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Kraftwerk
neu an Bord!
3
Österreich M, 36
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Sun, 06.Aug.06, 19:18 Ich mag kein Kind haben! Bin ich asozial? |
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Hallo erstmal!
Ich wende mich an dieses Forum, da ich ein großes Problem habe, mit dem ich selbst mit meinen besten Freunden nicht reden kann. Zur Erklärung: Ich habe vor kurzem eine (etwas jüngere) Frau kennengelernt, mit der ich mittlerweile zusammen lebe. So weit, so gut.
Wir verstehen uns sehr gut, obwohl wir in vielen Belangen - zB Politik, Essen oder Filme - sehr gegensätzlich sind. Das alles stellt kein Problem dar.
Was mir hingegen zu schaffen macht, ist, dass sie - wie wohl 99% aller Frauen - einen starken Kinderwunsch verspürt und unbedingt mindestens ein Kind haben möchte. Wenn wir irgendwo unterwegs sind und sie ein Kind sieht, schmilzt sie sofort dahin. Selbst wenn wir fernsehen und sie sieht ein Baby, dreht sich bei ihr alles nur noch um das Baby.
Wo liegt das Problem? Nun, wie bereits die Überschrift verrät, möchte ich eigentlich kein Kind haben. Ich komme mir selber wie ein asoziales Arschloch vor, weil ich Kinder nicht "zum Fressen gern" habe. Ich bin beileibe kein Kinderfeind, aber ich fühle keine große Affinität zu ihnen. Vielleicht schwingt auch die Angst mit, nicht mehr "frei" zu sein, sobald wir ein Kind hätten. Außerdem habe ich Angst, dass ich "mein" Kind nicht lieben würde. Ich weiß, das klingt absurd und jeder wird nun denken: "He! JEDER liebt sein Kind!" - aber wenn dem nicht so wäre?
Ich fühle mich total mies und abartig - aber das sind meine ehrlichen Gefühle. Wenn ich sie meiner Freundin mitteilen würde, wäre sie entsetzt. Ich weiß, Ehrlichkeit sollte in einer Beziehung an vorderster Stelle stehen, aber welche Frau würde es wegstecken, wenn ihr Freund/Mann ihr gestehen würde, dass er kein Kind haben möchte und Kinder allgemein eher nervig und wie einen Klotz am Bein findet?
Zu meiner Person: Wie ihr im Profil erkennen könnt, bin ich fortgeschrittenen Alters. Ich habe einen (bescheidenen) Job mit geringem Gehalt, das mich über die Runden bringt (auch der finanzielle Aspekt wäre eine Problem bei einem Kind). Meinen IQ würde ich im mittleren Bereich ansiedeln. Ich bin ein etwas introvertierter Typ, aber immer freundlich, verabscheue Gewalt und bin somit keinesfalls ein gewalttätiger Soziopath.
Was stimmt mit mir nicht? Oder ist es "normal", dass manche Menschen keinen Kinderwunsch haben?
Mich würde eure Meinung zu diesem Fall interessieren! Danke.
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Linea
Forums-InsiderIn
153
Wien W, 25
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Sun, 06.Aug.06, 20:40 Re: Ich mag kein Kind haben! Bin ich asozial? |
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[quote="Kraftwerk"]
Was mir hingegen zu schaffen macht, ist, dass sie - wie wohl 99% aller Frauen - einen starken Kinderwunsch verspürt und unbedingt mindestens ein Kind haben möchte.
Was stimmt mit mir nicht? Oder ist es "normal", dass manche Menschen keinen Kinderwunsch haben?
[quote\]
Hallo Kraftwerk!
