Veränderung und keine Freude am Leben

sporadischer Gast 15 Berlin M, 30

Hallo,

ich habe da etwas, wo ich mir jetzt einmal Rat von anderen Menschen wünsche.

Am meisten sehne ich mich danach eine Freundin zu haben (ich hatte noch nie eine Freundin). Mir ist bewußt, dass das an mir liegt - an meinem Wesen, meinem Auftreten, meiner Ausstrahlung und an meinem Verhalten gegenüber anderen Menschen. Ich verstehe, dass ich so nicht anziehend und interessant bin. Mein Problem ist, dass ich generell kaum unter Menschen bin.
Ich verstehe, dass ich versuchen muss, mehr und mehr unter Menschen zu kommen und zu sein.
Auch das belastet mich sehr, dass ich nicht ausgelassen sein kann unter Freunden, wenn man zusammen irgendwo hin geht was trinken oder so.
Ich würde das gerne können - mit Freunden weggehen und ausgelassen und locker sein.

Ich habe hierbei eine Angst. Wenn ich das nun versuche, und angenommen es klappt wirklich. Meine Vorstellung, vor der ich Angst habe ist, dass ich das vielleicht wirklich mit 40 kann - locker und ausgelassen mit Freuden weggehen.
Mehr aber nicht. Ich habe Angst, dass ich es trotzdem nie schaffen werde, mit einer Frau zusammenzukommen. Ich habe Angst, dass das jetzt schon feststeht: Was auch immer ich alles erreichen werde in Bezug auf Umgang mit Menschen, eine Freundin werde ich nie haben.
Diese Vorstellung finde ich furchtbar. Dass ich jetzt anfange zu versuchen, mein Leben zu verändern (in kleinen Schritten), jetzt aber schon feststeht, dass ich nie eine Freundin haben werde. Mit dieser Vorstellung schaffe ich es nicht, mein Leben doch zu genießen, da das immer im Hinterkopf da ist.
Ich bin dabei. Ich versuche es, mehr und mehr mit Menschen zusammen zukommen und es ist auch schön mit meinen Freunden zusammen zu sein. Trotzdem empfinde ich kaum Freude in meinem Leben.
Das Problem ist, dass ich nicht sehe, dass das etwas ändert, wenn ich mit anderen weggehe. Ich bin dann zwar mit mit anderen weggegangen, aber ich bleibe der gleiche Mensch. Dort passiert nichts, was mich so verändert, dass ich irgendwann mal eine Freundin haben kann.

Forums-InsiderIn 436 Hamburg M, 29

Hallo verlaufen!

Mir scheint Du bist zu sehr auf das Endziel "Freundin" fixiert und übersiehst völlig, daß der Weg dorthin Spaß machen soll! Sozialer Umgang soll Spaß machen. In meinen Ohren klingt es bei Dir nach Pflichtübung.

"Der Weg ist das Ziel" trifft hierbei absolut zu. Dabei mußt du dir selbst auf dem Weg dorthin Erfolgserlebnisse schaffen - erst klein, dann immer größer. Dazu mußt Du auch lernen mit deiner Angst umzugehen.

Letzlich darfst Du die Sache nicht so halbherzig angehen, sondern so langsam mal richtig Gas geben.

Viel Glück dabei
BDN

Forums-InsiderIn 284 Berlin W, 40

hallo verlaufen,

Quote:

Ich verstehe, dass ich so nicht anziehend und interessant bin.

was verstehst du darunter? Woher weißt du das?

Quote:

Mein Problem ist, dass ich generell kaum unter Menschen bin.

... vor allem, wenn du es auf eine überprüfung der realität selten ankommen lässt Wink

Was du beschreibst, klingt für ich nach ziemlich großer angst davor, dass dich eine frau anziehend finden könnte. Um auf nummer sicher zu gehen, verewigst du den zustand, in dem du nicht anziehend bist, in deiner vorstellung auf unbestimmte zeit weiter (als "angst" davor).
Hast du schon mal eine therapie gemacht?

lieben gruß!! Wink

sporadischer Gast 15 Berlin M, 30

BulldogNose wrote:

Mir scheint Du bist zu sehr auf das Endziel "Freundin" fixiert

Ja, ganz genau. Das ist absolut richtig! Das bin ich. Das merke ich, das ist mir bewußt. Ich würde mich viel besser fühlen ohne diese Fixierung. Wie kann ich diese Fixierung "los werden"? Wenn ich sie nicht "los werden" kann, wie kann ich damit umgehen?

