Bin ich bescheuert weil ich keine Beziehung will?

Helferlein 117 in der Irrenanstalt M, 23

Guten Abend

Ich habe jetzt hier schon öfters gelesen, das es in meiner Altersklasse auch einige gibt, die noch nie was mit Frauen hatten. Tja, da gehöre ich auch dazu. Aber mir fällt auf, das die meisten extrem bestrebt sind doch noch einen Partner zu finden. Bei mir ist das irgendwie anders...

So krank es sich auch anhören mag, aber ich bin ehrlich gesagt nicht auf Partnersuche.

Mir fallen dafür 2 Gründe ein:

-> ich komme ganz gut alleine zurecht, und vermisse körperliche Nähe nicht mehr, habe mich damit abgefunden. Ich habe einfach keinerlei Bedürfnis den ganzen Tag jemanden um mich herum zu haben. ich bin auch gerne mal alleine. Ich sehe für mich persönlich keinerlei "Vorteil" einer Beziehung.

->eine Beziehung würde bei meiner Angststörung/Sozialphobie zu zusätzlichen Ängsten führen. Zum Beispiel Angst davor im Bett zu versagen, und Angst vor ihren Freunden/Angehörigen etc.. Und bevor ich mir das antue, lass ich es bleiben. das kann mir gestohlen bleiben. Ich habe so schon genug Probleme mit meinen Ängsten zurecht zu kommen. (zb. jetzt beim Berufseinstieg).
Eine zusätzliche psychische Belastung würde hier das Fass einfach zum Überlaufen bringen.
Soll ich mir das wirklich antun, nur damit ich der Norm entspreche?

Deswegen stelle ich mir jetzt die Frage ob ich noch ganz dicht bin. Ich habe noch nie gehört das jemand keinen Partner sucht.
Gibt es hier jemanden der eine ähnliche Einstellung hat???
Ich mache mir diesbezüglich Sorgen um meinen Geisteszustand. Confused

Was meint ihr dazu?

Und was mich in diesem Zusammenhang am meisten quält ist, was ich antworten soll, wenn mich jemand fragt wies bei mir frauenmäßig aussieht. Confused

Ich kann doch nicht sagen, das ich nicht auf der Suche bin? da hält mich ja jeder für bekloppt.

Helferlein 103 NRW W, 21

Hilfesuchender wrote:

So krank es sich auch anhören mag, aber ich bin ehrlich gesagt nicht auf Partnersuche.

Das ist auch nicht krank, es gibt eben Leute, die nicht das Bedürfnis nach einer Beziehung haben, das muss jeder selber wissen.
Aber eine Frage: Hast du ansonsten ein körperliches oder seelisches Bedürfnis nach Frauen?
Zum Beispiel nach einer Art Liaison oder Abenteuer?
Bist du denn schon mal enttäuscht worden oder hattest du jemals überhaupt eine Beziehung?
Das wäre gut zu wissen.

Hilfesuchender wrote:

-> ich komme ganz gut alleine zurecht, und vermisse körperliche Nähe nicht mehr, habe mich damit abgefunden. Ich habe einfach keinerlei Bedürfnis den ganzen Tag jemanden um mich herum zu haben. ich bin auch gerne mal alleine. Ich sehe für mich persönlich keinerlei "Vorteil" einer Beziehung.

Du vermisst körperliche Nähe nicht mehr und hast dich damit abgefunden mit 22 Jahren? Für mich klingt das nicht so, als ob du zurechtkommst, sondern als ob du eher traurig und verletzt bist, warum auch immer.Du hast dich also schon mal danach gesehnt, aber ganz plötzlich hat es aufgehört. Warum denn eigentlich?
Du bist auch gerne mal alleine, aber nicht immer stimmts zwinkernd..

?

Hilfesuchender wrote:

->eine Beziehung würde bei meiner Angststörung/Sozialphobie zu zusätzlichen Ängsten führen. Zum Beispiel Angst davor im Bett zu versagen, und Angst vor ihren Freunden/Angehörigen etc.. Und bevor ich mir das antue, lass ich es bleiben. das kann mir gestohlen bleiben.