Warum meinst du, dass etwas mit dir nicht stimmt, nur weil du kein Kind haben willst? Ich bin eine Frau und will auch kein Kind und finde mich deshalb noch lang nicht abnormal. Dass 99% der Frauen unbedingt Kinder wollen, kann ich nicht ganz glauben, aber ich habe auch keine Statistik, die ich dagegen halten kann, höchstens diesen Thread von vor einem halben Jahr:
http://www.psychotherapiepraxis.at/forum/viewtopic.php?t=27011
[quote]Ich fühle mich total mies und abartig - aber das sind meine ehrlichen Gefühle.[quote\]
Um Himmels Willen, warum denn??
Wenn du keine eigenen Kinder haben willst, so finde ich das legitim und vollkommen in Ordnung. Nicht jeder ist dafür geboren, Kinder gross zu ziehen.
Was deine Beziehung angeht, so sehe ich allerdings schwarze Wolken aufziehen. Deine Freundin scheint hier ganz andere Zukunftspläne zu haben.
Ein ehrliches Gespräch wäre mehr als angebracht.
Du bist kein , weil du kein Kind willst, aber wäre ziemlich unfair von dir, wenn sie sich bezüglich Familiengründung falsche Hoffnungen macht, die dann enttäuscht werden.
Wenn ihr auf jeden Fall zusammenbleiben wollt, wird einer von beiden seine Wünsche für die Zukunft aufgeben müssen. Und ein Kind (oder auch KEIN Kind) ist ein enormer Einschnitt bzw. eine enorme Einbüße.
LIebe Grüße, Linea
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_________________ Die Angst klopfte an die Tür.
Das Vertrauen öffnete - und niemand war draussen. |
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Williams
Forums-Gruftie
531
Germany W, 39
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Mon, 07.Aug.06, 0:55 Re: Ich mag kein Kind haben! Bin ich asozial? |
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Hallo,
auch ich möchte tendenziell keine Kinder, wollte auch noch nie welche.
Es gab Zeiten, da hätte ich es mir vorstellen können, aber diese Anwandlungen hielt ich für biologische Hormoneingebungen.
Denn süß finde ich Kinder auch nicht wirklich.
Manchmal, aber nicht immer.
Ich halte es für eine riesen Verantwortung und glaube nicht,
das ich Kinder brauche um glücklich zu werden.
Obwohl ich Kinder sehr mag.
Aber für mich sind das kleine Personen.
Wie bei anderen Leuten auch, mag ich
den einen mehr , den anderen weniger.
Keine "utzidutzideidei" Babys.
Du liegst mit Deiner Einstellung eher sogar imTrend, nach allem was ich gelesen habe.
Da mich das Thema beschäftigt hat, habe ich viel dazu gelesen.
Mein Mann möchte auch definitiv keine Kinder,
ich finde das völlig in Ordnung.
Du bist womöglich sogar eher sehr sozial, wenn Du
im Vorfeld nachdenkst und es nicht einfach laufen läßt.
Immerhin hast Du als Mann einen Vorteil ,
Du mußt es weder austragen noch gebären.
Das ist für mich sowas von abschreckend, pfuideibel.
Dann lieber adoptieren.
Mein Mann ist beruflich sehr etabliert, entsprechend hat er ein recht hohes Einkommen und ist 42 Jahre, ich bin Designerin und 37 Jahre und wir sind seit 6 Jahren verheiratet, also auch da wäre kein Hinderungsgrund.
Es liegt an unserer unschönen Kindheit und daran,
das wir einfach in so einem bedürftigen kleinen
Wurm keinen Sinn für uns sehen.
Wozu sollten wir diese Belastung auf uns nehmen?
Wir können auch so glücklich sein.
Uns deshalb sind wir noch lange nicht assozial.
Wir haben viele Freunde (mit und ohne Kinder),
sind hilfsbereite Menschen, haben Interesse an Menschen.
Übrigens, ich habe 14 Cousinen, davon haben gerade mal drei Kinder bekommen. Nur drei sind junger als ich, wo also noch nicht klar ist, ob sie noch wollen... aber die anderen sind wohl mit der Entscheidung durch.
Soviel zum Thema 99%....
