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Estrellita
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Post Sat, 29.Jul.06, 11:37      Körperschemastörung? Sich nicht akzeptieren können? Reply with quoteBack to top

Hallo...

Ich weiß, dass ich seit 6 Jahren ein essgestörtes Verhalten habe. Letzten Herbst habe ich wieder ziemlich abgenommen und wog bei einer Größe von 183 cm 57 kg. Im Sommer hab ich wieder etwas zugenommen, auch durch regelmäßiges Schwimmen mehr Muskeln aufgebaut und wiege aktuell 59,5 kg. Aber ich fühle mich damit so unwohl in meiner Haut, ich fühle mich einfach nur fett!

Ich weiß ja auch, dass mein eigentliches Problem nicht das Gewicht ist, aber ich fühle mich so dick, dass ich echt Probleme hab, z.B. ärmellose Tops anzuziehen (was bei dieser Hitze ja nicht so angenehm ist), einfach weil ich mich so sehr für meine dicken Oberarme schäme.
Kennt ihr sowas? Sich nicht in kurzer Kleidung zeigen zu wollen?
Ich würde meinen Körper am liebsten verstecken.

Die Leute sagen mir zwar, dass ich (zu) dünn wäre, aber ich kann das einfach nicht glauben. Wenn ich in den Spiegel schau, sehe ich nur dicke Stellen, dass ich wirklich daran zweifle, ob mir die Leute die Wahrheit sagen...

Natürlich weiß ich, dass mich ein niedrigeres Gewicht nicht glücklicher macht, aber ich hab mir krankerweise in den Kopf gesetzt, wenigstens wieder zwei Kilo abzunehmen um mich wieder wohl fühlen zu können. Dabei ärgere ich mich ja selbst über mich, weil ich mir denke: verdammt, in deinem Alter könntest du doch wirklich etwas vernüfntiger sein!!
Aber ich kann diese kranken Gedanken einfach nicht vergessen.

Ich mach auch Therapie, allerdings eine analytische, so dass Gewicht und Essverhalten keine so große Rolle spielen.

Ich weiß nicht recht, was ich mit diesem Beitrag bezwecken will hmmm... , aber es würde mich sehr freuen, wenn sich jemand finden würde, der mir was dazu schreiben will.

Viele Grüße und danke fürs Lesen,
Estrellita
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dieAnne
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Post Mon, 31.Jul.06, 9:58      Re: Körperschemastörung? Sich nicht akzeptieren können? Reply with quoteBack to top

Guten Morgen Estrellita,

du hast gesagt, du weißt nicht, was du mit dem Beitrag bezwecken willst.
Also nach dem Titel und deinen Fragen zu urteilen, würde ich sagen, du willst, dass man dir bestätigt, dass du eine Körperschemastörung hast.

Da du selbst von dir denkst, du seist zu dick, willst keine kurzen Oberteile anziehen aus Scham, obwohl alle Leute sagen, du seist (zu) dünn, denke ich, hört sich das auch nach einer Störung an.
Dass deine Wahrnehmung gegenüber dich selbst so verzerrt ist, dass du es komplett anders (falsch, subjektiv) wahrnimmst.

Und ich kenne deine Gedanken sehr gut, ich hab genau die gleichen Gedanken und Gefühle. Ich will meinen Körper auch nicht zeigen, sie sagen mir ich sei zu dünn, solle mehr essen usw...ich hab aber auch kein Untergwicht, bin an der Grenze...
Ich kann meinen Körper nicht so akzeptieren wie er ist, will ihn immer mehr verbessern, und wenn ich dann (aus meiner Sicht) einen Rückschritt in die andere Richtung mache, bin ich deprimiert, und kann mich noch weniger akzeptieren, verachte mich sogar. Sad
Eigentlich traurig...und je weiter und länger man in diesen Gedanken steckt, desto schwieriger wird es rauszukommen.

Deshalb finde ich es gut, dass du eine Therapie machst. In einer analytischen kann man dann die Vergangenheit aufarbeiten, die hinter der Essstörung liegenden Probleme, die die Essstörungen eigentlich erst verursachen. Auch wenn es dort nicht um das Verhalten geht, aber trotzdem bin ich der Meinung dass es positiv ist und es hilft.
Die Probleme, die man lösen kann, belasten einen dann nicht weiter in der Zukunft und machen das Leben leichter. So denk ich zumindest, ob stimmt, werd ich noch herausfinden. Wink

Also ich weiß nicht, ob es dir nun etwas gebracht hat, meine Gedanken dazu, aber wir können ja beide versuchen, unseren Körper ein bisschen mehr zu akzeptieren. Er hat es eigentlich verdient, dass wir gut zu ihm sind...er muss ja noch viele Jahre aushalten, und wir schädigen ihn andernfalls doch nur. Und außerdem...was soll der ganze Stresss, den wir uns selbst machen, wir können ja doch nicht aus unserem Körper raus, müssen lernen, mit ihm zu leben so wie er ist und ihn eben lieb haben, damit es uns selbst besser geht! Auch wenns schwer ist, aber man kann es ja Schritt für Schritt versuchen, und sich dennoch von Rückschlägen nicht unterkriegen lassen.

Wünsch dir und deinem Körper alles Liebe und Gute.. flower Very Happy
Liebe Grüße
die Anne =)

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simbas
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Post Mon, 31.Jul.06, 10:20      Re: Körperschemastörung? Sich nicht akzeptieren können? Reply with quoteBack to top

Hallo Estrellita

Puh, Dein Beitrag hat mich grad sehr berührt und betroffen gemacht!

Helfen kann ich wohl auch nicht, aber ich verstehe dieses Gefühl sehr gut, komme auch nicht klar mit meinem Körper.

