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.miau
sporadischer Gast
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wien M, 22
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Tue, 18.Jul.06, 16:46 Motivationsverlust-phasen |
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hallo allerseits,
mir ist dieser tage durch meine selbstanalysen (wie sehr ich sie hasse) aufgefallen, dass ich spezielle phasen habe.
doch von anfang an.
vor einigen jahren litt ich an depressionen, bin damit nie zu einem artzt gegangen und vor einem jahr haben sie von selber aufgehört. in dieser depressiven zeit schien es, als ob sich alle 4 bis 6 wochen ein neues loch vor mir auftat, in das ich dann natürlich gefallen bin. es ging dann immer wieder ein bißchen aufwärts bis nach ein paar wochen wieder ein rückschlag da war. mir ist das damals schon aufgefallen doch ich konnte keinen grund dafür finden, da sich nie die selben dinge ereigneten (die als auslöser für mich in frage gekommen wären), es war eher, als ob in mir drinnen einfach etwas nachgibt und mich zum anfang zurück wirft. hab in dieser zeit auch relativ viel gekifft
ja, wie gesagt, die depressionen haben aufgehört. das leben hatte mich wieder sozusagen. ich war fröhlich, lief mit einem lächeln im gesicht herum, freunde und bekannte, ja nicht mal ich selbst, erkannten mich wieder. ich hörte von heute auf morgen zu kiffen auf, weil es mich ankotzte und weil ich motiviert war und auch so glücklich war. tja, was passierte nach einigen wochen? alles ließ nach, der alltagstrott ließ mein lächeln verschwinden.
ich widmete mich also neuen hobbys die mich sehr erfüllten und mir spaß machten - ein paar wochen lang...
später steigerte ich mich in meine arbeit hinein, machte überstunden, fühlte mich gut und produktiv - ein paar wochen lang...
ich fing wieder an zu kiffen, um den normalen trott zu entkommen und es war auch eine zeit lang ganz schön (jaa, ein paar wochen lang...) dann ließ ich es wieder bleiben weil’s mich ankotze.
ich suchte verstärkt nach sozialen kontakten, war viel unterwegs, traf viele leute, hatte spaß, bis nach ein paar wochen wieder die übliche wende kam.
alles scheint nach einiger zeit seinen reiz zu verlieren was mich natürlich in punko arbeit, beziehung, leben... etwas nachdenklich stimmt. obwohl ich dazu sagen muss, dass dieser reiz nach einiger zeit schon wieder kommt, aber eben auch nicht lange anhält.
jetzt könnte man natürlich sagen, ist ja klar, da ist ja keine (wenig) abwechslung. aber auch das hab ich probiert so gut es geht, nur beim abwechseln (also mal hier und da mehr arbeiten, hier und da was rauchen, mal öfters weggehen, mal dieses, mal jenes hobby) fangen mich die dinge 1. zu stressen an und sind daher 2. nicht mehr soo toll.
ich blicke da einfach nicht durch...
manchmal kommt es mir vor, als ob tief in mir noch immer ein hauch depression steckt, der zwar an der bewusstseinsoberfläche kaum wahrnehmbar ist, aber mich alle paar wochen jegliche motivation verlieren lässt bis ich es hald schaffe mir etwas neues zu suchen... ist aber nur so ein gedanke.
vielleicht versteht jemand was ich meine und kann vielleicht aus erfahrung ein paar worte sagen oder tipps geben ?
wäre sehr dankbar darüber...
cheers
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Miriel
neu an Bord!
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NRW W, 29
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Thu, 20.Jul.06, 11:56 Re: Motivationsverlust-phasen |
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Liebe Miau,
ich kann das sehr gut nachempfinden, mir geht es schon seit langer Zeit genauso.
Dauernd fang ich begeistert irgendwas an, bleibe aber nicht am Ball.
Es wird dann entweder langweilig oder zu stressig.
Besonders schlimm ist es bezüglich Jobs, ruckzuck find ich das alles langweilig. Und ich hasse Routine.
Mittlerweile interessiert es auch keinen in meinem Umfeld mehr, wenn ich mal wieder begeistert eine neue Arbeit, ein neues Hobby oder irgendeine Sportart anfange.
Die wissen schon alle, dass ich das sowieso nicht lange machen werde. Diesbezüglich nimmt mich niemand mehr ernst.
Diese ständige Unmotiviertheit und Unzufriedenheit macht einen echt fertig.
Von mir kann ich nur sagen, dass ich das wohl schon als Kind so gehalten habe (laut meinen Eltern). Jedes Spiel hatte nach kurzer Zeit seinen Reiz verloren und mir war langweilig.
Andere Kinder (und deren Spiele) fand ich auch ziemlich schnell uninteressant.
Und so geht das heute noch. Ich habe mittlerweile drei Ausbildungen und zig Hobbies angefangen, aber nichts reizt mich so sehr, dass ich es mal länger mache.
Ich bewundere Menschen, die irgendetwas sehr gut können und darin auch völlig aufgehen.