Liebe Grüße
Williams
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_________________ Alles, was uns an anderen mißfällt, kann uns zu besserer Erkenntnis führen. C.G Jung |
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Kraftwerk
neu an Bord!
3
Österreich M, 36
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Mon, 07.Aug.06, 6:35 Re: Ich mag kein Kind haben! Bin ich asozial? |
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Hallo,
danke für eure ehrlichen Antworten und den Link @Linea.
Mir ist ja klar, dass Kinder ein wichtiger Teil des Lebens sind. Aber ich habe wirklich das Gefühl, absolut alles dreht sich nur um Kinder - selbst wenn jemand wie ich keines hat. Letztes Wochenende war ich mit meiner Familie und meiner Freundin essen, und was wird unweigerlich Thema? "Wie schaut´s mit Kindern aus?". Ein Für und Wider, eben wegen Verantwortung und weil meine Freundin noch studiert und wir natürlich kaum Geld haben, usw. Dabei habe ich nie gesagt, dass ich ein Kind haben möchte. Und trotzdem bekomme ich gute Ratschläge, werde ich gefragt, wie das mit dem Geld funktionieren soll, bla.
Am meisten graut mir ja vor dem Verlust der Freiheit und der Verantwortung: Jeden Tag, jede Sekunde muss man für jemand anders da sein und hat kein eigenes Leben mehr. Entsetzliche Vorstellung für mich.
Nun weiß meine Freundin nicht direkt, dass ich kein Kind haben möchte, aber sie weiß, dass ich nicht gerade der große Kindernarr bin. Was sie hingegen deutlich zum Ausdruck gebracht hat ist, dass sie ohne Kind ihr Leben lang unglücklich wäre.
Tja, eine "Lösung" oder Therapie ( ) gibt es für dieses "Problem" ja nicht.
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Haemoglobin
Helferlein
60
schweden W, 20
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Mon, 07.Aug.06, 7:53 Re: Ich mag kein Kind haben! Bin ich asozial? |
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Also mein Freund ist jetzt 30 und ich habe gerade eine Abtreibung hinter mir da wir beide absolut hinter dieser Entscheidung standen.
Wie du will mein Freund eigentlich nie Kinder , was mehr als einen Grund hat .
Was glaub ich bei ihm aber fest im Kopf verankert ist das er 1 . mal einer haben muss , weil ja alle welche haben 2 . er nicht denkt das er ein guter Papa sein kann , da er ja nicht weiss wie sehr er sich für seine Kinder aufopfern könnte , folglich auch nicht weiss ob er sie lieben kann .
Ich denke es gibt Menschen für die Kinder einfach niemals richtig erscheinen , aber solche müssen sich dann halt Partner finden die ebenfalls keine Kinder möchten od. man verschwendet seine eigenen od . anderer Leute Zeit .
Bei mir und ihm ists einfacher da ich ja obwohl ich erst 20 bin schon mal ein Kind bekommen habe , welches nicht bei mir wohnt .Nicht weil ich eine Rabenmutter bin sondern weil bei uns mein Sohn bei seinem leiblichen Vater wohnt . Väter müssen nicht zwangsweise die schlechteren Mütter sein sag ich mal .
Ich glaub was man als Frau ein wenig empfindet wenn einem ein Mann sagt er möchte nie Kinder haben ist vielmehr das Gefühl das man sich einredet "er will bloss mit MIR keine Kinder" . Man bekommt ein wenig das Gefühl das man nicht geliebt wird .
Man muss darüber auch sprechen und sagen das es mit der Frau ansich nichts zu tun hat , das ist für Frauen schon auch wichtig um sich leichter mit dem Nicht-Kinder-kriegen anzufreunden , das es nicht an ihnen selber liegt (falls das so ist )
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AnnaD
Helferlein
55
Hamburg W, 46
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Mon, 07.Aug.06, 10:50 Re: Ich mag kein Kind haben! Bin ich asozial? |
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Hallo Kraftwerk,
woher kommen deine negativen Urteile dir selbst gegenüber? Ich finde deine Einstellung überhaupt nicht asozial. Dass du dich so stark damit auseinandersetzt, zeigt doch eher, dass du verantwortungsvoll bist. Und Kinder zu bekommen, dass passiert auch aus egoistischen Gründen und das ist legitim.
