Versagt?

sporadischer Gast 8 NRW W, 26

Ich hab irgendwie das Gefühl in der Thera versagt zu haben. traurig

Nicht das erreicht zu haben was möglich gewesen wäre, weil ich immer wieder mich und den Prozeß blockiert habe. Kennt das jemand? Wie gehst Du/ Ihr damit um.

Helferlein 108 Wien W, 24

Hallo Portis!

Wie lange machst du denn die Therapie schon? Was genau meinst du denn nicht erreicht zu haben? Was wolltest du denn erreichen?

Dass man sich im Therapieprozess selber blockiert gehört glaub ich mit dazu, vor allem am Anfang. Ich bin bereits seit über einem Jahr in Therapie aber ich gehe nachwievor gerne in Abwehrstellung. Oft fällt mir das gar nicht auf, dass ich blockiere und werde dann von meiner Therapeutin dezent darauf hingewiesen. Oft habe ich Stunden in denen ein Zugang zu mir ein Ding der Unmöglichkeit ist obwohl ich mir vor der Stunde die Themen genau zurecht gelegt habe und genau wußte was ich besprechen wollte.

Oft blockiere ich aber auch aufgrunddessen weil mich eine Aussage meiner Therapeutin so sehr stört, dass ich mich plötzlich nicht verstanden, nicht ernst genommen, verletzt oder ähnliches fühle. Ich schaffe es dann oft aus Angst ihr zu nahe zu treten nicht sie darauf hinzweisen und reagiere dann lieber die ganze Stunde patzig oder ich schweige vor mich hin.

Ich habe aber nicht das Gefühl, nicht das zu erreichen, was ich möchte aber ich kenne deinen Gedankengang durchaus. Ich zweifle auch sehr oft daran, dass die Therapie Sinn macht. Überhaupt gerade jetzt wo ich wieder einmal einen Rückschlag erlitten habe und wieder depressiv geworden bin. Da war ich auch erstmal wütend, verzweifelt, dachte mir die Therapie war völlig umsonst. Aber andererseits ging es mir jetzt ein halbes Jahr (!) total gut und ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass ich es auch diesmal wieder schaffe. Der Prozess dauert länger als ich dachte, es ist ein steiniger Weg, alles andere als einfach und oft sehr, sehr anstrengend,,,, aber ich finde die Mühe lohnt sich wenn ich mein Leben vor der Therapie und mein Leben jetzt vergleiche.

Liebe Grüße

Zwergerl

neu an Bord! 1 falkensee W, 25

Hallo,

klingt ähnlich wie bei mir..

kannst du sagen, warum du nicht wirklich weiter gekommen bist..

hast du das gefühl mit "absicht" zu blockieren..

Mir gehts immer so, dass ich wirklich gewillt bin mitzuarbeiten und vor allem voranzukommen, (zumindest denke ich das, offensichtlich ist es anders..) aber dann auch oft, schweige oder einfach keinen Zugang zu Gefühlen bekomme oder es ein Plauderstündchen werden lasse...

Gehts dir ähnlich? Hast du mit Thera drüber geredet...

Viele Grüße

sporadischer Gast 8 NRW W, 26

Hallo Zwergele

Danke erstmal für deine Reaktion!. Ich muss mich entschuldigen, ich war in den letzten Wochen im Urlaub. In Therpie bin ich schon über zwei Jahre. Manchmal habe ich das Gefühl, dass ich mich "absichtlich" blockiere (nicht nur in Hinsicht der Thera) und was mich dann fast in den Wahnsinn treibt ist, dass ich es merke, es aber nicht anders mache. Ich verstehe dieses sich-selbst-blockieren, auch als Schutz, vielleicht ist es für das ein oder andere noch zu früh. Was mich runter zieht ist der Umstand, dass ich jetzt nach etwas mehr als zwei Jahren damit anfangen musste Medikamente zu nehmen, weil es wirklich nicht mehr anders ging. Die ganze Zeit habe ich meiner Therapeutin wiedersprochen, wollte mich und sie davon überzeugen, dass das nicht nötig ist, in eine Klinik zu gehen oder/und Medis zu nehmen. ICh frage mich halt wo ich nach den zwei Jahren gelandet bin. Sicher weiß und merke ich auch, dass sich vieles getan hat, aber warum jetzt das, warum bekomme ich das nicht aus mir selbst herraus in den Grif Sad

.
Auch ich bin am Anfang mit der Illusion angetretten: Ein halbes Jahr Thera und gut ist`s. Naja das kennst du Smile

Magst du mal genauer beschreiben, was sich bei dir geändert hat?
Kennst du das, dass man für manche Veränderungen blind ist?