Allerdings, wenn ich lese, wie gross Du bist und welches Gewicht Du hast... dann weiss ich, dass ich wirklich fett bin (172cm, 95 Kilo).
Versuche auch vieles, um Gewicht loszuwerden und speziell im Sommer geh ich nicht gerne raus, weil es einfach zu belastend ist und ich auch nicht weiss, was ich überhaupt anziehen soll, um mich wohl zu fühlen.

Weisst Du, was ich für ein Bild im Kopf habe?
Ich seh Dich in einem Spiegelkabinett, Du stehst vor einem Spiegel und betrachtest Dich. Was Du nicht merkst ist, dass der Spiegel völlig verzerrt ist, und Dir ein ganz falsches Bild präsentiert. (Kennst Du diese Spiegel, die einen grösser/kleiner/dünner/dicker machen?)
Stell mir das in etwa so vor, denn bei Deiner Grösse und dem Gewicht ist es doch unmöglich, dass Du dick bist.

Therapie zu machen finde ich auch gut, aber in meinem Augen müsste auch Deine Esstörung und die damit verbundene Wahrnehmungsfähigkeit therapiert werden, sonst wirst Du ja nicht unbelastet davon sein.

Mein Text ist nicht grad hilfreich, wollte Dir nur etwas Mut zusprechen und zeigen, dass nicht alleine bist.

Alles Liebe
Simbas
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Estrellita
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Post Mon, 31.Jul.06, 15:44      Re: Körperschemastörung? Sich nicht akzeptieren können? Reply with quoteBack to top

Hallo ihr beide!
Erst mal vielen Dank für eure Antworten, eure Gedanken haben mir auf jeden Fall etwas gegeben!

@ Anne:
Ach, es tut allein schon gut zu wissen, dass man nicht allein solche dummen Gedanken hat.
Hm ja, da hast du wohl Recht wenn du schreibst, dass ich wollte, dass man mir bestätigt, dass ich eine verzerrte Wahrnehmung habe.

Quote:
wenn ich dann (aus meiner Sicht) einen Rückschritt in die andere Richtung mache, bin ich deprimiert, und kann mich noch weniger akzeptieren, verachte mich sogar.


Du sprichst mir aus der Seele. Diese Selbstverachtung... nicht nur wegen meinem Körper, sondern ganz allgemein; ich kann mich oft einfach nicht leiden, fühle mich wertlos. Nach außen hin spiele ich meistens die halbwegs selbstsichere Estrellita, aber in mir drin bin ich klein und zerbrechlich.

Manchmal denk ich mir auch, ich bin deshalb so auf mein Gewicht fixiert, weil ich mich einfach kleiner machen will. Ich finde mich zu groß mit meinen 183 cm, vielleicht will ich durchs Abnehmen mein Äußeres dem Inneren angleichen, also auch mein Äußeres "kleiner" und zerbrechlicher machen.
Dass das dumme Gedanken sind, brauch ich eigentlich nicht dazuschreiben... Confused

Meine Therapie bringt mir auf jeden Fall etwas, ich merke, dass sie viel in mir bewegt, auch wenn das manchmal ganz schön weh tut. In Hinblick auf meine Körperwahrnehmung ändert sich allerdings nichts. Ich hoffe einfach, dass ich in der Therapie lerne, mich ganz allgemein besser zu akzeptieren, weniger zu verachten, dass sich das auch auf mein Körpergefühl ausweitet.

Machst du auch eine analytische Therapie? Darf ich fragen weswegen? Spielt das Thema Körperwahrnehmung/-akzeptanz in deiner Therapie eine Rolle?

Quote:
aber wir können ja beide versuchen, unseren Körper ein bisschen mehr zu akzeptieren. Er hat es eigentlich verdient, dass wir gut zu ihm sind...er muss ja noch viele Jahre aushalten, und wir schädigen ihn andernfalls doch nur. Und außerdem...was soll der ganze Stresss, den wir uns selbst machen, wir können ja doch nicht aus unserem Körper raus


... ja, da hast du wohl Recht, wir können nicht aus unserem Körper raus. Dabei find würde ich so gerne sprichwörtlich aus der Haut fahren...
Aber lass uns versuchen, ihn zu akzeptieren, auch wenns schwer fällt. blackwhite
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Estrellita
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Post Mon, 31.Jul.06, 15:45      Re: Körperschemastörung? Sich nicht akzeptieren können? Reply with quoteBack to top

@ Simbas:
Ich hab mich auch besonders über deine Antwort gefreut, weil du ja nicht direkt in meiner Situation bist, dich aber trotzdem so gut einfühlen kannst. Du hättest ja auch schreiben können: was will denn die hysterische Ziege? Soll sich mal nicht so anstellen...

Quote:
Ich seh Dich in einem Spiegelkabinett, Du stehst vor einem Spiegel und betrachtest Dich. Was Du nicht merkst ist, dass der Spiegel völlig verzerrt ist, und Dir ein ganz falsches Bild präsentiert.


Da könnest du Recht haben. Ich selbst sehe es ja leider nicht so... nur als ich mich letztens mal bei einer Schlossführung aus einigen Metern Entfernung in einem großen Spiegel sah, war ich fast überrascht, dass das ich sein soll. Ich hab mich zwar nicht als "zu dünn" gesehen, aber doch durchaus als schlank. Wenn ich aber sonst direkt vor einem Spiegel sehe, sehe ich wieder nur die dickliche Ausgabe von mir ohwell .

