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geisha
neu an Bord!
3
Austria W, 28
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Mon, 24.Jul.06, 11:00 Suche Frauen, die mit der Impotenz des Partners ....... |
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.... "leben können"
hallo,
mein partner ist - seit ich ihn kenne impotent. da sich das ganze schon über sehr viele jahre hinzieht, würde ich gerne meine erfahrungen mit anderen frauen austauschen bzw. einen weg finden, dass man damit umgehen bzw. leichter leben kann - oder vielleicht dieses problem "lösen kann".
ich wäre wirklich sehr dankbar, wenn sich jemand meldet, der auch in einer solchen situation steckt.
lg
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Jetlag
Forums-InsiderIn
363
Deutschland M, 41
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Mon, 24.Jul.06, 17:16 Re: Suche Frauen, die mit der Impotenz des Partners ... |
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Wie wäre es mit einer Therapie? Solche Probleme haben zumeist einen psychischen Ursprung. Und nebenbei bemerkt: wenn sich Frauen solche problembehafteten Männer suchen, können sie sich auch gleich selbst fragen, wieso sie das taten.
Cheers
Jetlag
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Günther
sporadischer Gast
12
München M, 62
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Mon, 24.Jul.06, 20:27 Re: Suche Frauen, die mit der Impotenz des Partners ... |
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Jetlag wrote: | Solche Probleme haben zumeist einen psychischen Ursprung. |
Sorry, aber das ist der Kenntnisstand von vor 25 Jahren. In der Medizin geht man inzwischen davon aus, dass bis zu 80% der länger anhaltenden Erektionsstörungen eine organische Ursache haben. Dazu kommt, dass Erektionsstörungen das erste, auffällige Symtom einer gefährlichen Krankheit (wie z.B. Arteriosklerose oder Diabetes) sein können. Das gilt besonders für Männer über 40.
Allerdings entspricht eine strikte Aufteilung zwischen organischen und körperlichen Ursachen von Erektionsstörungen nicht der Wirklichkeit. Da kaum ein Mann Erektionsstörungen leicht verkraftet, kommen zu den meist primär organischen Ursachen sehr schnell auch psychische Störungen, die ihrerseits die Erektionsstörung aufrecherhalten oder sogar verstärken können.
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_________________ Günther
Selbsthilfegruppe Erektile Dysfunktion (Impotenz) |
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Günther
sporadischer Gast
12
München M, 62
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Mon, 24.Jul.06, 20:45 Re: Suche Frauen, die mit der Impotenz des Partners ... |
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Hallo geisha,
ich bin zwar keine Frau, habe aber schon Kontakt mit Hunderten von Partnerinnen von Männern mit Erektionsstörungen gehabt. Deshalb erlaube ich mir einige Bemerkungen zu deiner Anfrage.
Impotenz muss praktisch niemals des Ende einer für beide Partner befriedigenden Sexualität bedeuten. Auf der einen Seite gibt es Medikamente und Hilfsmittel, mit denen fast jeder Mann wieder eine Erektion bekommen kann, auf der anderen Seite gibt es Spielarten der Sexualität, zu denen "Mann" keine Erektion benötigt, die aber trotzdem für beide Partner zum Höhepunkt führen können. Da kann sich jedes Paar einen Weg aussuchen, der ihnen zusagt, gefällt und Spaß macht.
Lies mal den Artikel Erektionsstörungen - Anregungen für Partnerinnen. Vielleicht findest du dort noch einige Tipps für dich.
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_________________ Günther
Selbsthilfegruppe Erektile Dysfunktion (Impotenz) |
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r.l.fellner
Psychotherapeut
1589
Wien M
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Mon, 24.Jul.06, 20:48 Re: Suche Frauen, die mit der Impotenz des Partners ... |
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Lieber Günther,
Günther wrote: | geht man inzwischen davon aus, dass bis zu 80% der länger anhaltenden Erektionsstörungen eine organische Ursache haben. |
das ist mir neu. /
Da würden mich konkrete Quellenangaben sehr interessieren (sprich: von welchen Auftraggebern stammen derartige Studien? Sample? Alterskurve?).
So, wie Sie das schreiben, würde dies bedeuten, dass selbst die meisten Männer im Altersbereich zwischen 20 und 40 Jahren an physiologisch bedingten Erektionsstörungen leiden, und das möchte ich doch stark bezweifeln (im Interesse der Menschheit gewissermaßen ).