BulldogNose wrote:

und übersiehst völlig, daß der Weg dorthin Spaß machen soll! Sozialer Umgang soll Spaß machen. In meinen Ohren klingt es bei Dir nach Pflichtübung.

Ja, genau! Ich empfinde das wirklich als eine Pflichtübung - als ein notwendiges "Dazwischen" hin zu einer Freundin. Ich weiß, dass das nicht die "richtige" Einstellung ist. Trotzdem ist es für mich so.

BulldogNose wrote:

"Der Weg ist das Ziel" trifft hierbei absolut zu. Dabei mußt du dir selbst auf dem Weg dorthin Erfolgserlebnisse schaffen - erst klein, dann immer größer. Dazu mußt Du auch lernen mit deiner Angst umzugehen.

Das sehe ich alles ein. Aber die einzige Möglichkeit, die ich jetzt für mich sehe ist, dass ich JETZT akzeptiere, dass ich noch nie eine Freundin hatte UND es akzeptiere das Leben komplett ohne Freundin zu verbringen.
(Geht ihr bitte darauf ein, statt mir zu sagen, dass ich mich im Kreis drehe und jetzt mal das mit der Freundin vergessen soll? Bitte drückt das nicht einfach weg. Damit komme ich nicht weiter. Für mich ist das ein präsentes Problem. Dass ich versuchen muss, mir kleine Erfolgerlebnisse zu schaffen, habe ich nicht vergessen!)

BulldogNose wrote:

Letzlich darfst Du die Sache nicht so halbherzig angehen, sondern so langsam mal richtig Gas geben.

Entschuldige. Das ist schwer genug für mich. Ich bin dabei. Ich versuche es! Bitte (!) sag mir genauer, was halbherzig daran ist, was ich im Moment mache.

mizzy7 wrote:

was verstehst du darunter? Woher weißt du das?

Nun ja, ich habe keine genaue Vorstellung davon, wie ich auf andere Menschen wirke. Es ist so, dass ich unsicher bin, wenn ich unter anderen Menschen bin, weil ich Angst habe, dass sie mich lächerlich finden.
In Bezug auf Frauen - ich habe immer mal wieder gelesen (u.a hier im Forum), dass ich es ausstrahle, dass ich "verbissen" mir eine Freundin wünsche und dass das abschreckend für Frauen ist, da sie das merken. Das sehe ich absolut ein! Aber ich wünsche mir nunmal wahnsinnig eine Freundin. Ich kann das nicht einfach "abschalten".

mizzy7 wrote:

Was du beschreibst, klingt für ich nach ziemlich großer angst davor, dass dich eine frau anziehend finden könnte.

Ich würde das gerne verstehen und schaffen einzusehen, wenn es wirklich so ist. Vielleicht habe ich wirklich UNBEWUßT Angst davor - ich weiß es nicht.
Aber vielmehr ist es so, dass ich nicht glauben kann, dass MICH eine Frau anziehend finden könnte.

mizzy7 wrote:

Hast du schon mal eine therapie gemacht?

Ja, ich mache im Moment eine sehr lange Therapie (eine Psychoanalyse), die wohl 2 bis 3 Jahre dauern wird. Angefangen habe ich im März. (Es ist meine dritte Therapie, die ich versuche.) (Ja, ich weiß! Dann sollte ich jetzt mal dabei bleiben und die nicht auch wieder abbrechen! Das weiß ich! Ich hatte die anderen Therapien nicht so aus Spaß abgebrochen oder weil der Himmel so schön blau war. Das letzte, was ich jetzt gebrauchen kann sind Vorwürfe.)

Forums-InsiderIn 436 Hamburg M, 29

Hallo verlaufen!