Warum scheust du dich, direkt mit deiner Freundin zu sprechen? Das allerdings fände ich schon fair. Dann wird sich vielleicht die Frage nach der Beziehung stellen, aber das ist allemal ehrlicher.
Ich bereue es heute, keine Kinder bekommen zu haben. Der Frage nach Kindern bin ich immer ausgewichen und nun ist es definitiv zu spät. Ich glaube, wenn ich mich ernsthaft damit auseinander gesetzt hätte und eine wirkliche Entscheidung getroffen hätte, könnte ich heute besser damit leben.
Viele Grüße
Anna
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Linea
Forums-InsiderIn
153
Wien W, 25
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Mon, 07.Aug.06, 11:24 Re: Ich mag kein Kind haben! Bin ich asozial? |
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Kraftwerk wrote: | Letztes Wochenende war ich mit meiner Familie und meiner Freundin essen, und was wird unweigerlich Thema? "Wie schaut´s mit Kindern aus?". |
Ui, da wirds mir auch immer gleich übel, wenn andere Leute fix davon ausgehen, dass man doch unbedingt Kinder wollen müsste. Vor allem der Druck von Bekannten oder der Familie kann da sehr stark werden. Als gäbe es für niemanden ein anderes Lebensziel, als sich zu vermehren.
Aber bei dir gibt es halt das Problem unterschiedlicher Lebensziele zwischen dir und deiner Freundin.
Quote: | Nun weiß meine Freundin nicht direkt, dass ich kein Kind haben möchte, aber sie weiß, dass ich nicht gerade der große Kindernarr bin. Was sie hingegen deutlich zum Ausdruck gebracht hat ist, dass sie ohne Kind ihr Leben lang unglücklich wäre. |
Sie hat also bereits eindeutig Stellung bezogen. Ich finde, das solltest du auch tun. Auch du kannst sagen, dass du MIT einem Kind unglücklich wärst.
Klar wäre sie damit erstmal enttäuscht, aber es wäre immerhin ehrlich von dir. Und sie hat auch das Recht, deine Einstellung zu kennen.
Ich kenne deine Freundin nicht und ich möchte ihr auch nichts unterstellen, aber meiner Meinung nach tätest du gut daran, deinen Standpunkt zu erklären, bevor sie womöglich eigenmächtig Entscheidungen trifft (Pille). Vielleicht nicht mal mit egoistischer Absicht, sondern allein deshalb, weil sie nicht weiss, dass keine Kinder für dich nicht in Frage kommen.
Möglich, dass deine Freundin sich von dir trennen will, wenn sie es weiss. Aber du musst auch überlegen, ob du ein Kind "in Kauf nehmen" würdest, um mit ihr zusammen zu bleiben.
Oder für wen das dann die beste Lösung wäre.
Für dich: keine gute Lösung du hast deine Lebensziele wegen ihr aufgegeben
Für das Kind: keine gute Lösung es hat einen Vater, der es nicht wollte)
Für sie: keine gute Lösung sie wollte einen Kindesvater, der genauso in dieser Aufgabe aufgeht wie sie.
Liebe Grüße, Linea
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_________________ Die Angst klopfte an die Tür.
Das Vertrauen öffnete - und niemand war draussen. |
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Arashi
Helferlein
57
Keine Angabe W, 24
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Mon, 07.Aug.06, 12:23 Re: Ich mag kein Kind haben! Bin ich asozial? |
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Hallo Kraftwerk
Was hat dein "Nicht Kinderwunsch" mit asozial zu tun??
