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jovenilia
Helferlein
135
irgendwo W, 50
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Wed, 12.Jul.06, 22:56 überqualifiziert - Demütigend |
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Eine Sache, die mich fertig macht. Ich habe aus finanziellen Gründen eine Arbeit angenommen, für die ich überqualifiziert und ausserdem ziemlich ungeeignet bin (körperliche Schwerarbeit). Kann sie aber nicht aufgeben, da ich sonst völlig ohne Einkommen dastehe (und sie wird ziemlich gut bezahlt). Ich hasse, was ich machen muß, kann, weil ich körperlich so fertig bin, in meiner Freizeit nur noch schlafen, und fürchte langsam handfeste gesundheitliche Schäden. Dazu kommt, daß ich mich schäme, eine solche Arbeit zu machen - ich war schon viel weiter. Ich suche und suche einen Ausweg (Jobwechsel), es gibt aber keinen. Ich drehe langsam durch. Immer wieder höre ich, daß es anderen auch nicht besser geht und eigentlich jeder seine Arbeit hasst. Aber das kann ich nicht glauben.
Ich bin so empört: einerseits wird allen immer geraten sich gut auszubilden usw. andererseits ist man, sobald man gut ausgebildet ist für alles überqualifiziert. Wenn ich gewußt hätte, welche Arbeit ich heute in meinem Alter machen muß, hätte ich nie eine Ausbildung gemacht.
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Annemarie
Moderatorin
1682
Oberösterreich W, 45
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Thu, 13.Jul.06, 6:56 Re: überqualifiziert - Demütigend |
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Liebe bade_ka,
hast Du den Job angenommen, weil man dort viel verdienen kann ... oder war einfach nix anderes zu bekommen?
Würdest Du auf einen weniger körperlich anstrengenden, aber auch weniger bezahlten Job umsteigen?
Um mir was konkreter vorstellen zu können, würde mich interessieren, was Du (ungefähr) für eine Arbeit machen mußt. Und natürlich wäre ich auch neugierig, für welche Arbeit Du qualifiziert bist ... wenn Du´s schreiben magst.
Und ... wie lange arbeitest Du schon in diesem Bereich? ... Fragen über Fragen
Was ich nicht verstehe:
bade_ka wrote: | Dazu kommt, daß ich mich schäme, eine solche Arbeit zu machen - (...) |
Es gibt KEINE Arbeit, wofür man sich schämen bräuchte. Du arbeitest dafür, daß Du Dein Leben bestreiten kannst ... hast sogar eine Arbeit angenommen, die Dir nicht wirklich zusagt ... das ist alles andere, als eine Schande
bade_ka wrote: | Ich drehe langsam durch. Immer wieder höre ich, daß es anderen auch nicht besser geht und eigentlich jeder seine Arbeit hasst. Aber das kann ich nicht glauben. |
... ich auch nicht. Dieses zu glauben würde Dich nur daran hindern nach dem Job zu suchen, der Dir besser liegt ... der Dir gefällt! Neee ... tu´ das nicht ... das wäre mein Rat
bade_ka wrote: | Ich bin so empört: einerseits wird allen immer geraten sich gut auszubilden usw. andererseits ist man, sobald man gut ausgebildet ist für alles überqualifiziert. Wenn ich gewußt hätte, welche Arbeit ich heute in meinem Alter machen muß, hätte ich nie eine Ausbildung gemacht. |
Warum hättest Du sie nie gemacht? Schränkt sie Dich ein bei der Jobsuche ... warum und wie? Oder wie meinst Du das?
Ich bin immer davon ausgegangen: Was man hat, hat man Kann nix negatives daran sehen, sich etwas angeeignet zu haben.
Vielleicht magst Du ein wenig näher erklären ... ?
Alles Gute und liebe Grüße,
Annemarie
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_________________ Liebe ist das Fundament des Lebens |
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lordvader
Forums-InsiderIn
175
NÖ/Wien M, 33
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Thu, 13.Jul.06, 16:45 Re: überqualifiziert - Demütigend |
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Ich glaub die Unternehmen meinen mit "überqualifiziert" -->"ich will dir nicht soviel zahlen wie du wert bist!" ...
