Schwul?, soziale Ängste,..

neu an Bord! 1 nürnberg M, 21

hallo ich bin jetz 21 und finde mich immer mehr mit dem gedanken ab dass ich eben wohl schwul bin
nur macht es das nicht leichter eher im gegenteil
ich war jahrelang wegen verschiedenen anderen schlimmen sachen in therapie und hab damit irgendwann aufgehört weil ich keine fortschritte gesehen hab

ich kann es mir nicht vorstellen mich vor meinen eltern zu outen dafür ist unser verhältnis einfach zu schlecht
ich könnte es mir vorstellen vor einer engen freundin eventuell noch jüngerer bruder oder cousine
bei der freundin bin ich mir recht sicher dass es geht
blos was bringt mir das?

wenn ich irgendwann einen freund will wird der sicher auch wollen dass ich RICHTIG zu ihm steh
dann wird es wohl mit dem nur der freundin sagen nicht getan sein
aber es geht eben nicht

ich hab ja schon geschrigen dass ich in therapie war weil ich eine starke soziale phobie hab bzw hatte
also ständig angst vor kontakten negativer beurteilung etc.
wie soll ich mich unter den vorrausetzungen richtig outen
wenn ich doch dauernd angst hab was andere von mir denken
es war früher so schlimm dass ich kaum noch aus dem haus konnte
ich weiss dass das hier kein forum für solche gezielten problenme(homosexualität) ist aber da ben so viel psychisches mitreinspielt hab ich eben gedacht ich kom hierher

also es zermürbt mich Eben
diese angst und die angst davor keine beziehung führen zu können weil mein eventueller freund sicher will dass ich zu ihm steh
ich hab mich in verschieden foren umgesehen und der tenor war einfach das
dass man mit jemanden der sich versteckt keine beziehung führen kann
was wohl auch leider stimmt
also ich bin jetz die letzen monate ziemlich verzeweifelt und weis nicht was ich machen soll und ich hab angst dass ich wieder so richtig krank werde wie früher
ich seh da irgendwie keinen ausweg

(Hinweis Admin: Betreffzeile präzisiert.)

Helferlein 35 Süddeutschland W, 16

Hi du,

kann dich schon versteh, da ich einige "Schwule" in meine Bekanntenkreis habe, es war für keinen richtig leicht sich zu outen, das ist klar. Aber hey, die sind jetzt alle glücklich vergeben und ob jetzt mit einem Mädchen oder einem Typen, also das spielt doch wirklich keine Rolle, so tolerant sollte unsere Gesellschaft heut zu tage wirklich sein...
Und trotzdem gibt es immer noch ein paar die das anders sehen, leider Sad

Viele Schwule lernen sich vorallem durch das Internet kennen oder treffen sich in Schwulenbars, geh doch einfach mal in so eine Bar, ganz anonym oder such im Internet nach solchen Chats, dieses Forum hast du ja auch schon gefunden Wink

Du musst dich ja nicht gleich vor allen outen.
Schau dich doch erst mal nach einem Freund um und oute dich dann auch wirklich. Fange doch zB erst mal bei deinen Freunden an und wenn du siehst dass diese damit umgehen können und hinter dir stehen, dir den Rücken stärken und für dich da sind, dann geh erst zu deinen Eltern... Auch diese sollten das akzeptieren, denn schließlich bist du ja ihr Sohn!

Liebe Grüße
Chocolate

PS: und denk immer, "Schwul ist cool" Wink

denn die Schwulen, die ich kenne sind alle super drauf! Wink

Forums-InsiderIn 245 Deutschland W, 24

Hallo Alexander!

Also ich kann Chocolate auch nur zustimmen. Ich habe auch einen Kumpel der schwul ist. Er ist ein richtig toller Kerl und ein super Freund. Als wir ihn kennenlernten haben wir ihn gefragt ob er schwul ist, weil wir das Gefühl hatten. Und er hat mit einem kurzen "JA" geantwortet und die Sache war erledigt. Natürlich haben wir ihn dann später auch mal ausgefragt, seit wann und so. Aber das war ein super Gespräch und ganz locker. Wie gesagt, diejenigen, die ihn wirklich kennen, wissen, daß er ein super Typ ist und jeder akzeptiert es so. Das ist bei uns überhaupt kein Thema.