VG Portis

sporadischer Gast 8 NRW W, 26

Hallo Jule,

danke für deine Antwort.
Ja, ich hab manchmal das Gefühl ich blockiere mit "absicht". Wobei das relativ zu verstehen ist. Inzwischen bin ich soweit, es auch als Schutz zu verstehen, dass es zu früh ist für irgendeinen bestimmten "Sachverhalt". Es macht mich mitunter rassend, wenn ich merke, dass ich mich und die Thera blockiere, es merke, aber nicht anderes machen kann. Meine gedanklicher Wortlaut ist dann: Warum kann ich den Sch*** nicht einfach mal sein lassen?!?. Manchmal habe ich auch das Gefühl man handelt wieder besseren Wissens, und das weiß man auch noch. Du weißt, dass es falsch ist bei rot über sie Straße zu gehen, gehst aber wie von einem Autopiloten gesteuert bei rot und wärend du über die Straße gehst, ringst du mit dir und dem Wissen, dass es falsch ist und fragst dich warum Herrgott nocheins du dennoch bei rot gehst. Kennst du das auch?
Das mit dem Plauderstündchen kenne ich. Einem gehen soviel Sachen durch den Kopf, man weiß genau was man sagen will und sobald man sich gesetzt hat ist es als würde im Kopf die Leuchtschrift aufblinken: Du kommst hier net rein.
Meine Thera hat mich mal verblüft, als es mir mal wieder genau so ging. Als ich schweigend da saß, mit mir rang, warum ich das jetzt nicht rausbekomme, sagte sie: "Sie fragen sich wie sie das immer wieder machen." Und genau das war meine Frage. Wie kann das sein, dass ich das alles im Kopf habe, jetzt aber da sitze wie ein stummer Fisch.
Wie geht seine Therapeutin damit um?
Ich hab das Gefühl insofern nicht weiter zu kommen, als das ich jetzt nach mehr als zwei Jahren, anfangen musste Medis zu nehmen, wo ich doch die ganze Zeit versucht habe das und einen Klinkaufenthalt zu vermeiden. Ich wollte es ohne sowas schaffen. In der Zeit hat sich viel getan, aber Medis nehmen zu müssen, um es in den Griff zu kriegen zieht mich runter.
Ja ich hab mir meiner Therapeutin darüber gesprochen, dass ich das Gefühl hab ich mache was falsch, ihre Reaktion war: Nee, nee Sie machen das sehr gut. Es war gut das von ihr zu hören, denoch ist das Gefühl in mir da.
Welche Erfahrung hast du damit?

Viele Grüße Portis

sporadischer Gast 25 Sachsen Anhalt M, 29

Portis wrote:

Ich hab irgendwie das Gefühl in der Thera versagt zu haben. traurig

Nicht das erreicht zu haben was möglich gewesen wäre, weil ich immer wieder mich und den Prozeß blockiert habe. Kennt das jemand? Wie gehst Du/ Ihr damit um.

Habe auch gerade eine 2 Jährige Stationere Langzeittherapie hinter mir, habe
die selben Gefühle versagt zuhaben und die Ziehle nicht erreicht zuhaben.

Wie ich damit umgehe?
Wenn ich nicht gerade Schlafe oder Arbeiten bin ver suche ich mich so weit wie möglich zu Beschäftigen um mich auf andere Gedanken zu bringen.
Mit den nicht erreichten Ziehlen, die versuche ich weiterhin im Auge zubehalten da das aber leider meist nicht von heute auf Morgen geht und ein sehr langer Prozeß ist stecke ich mir immer kleinere zwischen Ziehle und versuche mich dann darüber zu freuhen wenn ich diese Erreicht habe.

Und Tiefen wirds immer geben also nicht gleich das Handuch werfen ein neues Ziehl stecken und mit Zuversicht in die Zukunft schauen.

Neues Ziehl neues Glück

Mit der Zuversicht wird schwer weiß ich selber, zweifle selber oft daran aber wo ein Wille da ein Weg und Irgentwie gehts immer weiter.

Wünsche dir viel Kraft und Glück auf deien weiteren Weg.

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