Und das ist es: Das erste, was dich momentan interessieren sollte, ist deine Angststörung, deine Sozialphobie. Sie ist dein größtes Problem.
Und genau hier höre ich auch raus, dass du dich unterbewusst doch zumindest nach Nähe sehnst. Du lässt es bleiben, aufgrund deiner Phobie, deiner Angst und ich lese bei dir einen resignierenden und verzweifelnden Unterton, der zu sagen scheint: Ich bin es nicht wert eine Beziehung zu führen, ich bin schlecht und habe Angst, daher lasse ich es bleiben..
Und diese Einstellung kommt eben von deiner Sozialphobie, die du unbedingt behandeln lassen solltest.
Für mich hört es sich so an, dass du dich ganz schlecht fühlst.

Hilfesuchender wrote:

Ich habe so schon genug Probleme mit meinen Ängsten zurecht zu kommen. (zb. jetzt beim Berufseinstieg).

Eben, daher sage ich es ja..Du brauchst dir momentan keine Gedanken um eine Beziehung zu machen. Sieh zu, dass du dir bei deinem Angstproblem helfen lässt, Sozialphobie ist schlimm, ich kenne das, da ich auch ein wenig darunter leide und mich selber immer wieder niedermache. Aber tu was dagegen, rumsitzen bringt nichts, such dir einen Psychologen oder einen Therapeuten, das tue ich momentan auch zwinkernd..

Hilfesuchender wrote:

Deswegen stelle ich mir jetzt die Frage ob ich noch ganz dicht bin. Ich habe noch nie gehört das jemand keinen Partner sucht.
Gibt es hier jemanden der eine ähnliche Einstellung hat???
Ich mache mir diesbezüglich Sorgen um meinen Geisteszustand. Confused

Du suchst momentan keinen Partner, das ist kein Drama, wie erwähnt, da du unter einem schwerwiegenden Problem leidest, dass du erstmal in den Griff kriegen muss, das sollte wirklich deine erste Sorge sein und nicht

Hilfesuchender wrote:

Und was mich in diesem Zusammenhang am meisten quält ist, was ich antworten soll, wenn mich jemand fragt wies bei mir frauenmäßig aussieht. Confused

Ich kann doch nicht sagen, das ich nicht auf der Suche bin? da hält mich ja jeder für bekloppt.

was andere Leute denken, nur weil du momentan nicht auf der Suche bist, so ein Quatsch zwinkernd..

Weißt du, Menschen sind wirklich für vielerlei Dinge geschaffen, aber ich glaube Einsamkeit gehört nicht dazu...
Und deine Sozialphobie macht dich einsam, also sieh zu, dass sich das ändert.
Liebe Grüße
Ich hoffe, ich konnte dir ein wenig weiterhelfen.

sporadischer Gast 16 NRW M, 38

Nen Abend, Hilfesuchender

Dachte immer, dass die ewige Partnerlosigkeit eher bei Menschen in meinem Alter dazu führt, dass man sich nur noch schwer "umgewöhnen" kann.

Du sagst, du willst keine Beziehung, und das glaube ich dir auch. Allerdings scheint mir das kein freier, unabhängiger Entschluss zu sein, sondern eine Strategie, dem Problem auszuweichen. Denke, das weißt du selbst. Und Probleme, denen man sich nicht stellt, wachsen und gedeihen in aller Regel, werden dick, fett und monströs, so dass sie am Ende noch viel schwieriger und unlösbarer erscheinen, als es dir jetzt vorkommt. Kann ein Lied davon singen.