Quote:
in meinem Augen müsste auch Deine Esstörung und die damit verbundene Wahrnehmungsfähigkeit therapiert werden


Als es mir mal insgesamt schlechter ging (depressionsbedingt), habe ich mal vorsichtig den Gedanken angedacht, in eine Klink zu gehen. Da wird ja in der Regel auch die Wahrnehmungsfähigkeit therapiert. Aber momentan bin ich seelisch soweit wieder stabil, so dass ich den Gedanken an Klinik wieder ganz weit von mir weggeschoben habe.

Was auch komisch ist, wenn ich mir andere, etwas rundlichere Leute ansehe, finde ich oft dass sie gut aussehen und finde sie auf jeden Fall hübscher als mich. Meine Mitbewohnerin z.B. ist recht korpulent, aber ich finde sie hat eine positive Ausstrahlung und vor allem bewundere ich sie für ihr Selbstbewusstsein. Sie fühlt sich wohl und das merkt man ihr an.
Deshalb ist es ja eigentlich "egal" was ich wiege... solange ich mich nicht akzeptieren kann, werde ich mich nicht wohl in meiner Haut fühlen...

Danke euch beiden nochmal für eure lieben Antworten!
Ganz liebe Grüße an euch,
Estrellita
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Post Mon, 31.Jul.06, 23:14      Re: Körperschemastörung? Sich nicht akzeptieren können? Reply with quoteBack to top

Quote:
Ach, es tut allein schon gut zu wissen, dass man nicht allein solche dummen Gedanken hat.


Nein, alleine bist du auf keinen Fall, leider gibt es viel zu viele mit diesen Gedanken. Aber es wird immer Leute geben, die dich verstehen und vor allem zu dir stehen, so wie du bist, egal ob 183cm großoder 15cm kleiner, ob dünn oder dick, mit 5kg mehr oder weniger.

Du bist nicht alleine *ganz lieb drück*
Auch wenn man sich mit seinen Gedanken oft ganz schön alleine, einsam und unverstanden fühlt und fast daran zerbricht.

Das ist schön zu hören, dass die Therapie in dir etwas bewegt, so soll es auch sein, dass sich etwas bewegt und damit verändert, dass du dir Gedanken machst, v.a. über dich selbst.

Ich mache auch eine analytische Therapie, ich bin ursprünglich wegen Bulimie dorthin gegangen, weiß aber dass das gar nicht der einzige Grund ist. Ich wollte mich selbst kennenlernen, meine Vergangenheit und die Erlebnisse aufarbeiten, damit sie mich weniger belasten und ich besser damit umgehen kann, und ich wollte etwas in mir verändern.
Teilweise hats geklappt, teilweise auch nicht....so auch mit der Akzeptanz und dem Respekt gegenüber meinem Körper noch nicht ganz so...aber es ist ja alles möglich. Smile
Das Thema Akzeptanz gegenüber mir selbst war teilweise manchmal angeschnitten, mein Körper und die Bulimie selbst und den Körper zu akzeptieren war nur in einer Sitzung Thema, diese Störung wurde bis jetzt nie angesprochen.

Im Grunde weiß ich was ich tun muss, nur ist es soooooo schwer umzusetzen. Rolling Eyes

Ich bin zwar nicht ganz so groß wie du, aber für meine 179cm trotzdem für eine Frau relativ groß, früher wollt ich auch lieber kleiner sein und hab mich gefragt "warum bin ich nicht kleiner, ich kann keine hohen Schuhe tragen" und mein Vater meinte immer, warum ich mir nicht einen Ziegelstein auf den Kopf lege und damit rumlaufe.
Inzwischen bin ich mit meiner Größe zufrieden, seh sie sogar als positiv an, die Männer stehen auf große Frauen und das höre ich öfter, dass Männern meine Größe gefällt. Und sogar Frauen beneiden mich darum...warum soll ich mir also deshalb weiter das Leben schwer machen?

Du hast selbst ja schon erkannt, dass die Gedanken, die Du hast, dein Äußeres dem Inneren anzupassen und zerbrechlicher wirken zu lassen, nicht richtig sind. Dein Verstand weiß das, jetzt müssen auch noch deine Gefühle und dein Herz davon überzeugt sein.


Quote:
Dabei find würde ich so gerne sprichwörtlich aus der Haut fahren..


Da geht es uns ziemlich ähnlich, aber niemand hat gesagt, dass wir es nicht schaffen. Laughing

Also...dann beende ich für heute den Beitrag mit diesem zuversichtlichen Satz und gehe schlafen...

Auf das ein schöner, erfolgreiche, gutes bringender Tag anbricht Exclamation Very Happy

Wünsch euch eine angenehme Nacht!
Schlaf gut!
Anne

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Estrellita
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Post Wed, 02.Aug.06, 13:10      Re: Körperschemastörung? Sich nicht akzeptieren können? Reply with quoteBack to top

Hallo liebe Anne!
Puh, endlich find ich mal Zeit, dir zu antworten, bin grad im Pack- und Putzstress und muss noch einige Dinge hier klären bevor ich fahre (fahr morgen von meinem Studienort zu meinen Eltern). Vorhin hatte ich gerade meine letzte "richtige" Therapiestunde vor der Pause (wenn ich bei meinen Eltern bin, kann ich nicht zur Therapie, weil meine Eltern sehr weit von meinem Studienort entfernt wohnen). Die morgige Stunde zählt nicht richtig, weil mein Vater mal mitkommt. Meine Eltern wollten einfach auch mal mit meinem Therapeuten reden, weil es mir vor einem Monat sehr schlecht ging (Suizidgedanken etc.) und sie sich große Sorgen um mich gemacht haben bzw. immer noch machen. Bin ja gespannt, wie das so wird, wenn mein Vater dabei ist...