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jovenilia
Helferlein
135
irgendwo W, 50
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Fri, 14.Jul.06, 6:51 Re: überqualifiziert - Demütigend |
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Ja, lordvader, absolut richtig!
Annemarie:
Ich habe den Job angenommen, weil nichts anderes zu finden war. Der Not gehorchend. Und natürlich würde ich jederzeit auf einen weniger gut bezahlten aber interessanteren Job umsteigen - aber es gibt keinen! Der Rat, etwas anderes zu suchen ist daher ungewollt zynisch. Mein Problem ist ja gerade, daß ich wie verrückt suche und nichts finde, und daher in dieser Situation feststecke, die mich fertig macht.
Und sich keiner Arbeit schämen zu müssen klingt verdammt gut in der Theorie - praktisch ist es fürchterlich! Alle meine Bekannten haben gute Positionen, und ich mach diese Drecksarbeit. Ich verschweige immer was ich konkret mache und ziehe mich immer mehr zurück (abgesehen davon daß ich sowieso keine Kraft mehr habe sog. Freizeitaktivitäten auszuüben - wenn ich frei habe, schlafe ich. Ausserdem verblöde ich wirklich dabei. Alles was ich an Können und Wissen erworben habe ist nutzlos und geht langsam verloren. Deshalb meine ich - Ausbildung ist Blödsinn. Geld verdient man heutzutage nur, wenn man sich ausbeuten lässt. Dazu brauch ich keine Ausbildung.
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zwerg8
Forums-InsiderIn
365
Hessen M, 39
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Fri, 14.Jul.06, 10:23 Re: überqualifiziert - Demütigend |
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Hi bade-ka!
Quote: | Ich habe den Job angenommen, weil nichts anderes zu finden war. |
Das kenne ich auch: hab jahrelang jede x-beliebige Leiharbeitsstelle, immer das erstbeste, angenommen - nur um überhaupt so schnell wie möglich wieder einen Job zu bekommen trotz bundesweiter Bewerbungen - so dass ich meist nicht nur überqualifiziert dafür sondern auch unterbezahlt war
Ich hab mir zwar gesagt, auch diese Arbeit müsse von irgendwem getan werden warum also nicht auch mal von mir - ehe die Firmen ausländische, noch billigere Arbeiter reinholen und die Arbeitslosenquote hier noch höher schrauben, und war zuhause auch oft körperlich fertig und frustriert wegen der ständigen geistigen Unterforderung, aber ich war auch gleichzeitig froh darüber nicht auf Stütze zuhause rumzugammeln.
Allerdings war ich bei Ende der Einsätze jedesmal mit unter den ersten, die wegen fehlender Arbeitserfahrung mangels weiterer Einsätze wieder auf der Straße lagen. Deshalb nahm ich auch jede Weiterbildungsmaßnahme an die mir vom Arbeitsamt angeboten wurde, einfach um überhaupt irgend etwas mehr oder weniger Sinnvolles tagsüber zu tun zu haben.
Es ging sogar soweit dass ich vor 2 Jahren meinen ursprünglich erlernten Beruf als Umschulung neu lernen "durfte" - auch wenn er jetzt anders heißt, weil ich "zu lange aus dem Beruf raus" wär.
Mittlerweile habe ich dank meiner diversen Weiterbildungs- und Anpassungsmaßnahmen zwar 5 Berufe in denen ich wenig bis keine Berufserfahrung habe - und der eine Job wo ich die meiste Arbeitserfahrung habe, den habe ich nicht gelernt - aber trotzdem bin ich seit Mai wieder arbeitslos.
Es wäre komisch wenns net so frustrierend wär.
Vor allem: das schlimmste daran ist ja, die ersten 22 Jahre meines Lebens verbrachte ich in einem Land wo nahezu jeder Arbeit hatte, und die meisten sogar in dem Bereich für den sie ausgebildet waren, und man trotz aller Unzulänglichkeiten ein Auskommen mit seinem Einkommen hatte... in einem Land wo Not und Arbeitslosigkeit nur Worte, oder Beobachtungen aus andern Ländern waren Nur .... dieses Land gibts leider net mehr. Dieses Land ist nur noch Geschichte.