Also ich möchte dir auch mal sagen, dass es gar nicht mal so wenige Menschen, auch Frauen gibt, die keine Kinder haben möchten.
ICH z.B. kann Kinder nicht ausstehen: sie nerven,stinken, kosten Geld und rauben einem den letzten Nerv. Wenn sie in der Pubertät sind, wird man von ihnen angeschnauzt und in der Öffentlichkeit mögen sie sich mit einem auch nicht mehr blicken lassen, weil es ja "uncool" ist., was mit den Eltern zu machen. (Ich selber war ja auch so, genau wie ALL meine Freunde)
Ich habe gar keinen Mutterinstinkt. hatte mal so ein kleines Würmchen auf den Arm gelegt bekommen und wolle es so schnell wie möglich wieder loswerden. Ich finde Kinder auch in keinster Weise niedlich...auch wenn ich eins schreien höre (oft im Bus diese Situation) kriege ich innerlich Hass und würde denen am Liebsten eine reinhauen. Nein, so schlimm ist es nicht!
Ich bin auch keine absolute Kinderhasserin..ich mag sie halt nur dann, wenn sie nicht in meiner Nähe sind.
DU bist bestimmt nicht asozial oder sonst irgendwas mit deiner Meinung, Kraftwerk. Ich verstehe dich nur allzu gut!
Ich hoffe, dass das Problem bei euch nicht zum Trennungsgrund wird. Bei mir wars umgekehrt. mein Ex wollte Kinder...er nervte so sehr mit seinem Wunsch, dass ich die beziehung beendete! Ich versaue mir doch nicht mein Leben. (Bitte, liebe Mamis hier im Forum..nicht persönlich nehmen..ist halt meine krasse Meinung,okay?? )
Also Kraftwerk, lass dich auf keinen Fall breitschlagen bzw. zu irgendwas überreden! Du bereust es..! Denke ich mir mal so einfach.. ich wil dich nicht manipulieren..!
LG
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Williams
Forums-Gruftie
531
Germany W, 39
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Mon, 07.Aug.06, 12:31 Re: Ich mag kein Kind haben! Bin ich asozial? |
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Also zur Ergänzung möchte ich noch erzählen:
Meiner besten Freundin ihr Schwager schien jahrelang essgestört zu sein.
Auch trank er immer zu viel.
Seit ein paar Monaten ist er wie ausgewechselt, hat neue Hobbys, nimmt ab, ist total fröhlich und gut drauf.
Anlass: Sein Sohn hat das Haus fürs Studium verlassen, die Tochter schon vor zwei Jahren.
Meine Freundin fragte ihre Schwester: "Kann das sein, daß dem die Kinder gestunken haben?"
Antwort war ein eindeutiges:"Ja!"
Was muss dieser Mann gelitten haben! Seiner Frau zuliebe und um den gesellschaftlichen Konventionen zu genügen wurde er zweifacher Vater.
Seine Frau mutierte dann auch noch zur Übermutter und gluckt bis heute extrem. Sie hat z.B. ihrer Tochter eine kleine Luxuswohnung gemietet, die sie sich eigentlich nicht leisten kann, damit das Kind in Ruhe studieren kann.
Also bevor Mann dann, also Du Kraftwerk, in so ein Leben schlitterst, würde ich das unschöne aber dennoch wichtige Gespräch führen.
Sei fair zu Deiner Freundin, damit sie auch fair zu Dir sein kann.
Frauen haben ja mit der blöden biologischen Uhr wirklich enormen Druck, wenn sie ihre Lebensziele erreichen wollen.
Sie muß die CHance haben, sich von Dir zu trennen, damit sie den Mann finden kann, der ihre Wünsche teilt.
Ich wäre auch vorsichtig mit Überlegungen in Richtung, naja dann vielleicht doch...
Was wäre wenn das Kind nicht gesund ist? Wärst Du bereit bis zu Deinem eigenen Tod, ein Kind zu pflegen und zu umsorgen?