Quote:
Ich wollte mich selbst kennenlernen, meine Vergangenheit und die Erlebnisse aufarbeiten, damit sie mich weniger belasten und ich besser damit umgehen kann, und ich wollte etwas in mir verändern.


Ich wollte durch die Therapie mein Verhalten auch in erster Linie verstehen lernen, es zu ändern ist dann wieder eine andere Sache. Bloß wenn ich in meine Vergangenheit schaue, fühle ich mich fast wie ein Hypochonder: da waren keine belastende Ereignisse bei mir, ich hatte eine schöne Kindheit, Eltern die mich lieben, warum zum Teufel muss ich dann so undankbar sein und eine Essstörung entwickeln??

Du hast geschrieben, dass du die Therapie wegen deiner Bulimie angefangen hast. Darf ich fragen, ob du immer noch Probleme mit dem Essverhalten hast? Bei mir ging es seit letztem Jahr eher Richtung MS, aber seit drei Monaten ungefähr hab ich zwischendurch auch immer wieder bulimische Anfälle, die mir sehr zu schaffen machen Sad . Ich komm momentan einfach nicht davon los, hab ua. deswegen mein letztes Semester sehr stark schleifen lassen. Und jetzt, wo ich zu meinen Eltern fahre, MUSS ich mich zusammenreißen, so darf es dort nicht weitergehen, diese Anfälle müssen dort einfach aufhören!
Ich hatte vor einem Jahr schon mal ein paar Monate solche bulimischen Phasen und da hab ich es geschafft (auch wenns echt hart war) von einem Tag auf den anderen damit aufzuhören. Das muss doch wieder zu schaffen sein!!
Ich hoff so sehr, dass ich das hinkrieg...
Wie geht es dir denn mit dem Essen? Wie lange hast du deine ES denn schon? (musst natürlich nicht antworten )


Bei der Größe hast du im Grunde ja wirklich Recht. Wir können sie nicht ändern, also warum sich deshalbt so viele Gedanken machen? Mittlerweile komm ich mit meiner Größe auch etwas besser klar als früher, aber trotzdem gibt es immer wieder Tage, an denen ich mich einfach klein machen will und einfach in der Menge verschwinden will.

Ich war echt ganz froh, dass es die letzten Tage mal wieder etwas abgekühlt hat, dann kann man wenigstens wieder etwas längere Klamotten anziehen, die den Körper bisschen verstecken.
Obwohl wir ja gerade das aufhören sollten...

Ich wünsch dir einen schönen Tag!
Lieber Gruß,
Estrellita
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simbas
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Post Wed, 02.Aug.06, 13:39      Re: Körperschemastörung? Sich nicht akzeptieren können? Reply with quoteBack to top

Liebe Estrellita

Wollte eigentlich früher antworten, weiss nun gar nicht, was mir dazwischen gekommen ist. zwinkernd..

Quote:
Ich hab mich auch besonders über deine Antwort gefreut, weil du ja nicht direkt in meiner Situation bist, dich aber trotzdem so gut einfühlen kannst. Du hättest ja auch schreiben können: was will denn die hysterische Ziege? Soll sich mal nicht so anstellen...


So etwas könnte ich nicht schreiben, nicht mal denken oder fühlen!
Es gibt so vieles im Leben, was Menschen prägt und beeinflusst, dem sie ausgeliefert sind, solange, bis sie Hilfe und einen Weg finden, es zu verarbeiten.

Sich nicht wohl fühlen im eigenen Körper, sich hassen, weil man irgendwie anders ist, nicht den sogenannten "Normalmassen" zu entsprechen, dieses Gefühl kenne ich nur zu gut und es spielt keine Rolle, ob es nun um Ueber- oder Untergewicht geht.
Auch ich habe eine Esstörung und hoffe, diese mit Hilfe einer Therapie in den Griff zu bekommen. Leider ist das nicht so einfach, wenn man aus multiplen Personen besteht und öfters mal die Kontrolle verliert.

Quote:
Da könnest du Recht haben. Ich selbst sehe es ja leider nicht so... nur als ich mich letztens mal bei einer Schlossführung aus einigen Metern Entfernung in einem großen Spiegel sah, war ich fast überrascht, dass das ich sein soll. Ich hab mich zwar nicht als "zu dünn" gesehen, aber doch durchaus als schlank. Wenn ich aber sonst direkt vor einem Spiegel sehe, sehe ich wieder nur die dickliche Ausgabe von mir


Vielleicht hast Du im Schloss "unbewusst" in den Spiegel geschaut und hast Dich nicht in erster Linie auf den Körper fokussiert?
Vielleicht ist das anders wenn Du ganz bewusst in einen Spiegel schaust und dann quasi eine Art Filter benutzt, der das Bild eben verzerrt.

Das ist natürlich nur so ein Gedanke, den ich habe. Bin ja keine Fachfrau. zwinkernd..

Freust Du Dich denn auf den Aufenthalt bei Deinen Eltern oder sind das gemischte Gefühle?
Bis vor 3 Jahren dachte ich auch immer, meine Kindheit ist eigentlich ganz super gewesen. Zwar hatte ich bereits als Jugendliche den ersten Suizidversuch, weitere folgten dann später. Aber erst als ich 40 wurde und zum erstem Mal eine stabile und glückliche Beziehung führte, kamen die Erinnerungen. Heute ist mir klar, woher all die vielen Probleme in meinem Leben kamen, all die physischen und psychischen Erkrankungen.

Nein, das muss natürlich bei Dir nicht so sein, aber es wäre allenfalls zu berücksichtigen, wenn Du sogar Suizidgedanken hast, an einer Esstörung leidest und vermutlich auch depressiv bist.