--
@geisha: Sie sind 28 - wie alt ist denn Ihr Partner? Ich finde es schön, dass Sie offenbar bereit sind, sich mit der "Impotenz" (?) Ihres Partners abzufinden, würde aber doch mal dringend zu einer ärztlichen Abklärung der Ursachen raten, bevor wir alle munter drauflos mutmaßen und die jeweiligen virtuellen Broschüren zu verteilen beginnen (wenngleich Günther's Seite inhaltlich eine ganz tolle ist).
Ist ein solcher medizinischer Ursachen-Check denn seitens Ihres Partners noch gar nicht passiert? Wenn nein, warum nicht? Welche Rolle spielt Sexualität in Ihrer Partnerschaft? Wie geht es Ihnen beiden sonst - abgesehen von der Sexualität? Wie zeigt sich Ihre Leidenschaft füreinander denn sonst im Alltag?
Nur so ein paar Fragen..
Beste Grüße,
R.L.Fellner
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_________________ Website | Kontakt | Artikel-Archiv |
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Günther
sporadischer Gast
12
München M, 62
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Mon, 24.Jul.06, 21:28 Re: Suche Frauen, die mit der Impotenz des Partners ... |
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r.l.fellner wrote: | Lieber Günther,
Günther wrote: | geht man inzwischen davon aus, dass bis zu 80% der länger anhaltenden Erektionsstörungen eine organische Ursache haben. |
das ist mir neu. /
Da würden mich konkrete Quellenangaben sehr interessieren |
Uff, eine Diskussion in dieser Richtung wollte ich eigentlich wirklich nicht führen. Ich dachte, ich hätte deutlich gesagt, dass ich die Aufteilung organisch - psychisch in den meisten Fällen für wirklichkeitsfremd halte. Aber ich werde Ihnen gerne beliebig viele Quellenangaben heraussuchen. Aus Zeitgründen möchte ich mich auf einige wenige, aber gewichtige beschränken. Also, das kommt noch.
Wichtiger als eine Diskussion über statistsche Angaben erscheint mir, hier einmal einige Kriterien für die Unterscheidung zwischen organischen und psychischen Ursachen aufzuführen.
Für organische Ursachen spricht:
- wenn die Erektion schleichend schlechter wird
- wenn die Erektionsstörung situationsunabhängig ist
- wenn nächtliche und morgendliche Erektionen oft beeinträchtigt sind
- wenn folgende Risikofaktoren vorliegen: Bluthochdruck, erhöhte Blutfettwerte, Diabetes mellitus, Übergewicht, Rauchen, Alkoholmissbrauch, Einnahme von Medikamenten mit entspr. Nebenwirkung
- wenn das Alter über 40 ist
Für psychische Ursachen spricht:
- wenn die Erektionsstörung plötzlich aufgetreten ist
- wenn die Erektionsstörung situationsabhängig ist (Erektion ist ok bei Selbstbefriedigung, in entspannter Atmossphäre wie z.B. Urlaub, oder bei einer anderen Partnerin)
- wenn nächtliche und morgendliche Erektionen nach wie vor vorhanden sind
- wenn folgende Risikofaktoren vorliegen: Partnerschaftsprobleme, Stress, berufliche u. finanzielle Probleme, Versagensängste, unrealistische Erwartungen, Depressionen
- wenn das Alter unter 40 ist
Natürlich sind das alles nur Indizien und keine Beweise!
r.l.fellner wrote: | So, wie Sie das schreiben, würde dies bedeuten, dass selbst die meisten Männer im Altersbereich zwischen 20 und 40 Jahren an physiologisch bedingten Erektionsstörungen leiden |
Das habe ich so nicht gesagt. Ich habe extra darauf hingewiesen, dass die Aussage mit den 80% organischen Ursachen besonders für Männer über 40 gilt. Leider hat uns geisha nicht das Alter ihres Partners verraten.
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_________________ Günther
Selbsthilfegruppe Erektile Dysfunktion (Impotenz)
Last edited by Günther on Tue, 25.Jul.06, 21:18; edited 2 times in total |
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Jupp
Helferlein
101
NRW M, 49
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Mon, 24.Jul.06, 22:26 Re: Suche Frauen, die mit der Impotenz des Partners ... |
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Jetlag wrote: | Solche Probleme haben zumeist einen psychischen Ursprung. |
Quelle?
Du behauptest in deinem Profil, Wissenschaftler zu sein (was ich, nebenbei bemerkt, auf Grund deiner vielen "Schnellschüsse" hier im Forum, stark anzweifle). Als solcher solltest du eine solch schwerwiegende Aussage belegen können.