Tja, bade_ka ich versteh durchaus deinen Frust. Aber deshalb gleich zu sagen Quote: | Ausbildung ist Blödsinn | das halte ich für eine etwas zu überzogene Reaktion, die ich erstmal als Ausdruck deiner Wut nehm und daher im Moment nicht darauf eingehen möchte. Ich hoffe du verstehst das.
Liebe Grüße
der zwerg
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_________________ What-e'er thou art, act well thy part |
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jovenilia
Helferlein
135
irgendwo W, 50
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Sat, 15.Jul.06, 9:20 Re: überqualifiziert - Demütigend |
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Hallo Zwerg!
Habe deine Geschichte mit großem Interesse gelesen, und deine Haltung fordert mir Achtung ab. Ich bin auch so gestrickt, daß ich "anständig" sein will, das, was ich mache, gut machen will, und lieber arbeite als nichts zu tun. Und natürlich hast Du recht, wenn Du meine Äußerung über die Ausbildung nicht so ernst nimmst - ich bin einfach stinkesauer und immer wieder wegen Müdigkeit und körperlicher Überforderung am Rande eines Nervenzusammenbruchs. Dann stelle ich mir vor, welche Jobs ich auf Grund meiner Qualifikation machen könnte und auf Grund meiner Fähigkeiten auch gut machen würde - und kriege das Heulen. Dazu der soziale Druck, wie gesagt, ich verschweige, was ich arbeite, weil ich sonst vermutlich entsetzte und hämische Reaktionen kriegen würde. Und das kann ich echt nicht brauchen.
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Hubert
Helferlein
102
Wien M
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Sat, 15.Jul.06, 11:29 Re: überqualifiziert - Demütigend |
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Hallo bade_ka,
so einen schrecklichen Job kann ich mir gar nicht vorstellen, dass man ihn gar nicht erwähnt. Neugier
Kommt wieder die Geschichte mit halb leeren und halb vollen Glas. Alles eine Sicht der Betrachtung.
Was mit im meinem Umfeld auffällt ist, das Männer eien viel sachlicheren Umgang mit ihrem Job haben als die Damenwelt.
Arbeiten und Kohle. Wenn's auch noch Spass macht fein.
Frauen "träumen" von Selbstverwirklichung und Sinnstiftung u.ä.
Wie gesagt soll keine Verallgemeinerung sein, sondern subjektive Beobachtung.
Image des Jobs? Es wird viel heisse Luft produziert, coole Anglizismen und unüberprüfbare Geschichten.
Meineserachtens gibt's zwei Parameter. Die Kohle die rauskommt oder der Zufriedenheits-/Glückkoeffizent
Autos, Dienstreise, Mitarbeiter, Business-Outfit alles relativ.
Wenn man aber das Privatleben vernachlässigt, ist das der bester Weg zun Burn-Out.
Geniesse den Sommer
Hubert
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jovenilia
Helferlein
135
irgendwo W, 50
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Sun, 23.Jul.06, 6:57 Re: überqualifiziert - Demütigend |
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Hallo Hubert,
ich habe eher die gegenteilige Erfahrung gemacht, was den Unterschied zwischen Männern und Frauen angeht. Die Männer die ich kenne, würden eine Arbeit unter ihrem Status nicht mal mit der Zange angreifen, während ich viele Frauen kenne, die aus Not und weil sie eventuell Kinder durchbringen müssen, einfach alles machen. Zu deiner Aussage über "Selbstverwirklichung" kann ich nur lachen - daß war vor 20-30 Jahren so, als die Frauen langsam begannen zu Arbeiten und jede noch einen verdienenden Ehemann als Absicherung hatte. Heute ist die Situation wirklich eine ganz andere. Selbstverwirklichung ist wirklich Nebensache, wenn man Rechnungen zu bezahlen hat. Ich will gute Arbeit machen und damit gut verdienen. Ich habe etwas beizutragen - aber keiner will es haben
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Eve12
Forums-Gruftie
677
eine Stadt in D W, 53
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Sun, 23.Jul.06, 15:15 Re: überqualifiziert - Demütigend |
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Ein guter Bekannter von mir hat einen Job als Helfer in einem Bestattungsinstitut angenommen, nachdem er seine Stelle nach 20 Jahren verlor. Niemand hat sich mit Abscheu abgewandt, alle hatten Hochachtung vor seiner Tatkraft, seinem Mut und seinem Nichtaufgeben. Inzwischen hat er auch diesen Job längst wieder verloren und ist arbeitslos...