Was ich damit sagen will ist, wenn das wirklich gute Freunde sind, werden sie zu dir stehen.
Und durch ihn haben wir dann mehrere schwule Jungs kennengelernt. Und ganz ehrlich, ich wußte von Vielen nicht, daß sie schwul sind, obwohl ich sie schon ganz oft gesehen habe und mit ihnen gesprochen habe.
Es gibt wirklich mehr Schwule, als man denkt.

Glaub mir.

Bonsai

Forums-InsiderIn 270 Hamburg W, 39

hallo alexander,

es kommt mir vor als ob du dir über ungelegte eier gedanken machst.
das mein ich nicht böse, aber warte doch erstmal ab, bis du jemanden gefunden hast den du liebst. warum willst du dich vorher outen?

hattest du schon eine beziehung?
was meinst du mit verstecken, dein schwulsein oder gehst du nicht aus?

du schreibst, du mußt dich mit dem gedanken abfinden, das du schwul bist. gefällt es dir nicht, daß es dich sexuell zu männern hinzieht?
warum nicht?

viele fragen, aber vielleicht hilft dir eine weiter.

lg aila

neu an Bord! 3 Remscheid M, 21

Hey,

ich hatte damals auch Probleme mich als schwul zu outen. Ich war 15 und habe das so entdeckt, dass ich nicht auf Frauen stehe ;O).

Ich denke, dass du dir viel zu viel Druck machst. Wenn ich in einen neuen Menschenkreis komme (Arbeit, Berufsschule o.Ä.) stelle ich mich auch nicht vor die Klasse und sage "hey leute, ich bin schwul". Im Prinzip ist es dein Leben und es geht Niemanden etwas an! Es sagt ja auch keiner "ich muss euch was sagen, ich bin heterosexuell". Ist für mich im Prinzip dasselbe.

Bei meinen Freunden hatte ich das aber anders gesehen. Ich habe mir immer gesagt, wenn es wahre Freunde sind, macht es für sie keinen Unterschied, dass ich schwul bin. Und so ist es auch wirklich! Du änderst dich ja nicht von jetzt auf gleich, wenn sie wissen, dass du schwul bist. Du bist und bleibst der Selbe. Und wenn Jemand damit Probleme hat, dann ist die Person ein Problem für sich...

Bei den Eltern zu outen ist da schon ein bisschen schwerer! Ich hab 2 Jahre gebraucht um es meinem Vater zu sagen. Meine Mutter wusste es auch recht früh, aber sie dachte "ist bestimmt ne Phase". Naja so tröstet sich wohl Jeder davon.
Mach dir nicht so viele Gedanken und Ängste, oute dich besser erst wenn du es akzeptiert hast. Vorher hat das kaum einen Sinn. Wenn du dazu stehen kannst, dass du Männer lieben willst und keine Frauen gehst du mit einem guten Selbstbewusstsein an das Outing ran.
Ich weiß in was für einer Situation du dich befindest. Solche Situationen treffen heut zu Tage auch noch immer auf mich zu...

Wenn ich dir noch irgendwie helfen kann dann schreib mir ma ne Email!
TiredAngel@gmx.de

Micropho

sporadischer Gast 9 Wien M, 22

Hi!!

Also ich bin eigentlich mit allen, die hier geschrieben haben, einer Meinung. Mach dir echt keinen Stress. Ich bin auch noch mitten in meinem Outing, bin aber nun soweit, dass ich mich zulassen kann, alles was zu mir gehört. Das habe ich aber echt nur geschafft, weil ich 1. in die Stadt gezogen bin und 2. den Kontakt zu meinen echten Freunden gut pflege. Sie sind wichtig. Also es wissen jetzt eigentlich schon relativ viele von mir, dass ich "auch auf männer stehe" (Man muss sich nicht festlegen, definieren, wenn man das nicht will. Auch wenn dir manche Leute vielleicht sagen wollen, dass man einfach zu feige is zu sagen, dass man schwul ist, stimmt das nicht. Ich hatte ein Problem damit mich festlegen zu müssen. ja, ich bin schwul aber man wird nicht gleich von vornherein in eine Schublade gesteckt, wenn ich sage ich stehe auch auf männer *g* - vielleicht is es ja bei dir ähnlich) Eine große Hilfe war mir auch das "anonyme" Internet. Diese Seiten zb Gayromeo oder gayboy sind gut dafür ausgelegt Kontakte zu knüpfen. wo aber echt kein treffen notwendig is. Wenns passt dan kann man, aber ist keine Voraussetzung.

