Phase. Wenn er sich Sorgen um Deine Gesundheit machen würde, hätte er Dich vielleicht ermahnt oder sogar kontrolliert, aber nicht Schluss gemacht. Ihn kann das, so wie Du es schilderst, doch nicht belastet haben (eben außer dem Aspekt der Sorge). Oder warst Du dann aggressiv, ausfallend oder so was?

Nein, ich denke, da steckt was anderes dahinter, und das mit dem Alkohol war für ihn ein Vorwand. Was nicht heißt, dass er das selbst so durchschaut und Dir eine andere Begründung liefern kann.

Nach Deiner Abstinenz jetzt, die Dir ja nicht schwer fällt, könntest Du doch hingehen und ihm sagen, ich trinke keinen Alkohol mehr, zufrieden? Wenn es ihm nur darum gegangen ist, könnte er doch eigentlich keine Einwände haben, die Beziehung fortzusetzen. Bzw. müsste sich sogar freuen.

Alles Gute,

Monika

neu an Bord! 4 Frankfurt am Main W, 40

Hallo Helferlein,

Also ich kenne Dich nicht! Nein ich war nicht ausfallend oder dergleichen. aber eigentlich tut das fast gar nichts mehr zur Sache. Der Schock war gut! Denn das ich mein Verhältnis zum Alkohol überdenke tat Not. Und es geht mir wirklich gut damit. Habe in den letzten 3 Wochen 3x ein Gals Wein getrunken. Freunde sagen ich sehe 5 Jahre jünger aus. also so weit so gut. Bin ihm echt dankbar für diese Erkenntnis. Was ich ihm auch schon sagte.

Aber Du hast dummerweise den Nagel auf den Kopf getroffen. Das ist es nicht und er weiß es selbst nicht. Von daher bin ich falsch in diesem Forum, sollte zu Liebskummer wechseln. Mir ist gerade zum heulen.

Dennoch mein Tipp an Dich. Sprich es bei Deinem Freund an.

Dennoch Danke!

Gruß NITA

Helferlein 41 Baden-Württhemberg/NRW W, 45

Liebe Nita,

ja, wechsle lieber mal in die Rubrik Liebeskummer, wenn Dir an der Beziehung noch was liegt. Da wird das differenzierter betrachtet. Ich für mich habe eben den Test hier gemacht, das Ergebnis war dann aber, dass ich nicht alkohlolsüchtig bin. Und bei Dir kann ich mir das auch so gar nicht vorstellen, wenn Du sagst, Du kannst von einem Tag auf den anderen ohne, und es war manchmal nur Apfelwein (ich denke, der hat kaum Prozente und ist eher unter Saft einzuordnen). Da müsstest Du dann schon ein paar Liter trinken.

Bei mir und meinem Freund ist es eher so, dass ich meinen eigenen Ansprüchen nicht so ganz gerecht werde. Ich muss immer diejenige sein, die sich gut benimmt, nicht über die Stränge schlägt, mein Anspruch an mich. Aktuell habe ich keine Angst, dass er mich verlassen würde, weil ich mal mehr als er trinke. Deswegen auch meine Antwort, es gibt viele Gründe, eine Beziehung nicht mehr zu wollen, aber so nicht!

Bin jetzt ziemlich müde, mag das nicht mehr weiter ausführen. Aber guck Dich im Forum mal um, Du wirst bestimmt noch andere Sichtweisen finden.

Gute Nacht und liebe Grüße,

Monika

neu an Bord! 4 Frankfurt am Main W, 40

Dann schlaf gut!

Wollte dennoch einfach nur noch danke und Dir alles gute sagen.

Lieben Gruß

Helferlein 98 wien M, 30

@herzensfrage: ich sehe es genauso wie du. irgendwie kommt es mir so vor, als wäre der alk net wirklich der wahre grund.
letztlich war es ja nicht das alkoholinduzierte verhalten, was ihn gestört hat, sondern der alkkonsum generell.
zudem wär interessant wie viel du getrunken hast. warst du durch den alk berauscht oder war es nu 1/8 wein?

neu an Bord! 3 Rhein Main Gebiet M, 35

Hallo Nita,

es ist traurig das du ihn verloren hast, aber was du gefunden hast ist bemerkenswert, ein Leben ohne den Alkohol der immer so wichtig für dich war, du konntest einfach aufhören, super, viele Menschen sind so von der Sucht gefangen das sie nicht loskommen, ich freue mich für dich das ein Stück Lebensqualität für dich da rausspringt...

Vielleicht bleibt ihr ja in Kontakt und er bemerkt auf Dauer das du nichts mehr trinkst......und gibt euch dann noch eine Chance ?

Ich wünsche es dir...

Alles Liebe

Seelensturm

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