Meine persönliche Einstellung und Überzeugung ist: Frauen kennenlernen und alles was damit zu tun hat ist eine erlernbare Sache, die allerdings trainiert werden muß. Es fehlt die Routine, die andere sich schon mit 14, 15 angefangen haben anzueignen.

Ich kenne genügend Literatur, Kurse, Methoden, Coaches, Trainingsprogramme, Anleitungen etc. die sich damit befassen. Allen gemein ist aber daß man sich dabei teilweise weit aus seiner "comfort-zone" bewegen muß. D.h. zB aktiv viele Frauen ansprechen.

Das wäre die Frage zur Methodik, und dazu gebe ich auch gerne Tipps, Literaturlisten etc. aus meiner persönlichen Erfahrung. Was ich nicht mehr mache ist eine ewige lange Grundsatzdiskussion darüber zu führen zum warum, wieso, weshalb. Das mache ich seit langem schon in anderen Foren, und es ist wie gegen Windmühlenräder ankämpfen.

Darum weiß ich nicht, ob Dir mit irgendwelchen praktischen Methoden von mir geholfen ist, solange noch solche Diskussionen wie "warum soll ich mich ändern?" wie bei Anti-Stars Thread zur Debatte stehen. Das ist wie bei jemanden, der Abnehmen will aber sich noch Gedanken darüber macht, ob er Sport treiben soll.

Zur Fixation auf die Freundin - ganz einfach und provokant würde ich sagen: schaff dir 'ne Affäre an! (Ha! Welcher Therapeut würde wagen sowas vorzuschlagen?!) Sozusagen eine "Freundin light". Mit regelmässigem Sex läßt sich die ganze Sache schon anders angehen. Alternativ tuns auch Kuschelparties.

Sollte es an diesem Punkt schon innere Proteste geben, ist mein Weg nicht der richtige für Dich. Drängt sich Dir hingegen die Frage auf: "Ok, und wie stell ich das an?", dann gibt's dazu realistische Methoden und Möglichkeiten.

sporadischer Gast 15 Berlin M, 30

BulldogNose wrote:

Darum weiß ich nicht, ob Dir mit irgendwelchen praktischen Methoden von mir geholfen ist, solange noch solche Diskussionen wie "warum soll ich mich ändern?" wie bei Anti-Stars Thread zur Debatte stehen.

Komme ich wirklich so rüber, dass ich mich nicht ändern will? Das verstehe ich nicht. Bitte zeige mir meine Aussagen, die Du so verstehst. Also bitte zitiere wirklich die Stellen, damit ich es verstehe.
Ich finde es nämlich unfair, mir das vorzuwerfen, weil es nicht wahr ist und Du es in meine Aussagen hineininterpretierst und als Tatsache darstellst.

Forums-InsiderIn 284 Berlin W, 40

hallo verlaufen,

Quote:

Ich würde das gerne können - mit Freunden weggehen und ausgelassen und locker sein.

mir ist dein "plan" noch nicht ganz klar. Wenn ich dich richtig verstehe, siehst du deine übungen zur lockerheit in der gruppe als zielführend auf dem weg zu einer beziehung an. Warum? Warum meinst du gerade, "ausgelassen" anziehend zu wirken?

Ich schaffe es meistens in gruppen nicht, ausgelassen zu sein - es sei denn, zufällig haben sich mir sehr nahestehende personen versammelt. Ich habe auch soziale ängste und glaube, dass für menschen mit sozialen ängsten gerade gruppen eine große anforderung darstellen.
Anders ist es in situationen zu zweit.

Warum glaubst du, du bist unattraktiv?

Quote:

Es ist so, dass ich unsicher bin, wenn ich unter anderen Menschen bin, weil ich Angst habe, dass sie mich lächerlich finden.

Deine antwort reicht mir noch nicht ... du glaubst, du bist unattraktiv, weil du glaubst, andere fänden dich lächerlich ...