Ich kenne das von mir: Es funktioniert, wenn ich nicht verliebt und sonst einigermaßen ausgelastet und beschäftigt bin. Da hab ich auch kein bohrendes Verlangen nach körperlicher Nähe oder Sex und das Alleinsein kann sogar manchmal ganz nett sein. Nenne das bei mir so für mich "wohltemperiertes Dasein": Zwar ein wenig depressiv von der Grundstimmung her, aber nicht so arg, mit ganz netten Momenten hier und da. Nur, manchmal denke ich, dass man sich mit diesem wohltemperierten Leben um das eigentliche Leben, um extreme Gefühle, Höhen und Tiefen, neue Erfahrungen und vieles andere bringt. Ärgere mich dann sogar hin und wieder, es nicht mal zu einer richtigen Depression gebracht zu haben, zu einer, die einen so richtig aus Bahn wirft, die einem das bisherige Leben unter den Füßen weghaut. Dann wäre man gezwungen, was zu tun, dann könnte man sich und seinen Problemen nicht mehr so leicht ausweichen.

Was ich damit sagen will: Wenn es geht, stell dich dem Problem Beziehung. Wenn du es nicht tust, wird es immer wieder kommen und mit den Jahren wird es schwerer und schlimmer.

Helferlein 134 NRW M, 20

Hallo Hilfesuchender!

Ich halte dich erstmal gar nicht für bescheuert!
Ich bin der Meinung, dass man erst mit sich selber fertig werden muss, bevor man das bei anderen Menschen angeht. Wenn du sagst, dass dich deine Angststörung/Sozialphobie im Moment genügend beschäftigen bzw. belasten, als das du dich auch noch um eine Beziehung kümmern musst, dann ist das eben so. Es ist einfach am besten wenn man seine Probleme nacheinander angeht, ansonsten überfordert man sich selbst.
Das ist meine Sichtweise.

Worauf du achten solltest ist, dass du das Prinzip des "sich nicht mit etwas beschäftigen was mir Probleme bereitest" nicht weiter fortsetzt als du es bis jetzt tust!! Du solltest auf jedenfall an deinen Problemen arbeiten und versuchen etwas an dir und deinem Leben zu verbessern. Wenn du dich nämlich weiterhin mit allem schlechten einfach abfindest, anstatt dich darum zu kümmern, lebst du irgendwann in einer Welt, in der dir wenig etwas bedeutet. Soweit sollte es niemals kommen!
Deshalb gilt auch für alles womit du dich momentan nicht beschäftigst (auch die Beziehung), dass es nicht vergessen ist, sondern erstmal auf Warteschleife gesetzt wurde. Für Beziehungen ist später immernoch Zeit. Wink

Ich schlage dir folgende Sichtweise vor:
Die Beziehung ist etwas was sich viele Menschen sehr wünschen, darum scheint es sinnvoll sein das später einmal auszuprobieren, auch wenn dabei für dich zunächst noch kein "Vorteil" sichtbar sein mag (du wirst die Vorteile dann schon noch finden Wink

... die Nachteile auch Embarassed

und dann kannst du die Entscheidung für oder gegen eine Beziehung noch einmal fällen). Aber momentan haben andere Dinge einfach vorrang. Das ist auch gar nichts schlimm. Und es ist außerdem nicht von einem Tag auf den anderen veränderbar. Andere Leute müssen dann eben verstehen, dass dein "Job" (so könnte man es einfach mal neutral nennen) zur Zeit einfach wichtiger ist als eine Beziehung. Das ist denke ich nichts ungewöhnliches oder unnormales.

Ein paar Dinge möchte ich aber gerne noch loswerden:
Ich glaube in jedem Menschen gibt es ein inneres Bedürfnis nach Nähe zu anderen Menschen... und ich glaube nicht dass man so etwas einfach "verlernen" kann, indem man sich damit abfindet, dass man keine Nähe bekommt. Du darfst dich ruhig wohl dabei fühlen alleine zu sein (das tue ich ja auch oft und gerne!!), aber bitte tu mir (bzw. dir) bitte einen Gefallen und werde nicht zu kaltherzig oder zu egoistisch. Nimm diese emotionale Härte die du dir geschaffen hast nicht als Vorwand um nichts mehr zu tun, sondern nutze sie um dich durch deine Sozialphobie zu kämpfen und versuch so das beste daraus zu machen.