Das sind immer die Argumente, die ich mir raushole, wenn ich schwanke.
75% der Behinderungen entstehen während der Geburt, sind dann also nicht früh diagnostizierbar, sondern Schicksalsschläge.
Wie würdest Du damit umgehen?
Mein bester Freund steht gerade vor dem gleichen Problem wie Du. Freundin 35 Jahre will jetzt ein Kind, er 42 Jahre, will eigentlich nicht.
Beide sind schon mal geschieden und haben jetzt in so einer Art
Behelfsbeziehung zueinander gefunden.
Er hat mir anvertraut, das er sich nicht sicher ist in ihr die richtige Frau zu haben. Er schafft es aber einfach nicht sich zu entscheiden.
Ich bin mir fast sicher, das ihm die Entscheidung demnächst abgenommen wird. Aber ob das so gut ist? Er hat seine Exfrau immer noch nicht überwunden. Müsste dann das Haus mit abzahlen, das seine jetztige Freundin gebaut hat, also auch nicht ohne... und reich ist er auch nicht gerade, verdient nicht so viel, müsste auch zum Zahlhengst werden, der sein eigenes Leben aufsteckt.
Hoffentlich packt er es noch an, bevor er unfreiwillig Vater geworden ist.
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_________________ Alles, was uns an anderen mißfällt, kann uns zu besserer Erkenntnis führen. C.G Jung |
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Diskusoph
Helferlein
125
Kärnten M, 36
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Tue, 08.Aug.06, 11:38 Re: Ich mag kein Kind haben! Bin ich asozial? |
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Hallo Kraftwerk
fast hätte ich gedacht Dein Artikel stammt von mir, so ähnlich klingt das ...
Ich bin 1 Jahr älter, und habe auch absolut keine Affinität zu Kindern. Für mich sind die wie andere Personen.
faszinierend, wenn ein kleines Kind im Raum ist laufen alle hin und vom "deideidei" bis zum "was ist denn daaas usw." wird alles von sich gegeben. Egal ob der/diejeneige selbst Familie hat oder nicht. Für mich ist aber dort einfach eine Person. Und bei den älteren Kindern genauso.... "Wie heisst Du ", "In welche Klasse gehst Du "...blablabla,
Woher das kommt weiss ich nicht ... es dürfte im Urtrieb der Menschen stecken, dass Kinder eine besondere Anziehung haben.
Besonders krass bei alten Menschen ....
Dass Du eine Freundin gefunden hast ist für dieses Verhaltensmuster schon eine Ausnahme, denn die meisten Frauen erkennen irgendwie, ob Du ein Familienmensch bist und lehnen zu 99% nicht-Familienmenschen von vornherein ab.
Aber: Ich bezeichne das Verhalten - obwohl ich selbst so bin - troztzdem als irgendwie asozial , aus folgendem Grund.
Wenn wir alt werden, dann brauchen wir eine neue Generation, die Arbeiten erledigen kann, oder sich gar um ältere kümmert (ob als Pfleger, Wäscher , Postbote, Installatuer, Mediziner oder welche Beigtrag ist ja wurscht)
Vielleicht ändert man sich, wenn es eigene Kinder sind ?
hat wer die Erfahrung gemacht (bei Frauen ist das bekannt, bei Männern hab ich noch nichts davon gehört)
Zu einem stimme ich Dir auch zu: bei einem geringen Einkommen würde ich niemals einer Familiengründuung zustimmen. Denn das ist auch für die Kinder eine extreme Qual. Heutzutage wird ein Kind aus der Gesellschaft genauso wie Erwachsenen ausgeschlossen, wenn es sich nicht (bzw. deren Eltern) die Standarddinge der Gesellschaft (wie Urlaub, div. Sportarten und Mode) leisten kann.
Also mit Deiner Freundin sehe ich schwarz, wenn ihr beide eine so verschiedene Einstellung zu Familie habt ....