Wenn du es nicht kannst (bitte NUR Hinweise auf peer-reviewed Journals, keine dubiosen Webseiten oder Aussagen des Urologen deines besten Freundes), dann lass doch solche verletzenden Kommentare einfach.
@geisha: sorry, dass ich hier so reinplatze. Leider kann ich dir weiter nichts dazu sagen. Aber die Antwort von Günther und die Fragen von Herrn Fellner sind ja schon ein guter Einstieg.
Gruß
Jupp (erhöhte Blutfettwerte (kein Übergewicht, falls das jetzt vermutet wird) und Betroffener)
edit: Tippfehler korrigiert. Wer weitere findet, darf sie behalten
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Last edited by Jupp on Mon, 24.Jul.06, 22:59; edited 2 times in total |
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Jupp
Helferlein
101
NRW M, 49
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Mon, 24.Jul.06, 22:45 Re: Suche Frauen, die mit der Impotenz des Partners ... |
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Hallo Herr Fellner,
r.l.fellner wrote: | Lieber Günther,
Günther wrote: | geht man inzwischen davon aus, dass bis zu 80% der länger anhaltenden Erektionsstörungen eine organische Ursache haben. |
das ist mir neu. /
Da würden mich konkrete Quellenangaben sehr interessieren (sprich: von welchen Auftraggebern stammen derartige Studien? Sample? Alterskurve?). |
Da stelle ich Ihnen doch glatt die gleiche Frage wie ich sie auch Jetlag gestellt habe: welche seriöse Studie steht denn im Widerspruch zu Günthers Aussage?
Zu: von welchen Auftraggebern stammen derartige Studien?
Sie wissen natürlich sehr genau, dass auch die "Gegenseite", die Vertreter des ".. ist oft psychisch-bedingt", durchaus finanzielle Interessen hat. Betroffene könnten jetzt folgende Rechnung aufmachen: für eine Stunde Therapie bekomme ich X Tabletten [beliebiger PDE5-Hemmer]. Und dann stellt sich die Frage: Was ist mir lieber: eine Stunde Therapie (von der ich nicht weiß, ob sie meine ED-Probleme behebt) oder 10mal Sex....
Und nein: ich will nicht von begleitenden psychotherapeutischen Massnahmen ablenken oder gar abraten, aber diese Ihre Sicht, die auch in http://www.psychotherapiepraxis.at/forum/viewtopic.php?p=276092#276092 zum Ausdruck kommt, ist mir zu einseitig. Wenn ein paar *erfolgreiche* Versuche mit den berühmten Pillen den "Knoten im Kopf" auch lösen: dann ist es doch gut, dass es diese Pillen gibt...
Gruß
Jupp
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r.l.fellner
Psychotherapeut
1589
Wien M
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Wed, 26.Jul.06, 0:08 Re: Suche Frauen, die mit der Impotenz des Partners ... |
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Lieber Jupp,
gerade habe ich im aktuellen "Zustand" der Wikipedia zum Thema geblättert und was sich da findet, ist recht bezeichnend für die aktuelle Situation ... dies hat einen Schwall von Assoziationen und Überlegungen bei mir ausgelöst, was im Endergebnis zum folgenden, recht langen Beitrag führte. Aber erst mal langsam:
Im Abschnitt "Bedeutung" ist nachzulesen:
Wikipedia wrote: | Nahm man noch vor wenigen Jahren vorwiegend psychische Ursachen wie Stress an, so weiß man dank moderner Untersuchungsmethoden heute, dass in der überwiegenden Mehrzahl organische Leiden eine Rolle spielen. |
nur ein Stückchen darunter, im Abschnitt "Behandlung" findet der überraschte Wissensdurstige aber:
Wikipedia wrote: | Die wichtigste Ursache für erektile Dysfunktionen liegen im psychologischen Bereich und dem Rollenverständnis des Mannes |
Der "Wikipedia War" stoppt - wen allerdings kann es überraschen - auch bei diesem Thema nicht. Was also ist "wirklich wahr", worauf kann mann sich verlassen?*
Ich halte folgenden Zugang für sinnvoll:
Zunächst einmal sind bei länger dauernden Erektionsstörungen, ganz pragmatisch, etwaige körperliche Ursachen abzuklären, ausser, man weiß oder spürt bereits selbst, dass da man sich da psychisch auf einem falschen Gleis, einer Art Eskalationsspirale befindet (so berichten sehr viele Betroffene, dass sie ursprünglich nur ein paar "Aussetzer" hatten, dann aber Selbstdruck, Stress, Ängste usw. zu einer Verstärkung der Symptomatik führten, bis es schliesslich gar nicht mehr klappte - genau dies sind die Fälle, bei denen ich recht bestürzt bin, wenn diese Männer - typisch männlich - dann aus der Redewendung "Es funktioniert bei mir nicht!" einen Glaubenssatz machen, zur Medizin greifen und teils sogar Operationen durchführen lassen).