Wenn du es so angehst dann würde ich keinen Gedanken daran verschwenden ob etwas an dir normal oder nicht normal ist... Wink

Grüße

Der Suchende

Helferlein 81 Wien M, 20

Nein du bist nicht bescheuert/dicht/wwi.

Du wiegst die vorteile/nachteile objektiv ab und hast dich dagegen entschieden. Aber nichts desto trotz stellt sich die frage ob du sehnsucht nach einer beziehung hast?

Du hast schon ein Problem (soziophobie) mach dir keine weiteren Schwierigkeiten weil du keiner gesellschaftlichen Norm entsprichst. Soziophobie ist ja quasi auch so ein Problem, der Leistungsdruck der durch dich gesellschaft erstellt wird.

Ich möchte auch keine Beziehung, ehrlich gesagt verspüre ich schon das verlangen nach körperlicher nähe aber damit komme ich auch ohne frau gut zurecht Zunge zeigend..

, wäre schon fast 3x in eine beziehung reingeraten konnte das aber konnte das noch verhindern. DAS hört sich bescheuert an Very Happy

Helferlein 103 NRW W, 21

heiterheiter wrote:

Ich möchte auch keine Beziehung, ehrlich gesagt verspüre ich schon das verlangen nach körperlicher nähe aber damit komme ich auch ohne frau gut zurecht Zunge zeigend..

, wäre schon fast 3x in eine beziehung reingeraten konnte das aber konnte das noch verhindern. DAS hört sich bescheuert an Very Happy

Hmm, fast in ne Beziehung reingeraten und du suchst nur körperliche Nähe?
Dann hoffe ich für dich, dass du den Frauen direkt von Anfang an reinen Wein einschenkst und ihnen nicht vorgaukelst eine Beziehung zu wollen gruebel

Solche Spezialisten gibt es tatsächlich, und ich hoffe für dich, dass du nicht dazugehörst..

Das tut den Gefühlen der Frauen nämlich gaaar nicht gut Rolling Eyes

Das wollte ich nur mal angemerkt haben Mr. Green

Helferlein 117 in der Irrenanstalt M, 23

Danke erstmal für eure Hilfe, das ging ja schnell!! Smile

@sugar11 & @heiterheiter

Nein, ich hatte noch nie eine Beziehung. Auch keinerlei sonstige sexuelle Erfahrungen. auch kein Küssen etc... 0,0 Embarassed

Mir stand die Angst immer im Weg. Eine Frau anzusprechen ginge nur unter extremen Panikattacken...

Verlangen nach körperlicher Nähe habe ich in diesem Moment tatsächlich nicht mehr. Früher als ich so 15 oder 16 war, hatte ich schon oft noch starkes Verlagen nach einem Sexualleben. Im Laufe der Jahre stellte sich das, bis auf ein paar kleine "Ausreisser", mehr oder weniger ein.
Es ging nicht von einem Tag auf den anderen, sondern eher schleichend.
Einen konkreten, einzelnen, Auslöser dafür, kann ich zwar nicht finden, aber ich mache die Angst dafür verantwortlich. Andauernd Angstzustände (und auch Depressionen) zu haben, ist wohl der ultimative "Potenzkiller".
Im Moment habe ich mich einfach damit abgefunden.

Das ist auch irgendwie sogar "gut", denn ich stelle es mir schrecklich vor, sexuellen Druck zu haben, und gleichzeitig keinerlei Kontakt zu Frauen bekommen zu können, aufgrund der Sozialphobie.

@Archibald Tuttle

Ja, es ist auch ein Weglaufen von der Angst.
Eine Beziehung würde mich momentan total überfordern.
Ich habe wirklich schon massive Probleme, die Angstzustände die ich jetzt momentan habe, in den Griff zu bekommen. Wenn ich mir vorstelle da würden noch neue Ängste und soziale Verpflichtungen hinzukommen, wird mir ganz anders.

also die 2 Gründe für meine Beziehungslosigkeit sind wie gesagt:
-> kein Bedürfnis
-> Angst

@Suchender & @all

Es beruhigt mich, das ihr das auch so seht, zuerst meine anderen Probleme zu behandeln, und Beziehungen erstmal zur Seite zu legen.
Das ist auch meine Ansicht! Aber ich zweifle immer total an mir selber wenn ich Entscheidungen treffe, deswegen hat mir eure Bestätigung in dieser Hinsicht jetzt gut getan und bestärkt. danke!!