Er hat aber den Kopf immer noch oben.
Die Zeiten sind sehr hart, wissen wir alle. Und allmählich sollte das Statusdenken der unromantischen Wirklichkeit weichen. Dass viele ums nackte Überleben kämpfen, ist eine bittere Tatsache. Wer sich darüber lustig macht oder seine Freundschaft aufkündigt, weil jemand notfalls Toiletten putzen geht, hat die Realiät noch nicht erkannt. Vielleicht auf soilche Freunde und Bekannte pfeifen? Wäre auch eine Möglichkeit.
Eve
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jovenilia
Helferlein
135
irgendwo W, 50
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Mon, 24.Jul.06, 9:25 Re: überqualifiziert - Demütigend |
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Hallo Eve,
es geht nicht ums "lustig machen" oder "freundschaft aufkündigen" - bei Gott nicht!
es geht
1) um das "Mitleid", das durchaus nett gemeint sein kann - "die arme, ich könnte das nie machen! etc.", das für einen selber aber unerträglich ist!
2) darum, daß sich dein ganzes soziales Umfeld ändert - wenn du deine bisherigen Freunde zum teufel schickst. Wenn du tagtäglich mit leuten zu tun hast, die dir intellektuell und bildungsmäßig unterlegen sind - was keine charakterliche wertung sein soll, bitte nicht falsch verstehen! - dann passieren 2 dinge: du "verdummst" selbst, weil du dich anpasst. und du machst dir feinde, weil du als arrogant giltst.
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Eve12
Forums-Gruftie
677
eine Stadt in D W, 53
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Mon, 24.Jul.06, 12:01 Re: überqualifiziert - Demütigend |
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Hi Bade-ka,
ich hab selbst die Arbeitslosigkeit ziemlich nah im Nacken und auch tierische Angst davor, nur ist bei allem zu fürchtenden sozialen Abstieg für mich erst einmal das reine Überleben wichtig - ich weiß nicht, wie ich dann mein Essen bezahlen soll. Dahinter tritt alles zurück.
Und wenn Du es mit Deiner Hände Arbeit - und ggf. noch "ohne Kopfeinsatz" schaffst, Dich über Wasser zu halten, ist das doch schon mal was. Klar verstehe ich Dich; mir wird z. B. schlecht, wenn ich daran denke, dann weder irgendwohin - zu Verwandten und Freunden beispielsweise - fahren zu könnnen, noch mir irgend etwas Kulturelles weiterhin leisten zu können.
Nur sind das die nackten, ungeschönten Tatsachen und wir können es noch so sehr beklagen, die Realität fragt uns nicht danach.
Gruß. Eve
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Annemarie
Moderatorin
1682
Oberösterreich W, 45
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Tue, 25.Jul.06, 19:59 Re: überqualifiziert - Demütigend |
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Liebe bade_ka,
tut mir leid, hab´s erst jetzt entdeckt ...
bade_ka wrote: | Ich habe den Job angenommen, weil nichts anderes zu finden war. Der Not gehorchend. Und natürlich würde ich jederzeit auf einen weniger gut bezahlten aber interessanteren Job umsteigen - aber es gibt keinen! Der Rat, etwas anderes zu suchen ist daher ungewollt zynisch. |
... besonders tut´s mir leid, wenn es bei Dir zynisch angekommen ist. Nein, so meinte ich das wirklich nicht
Es liegt wahrscheinlich daran, daß ich in manchen Bereichen ein unverbesserlicher Optimist bin ... mag immer Lösungen suchen ...
Liebe Grüße und alles Gute,
Annemarie
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_________________ Liebe ist das Fundament des Lebens |
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Alex303
Forums-InsiderIn
389
Mönchengladbach M, 28
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Sun, 13.Aug.06, 22:19 Re: überqualifiziert - Demütigend |
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Hallo, ich habe diesen thread mit Interesse mitgelesen und einiges wiedererkannt!