Ich war bis jetzt noch in keinen diesen Szenelokalen. HAb aber zur Zeit auch keine Lust hinzugehen. Wichtig ist, dass man da den Abstand behält, dass man das nicht zu wichtig nimmt. Sich nicht reinsteigert. Es sind viele komische Leute unterwegs zwinkernd..

JA, lass dir Zeit bei und überleg dir wem du es sagst. Ich glaube ich hab es für mich richtig gemacht. Deine Freunde werden dir Rückendeckung geben und es is gut jemanden zu haben, mit dem du reden kannst. EINS nach dem ANDEREN. In Wirklichkeit ist es eine nebensächliches Thema und sollte nicht dein Leben bestimmen, leider ist es halt bei uns noch schwierig offen mit unserer Sexualität umzugehen und ich setzte mich auch gerne dafür ein, dass es andere einmal leichter haben. Bis dahin muss man sich das Leben so machen und die Durchsetzungskraft haben, dass es für einen selbst passt und glaub mir, es geht. Du musst auf nichts verzichten, mach es so, dass es für DICH passt, dass ist das wichtigste!
DU bleibst dir ein Leben lang erhalten. Alles andere verändert sich, wird dir vielleicht fremd, verschwindet. aber DU bist ein lebenlang dein Begleiter.
Noch eins zum Abschluss: Am Ende deines Lebens, wenn du so zurückschaust, werden nicht das die wichtigsten Erlebnisse und Entscheidungen für dich gewesen sein, die du halbherzig oder für andere "gnadehalber" getroffen hast. Sondern diese, wo du genau gewusst hast, dass sie für dich wichtig sind, und die du in Wirklichkeit machen wolltest. Also, die wahren richtigen Entscheidungen sind die, die du triffst um dir ein bisschen näher zu kommen. Ein bisschen gesunder Egoismus kann nicht böse sein zwinkernd..

Auch wenn du in diesem Moment vielleicht ein paar Leuten nicht gefällst. Vielleicht muss es ja zu dem Moment so sein, dass du diesen Leuten nicht gefällst, weil auch sie was lernen müssen. Das leben ist nicht schwarz und weiß - lass dich fallen und sei glücklich - zufrieden, du bist schon soviel Wink

ich wünsch dir alles gute in deinem spannenden Leben!
Es wird!
lg Roley

neu an Bord! 4 Wien M, 31

Hallo,

Ich habe mit Interresse den Beitrag gelesen, und vielleicht von mir mal kurz dargestellt, wie ich damit umgehe. Ich bin damals vor 6 Jahren von meiner Cousine geoutet worden, ohne das ich einfluß darauf hatte.
Brauche wohl niemanden erzählen, was das dann für eine Lawine losgetretten hat.
Ich habe zunächst mal mit allen in meiner Familie gebrochen, die eindeutig ein Problem damit hatten, und siehe da, in laufe der Jahre, kommen alle dann wieder zurück. Das war das angenehme dabei, weil ich entscheiden konnte ob ich das will oder nicht.

Ich stehe auf den Standpunkt, man sollte mit menschen darüber reden denen man nahe steht, ganz einfach aus den Grund, man muß nicht immer überlegen, was man redet und aufpassen, das man sich nicht verquatscht. Ich habe sonst rundherum nur gute Erfahrungen gemacht, ich habe kein Schild tragen wo draufsteht, ich bin schwul. Weil ich denke, was ich im bett mache, braucht nicht jeder wissen.
Und je natürlicher man(n) mit der Sache umgeht, umso besser läufts auch mit den umfeld. Gut, sollte vielleicht noch erwähnen, das ich keine SchwulenKlischees erfülle, und vielleicht deswegen so locker aufgenommen werde. Ich persönlich kann diesen extrem tuntigen gehabe überhaupt nichts abgewinnen, schließlich stehe ich auf Männer Laughing