Ich habe jetzt auch schon angefangen, die Sozialphobie zu behandeln.
Vor ein paar Wochen habe ich es endlich geschafft zu einem Neurologen zu gehen, und über meine Panikattacken zu reden. Ich habe jetzt ein gutes Medikament gegen Panikattacken bekommen und ich arbeite momentan auch daran meine Gedankengänge zu verbessern (Verhaltenstherapie).

Es geht mir zwar nach wie vor total dreckig, aber immerhin stehe ich den Problemen jetzt nicht mehr schutzlos gegenüber. Ich habe für den Ernstfall gute Medikamente und Strategien. Das ist schon eine enorme Erleichterung.

Meine momentan größte Sorge, ist der Einstieg in den Beruf. Davor habe ich schon grauenhafte Angst (Sozialphobie, Selbstzweifel, und Versagensangst lassen grüssen). Mein primäres Ziel ist es, die Probleme im Beruf irgendwie in den Griff zu kriegen. Den ganzen Beziehungskram und auch sonstige "Gschichtln" mit Frauen lasse ich absichtlich links liegen. Mich zermürben meine restlichen Probleme schon genug.

Ich glaube auch das es das beste ist, erst mal die unmittelbaren Probleme zu lösen (sofern dies möglich ist) und das Thema Beziehung erst mal weg zu legen, weil es mich nur unnötig belasten würde.

Ich bin jedenfalls beruhigt, das ihr das auch so seht!! Smile

Hab mir echt schon ernsthaft Gedanken gemacht, ob ich noch ganz normal bin, denn in meinem Altern gibt es ja kaum jemanden der keine Beziehung sucht.

gute Nacht
Hilfesuchender

edit: jetzt ist mir noch eine Sache eingefallen:
Angenommen ich hätte keine Angst vor Beziehungen, würde ich dann wohl eine wollen? Darüber habe ich jetzt noch mal eine Weile nachgedacht,aber ich kann diese Frage nicht klar mit ja beantworten. Neutral

ich habe einfach kein echtes Bedürfnis danach Confused

Helferlein 103 NRW W, 21

Hilfesuchender wrote:

Angenommen ich hätte keine Angst vor Beziehungen, würde ich dann wohl eine wollen? Darüber habe ich jetzt noch mal eine Weile nachgedacht,aber ich kann diese Frage nicht klar mit ja beantworten. Neutral

ich habe einfach kein echtes Bedürfnis danach Confused

Diese Frage kannst du auch noch nicht beantworten, da deine Sozialphobie dich in diesem Sinne keinen klaren Gedanken fassen lässt. Und selbst wenn:
Es ist doch nicht schlimm, wenn du diese Frage nicht mit ja beantworten kannst...Hänge dich doch nicht an dem Thema Beziehung auf zwinkernd..

Nähe braucht jeder und Einsamkeit ist schrecklich, die musst du erstmal überwinden.
Aber ich glaube, so viel wie du über Beziehung nachdenkst, muss da schon ein klitzekleiner Funken Interesse dran sein, nicht wahr? Also Frage beantwortet? Du kannst eine Beziehung nicht bejahen, aber auch nicht ganz ausschließen, das ist die Antwort, die du dir gerade selber gegeben hast gut

In diesem Sinne
Gute N8 hallo

Forums-InsiderIn 436 Hamburg M, 29

Hallo Hilfesuchender!

Verfolge dein weiterkommen ja schon eine Zeitlang. Bislang hast Du in der Zeit ja große Fortschritte gemacht - neuer Job, irgendwann neue Wohnung, geplante Therapie. Wenn du das in dem Tempo weiterführen kannst, wirst Du auch in absehbarer Zeit eine Freundin haben.