Kannst du es nicht liebenswert finden, unsicher zu sein? Ich mag unsichere menschen. Oft sind sie sensibler, oft interessant, weil nachdenklich etc. ... Ich habe den eindruck, du hast dir ein bild von einem "attraktiven" verlaufen zurecht gelegt, der locker und ausgelassen ist in gruppen. Das scheinst du aber nicht zu sein. Na und? Wozu sich verbiegen. Was soll das für eine liebesbeziehung sein, die als voraussetzung solche veräußerlichten merkmale wie die fähigkeit des partners zur ausgelassenheit in einer gruppe hat.
Hast du es mal mit kontaktanzeigen versucht?

lieben gruß Wink

Forums-InsiderIn 436 Hamburg M, 29

a. Mach dich von der Meinung anderer nicht so abhängig
b. Nur du selbst bist dein eigener Maßstab

Helferlein 116 zu hause M, 20

BulldogNose wrote:

Drängt sich Dir hingegen die Frage auf: "Ok, und wie stell ich das an?", dann gibt's dazu realistische Methoden und Möglichkeiten.

Und welche genau wären da? Also was muss ich als erstes wirklich "tun" (bin ziemlich pragmatisch wenns um Unbekanntes geht). Wär gut wenn du die 2-3 ersten Schritte konkret nennen könntest (mir ist klar dass nicht für alle das selbe funktioniert, aber nen versuch ists wert).
So nach dem Prinzip

Schritt 1: ...
Schritt 2: ...
...
Schritt 428: Erfolg Laughing

Übrigens ein Kompliment an dich für deine überaus sinnvollen Beiträge, ich halte dich für einen der kompetentesten Ratgeber in diesem Forumsbereich!

Nächtlichen Gruß vom Hans

Forums-InsiderIn 436 Hamburg M, 29

Morgen Hans Wurst!

Danke! Ich schick dir ne PM mit einem Schritte-Plan, der allerdings nicht von mir ist.

Schickst du mir bitte auch diesen Schritteplan?

sporadischer Gast 15 Berlin M, 30

hallo mizzy,

ich möchte dir heute noch antworten. ich möchte dir noch die dinge erklären, die du gefragt hast. ich möchte dich jetzt nicht einfach stehen lassen, weil du dich um mich bemüht hast. aber ich will diesen thread beenden. ich möchte nun doch lieber versuchen, bei der therapie zu bleiben, die ich mache und nicht noch nebenher in meiner freizeit versuchen, weitere psychotherapie-nahe hilfe zu kriegen.
der grund ist, dass man mit mir offenbar sehr sehr vorsichtig umgehen muss und dass ich manche sachen, die mir gesagt werden, einfach nicht verkrafte. das heißt, auch manch' hilfreich gemeinte ratschläge verkrafte ich einfach nicht und die können mich total runterreißen. das ist kein spaß. das ist sehr ernst für mich. dass ich mich aus dem forum wieder zurückziehe tue ich für MICH. ich habe das für mich entschieden. es tut mir nicht gut, hier im forum zu sein. also schütze ich mich selbst davor, mich dingen auszusetzen, die mir nicht gut tun.

ich denke, ich bin noch nicht soweit, dass ich mit allen ratschlägen und äußerungen, die ich hier im forum lese, umgehen kann. vielleicht kann ich später mal. eigentlich wünsche ich mir das.

so. jetzt ist mir gar nicht mehr danach deine letzten fragen zu beantworten, mizzy.

ich habe angst vor weiteren antworten hierauf. ich hoffe, es schreibt niemand etwas dazu. ich möchte es nicht lesen. ich werde hier auch nicht mehr reinschauen. ich habe einfach zuviel angst, vor dem, was ich hier lesen könnte.
ich wollte nur noch diese dinge sagen, weil ich niemand im regen stehen lassen wollte, der versucht hat mir zu helfen.

mizzy, tut mir leid, dass ich dich so "abwürge". mehr weiß ich jetzt nicht zu sagen.

Forums-InsiderIn 436 Hamburg M, 29

Ich hoffe ich darf trotzdem antworten:

Respektiere und verstehe ich vollkommen!

Wünsche Dir alles Glück und einen psoitiven Verlauf!

Sollte ich zu hart gewesen sein entschuldige ich mich dafür.

Forums-InsiderIn 284 Berlin W, 40

hallo verlaufen,

falls du doch nichmal reinschaust, dann sei lieb gegrüßt!

Alles gute, danke, dass du mich nicht "im regen" hast stehen lassen.

Wink

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