Und dann habe ich auch diese Phasen in denen ich nur zuhause rumhäng, alles kotzt mich an, ich bin völlig desinteressiert, sitz nur da und mache sinnlose Dinge, z.B. im Fernsehen rumzappen. Ich schlafe auch immer sehr viel, einfach weil mir nichts Besseres einfällt.
Am besten geht es mir immer im Urlaub, da ist alles neu, man lernt neue interessante Menschen kennen usw. Da komme ich glatt mit 5-6 Stunden Schlaf aus und bin den ganzen Tag voller Energie. Hier nie. Leider fehlen mir die finanziellen Mittel um ständig durch die Welt zu reisen , obwohl das für mich wohl die beste Lebensweise wäre.
Warum das bei mir (und auch bei Dir) so ist, weiß ich leider (noch) nicht. Ist es denn bei Dir auch so, dass Du weder diszipliniert noch ehrgeizig bist? Für mich sind das Fremdworte.
Leider nehmen auch bei mir die depressiven Phasen immer mehr zu. Für mich heißt das, die „Selbstanalysen“ gehen weiter. Ich habe sogar eine Ausbildung als psychologische Beraterin gemacht, bin ziemlich gut im Analysieren, aber dabei bleibt es dann meist auch
Vielleicht hat ja hier irgendjemand einen Tipp für uns…
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.miau
sporadischer Gast
7
wien M, 22
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Thu, 20.Jul.06, 17:18 Re: Motivationsverlust-phasen |
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miriel,
schön zu sehen, dass ich nicht der einzige bin dem es so geht...
also diszipliniert bin ich auf keinen fall.. naja, ich mache schon das allernötigste zb in der arbeit, aber ich will mich auch gar nicht zu dingen zwingen, die mir dann auch keinen spaß machen. ich denke wenn es um zb ein hobby geht muss das schon von selber laufen, sonst sehe ich wenig sinn dahinter und wirklich spaß machts auch nicht.
ehrgeizig.. naja, wenn ich grad was neues entdecke bin ich schon ehrgeizig und motiviert. aber das lässt hald alles mit der zeit nach und am schluss langweilt es mich.
ich glaube auch dass ich als kind schon so war, aber das geht wohl den meisten kindern so, dass sie immer was anderes machen wollen und anfangen dass sie dann nie zu ende bringen.
das mit dem analysieren ist so eine sache, ich versuch es immer bleiben zu lassen, weil ich immer wieder feststellen muss, dass ich ohnehin auf falsche schlüsse komme die mich eher belasten als mir helfen. leider funktioniert das nicht wirklich...
wenn bei dir irgend ein hobby seinen reiz verliert, lässt du das dann auch in zukunft bleiben, oder hast du nach wochen/monaten/jahren wieder eine phase wo es dir spaß macht?
ja, ein tip wäre echt nicht schlecht...
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Miriel
neu an Bord!
4
NRW W, 29
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Fri, 21.Jul.06, 8:02 Re: Motivationsverlust-phasen |
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LiebeR Miau (ups, hatte ich gar nicht gesehen…),
hmmm, in Zukunft bleiben lasse ich die Dinge nicht, ich fang sie schon nach Wochen, Monaten, Jahren wieder an, um sie dann nach einiger Zeit wieder bleiben zu lassen.
Gestern habe ich z.B. hochmotiviert wieder angefangen eine Runde zu joggen (soll ja angeblich gute Laune machen) und möchte das eigentlich auch regelmäßig machen. Im Moment ist der Reiz auch noch da.
Wie ich mich kenne, wird er früher oder später wieder vergehen.
Auf der anderen Seite bin ich aber auch jedes Mal wieder enttäuscht von mir, wenn ich irgendwas aufgebe.
Mittlerweile habe ich große Sorge, dass es kaum etwas gibt was mich auf Dauer reizt.
Ich würde mich auch sehr gerne selbständig machen, aber das kann ich wohl völlig vergessen.
Meine Überlegungen über die Ursachen dieses Motivationsverlust sind folgende:
- die auch von Dir erwähnte latente Depression
- mangelndes Selbstbewusstsein (nach dem Motto: Andere können das eh viel besser)
- Angst vor Erfolg (ja, so was gibt es, könnte ich mir bei meiner Person auch gut vorstellen)
- Unterforderung (da die Sache immer reizlos wird, wenn ich die Grundlagen beherrsche)
- Und eine Sache, die mir erst vor kurzem aufgefallen ist: Perfektionismus. Ich war immer der Überzeugung, dass ich das Gegenteil von Perfektionismus bin (ich hasse außerdem Menschen die so sind…) Irgendwo hab ich gelesen, dass es Menschen gibt, die eine Sache nur machen, wenn sie diese perfekt machen und ansonsten lieber ganz sein lassen. Überlege noch, ob das auf mich zutreffen könnte.
Passt da irgendwas auf Dich?