Von meiner gedanklichen Abschweifung zurück: liegt also grosse Ratlosigkeit oder ein bestimmter Verdacht vor -> ab zum Andrologen, genau untersuchen lassen.
Der häufigste Fall nach solchen Besuchen ist (das ist jetzt meine empirische Erfahrung von dem, was ich in meinem Umfeld höre und was mir Klienten berichten - ich wundere mich nach wie vor über die angeblichen 80%, warte jedoch auf die Quellen): es ergibt sich kein positiver physiologischer Befund.
Wenn sich aber doch eine definitiv organische Ursache findet (etwa Verkalkung der Blutgefäße oder Nervenschädigung), dann ist die Vorgehensweise zweifelsfrei klar: entsprechende Behandlung, sofern möglich, und ebenfalls, sofern möglich, effiziente medikamentöse Symptombekämpfung. Schön, dass es sie heute in dieser Form gibt!
Bezüglich der Männer, die zum sehr großen Kreis jener gehören, die allerdings keine eindeutige organische Diagnose erhielten, verlassen wir nun das auf harten Fakten beruhende Feld der Wissenschaft und begeben uns in den Bereich der Berufsgruppen, die in gewissem Sinn von ihren Tendenzdiagnosen leben: Forscher, Ärzte mit Spezialgebiet, Psychotherapeuten.
Viele Ärzte werden nun sagen, dass "wir da nun noch genauer nachsehen müssen", Psychotherapeuten oft "klar, psychische Ursachen!"
Für viel plausibler halte ich es, schon an diesem Punkt zumindest parallel das anzuwenden, was wir wirklich wissen, häufig (ich möchte fast sagen: typisch männlich) passiert das aber nicht. Dazu später mehr.
Ich finde es okay, wenn Mediziner nun einen ganzen potentiell möglichen Untersuchungs-Marathon-Bauchladen anbieten, von teuren Bluttest-Serien, EEG's etc. bis hin zu Mikro- oder Befundoperationen ... welcher Arzt gibt schon gerne zu, in seinem "handwerklichen" Beruf nun mit seinem Latein am Ende zu sein und in Wirklichkeit nichts (aus seinem Bereich) mehr anbieten zu können?
Ein Trost bleibt wenigstens für die Männer, die sich diesen Weg antun: es wird nach den nun folgenden Tests so gut wie immer ein organischer Befund abgegeben, der körperliche Probleme verschiedenster Art als mögliche Ursache angibt. Mit anderen Worten, Zitat: "In den Körpersäften läßt sich immer etwas finden!" Und: "wenn man will, findet man immer was!"
Spätestens jetzt aber wäre es in Wahrheit sinnvoll, mal eingehend und nachhaltig das zur Anwendung zu bringen, was wir wirklich wissen: die Zusammenhänge zwischen Körper und Psyche, insbesondere dem Stoffwechsel und der Psyche. In diesem Bereich merken Wissenschafter in Interviews oder Artikeln häufig an: "wir wissen nicht, wo da die Henne und wo das Ei ist". Leichte Schwankungen im Bereich der 'Hormone' etwa (um die chemischen Termini mal draussen zu lassen) können innerhalb von Minuten zu einer erschwerten Erektion führen. "Uff, dauerte das lang heute." Was tut Hr. Jemand mit einer solchen Erkenntnis? Wird er beim nächsten Vorspiel diese Erinnerung vergessen haben, oder wird er sich noch/wieder mit ihr beschäftigen? Kann er erwarten, dass sein Stoffwechsel heute ausgewogen ist und sein PDE5-Spiegel optimal eingestellt? Wir wollen es hoffen...
Ich möchte mal von gegenteiligen Erfahrungen berichten, etwas, von dem man (warum denn eigentlich?) so gut wie nie liest: mir wurden durch meine Arbeit aber auch privat Männer bekannt, die jahrelang an diagnostiziert organisch bedingter erektiler Dysfunktion litten, aber mithilfe einer begleitenden Psychotherapie (Sexualtherapie) gewissermassen wieder "lernen" konnten, starke und lang andauernde Erektionen zu haben (Zitat eines Klienten: "Ich fühl mich wie ein neuer Mann!" - und das bezog er, wie ich ihn verstand, nicht nur auf die Funktion seiner Genitalien, aber eben auch..was für mich auch völlig okay ist ).