Das Thema Gewicht/Grösse versuche ich immer wieder mit Humor zu sehen. Manchmal gelingt es mir, mir selbst zu sagen dass ich nicht zu dick bin, sondern einfach zu klein für mein Gewicht. zwinkernd..
Man könnte das ja auch umdrehen und sagen, man ist nicht zu dünn, sondern nur zu gross für sein Gewicht.
Hoffe, Du nimmst mir diese humorvoll zu sehende "Einlage" nicht übel.
Es gibt Tage, da hilft es mir persönlich, deshalb hab ich's erwähnt. grinsend

Ich wünsche Dir viel Mut, viel Kraft und einen schönen Aufenthalt bei Deinen Eltern!

Liebe Grüsse
Simbas
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Post Wed, 02.Aug.06, 16:39      Re: Körperschemastörung? Sich nicht akzeptieren können? Reply with quoteBack to top

Hallo Estrellita,

ohh weh...Selbstmordgedanken. Hm, das erschreckt mich jetzt schon, das zu lesen und macht mich auch traurig, aber ich bin froh, dass es dir nun besser geht und du die Zeit überstanden hast.

wie ging es Dir dabei, eine Pause in der Therapie einzulegen? Warst du zuversichtlich, ängstlich, Freude? Wie war es, als dein Vater dabei war??
Find ich bewundernswert, dass du ihn dort mithin nimmst...ist ja eigentlich sehr intim, und manche Dinge will man ja nicht, dass sie ein Elternteil erfährt.

Wie haben deine Eltern von deinen Problemen erfahren? Wie steht ihr zueinander? Hat sich dadurch etwas verändert, als deine Eltern von deinen Problemen erfahren haben? Wie Simba schon gefragt hat und was mich auch interessieren würde, welche Gefühle hast du, wenn du zu deinen Eltern fährst? Vorher, währenddessen und hinterher?

Ich seh das gar nicht so, dass du ein Hypochonder bist oder sein musst, wenn du aus deiner Sicht eine glückliche Kindheit hattest. Ist doch sehr schön, dass du, wenn du zurückblickst, auf deine Vergangenheit, so positiv sein kannst.
Und es kann z.b. Dinge gegeben haben, die du verdrängt hast und dich nicht mehr daran erinnerst. Probleme gibt es in jeder Familie, gibt ja nirgendwo die perfekte. Und irgendwoher müssen deine Probleme ja kommen, Essstörungen entstehen meist aus familiären Schwierigkeiten, aber muss auch nicht immer der fall sein, glaube ich.

Du hast geschrieben, du seist undankbar, weil du eine ES entwickelt hast obwohl du keine schlechte Kindheit gehabt hast? Wieso denkst du, du seist undankbar??
Weil du angeblich das Leben, deine gute Kindheit nicht zu schätzen weißt und dich und deinen Körper ein Stcük weit zerstörst? Sad
Nein, du bist nicht undankbar, du weißt nur nicht, wie du mit den Dingen, die hinter der ES stecken, umgehen und mit ihnen fertig werden sollst.
Und um trotzdem irgendwie damit fertig zu werden und du keine Alternative siehst, verhälst du dich so. (so denk ich zumindest)

Hast du denn shcon mal evtl Ursachen für deine ES gesucht, was dahinter liegen könnte. Verdrängungen, etc?
Du hast es schon einmal geschafft, schreibst du, ohne auszukommen, bin mir sicher, dass du es wieder schaffst, bist doch eine starke Person. ok

Ich hab die ES seit über einem Jahr, mal habe ich relativ gute Phasen, wo ich es ohne schaffe, zwar immer diese Zwangsgedanken habe, aber wenigstens normal esse, und dann gibt es auch Tage und Phasen, wo das nicht so gut klappt, aber ich gebe ja nicht auf, wäre doch gelacht.

Ich glaube, wenn wir unseren Körper so akzeptieren und lieben könnten, wie er ist, wär uns schon viel geholfen, dann hätten wir den Druck nicht mehr, ihn immer mehr zu verbessern.

Ich wette, du hast gar nichts zu verstecken an deinem Körper, weil der so schon wunderschön ist.
Ich hab shcon oft gehört, dass man Ängste nur besiegen kann, wenn man sich ihnen stellt und ihnen genau ins Auge blickt.
Also müsste man ja eigtl knappe/enge Klamotten anziehen, um die Ängste zu überwinden und man merkt, dass es gar nich so schlimm ist.
Sicher ist die Angst nicht von einem Mal weg, und man muss das ja auch nicht so radikal machen, man kann ja klein anfangen und dann immer größere Schritte, so gewöhnt man sich dran, und die Angst wird immer kleiner. UNd dann haben wir gesiegt und nicht die Angst über uns. zwinkernd..

Wünsche dir superschöne Tage bei deinen Eltern, und dass du sie genießen und dich entspannen kannst.
Tut dir sicher mal gut.

Alles Liebe
Anne

P.s. Kannst mir auch PM's schreiben, falls du möchtest.

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Post Thu, 03.Aug.06, 2:36      Re: Körperschemastörung? Sich nicht akzeptieren können? Reply with quoteBack to top

Hallo ihr zwei Lieben!
Vielen Dank für eure Antworten, hab mich sehr darüber gefreut!
Würd ja gern jetzt gleich dazu schreiben, aber mir fallen gleich die Augen zu gaehn .
Weiß nicht, ob ich es morgen (oder besser gesagt heute; wir haben ja schon "morgen" - oh Mann, was für ein Satz Very Happy ), schaffe zu antworten... bin ja morgen nach der Therapiestunde mit meinem Vaber dann auf der Fahrt (die mindestens 6 Stunden dauert Neutral )
Aber allerspätestens übermorgen (sprich: morgen) werd ich euch zurückschreiben.