Das wichtigste was ich eigentlich sagen wollte, werde mit dir mal klar, und finde zu dir, und den rest kann man dann angehen.
Und du wirst überrascht sein, wie einfach und schön das Leben sein kann, ich meine andere Probleme kommen sowieso, aber wenigstens hat man eine andere Bürde abgelegt.. Wink

sporadischer Gast 22 am Land M, 25

hi alexander21,

wenn ich beiträge wie deine lese, und dinge wie

Quote:

ich war jahrelang wegen verschiedenen anderen schlimmen sachen in therapie und hab damit irgendwann aufgehört weil ich keine fortschritte gesehen hab

lese, dann fallen mir noch viele andere beiträge von anderen personen ein, die eigentlich nicht wirklich wissen, warum sie in therapie gehen, irgendwie weils ihnen schlecht ging aber dann haute esw wohl doch nicht so hin, aber sie haben es halt gemacht, weils eh nix kostet (zahlt ja die krankenkasse) und dann schaue ich wo diese personen wohnen und dann ist es immer deutschland.

ich hoffe zum denken angeregt zu haben.

grüße

Yussi
(in österreich wohnhaft, wo man psychotherapie noch selbst bezahlen muss - außer man hat großes glück)

neu an Bord! 1 Deutschland M, 16

hey leute,

mir geht es ähnlich wie alexander, ich habe angst meine soziale Stellung zu verlieren obwohl ich überdies hinaus noch nicht einaml sicher bin schwul zu sein, ich würde mich vllt eher als bi bezeichnen aber auch so ist es komisch für mich. Ich bin etwas 'berühmt' und als person auch sehr extrovertiert, aber wenn dann leute die mich nicht leiden können anfangen von wegen du bist doch schwul oderso dann bin ich dagegen und sage immer nein, ich weis es selbst iwie nicht, vllt hat einer von euch schonmal sowas gehabt... ich find Jungs auf jeden fall auch sehr attraktiv, hab aber außer einmal mit einem jungen sonst nur mit mädchen was gehabt und offiziel war ich immer nur mit mädchen zusammen, und bei dem mal mit dem jungen war das für mich genauso normal wie mit den mädels

Helferlein 57 Wien W, 21

Hey Ihr,

also, ich habe in meinem Bekanntenkreis jede Menge schwule Männer und von einem möchte ich seine Geschichte erzählen:

Er ist in einer streng katholischen Familie aufgewachsen und hat als junger Mann sehr viele Erfahrungen mit dem weiblichen Geschlecht gesammelt. Zwar spürte er immer, dass da irgendetwas nicht ganz so seinen Vorstellungen entsprach, aber er verdrängte es und schlußendlich heiratete er eine Frau und bekam zwei Kinder. Irgendwann war er dann mal auf Urlaub und dort verliebte er sich unsterblich in einen Mann und von diesem Moment an wusste er, was nicht stimmte....Natürlich ließ er sich von seiner Frau scheiden und fing an, seine Vorliebe für Männer zu verstehen und zu genießen.....
Seine Familie hatte natürlich sehr große Schwierigkeiten damit, da Gott ja die Liebe nicht für gleichgeschlechtliche Vorgesehen hatte, außerdem war er ja verheiratet und hat Kinder.....

Lange Rede kurzer Sinn, seine Ex-Frau ist zu seiner besten Freundin geworden, seine Kinder lieben ihn über alles und auch seine Familie hat akzeptiert, dass er so ist, wie er ist. Es war eine sehr schwere Zeit für ihn und er wollte sich viel zu lange nicht eingestehen, dass er Schwul ist, weil er sich zu viele Gedanken darüber machte, was andere denken...
Er hat sich einen besonders schweren weg ausgesucht und seine Frau in ihrer weiblichkeit gebrochen und das ist die Folge, wenn man nicht dazu steht oder stehen kann!

Heute ist er 40 jahre alt und lebt glücklich und zufrieden als schwuler Vater sein leben. Der Weg, den er wählte, war hart und steinig. Ihr seid noch jung und habt die Chanche, jetzt schon euren Weg zu finden.
Steht dazu und seid glücklich darüber. Soblad die Familie oder sogar Freunde den ersten "Schock" überstanden haben, werden sie wieder zu euch zurückkommen. Gut Ding braucht weile.....

Ich wünsche euch ganz viel Glück und toitoitoi......

Psychotherapie-Forum (Archiv 2002-2007)

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