Offensichtlich kann die Psyche auch den Körper beeinflussen - zumindest insofern, als sie dabei helfen kann, "den Kopf freizumachen". Und wir kennen ja alle die alte Binsenweisheit: "Ein freier Kopf ist wichtig für guten Sex." Wenn auch im Bereich der Arterien alles bestens aussieht, umso besser.
Mal weg vom Konkreten, ein Schwenk auf Zusammenhänge und ein wenig Reflexion unserer heutigen Zeit, unseren heutigen Erklärungen der Welt:
Ich empfinde die aktuelle wissenschaftliche Strömung, für jedes menschliche Problem nach Auffälligkeiten im genetischen oder Neurotransmitter-Bereich als Ursachen zu suchen und diese dann -Überraschung! - auch zu finden (für welche dann sofort Medikamente entwickelt oder im Zweifelsfall "noch mehr Forschung[sgeld]" benötigt werden), als sehr einengend und in alten Erklärungsmodellen verhaftet (wenn man bedenkt, wer diese nährt und finanziert, findet allerdings eine mögliche Erklärung, warum sie ist, wie sie ist.)
Sie definiert den Menschen eigentlich als Roboter, der einfach nur auf die richtige "Ölung" seines Apparates achten muss - Hauptsache, er funktioniert im Resultat. Aber für alles, das falsch läuft, besteht die Erklärung darin, dass einer seiner Drähte falsch liegen muss.
Wir sind keine Roboter, und wir "dürfen" uns Gedanken machen, inwieweit es an uns selbst liegt, an unserer Beziehung zu unserer Umwelt, an unseren Frauen, unserer Einstellung zu Frauen, wenn wir ein "Erektionsproblem" haben. Wir "dürfen" überlegen, ob wir abseits vom Schlucken der richtigen Tabletten auch sonst noch etwas für uns tun können.
Jupp, Ihre Antwort war symptomatisch: wer nur zum "Psycho-Doc" geht, um seine Erektionsstörung zu "beseitigen", links und rechts aber nicht nachsehen will, ist mit Tabletten definitiv besser bedient - denn er würde nicht nur eine nur schwierig abschätzbare Anzahl an Stunden benötigen, um "die Nuss zu knacken", sondern auch von einem rein ökonomischen Gesichtspunkt her, macht es wie Sie richtig sagen, nicht Sinn. Da ist es besser, sich eine Mega-Packung Cialis zu kaufen, und für das ersparte Geld mal wieder so richtig nach Herzenslust shoppen zu gehen.
Beste Grüße
Richard L. Fellner
* ich bin nach dieser öffentlichen Bemerkung übrigens schon sehr gespannt, a) wann dieser in seiner Aussagekraft über den Wert von "Wissensquellen" ja schon fast sympathische Lapsus geändert wird und b) welche Sichtweise am Ende als "wirklicher aktueller Wissensstand" gewinnt, wenn 10-20 Jahre lange Korrekturen und Gegenkorrekturen abgeschlossen sein werden. Das kommt vielleicht sogar auch ein wenig auf Faktoren, wie ob in den nächsten Jahren die biochemischen Abteilungen mehr Absolventen haben werden als die psychologischen Fakultäten, an. Zumindest eine Prozentzahl über das als "wirklich" definierte Verhältnis von "körperlichen" und "psychischen" Ursachen wäre für viele Betroffene sicherlich sehr wichtig...
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tanzendes_irrlicht
Moderatorin
2129
NRW W, 30
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Wed, 26.Jul.06, 4:21 Re: Suche Frauen, die mit der Impotenz des Partners ... |
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Hallo die Herren,
ein paar Zahlen fand ich hier:
http://www.netdoktor.de/sex_partnerschaft/ed/ursachen_fakten.htm
Aber wie immer gilt: ich glaube nur der Statistik, die ich selbst gefälscht hab ...Ich frag mich, wie man empirisch sauber zu einer solchen Prävalenzrate und Ursachenzuschreibung kommt - vielleicht sollte man(n) solche Zahlen nicht überbewerten
Und wie es nun auch immer genau bedingt ist: das Problem der Threadstarterin und das ihres Mannes ist NICHT durch eine Diskussion auf dieser Ebene angesprochen.