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.miau
sporadischer Gast
7
wien M, 22
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Sun, 23.Jul.06, 23:13 Re: Motivationsverlust-phasen |
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hi miriel,
kein problem!
bei mir ist das auch so, nach einiger zeit hab ich schon wieder lust auf zb ein hobby, nur dauert es hald nicht all zu lange, bis diese wieder vergeht...
selbstbewusstsein
nun ja, ich bin schon einigermaßen selbstbewusst. wenn andere etwas besser können ist mir dabei klar, dass die das zb länger machen, oder andere grundvoraussetzungen haben. schwierig wird es erst, wenn ich sehe, dass ihr lernprozess scheller ist als meiner und sie einfach mehr fortschritte machen als ich. dann fange ich schon an zu zweifeln ob das dann wirklich "mein ding" ist...
angst vor dem erfolg... ist bei mir glaub ich nicht der fall. aber ich muss sagen, ich weiß auch nicht wirklich wie sich das anfühlt. woher weiß man das ?
unterfordert fühle ich mich nicht. es ist oft eher eine art überforderung, da ich mich nicht lange mit den grundlagen aufhalten will und ohne diese schon mehr machen möchte als ich eben kann. und um mich wirklich mit den grundlagen zu beschäftigen verliere ich zu schnell die lust.
ich glaube das mit dem perfektionismus trifft schon etwas auf mich zu... obwohl ich mich auch nicht unbedingt in diese kategorie einordnen würde.
jetzt wo ich darüber nachdenke... gibt es dinge, die mache ich wegen der tätigkeit, ohne an das ergebnis zu denken. bei anderen dingen steht das ergebnis im vordergrund und damit dürfte wohl auch ein gewisses maß an perfektion verbunden sein - schließlich will ich es ja gut machen. wenn das ergebnis dann nicht dem entspricht, was ich eigentlich gerne hätte, ist dies sicher einer der gründe für meinen motivationsverlust. und wenn ich etwas hald aus spaß an der sache mache, ist das ergebnis nicht so wichtig...
hmm.. muss ich mal in zukunft beobachten...
ist das bei dir ähnlich oder völlig anders?
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dolphin78nrw
sporadischer Gast
26
Essen W, 27
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Mon, 24.Jul.06, 16:05 Re: Motivationsverlust-phasen |
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Hallo,
ich reihe mich bei Euch ein. Nur zu gut kenne ich das Gefühl dass etwas nach kurzer Zeit langweilig wird. Ich weiß nicht mehr wie oft ich irgendwas angefangen habe und dann ach ein paar Tagen, Wochen oder Monaten dann wieder abgebrochen habe. Leider ist dies auch bei meinen Ausbildungen der Fall. Hinzu kommt da aber auch meine Krankheit die zu Beginn meiner ersten Ausbildung eintrat. ich wurde mit Anfag 17 mgersüchtig und habe das leider bis heute nicht überwunden. Ich fing einige Ausbildungen an, kniete mich am Anfang unheimlich rein und dann wurde es langweilig und ich lie´ß es schleifen hatte keinen Gefallen mehr daran und begeisterte mich schon wieder für etwas neues. Dahere habe ich auch immer an meiner Disziplin und meinem Perfektionismuss gezweifelt. Disziplin habe ich keine das weiß ich definitiv. Aber Perfektionismus. Ich habe Perfektionsimus eigenlich immer mit Disziplin und Durchhaltevermögen verbunden und daher auch immer gedacht das ich keinen Perfektionismus besitze.Durch einen Aufenthalt in einer Tagesklinik jedoch habe ich gemerkt dass ich davon wohl angeblich doch einiges besitze. Denn das soll wohl auch ein Teil der Krenkheit Magersucht sein. Wenn ich so an meine Kindheit zurückdenke könnte das stimmen. Von meiner Mutter wurde ich immer nur nieder gemacht. Alles negative oder was schief ging wurde mir doppelt und dreifach aufs Butterbrot geschmiert. Dinge die mir gelangen unter den Tisch gekehrt und nicht beachtet. Somit habe ich wohl doch Perfektionismus entwickelt und immer wenn ich merke ich erreiche diesen nicht aufgegeben und abgebrochen. Natürlich plagen mich dann auch Selbstzweifel und Schudlgefühle. Wie gern würde ich einmal was durchhalten und z Ende bringen. Mal richtig stolz auf mich sein können. Meine Arbeitstellen wechselten auch ständig. Länger als ein halbes Jahr hat es eigentlich nie geklappt. Es muss doch einen Ausweg daraus geben.
Selbstbewusstsein ist für mich ein Fremdwort. Daher kann ichauch mit der Angst vor Erfolg nichts anfangen. Denn ich bin so eingeschüchtert dass ich gar keinen Erfolg haben möchte sondern nur einfach einen angenehmen Job wo ich nicht auffalle.
Umgeogen bin ich auch schon oft. Bin auch sehr leicht beeinflussbar. Meine Wohnung würde ich am liebsten alle paar Wochen verändern. Fühle mich in ihr schon nach ein paar Wochen nicht mehr wohl.
Gruß
charmed78nrw
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