Du bist mit Deiner Verhaltensweise nicht alleine , was aber die Lösung wäre ... hab ich ebenso keine Ahnung
Und eine Frau finden, die keine Kinder will - da habe ich die Erfahrung gemacht, dass Du hier in der Gesellschaft (Verdienst) weit oben stehen musst (also nichts für Normalsterbliche) denn meist sind das Geschäftsfrauen mit recht hohem Einkommen, und für die sind kleine Verdiener wie unsereins mehr oder weniger nur asozialer Dreck
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Hiob
Forums-Gruftie
607
Berge M, 32
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Tue, 08.Aug.06, 15:08 Re: Ich mag kein Kind haben! Bin ich asozial? |
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Hallo Kraftwerk.
Ich würde Kinder mit dem Lebendigen vergleichen. Es scheint gan´schön schwierig und gefährlich, das Lebendige frei laufen zu lassen und das mit aller Konsequenz. Ich vermute, wenn sich ein Mensch für diese Art zu leben entschieden hat, wird er allerhand kurioses erleben und es ist nicht vorhersehbar was aus ihm wird. Er muss vermutlich riesengroßes vertrauen ins Leben, also auch in ungeformtes Leben, haben. Das bezieht sich ebenso auf das ungezügelte in ihm selbst. Der andere Weg, „es“ zu beherrschen (und zu lenken) , scheint weit einfacher, weil man sich dabei an Vorgaben orientieren kann (an der Gesellschaft, Ratgeberlektüre, Fachleuten und bewusst und unbewusst an der eigenen Vergangenheit).
Es ist nur eine wage Ahnung, aber ich vermute, solange man sich noch nicht entschieden hat, ob nun Leben gut IST oder gut gemacht WERDEN kann/muss, wird man zögern. Das Zögern wird den Kopf ganzschön verwirren und alle gutmeindenen Kommentare werden den Druck nur erhöhen. Schwimmt man mit dem Strom und glaubt, dass Leben geformt werden muss, wird das wie bei den meisten halbwegs funktionieren, aber das Problem ist, dass das Gegenteil, was ich beschrieb, nicht einfach bedeutet, aus dem Strom auszusteigen und dagegen zu sein. Es wird wohl schwieriger. Ich weiß nicht genau, ob man versteht, was ich damit meine, drücke mich heut wieder bekloppt aus. Vielleicht denkst du aber darüber mal nach.
In mir hätte ich nicht gedacht, dass sich noch mal der Wunsch nach einem Kind regt, aber im Schneckentempo wächst er. Lediglich fühle ich mich im Verständnis meines Wesens und im Umgang mit mir selbst noch nicht soooo weit, dass ich einem Kind gewachsen wäre, mal schaun. Allerdings kenne ich in meinem Verständnis von Leben auch niemandem der bereits Kinder hat, der („solchem“) Leben, also einem unschuldigen Kind, gewachsen wäre. Das muss komisch klingen, sogar überheblich.
An deiner Stelle würde ich mich von dem Druck, der auf dir lastet, mal befreien, notfalls würde ich auch die Freundin verlassen oder ihr deine Meinung mal deutlich sagen. Es wird nichts bringen, dich von ihr eines Tages vor vollendete Tatsachen gesetzt zu sehn und wie der Volksmund so blumig sagt, „da hineinzuwachsen“. Ich meine, dass wir eine Welt haben, von Kindern, deren Eltern da hineingewachsen sind. Die das aber garnicht bemerkt haben. Und so toll ist sie nun wirklich nüch. Vielleicht kommt dein Ringen mit dir und den Normen auch endlich zum Stillstand, wenn du buchstäblich „aller Welt laut ins Gesicht geschrien hast“, dass du Kinder nicht willst. Je mehr die Gesellschaft dich auf diese Norm aufmerksam macht und die Zeit dich erbarmunslos stärker und stärker dagegen drückt, desto wichtiger wird es sein, die Mauer mal einzureißen...danach ist vermutlich wieder genügend Raum, auch dein Körper wird dir (mit deiner Zeugungsfähigkeit) noch genügent Spiel-Raum lassen. Ein Versuch wäre es mal wert. Vielleicht wächst danach dein Wunsch von ganz alleine, nur mal als Idee.