Ich glaube mittlerweile auch, wie lordvader schon gesagt hat, daß die Firmen mit "überqualifiziert" in Wirklichkeit "zu teuer" meinen, der wer könnte was gegen qualitativ gute Arbeit sagen?
Zum Glück gibt es bei den Zeitarbeitsfirmen für Facharbeiter meistens einen Mindest-tarif, auch wenn mir das im Moment auch nichts nützt, da die mich nicht haben wollen.
Ich habe neulich von einem Ex-Arbeitskollegen gehört, daß die in meiner Ausbildungsfirma hingegangen sind und einige Facharbeiter entlassen haben, um sie dann als Hilfsarbeiter wieder einzustellen, und diese die gleiche Arbeit machen wie zuvor, natürlich für weniger Geld!
Da muß man sich doch mal an den Kopf packen!!!
Ich hatte noch das Glück, fünf Jahre (incl Ausbildung) in meiner Ausbildungsfirma zu sein, bis es dann hieß "das brauchen sie nicht mehr machen, das wird jetzt in [ostdeutschland/osteuropa] gemacht"
Outsourcing eben.
Seitdem habe ich auch ales andere gemacht, nur nicht das, was ich gelernt hab´ (Gartenbau, Baustellen, Gießerei).
Es gibt zwar noch Bruchstücke, die ich von der Ausbildung im Kopf habe, aber wer nimmt mich denn jetzt noch? Ich bin schon 4 Jahre ´raus aus dem Job.
Zuletzt war ich auf dem Bau, und hatte ebenfalls (wie einige hier) Angst, "zu verblöden", auch wenn die Kollegen sehr nett waren,
und selbst mein Chef hat gesagt "Guck, daß du wieder was findest, was deinem Niveau entspricht!"
Ich werde trotzdem, Wenn der Orthopäde mir den Rücken wieder eingerenkt hat, und die Ärzte mir bescheinigt haben, daß ich den Job (wenn auch unter Einschränkungen) machen kann, wieder hingehen.
Und wenn es sein muß, dann solange, bis die mich ganz kaputt schreiben.
Ich habe ebenfalls die letzten Wochen nach Feierabend fast nur noch geschlafen und wieder tüchtig abgenommen.
Durch meine neurologischen Probleme (wahrscheinlich Synkope) habe ich mich immer wieder mal bei der Arbeit verletzt.
Mal eine Frage an euch:
Ist es moralisch vertretbar, wenn die mich wegen kaputten Rücken, Knien und Füßen (hab´ich schon seit ich 19 bin), Depressionen, neurale Aussetzter etc. teilweise erwerbsunfähig schreiben, und ich mich dann freue?
Einerseits bin ich froh, daß ich nach all den Jahren Resonanz von den Ärzten und dem Arbeitsamt bekomme (ich bin schon seit 2001 auf der Suche nach dem Kern meiner Erkrankung), aber irgendwie habe ich jetzt ein schlechtes Gewissen, wenn ich demnächst den Behindertenausweis beantrage. Aber so geht es nicht mehr lange gut - das sagen mein chef und meine Therapeutin auch.
lG,
Alex
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_________________ Die Summe aller Energien ist 0. |
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jovenilia
Helferlein
135
irgendwo W, 50
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Mon, 14.Aug.06, 18:48 Re: überqualifiziert - Demütigend |
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Hi Alex,
danke für Deine Antwort.
Ich versuche weiter rauszukommen - vielleicht gibts jetzt doch einen weg Mal sehen. Ich muß da einfach raus.
Wie meinst Du moralisch vertretbar? Für Dich?
Wenn Du krank bist, bist Du krank. Wenn Du nicht mehr kannst, kannst Du eben nicht mehr. Das ist einfach so. Das hat Moral nix damit zu tun, finde ich.
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Alex303
Forums-InsiderIn
389
Mönchengladbach M, 28
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Mon, 14.Aug.06, 21:48 Re: überqualifiziert - Demütigend |
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Ich meinte das so, ob ich mich dann freuen darf.
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_________________ Die Summe aller Energien ist 0. |
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