So, ich hoffe, meine etwas konfuses Tagesbezeichnungen haben euch nicht restlos verwirrt zwinkernd..

Bis dann und ganz liebe Grüße,
Estrellita
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Post Fri, 04.Aug.06, 20:42      Re: Körperschemastörung? Sich nicht akzeptieren können? Reply with quoteBack to top

Hallo liebe Simbas und Anne!

Endlich komme ich mal dazu, wieder hier zu schreiben. Bin jetzt gestern Nacht (nach 7-stündiger Fahrt wg. Stau) bei meinen Eltern angekommen.

Ihr habt mich beide gefragt:
Quote:
welche Gefühle hast du, wenn du zu deinen Eltern fährst?

Da muss ich etwas weiter ausholen Wink . Meine ES hat damals mit 15, 16 Jahren angefangen, hab ziemlich abgenommen. Da haben es meine Eltern natürlich mitbekommen, zumal sie für dieses Thema eh schon sehr sensibilisiert waren, da meine Schwester MS hatte und auch jetzt immer noch schwer essgestört ist (mittlerweile Sportbulimie). Mit 17, 18 hatte ich meine ES scheinbar überwunden, hab wieder zugenommen und für Außenstehende einigermaßen normal gegessen. Aber eigentlich war ich nie richtig „gesund“, mein Essverhalten war immer zwanghaft, nur eben gewichtsmäßig auf einem einigermaßen normalen Level. Letzen Herbst hab ich dann wieder ziemlich abgenommen, was meinen Eltern natürlich auch wieder aufgefallen ist, ich hab sie aber damit beruhigt, dass die Abnahme von den ADs käme. Auch wenn sie skeptisch geblieben sind, haben sie es mir abgenommen. Obwohl wir eigentlich immer ein recht entspanntes Verhältnis hatten, hab ich mich immer vor ihnen für meine ES geschämt, hab eigentlich nie mit ihnen über Probleme geredet, wollte alles mit mir selbst ausmachen und hab um jeden Preis versucht, die ES und lange Zeit auch die Depressionen vor ihnen zu verheimlichen.
Vor gut einem Monat gings mir dann wie ich schon geschrieben hab, ziemlich dreckig, ich sah einfach keinen Ausweg mehr, hatte keine Kraft mehr, mich zu verstellen und meine Eltern haben von den Telefonaten natürlich auch gemerkt, dass es mir schlecht ging und irgendwann bin ich dann mit der Wahrheit rausgerückt. Seitdem gab es viele klärende Gespräche und für mich ist die Situation hier auch sehr viel angenehmen geworden, weil ich mich nicht immer verstellen muss und nicht mehr die heitere, fröhliche Tochter mimen muss, obwohl es mir in mir drin ziemlich schlecht ging.
Deshalb bin ich jetzt mit einem etwas entspannterem Gefühl zu meinen Eltern gefahren, aber trotzdem bleibt ein bisschen Angst zurück. Erstens, weil meine Therapiegespräche für die nächsten sechs Wochen wegfallen und zweitens weil sich mein Essverhalten bei meinen Eltern bisher immer verschlechtert hat.
Bisher konnte ich meinen Vorsatz, hier keinen FA zu haben leider auch noch nicht umsetzen Sad Mad . Aber meine Eltern haben nichts davon mitbekommen. (Wobei ich ja weiß, dass diese Heimlichtuereien nicht gut sind, aber ich schäme mich einfach so sehr dafür. Meine Eltern wissen zwar, DASS ich eine ES hab, aber wie genau es ist, wissen sie nicht, d.h. von den bulimischen Phasen hab ich nichts erzählt).

Hm… zum Thema glückliche Kindheit, Ursachen bzw. Verdrängung fällt mir ein, dass es zugegebenerweise schon auch schwierige Zeiten gab; es war wohl schon manchmal nicht ganz leicht für mich, weil die MS-Zeit meiner Schwester doch recht dramatisch war; sie wäre fast daran gestorben. Ich dachte immer, das hätte mich kaum belastet, aber in der Therapie hab ich mittlerweile auch bemerkt, dass ich wohl ziemlich viel verdrängt habe.
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Post Fri, 04.Aug.06, 20:47      Re: Körperschemastörung? Sich nicht akzeptieren können? Reply with quoteBack to top

@Simbas:
Warum sollte ich dir deine Bemerkung denn übel nehmen? Laughing Ich will jetzt nichts dramatisieren, aber ich weiß nicht, wo ich ohne meinem (teilweise etwas makaberen) Humor wäre. Ich finde, so ernst psychische Probleme auch sind, hilft es doch auch immer mal wieder, die Dinge mit Humor zu betrachten.

Du hast wohl schon sehr, sehr schwere Zeiten erlebt, hm? friend Ich kenne mich mit der Diagnose multipler Persönlichkeitsstörung nicht aus, aber kommst du mittlerweile besser mit damit klar? Was machst du denn für eine Therapie?



@Anne:
Quote:
wie ging es Dir dabei, eine Pause in der Therapie einzulegen? Warst du zuversichtlich, ängstlich, Freude? Wie war es, als dein Vater dabei war??

Ich hab schon ziemlich Angst vor der langen Therapiepause. Die Gespräche sind einfach eine Konstante, die mir Halt gibt. Und jetzt sechs Wochen so ganz ohne…? Shocked pale
Die Sitzung mit meinem Vater war ganz gut. Es war ja auch keine ganz normale Stunde, wo ich erzähle, was mich bewegt, sondern eher so, dass mein Vater seine Sicht der Dinge schildert, meinen Therapeuten mal kennen lernen kann und weiß, dass ich in guten Händen bin und ihn auch ganz konkret fragen kann.