Zieh Dich also nicht selber runter, sondern sehe die Entwicklung so positiv wie sie ist. Jetzt nicht die Geduld verlieren heißt das Motto.

Deine momentan "fehlenden" Bedürfnisse und Wünsche halte ich für normal. Wie es auch Der Suchende schriebt, denke ich einfach, daß der Körper sein Verlangen in der Hinsicht einfach runterschraubt, um dich nicht unnötig zu quälen.

Ein Vergleich: Ich beschäftgie mich ja etwas mit Survival, wie man also in der Natur selbständig überleben kann. Essen ist natürlich wichtig, aber weit weniger wichtig als Wasser. Ohne Essen kann man gut bis zu 3 Wochen auskommen, ohne Wasser je nach Umstand nur wenige Tage, wenn überhaupt.

Am Anfang hat man natürlich ein riesiges Hungergefühl. Nach dem dritten Tag läßt es aber nach, um einen nicht unnötig zu belasten. In solchen langen Zeiten ohne Essen kann das Hungergefühl aber auch durcheinander kommen, und dann muß der Kopf entscheiden. In der Wüste sollte man etwa lieber vorübergehend aufs Essen verzichten, da die Verdauung wichtiges Wasser braucht, das einen besser vor dem Hitzschlag retten sollte. Bei einem Marathon ist das Hungergefühl durch die Anstrengung herabgesetzt - man muß sich fast zwingen, trotzdem noch regelmäßig Riegel zu sich zu nehmen.

Steht der ausgehungerte aber vor seinem mehr oder weniger schmackhaftem Essen, kehrt der Appetit plötzlich und garantiert wieder zurück und wird entsprechend reinhauen.

Bei dir ist es so ähnlich: deine Angst ist die zu durchquerende Wüste, dein (fehlendes) Verlangen der Hunger. Solange Du noch in der Wüste bist, kümmerst Du dich erstmal um das Lebensnotwendigste: Wasser (Job, Geld etc.)

Und da sich die wenigsten weiblichen Rettungsteams von alleine auf den Weg machen, mußt du erstmal aus der Wüste rauskommen. Um seine Überlebenschancen drastisch zu erhöhen, ist ein kundiger, einheimischer Führer fast der wichtigste Punkt (hier: ein Therapeut oder andere Hilfe). Kein Survival-Experte verzichtet auf ihn (auch wenn sie immer um den Preis feilschen und am Ende teurer sind als zu Beginn).

Um eins würde ich mir jetzt an deiner Stelle noch gar keine Sorgen machen: ob der Appetit zurückkommt, wenn dann das Essen auf dem Tisch steht!

Helferlein 103 NRW W, 21

BulldogNose wrote:

Bei dir ist es so ähnlich: deine Angst ist die zu durchquerende Wüste, dein (fehlendes) Verlangen der Hunger. Solange Du noch in der Wüste bist, kümmerst Du dich erstmal um das Lebensnotwendigste: Wasser (Job, Geld etc.)

Genialer und absolut passender Vergleich! Ich musste echt schmunzeln, wie gut das doch passt. Du hast es auf den Punkt gebracht gut

Forums-InsiderIn 436 Hamburg M, 29

Eigentlich müßte ich jetzt eher Hilfesuchender danken. Irgendwie habe ich jetzt selber besser verstanden, was meine eigene Wüste ist - und warum ich ständig verdurste!

Forums-InsiderIn 296 Hamburg M, 23

Es gibt sehr viele Gründe, keine Beziehung zu wollen :

1. Man braucht seine Zeit zum Lernen. Die wenigsten Partner sind dann so anständig und verständnissvoll, dass sie einem dann genügend Freiraum geben. Das führt dann nur dazu, dass man ein schlechtes Gewissen bekommt, weil man bald beides nicht mehr vernünftig erledigen kann, oder man entscheidet sich bald für die ein oder andere Sache. Das ist oft nicht klug.