Grüße Euch,
Irrlicht
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_________________ Toleranz ist, wenn sich die Menschheit in die Menschlichkeit verliebt. C.M. |
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Günther
sporadischer Gast
12
München M, 62
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Wed, 26.Jul.06, 11:53 Re: Suche Frauen, die mit der Impotenz des Partners ... |
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r.l.fellner wrote: | ich wundere mich nach wie vor über die angeblichen 80%, warte jedoch auf die Quellen |
In dem Artikel "Erektionsstörung und Lebensqualität - Erste Ergebnisse der Berliner Männer-Studie" von Mitarbeitern des Instituts für Sexualwissenschaft und Sexualmedizin der Charite in Berlin, veröffentlicht in Sexuologie 10 (213), 2003, S. 50-60, steht folgende Aussage:
Quote: | Die Ursachen einer ED sind vielfältig. Sie können von rein organischen Ursachen, wie zum Beispiel einer unfallbedingten Läsion entsprechender Nerven, über die Auswirkungen von Grunderkrankungen (z.B. KHK, Diabetes, etc.) und deren Behandlung (z.B. Medikation), bis zu rein psychogenen Ursachen, wie zum Beispiel massiver partnerschaftlicher Kommunikationsstörungen bzw. soziosexueller Selbstunsicherheit und Angst reichen. In der klinischen Praxis zeigt sich bei sachgerechter Diagnostik, dass so gut wie immer körperliche und psychische Faktoren für die Entstehung und Aufrechterhaltung einer Erektionsstörung ineinander greifen. Eine diesbezügliche verlässliche Datengrundlage existiert indes nicht, obgleich vor allem seit der Verfügbarkeit pharmako-therapeutischer (oraler) Behandlungsmethoden immer häufiger in wissenschaftlichen Veröffentlichungen zu lesen und auf Kongressen zu hören ist, dass - hingegen der früher etablierten Sichtweise - das Überwiegen der organischen Ursachen für die Entstehung einer ED mittlerweile anerkannte Tatsache sei. |
Es gibt also keine verlässlichen Daten zum Anteil von organischen und psychischen Ursachen bei der ED, und es wird sie auch nicht geben, weil eine scharfe Trennung organisch-psychisch nicht möglich ist. Deshalb zitiere ich im Folgenden einfach nur einige sorgfältig ausgewählte Experten und Publikationen.
Prof. Hauri (Urologische Klinik im Universitätsspital Zürich) schreibt im Artikel "Erektile Dysfunktion", erschienen im Schweizerischen Medizin-Forum Nr. 35 vom 28. August 2002 (online verrfügbar):
Quote: | Eine primär psychisch bedingte erektile Dysfunktion wurde zu Freuds Zeiten in 90% der Betroffenen angenommen. Weil sich dies wissenschaftlich nie beweisen liess und da im Verlaufe der letzten 30 Jahre vermehrt nach organischen Gründen gesucht wurde, ist diese Rate beträchtlich gesunken. Wir rechnen heute mit ungefähr 10%, was nicht heisst, dass die Überzahl der organisch betroffenen impotenten Männer nicht zusätzliche psychische Probleme mit sich herumtragen, die dann als sekundär zu betrachten und mit alleinigen psychiatrischen Massnahmen nicht zu heilen sind. |
Prof Porst, Hamburg, ist ein international anerkannter Experte und der Autor des "Manuals der Impotenz". Dieses Buch kann man getrost als die deutschsprachige Bibel zum Thema ED bezeichnen. Auf den Internetseiten von Prof. Porst steht:
Quote: | Während man früher der Ansicht war, dass die erektile Dysfunktion in über 90% psychisch bedingt sei, weiß man heute durch moderne Untersuchungsverfahren, dass bei der Mehrzahl (60-80%)aller impotenter Männer organische Faktoren für das Versagen im Bett verantwortlich sind und hierbei insbesondere Durchblutungsstörungen der Schwellkörper auf dem Boden einer oftmals generalisierten Gefäßerkrankung). |
Levine LA. Diagnosis and treatment of erectile dysfunction. The American Journal of Medicine 2000;109: 3S-12S:
Quote: | The cause of ED may be braodly classified as organic (from vascualr, neurologic, or hormonal causes), psychogenic, or mixed. Erectile dysfunction has an organic basis in approximately 80% of men. However, psychological factors, such as anxiety or loss of self-confidence, are also impotant contributing factors. |
E. Nieschlag, H.M. Behre (Hrsg.): Andrologie. 2. Auflage 2000, Springer-Verlag, S. 214:
Quote: | Entgegen früherer Annahmen finden sich heute pathogenetisch bedeutsame organische Störungen bei 50-80% der untersuchten Patienten. Dabei darf nicht übersehen werden, dass eine begleitende psychogene Komponente bei kaum einem Patienten mit Erektionsstörungen fehlt. |
Ich hoffe, das reicht erst einmal. Ich muss noch sagen, dass ich mit dieser Diskussion nicht glücklich bin. Ich habe habe spontan auf Jetlags pauschale Aussage ("Solche Probleme haben zumeist einen psychischen Ursprung") reagiert und mich dabei zu einer auch nicht gerade diferenzierten Aussage hinreißen lassen. Deshalb hier noch mal meine (diesmal hoffentlich besser durchdachte) Meinung zu dem Thema.