Quote:
Nein, du bist nicht undankbar, du weißt nur nicht, wie du mit den Dingen, die hinter der ES stecken, umgehen und mit ihnen fertig werden sollst.
Und um trotzdem irgendwie damit fertig zu werden und du keine Alternative siehst, verhälst du dich so. (so denk ich zumindest)

Es ist lieb von dir, was du schreibst. Und du hast wohl auch recht damit. Aber ich stecke oft so tief in meinem Selbsthass, dass ich mich einfach nur verachte für meine „künstlich geschaffenen Probleme“ Evil or Very Mad .

[qoute] Ich hab die ES seit über einem Jahr, mal habe ich relativ gute Phasen, wo ich es ohne schaffe, zwar immer diese Zwangsgedanken habe, aber wenigstens normal esse, und dann gibt es auch Tage und Phasen, wo das nicht so gut klappt, aber ich gebe ja nicht auf, wäre doch gelacht. [/quote]
Find ich toll, dass du es mittlerweile so gute Phasen hast ok . Diese Zwangsgedanken loszukriegen, dauert denke ich mal seine Zeit (sofern das überhaupt möglich ist – aber je kürzer die Erkrankungszeit ist, desto besser stehen schätzungsweise die Chance). Ich finde es auch super, dass du so schnell reagiert hast, und „schon“ nach einem Jahr ES eine Therapie angefangen hast. Was war denn der Auslöser dafür, dass du dich entschlossen hast, eine Therapie zu machen?
Wissen deine Eltern von deiner ES? Wie ist dein Verhältnis zu ihnen? Wohnst du noch bei ihnen?
Würde mich sehr freuen, wenn du mehr von dir erzählen würdest. Kannst mir natürlich auch gern PNs schreiben.

Quote:
Ich wette, du hast gar nichts zu verstecken an deinem Körper, weil der so schon wunderschön ist.

Es ist so lieb von dir, dass du das schreibst und mir Mut machen willst. Auch wenn ich mich selbst überhaupt nicht so sehe, tat es echt gut, deine liebe Antwort zu lesen hug .

Puh, jetzt ist es aber ganz schön viel geworden. Ich hoffe, ich laber euch hier nicht zu Wink Rolling Eyes

Alles Liebe und vielleicht bis bald,
Estrellita
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Post Sun, 06.Aug.06, 0:07      Re: Körperschemastörung? Sich nicht akzeptieren können? Reply with quoteBack to top

Schönen guten Abend Estrellita,

kann dich gut verstehen, dass die Sitzungen dir Halt und Orientierung geben.
Aber 6 Wochen ohne Sitzung, da kannst das richtige Leben mal ausprobieren, wie du es schaffst, wenn du relativ auf dich selbst gestellt bist und wie du mit Krisen fertig wirst und Stress meisterst.

Bin sicher, dass du das gut hinbekommst, so gut wie es dir eben möglich ist.

Ja diesen Selbsthass und die Verachtung kenn ich leider nur zu gut, aber das ist ja gerade das Thema Sich selbst nicht akzeptieren können.
Was auch wirklich nicht leicht ist.

Nein die Therapie mache ich schon anderthalb Jahre, hab sie schon angefangen, wo ich 3 Monate lang eine akute Essstörung hatte.
Also wirklich schnell reagiert und mir das selbst eingestanden, aber ich hab gemerkt, dass ich was tun muss, ich mit den ganzen Belastungen alleine nicht mehr fertig wurde und ich wollte mich aber auch sonst niemandem anvertrauen, daher erschien mir dies eine gute Lösung.

Der wirkliche Auslöser war eben die Essstörung, aber es haben vorher schon Familienmitglieder gesagt, ob ich nicht mal mit einem Psychologen reden will, dass mir das ja helfen könnte, bei dem, was passiert ist.
Da mich noch sehr viel anderes belastete.

Ich wohne mit meiner Mutter alleine, sie hat ein paar Mal mitbekommen, wie ich mich übergeben habe, und hat auch nachgefragt, aber ich konnte mich immer irgendwie rausreden, wobei ich mich dabei gut und auch schlecht fühle (ich hab Riesenangst davor, dass sie mich dann noch viel mehr bemuttert als sowieso schon).
Aber ich glaube, sie will sich das selbst auch gar nicht eingestehen, weil sie sich dann selbst auch Schuld eingestehen müsste, gibt sich eh schon an zu vielem zu sehr die Schuld.

Mein Verhältnis zu meinen Eltern....hmm....kompliziert. Ich mag meine Mutter eigentlich sehr und sie bedeutet mir viel, aber es ist sehr stressig und anstrengend und schwierig mit ihr. Weiß oft nicht, wie ich mich verhalten soll, und bin oft enttäuscht, traurig, wenn sie wieder Alkohol getrunken hat, mich anlügt, mich beschuldigt, usw...schwer zu beschreiben!

UNd zu meinem Vater hab ich gar keinen Kontakt mehr, er wurde 2004 aus der Wohnung zwangsverwiesen, nachdem er mit erhobenen Hammer und besoffenem Kopp drohte, alles kurz und klein zu schlagen und ich zu der Zeit alleine mit ihm zu Hause war, weil meine Mutter wegen ihm in der Psychatrie lag.
Es kamen oft Briefe mit Anschuldigungen, dass wir ihm mehr Respekt erweisen sollten, aber das schaff ich nicht, nicht wenn er sich so verhält und nicht mal eine Entschuldigung oder ein Stückchen Einsicht kommt.
Aber da hoff ich auch inzwischen nicht mehr drauf.

