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Joannaa
neu an Bord!
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Muc W, 30
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Mon, 07.Aug.06, 16:09 Wieviel geht noch..? |
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Hallo,
ich "dreh am Rad" und kann eigentlich nicht mehr ... ich muss momentan einen Stillstand aushalten, kann/darf derzeit an mir/meinen Problemen nicht arbeiten. Ich spüre den Druck der "wartenden" Probleme, die ich zwangsweise wegschieben musste um mir eine Ausgeglichenheit zu erarbeiten, die aber jederzeit zusammenbrechen kann... .
Hoffentlich bald, bekomme ich einen Bescheid, ob ich in eine Klinik kann ... das Warten machte mich mittlerweile sehr mürbe und nervös. Genaugenommen mache ich da seit April rum... In der Arbeit kann ich mich kaum konzentrieren und ständig hüpfen meine Gedanken, fast im Sekundentakt ... und können kaum bei einer Sache bleiben. Ich fange an, mit der Hand im Gesicht, nach Unebenheiten zu suchen und puhle, und kratze bis mir das Gesicht heiss wird und ich doch noch aufhöre, doch eigentlich will ich mir Haut runterreißen. Ich habe ein flaues Gefühl im Magen und meine Thera ist im Urlaub (Würde ich sie denn anrufen ..?). Wohin mit den drängenden, schlechten Gefühlen? Die Tränen sind auch nicht weit weg, ich spüre sie schon hinter den Augäpfeln, jederzeit bereit sich zu zeigen, auch sie drücken schön ...
Grausam ist das alles! Und doch kann ich nicht anders als aushalten, bzw. muss ich, es hilft ja doch nichts - wie es so schön heisst. Ich wundere mich wieder einmal wieviel ich auchhalte und wie ich gleichzeitig immer noch sage, "das ist ja nix, du stellst dich nur an", wie gleichzeitig frage ich mich, wie subtil die Schmerzen der Seele sind, und wie ich nur so gemein zu mir sein kann ..?
Ich kann tabletten nichts abgewinnen und doch überlege ich mir jetzt gerade ob ich es mir heute Abend nicht etwas leichter mache und mir eine von den roten Pillen einwerfe um den Abend zu verkürzen, um zumindest eine (be)ruhig(t)e Nacht zu haben .... ABER gerade meldet sich noch mein Pflichtgefühl, Du musst noch in der Wohnung Deine täglichen Pflichten erfüllen, von denen ich weiß, dass ich sie nur aufschiebe, mehrere Stunden unbequem auf dem Couchrand sitze, am Ende doch später als geplant zu Bett gehe und doch alles noch unerledigt ist.
Oder werde ich stattdessen mein "flaues Gefühl" mit Essen überdecken, wie es in den letzten Tagen wieder öfters der Fall war? Ich weiss momentan nicht so recht weiter, vielleicht hilft/beruhigt mir ja das Forum ...
Grüsse, Joanna
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dolphin78nrw
sporadischer Gast
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Essen W, 27
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Tue, 08.Aug.06, 15:42 Re: Wieviel geht noch..? |
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Hallo Joanna,
was Du schreibst ging mir sehr nahe. Ich bin auch gerade in einem Stadium wo ich verharre und warten muss. Ich bin seit geraumer Zeit krank geschrieben da ich so fertig bin, dass ich nicht mal arbeiten kone bis jetzt. Doch nun habe ich den Drang wieder zu arbeiten bin aber so ungeduldig dass es von jetzt auf gleich sein sollte. Nur leider ist das nicht möglich, da ich in eine andere Stadt umziehen möchte die weiter weg gelegen ist und bevor ich dort keine Wohnung habe kann ich dort keine Stelle annehmen da die Strecke von hier aus zu weit ist.
Also bin auch ich zum warten verdonnert. Im Gegensatz zu Dir habe ich aber zu viel Zeit zum nachdenken. Ich beneide und bewundere Dich, dass Du arbeiten gehst. Kenne aber auch dass die Gedanken immer wieder abschweifen. Darf ich fragen in was für eine Klinik Du gehen möchtest?
Ich nehme auch keine Tabletten mit den Nebenwirkungen die diese machen, geht es mir eher noch schlechter vom körperlichen her als besser.
Hast Du denn ausser Deiner Therapeutin niemanden mit dem Du darüber reden könntest?
Gruß
charmed78rnw
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_________________ Jeder Tag ist ein neuer Tag |
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Joannaa
neu an Bord!
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Muc W, 30
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Tue, 08.Aug.06, 17:37 Re: Wieviel geht noch..? |
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Hallo,
wow, es hat 66 Leser gebraucht, um eine Antwort zu bekommen. Ich stelle mal wieder fest, ratlosigkeit macht auch sprachlos. Tztz.
Dabei brauchte ich gar keinen Rat sondern wollte gehört werden und dass jemand auf mich reagiert - also Danke "charmed78rnw" für Deine Antwort!
Heute gehts mir besser, ich habs mir natürlich nicht einfach gemacht und hatte eine halbwache Nacht. Egal. Es ging mir schon schlechter.
... ja, die Ungeduld! Die machts auch nicht besser. Zurücknehmen und schulterzuckend die Dinge so nehmen, wie sie kommen... Wenn ich nicht schon genug Erfahrung hätte, würde ich wohl auch zu Hause sein, doch da ich weiß, dass es schlimmer ist zu Hause zu bleiben, peitsche ich mich zum Brötchengeber, obwohl ich es auch sein lassen könnte. Ein gutes Stück Pflichtgefühl ist da auch noch im Spiel.
.... und reden? ... tja ... kann schon mit jemanden Reden, aber ich bin da mit meinen Problemen und Gefühlen so fern von jedermanns Realität, so dass ich nur unverständis ernte und das kann ich gerade nicht gebrauchen. Ich tue mir schwer mich einem Fremden anzuvertrauen, zumindest persönlich oder telefonisch. Und wer weiss, ob ich meine Thera überhaupt angerufen hätte ...
Du darfst Dich übrigens auch selber bewundern: den Mut aufzubringen in einer neuen Stadt ein neues Leben zu beginnen! Das bringt nicht jeder auf - und dazu muss man noch nichtmal psy. Probleme haben.
Alle Achtung.
Grüsse
Joanna
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