Vielleicht fehlt dem neuen, wie dem alten Kind die Möglichkeit zum spielen.
Nachdenkliche Grüße
Hiob
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Kraftwerk
neu an Bord!
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Österreich M, 36
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Wed, 09.Aug.06, 6:39 Re: Ich mag kein Kind haben! Bin ich asozial? |
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Hallo,
danke für die vielen interessanten Antworten! Nun ist es so, dass meine Freundin nicht augenblicklich ein Kind haben möchte, mich nicht unter Druck setzt oder gar "entweder ein Kind oder ich verlasse dich!" mit mir spielt. Ich fühle mich einfach in einem extremen Zwiespalt: Ich liebe meine Freundin und sie liebt mich. Ich möchte, dass sie glücklich ist, und das höchste Glück wäre für sie ein Kind - andererseits nehme ich doch an, dass sie nicht möchte, dass ich unglücklich bin...
Aber es ist nun mal die Crux, dass dieses "Problem" keine Lösungsmöglichkeit bietet. Entweder man hat ein Kind oder man hat keins. "Ausprobieren" oder in die Zukunft blicken und dann abwägen funktioniert nicht.
Am meisten Angst macht mir die Vorstellung, wie ein Sklave gebunden zu sein. Jede Sekunde des Lebens nur noch für einen anderen Menschen da sein zu müssen. Ich war bis vor einem Jahr, bis ich meine Freundin kennenlernte, überzeugter und eigentlich glücklicher Single: Ich hatte meine eigene Wohnung, mein Einkommen und konnte tun und lassen was ich wollte. Das kann ich jetzt nicht mehr und empfinde das bereits als groben Einschnitt in mein Leben. Wenn ich mir jetzt vorstelle, auch noch ein Kind zu haben, keine Nacht mehr schlafen zu können, nirgends mehr spontan hinfahren zu können, immer die Angst haben zu müssen, was ist, wenn man den Job verliert und kein Geld mehr hat... Grauenhaft!
Und: Was, wenn das Kind nicht gesund ist? Wenn es nicht liebenswert wäre? Ja, das weiß niemand - und dieses Nichtwissen macht mich im Grunde erst fertig. Andere finden es spannend - ich finde es entsetzlich, wenn ich nicht genau weiß, was mich erwartet.
Nun ja, ich danke jedenfalls, dass ihr mir zugehört und eure Meinung gepostet hat.
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Hiob
Forums-Gruftie
607
Berge M, 32
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Wed, 09.Aug.06, 12:38 Re: Ich mag kein Kind haben! Bin ich asozial? |
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Hallo nochmal, Kraftwerk.
Quote: | Andere finden es spannend - ich finde es entsetzlich, wenn ich nicht genau weiß, was mich erwartet. |
Damit hast du dir eigentlich schon einen großen Batzen erklärt. Wenn du das so bemerkst, würde ich das einfach mal so stehen lassen, ohne daran herumzulaborieren. Das ist m.E. schon eine gute Grundlage.
Dich ohne Plan und Vorstellung auf das Leben einzulassen, kann wahrscheinlich nur von dir selbst kommen, sobald du das möchtest. Vermutlich sollten die Außenstehenden das einfach mal so anerkennen. Asozial finde ich dann allenfalls die Außenwelt, wenn sie an dir herumzerrt.
Deinem Dilemma, würde ich hier jetzt einfach mal nur Zeit geben und mit deiner Freundin nach und nach deine neu gewonnenen Erkenntnisse besprechen. Dann dürfte das Problem schon schrumpeln.
Alles Gute
Hiob
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