Er wollte immer, dass ich besser bin, ich war nie gut genug für ihn, er hatte immer an jedem Bisschen etwas rumzumäckeln und zu meckern, und er war N IEMALS schuld, sondern immer die anderen, egal wer, hauptsache er war nich schuld.
Deshalb denke ich auch, kann ich mich auch so gar nicht akzeptieren, weil dass noch so in mir drin ist, dass ich nie gut genug bin und immer an allem Schuld.
Naja ich hoffe ja immer noch, dass wenn ich hier wegziehe in eine neue Stadt, dass ich das alles ein wenig hinter mir lassen und ein neues Leben anfangen kann.
Laughing (aber das war nur ein kurzer Abriss meines Lebens in meiner Familie)

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Post Sun, 06.Aug.06, 0:16      Re: Körperschemastörung? Sich nicht akzeptieren können? Reply with quoteBack to top

So nun gehts weiter, wird mal wieder länger Wink

Aber nun zu deiner Kindheit....
Traurig, dass deine Schwester fast daran gestorben wäre und verständlich, dass dich das sehr mitgenommen hat obwohl du es verdrängt hast.
Immerhin ist es deine Schwester, die du beinahe verloren hättest, und sicher waren deine Eltern sehr besorgt und haben sich in der Zeit viel um sie gekümmert, da kann es sein, dass du ungewollt zu kurz gekommen bist und dich vernachlässigt oder weniger geliebt gefühlt hast (natürlich nur Vermutungen).

Und evtl hast du auch einige Verhaltensweisen von ihr übernommen, vllt um auch so viel Aufmerksamt, Beachtung und Liebe zu bekommen wie sie damals und dass sich jemand mal um dich Sorgen macht.
(ohwe ich merk schon, da kommt wieder so manches von mir mit rein, dass ich mal wollte, dass sich jemand mal um mich ernsthaft Sorgen macht, sorry). Smile

So... hoffe, ich hab auf nix vergessen zu antworten und nix ausgelassen.
Sonst wird das nachgeholt zwinkernd..

Bin aber nun auch ein bisschen müde und muss morgen arbeiten.

Wünsch euch beiden eine gute Nacht und süße Träume. flower hallo hug
Tschöööö Anne

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Post Mon, 07.Aug.06, 18:46      Re: Körperschemastörung? Sich nicht akzeptieren können? Reply with quoteBack to top

Hallo liebe Anne!

Hm ja, momentan bin ich ganz zuversichtlich, was die therapiefreie Zeit betrifft. Bis auf die nächtlichen FAs Evil or Very Mad geht es mir momentan eigentlich recht gut. War heute mal beim Hausarzt um ein Blutbild machen zu lassen zwecks evt. schlechter Werte, da ich in letzter Zeit irgendwie recht schlapp war.

Da hast du ja auch schon ganz schön schlimme Dinge erleben müssen, das tut mir sehr Leid für dich friend . Ist ja nur zu verständlich, dass das alles nicht spurlos an dir vorbeigegangen ist.
Vielleicht täte dir da der Abstand zu deiner Familie ganz gut, wenn du in eine andere Stadt ziehst. Deshalb kannst du zu deiner Mutter ja trotzdem engen Kontakt halten. Hast du vor, in nächster Zeit auszuziehen?

Was arbeitest du denn? Wenn ich mal so neugierig fragen darf zwinkernd..
Ich fange am Donnerstag bei meinem Semesterferienjob an. Hab bisschen gemischte Gefühle, wenn ich daran denke, denn im April hatte ich dort einen Zusammenbruch und es ist mir immer noch furchtbar peinlich, dass die Leute vom Personal das mitbekommen haben und mal hinter meine Fassade sehen konnten.

Quote:
Immerhin ist es deine Schwester, die du beinahe verloren hättest, und sicher waren deine Eltern sehr besorgt und haben sich in der Zeit viel um sie gekümmert, da kann es sein, dass du ungewollt zu kurz gekommen bist und dich vernachlässigt oder weniger geliebt gefühlt hast (natürlich nur Vermutungen).
Und evtl hast du auch einige Verhaltensweisen von ihr übernommen, vllt um auch so viel Aufmerksamt, Beachtung und Liebe zu bekommen wie sie damals und dass sich jemand mal um dich Sorgen macht.


So falsch liegst du da mit deinen Vermutungen wohl nicht. Aber die Aufmerksamkeit, Beachtung und Liebe wollte ich nie von meinen Eltern, ganz im Gegenteil, weil ich meine „Schuld“ an der MS meiner Schwester unbewusst darin sehe, dass ich von meinen Eltern zuviel Liebe „gefordert“ und auch bekommen habe, so dass meine Schwester sich vernachlässigt vorkam und u. a. deshalb ihre MS entwickelte.
Ich wollte diese Aufmerksamkeit und Beachtung immer von anderen Leuten haben, wie z. B. Lehrer oder Arzt; wollte dass jemand merkt, dass es mir nicht so gut geht wie es immer schien crazy . Es ist furchtbar dumm, aber auch jetzt hab ich manchmal das Gefühl, dass ich für meinen Therapeuten nur dann „wichtig“ und beachtenswert bin, wenn ich abnehme. Idiotisch oder gruebel ? Er würde sich ja wohl eher darüber freuen, wenn ich zunehmen würde.

Vorgestern war ich mit meiner Mutter beim Klamotten einkaufen weil sie meinte, in der Hose, die ich mir vor einem Jahr gekauft habe und die mir etwas zu weit ist, tät es ihr weh, mich zu sehen, weil ich so mager aussähe. Es ist total idiotisch, aber irgendwie hat es mein Ego gefreut, dass sie das sagt, hab mich nicht mehr so dick gefühlt ohwell .

Wünsch dir noch einen schönen Abend und ganz lieber Gruß an dich,
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