Ich finde die Formulierung über die "pathogenetisch bedeutsame organische Störungen" in dem Buch von Nieschlag und Behre sehr gut. Manche Ärzte glauben, wenn sie so eine pathogenetisch bedeutsame organische Störung gefunden haben, dass sie damit die Ursache für die ED gefunden haben. Das ist Unsinn, es gibt in der Regel nicht die eine Ursache. Eine länger bestehende ED beruht meistens auf einen ganzen Bündel von organischen und psychischen Ursachen. Auch wenn bei einem Mann ursprünglich die ED ganz klar auf ein organisches Problem zurückzuführen ist (z.B. Operation im kleinen Becken), so kommen doch schnell psychische Probleme dazu, die die ED aufrechterhalten und verstärken können. Noch eins: statistische Aussagen helfen im Einzelfall nicht, auch deshalb ist die Diskussion über den Anteil von organischen vs. psychischen Ursachen bei der ED nicht sonderlich hilfreich.
Leider gibt es nur wenige Ärzte und Therapeuten, die den Menschen als "biopsychosoziale Einheit" sehen. Wenn sie nicht gleich ein Rezept über den Tisch schieben, dann spulen viele Ärzte ihr mehr oder weniger umfangreiches Repertoire an diagnostischen Maßnahmen zur Aufdeckung von organischen Problemen ab. Wenn sie nicht mehr weiter wissen (und das geht bei manchen sehr schnell), dann kommt der Satz: "Bei Ihnen ist alles organisch in Ordnung, sie haben ein psychisches Problem". Dann steht "Mann" dumm da, und weiß nicht, was er mit dieser Aussage anfangen soll. So eine Ausschlussdiagnostik ist ein Armutszeugnis für den betreffenden Arzt, den auch er könnte (und müsste) psychische Probleme in der Anamnese erkennen können. Ich kann nur hoffen, dass es bald mehr Sexualmediziner (Ärzte und Psychotherapeuten mit einer Zusatzausbildung in Sexualmedizin) gibt. Bis dahin hilft nur, dass sich jeder Betroffene über seine Krankheit informiert, damit er erkennen kann, ob er bei seinem Arzt oder Therapeut in guten Händen ist. Gute Informationsquellen gibt es. Da mein nächster Satz dem Moderator sicher nicht mehr gefallen würde, mache ich jetzt Schluss.
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_________________ Günther
Selbsthilfegruppe Erektile Dysfunktion (Impotenz) |
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geisha
neu an Bord!
3
Austria W, 28
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Wed, 26.Jul.06, 19:52 Re: Suche Frauen, die mit der Impotenz des Partners ... |
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hallo,
ich wollte hier keine diskussion auslösen, sondern mich lediglich mit gleichgesinnten austauschen!!!
lieber herr fellner,
mein partner ist 36 jahre alt, groß, kein übergewicht, muskulös.
er war schon ca. 3-5 mal beim arzt. lt. ihm ist alles in ordnung, also blutwerte ect. er hat meinem partner den rat gegeben zum psychologen zu gehen.
ich habe mich noch keineswegs mit der situation abgefunden. ich bin 28 jahre alt und will mein leben noch nicht hinter mir haben. so hart das klingt. aber anderseits führen wir eine dennoch glückliche beziehung. wir haben sehr viel gemeinsam zB sport und lachen auch sehr gerne miteinander. auch in schwierigen zeiten halten wir zusammen.
für mich spielt sexualität in der partnerschaft eine rolle. ich kann jetzt nicht sagen "es spielt eine wichtige oder sehr große rolle", denn ich verzichte ja schon seit langer zeit darauf. aber dennoch denke ich, dass es einfach dazu gehört, sich auch körperlich nahe zu sein. außerdem ist es ja ein schönes erlebnis.
abgesehen von der sexualität geht es uns sehr gut, aber nur solange ich "das thema" nicht anspreche. wir haben schon ein paartherapie versucht, die wir dann abgebrochen haben. der grund war, dass wir aus diesen gesprächen nicht sehr schlau geworden sind und wir nicht wussten was er uns wirklich sagen wollte. außerdem ist es auch an zeitmangel gescheitert und an unserer - vielleicht - "fehlenden disziplin".
vielleicht genügt das vorerst.
lg
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geisha
neu an Bord!