2. Man möchte in den nächsten Jahren örtlich flexibel sein, um seine Chancen auf einen guten Berufseinstieg nicht damit vermasseln, in dem man sich wieder zwischen einem Stellenangebot am Ort X und dem Partner an Ort Y entscheiden muss.

3. Man hat im Moment in seinem Leben Wichtigeres zu sortieren. Man ist gar nicht bereit, seine Energie in eine Beziehung zu stecken. Das funktioniert dann auch meistens gar nicht, wenn man Probleme mit in eine Beziehung schleppt.

4. Einem sind die eigenen Hobbies einfach wichtiger als ein ständig fordernder Partner. Ich habe mal einen Kommilitonen, der meinte, dass er keine Freundin will, weil er das Wochenende für seine Kumpels und den Fussball braucht. Er hatte mal eine, die ihm dann jedes Wochenende ein schlechtes Gewissen gemacht hat. Das hat so genervt, dass er jetzt weiß, dass er keine mehr will.

Ich finde es auch gar nicht unnormal, wenn man keine Freundin hat. Das ist bei so vielen so. Vielleicht ist die Frage "wie es frauentechnisch aussieht" auch gar nicht so gemeint, dass man erwartet, dass du eine Beziehung hast.......

Helferlein 117 in der Irrenanstalt M, 23

@Bulldog Nose

Der Vergleich ist genial! So habe ich es gar nicht betrachtet.
Ich glaube jetzt auch, das das die Ursache für meine Lustlosigkeit ist.

Ok, dann mach ich es so: Ich lasse ohne schlechtes Gewissen das Thema Beziehung absichtlich links liegen, weil es mich momentan nur belasten würde, und werde versuchen die primären Probleme erst mal so gut es geht zu lösen.
Ich hoffe das wird was...

#############

Genau, eine Frage habe ich zum Thema Beziehung noch:
Angenommen ich würde mal in eine Situation kommen, das eine Frau "etwas von mir will". Wie könnte ich der klar machen, das ich nicht an näheres interessiert bin? Und zwar ohne das es unhöflich oder einfach nur lächerlich ist. Was würdet ihr an dieser Stelle sagen/tun. Wie würdet ihr sie "abblitzen" lassen Question

Schon wieder so eine blöde Frage, aber ich weis da echt nicht weiter...

Forums-InsiderIn 331 Niederösterreich W, 28

Hilfesuchender wrote:

Angenommen ich würde mal in eine Situation kommen, das eine Frau "etwas von mir will". Wie könnte ich der klar machen, das ich nicht an näheres interessiert bin? Und zwar ohne das es unhöflich oder einfach nur lächerlich ist.

ich frag hier mal anders: wenn sich doch plötzlich ganz unverhofft die chance bietet, eine person kennenzulernen, bei der das interesse nicht einseitig ist(also kein "nachlaufen" vorhanden ist) und die deinen ansichten (mehr als) entspricht, sollte man dann nicht das risiko eingehen, sie näher kennenzulernen?

meint ihr, wäre die möglichkeit aus so einer situation nutzen zu ziehen, nicht gross genug, um dieses wagnis einzugehen?

wäs hätte man in so einem fall denn schon zu verlieren? wenns nicht passt, merk man es sowieso nach kurzer zeit. dann wieder einen schritt zurückzumachen, sollte nicht so schwierig sein.

ob es sinnvoll ist, aufgrund einer "krankheit" sich allen chancen kategorisch zu verschließen, sei hiermit in frage gestellt. manche chancen bieten sich eben nur einmal.

gruß
menis

Helferlein 117 in der Irrenanstalt M, 23

ups, das vergas ich zu erwähnen.
Ich meinte, wenn das ganze EINSEITIG ist.
Also eine Frau von der ich nichts "will" aber sie von mir.

Wie sollte man der schonend mitteilen, das man 0 Interesse an ihr hat, ohne sie zu Beileidigen!

Hat da jemand einen guten Tipp?

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