3
Austria W, 28
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Wed, 26.Jul.06, 19:55 Re: Suche Frauen, die mit der Impotenz des Partners ... |
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hi jetlag,
ich habe deinen beitrag leider erst jetzt gelesen.
stell dir vor du bist eine frau!
wenn du einen mann siehst, von dem du so hingerissen bist und ihn dann ansprichst fragst du gleich welche probleme er hat und ob er impotent ist?
lg
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herzensfrage
Helferlein
41
Baden-Württhemberg/NRW W, 45
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Thu, 27.Jul.06, 1:14 Re: Suche Frauen, die mit der Impotenz des Partners ... |
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So, ich melde mich mal als Frau zu Wort. Und möchte die wissenschaftlich fundierte Diskussion mit eigener Erfahrung ergänzen:
Ich (46) bin etwa 2einhalb Jahre mit meinem Partner (inzwischen 4 zusammen. Als wir uns kennen gelernt haben, war er 4 Jahre von seiner vorigen Freundin getrennt (und hatte zwischenzeitlich wohl auch keinen Sex mit einer anderen Frau). Nun, am Anfang hat es gar nicht geklappt bei ihm, die Erektion aufrechtzuerhalten, er war überrascht, beim Arzt, und es passte in seine körperliche Gesamtsituation: Gefäßverengungen (er hatte fast ein Raucherbein), auch in den Nierengängen, und seiner Ansicht würde sich das dann auch auf die Blutgefäße im Penis auswirken. Bzw. sein Arzt war der Ansicht und hat ihm eine Probepackung Viagra gegeben.
Beim Erstversuch mit sich selber hat's aber nicht gewirkt, dann hat er eine Tablette genommen, als wir zusammen waren, wieder nichts. (Ist mir bis heute unklar.)
ABER: er hat mit Joggen angefangen, sich damit irgendwie fitter gefühlt, und auf einmal hat's dann doch geklappt (nach wenigen Wochen). Ich hatte den Eindruck, es kommt nicht vom Joggen, sondern weil er sich einfach inzwischen beziehungsmäßig sicherer ist, also doch die Psyche.
Mein Beitrag damals: ich hab ihm immer gesagt, besser ein bisschen Sex als gar keinen!
Fakt ist allerdings, dass es nicht mehr so 'wild' zugehn kann, wie ich es früher mit anderen Männern erlebt habe.
Ich glaube, dass psychische und körperliche Ursachen zusammenspielen, sich entweder gegenseitig hochspielen oder beruhigen können.
Noch an die Fragestellerin: Möchtest Du ein Kind und das geht nicht? Fühlst Du Dich als Frau in Frage gestellt? So, wie ich Deinen Beitrag verstanden habe, heißt bei Euch Impotenz dasselbe wie gar keinen Sex?
Wegen eigener Probleme bin ich selbst eher penetrationsfixiert, mir wäre es inzwischen ohne zu wenig, aber viele Frauen können doch auch anders Befriedigung bekommen.
Wenn Du mit ihm zusammenbleiben willst, dann geh doch erst mal in die Richtung.
Therapie wäre aber sicherlich eine Hilfe.
Gute Nacht und Grüße,
Monika
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Toughy
[nicht mehr wegzudenken]
1312
Dtld W, 29
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Thu, 27.Jul.06, 5:54 Re: Suche Frauen, die mit der Impotenz des Partners ... |
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Hallo geisha,
ich kann Dir bezüglich dieses Themas nicht wirklich weiterhelfen, aber ich könnte mir vorstellen, dass es Dich entlastet, wenn Du in Threads liest, in denen es im Großen und Ganzen auch um ED geht, was sie für Männer und Frauen bedeutet usw. Ich finde, da gab es ganz interessante Ansätze:
Probleme mit der Potenz!
Dieser Thread fiel mir spontan ein. Stöbere doch mal ein bisschen herum; vielleicht findest Du noch andere.
Viele Grüße,
Toughy
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_________________ Es ist wichtig, jemanden dort abzuholen, wo er gerade ist. Aber manchmal ist es auch wichtig, jemanden dort zu lassen, wo er gerade sein will. |
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