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Janni
sporadischer Gast
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Post Tue, 24.Jun.03, 14:18      Zum Seelenklemptner ? Reply with quoteBack to top

Ich habe das Gefühl, dass es mir immer schlechter geht, je läner ich lebe.
Immer begleitet mich das Gefühl, in totaler Unruhe zu versinken, alles abzublocken und damit wichties zu verpassen.
Obwohl ich eigentlich glaube, viele Freunde zu haben, beliebt zu sein und schnell andere Leute kennen lernen zu können, bin ich immer mit dem Gefühl konfrontiert, ganz alleine dazustehen. Egal ob ich wirklich alleine bin oder mit Freunden unterwegs, ständig bin ich mit meiner Situation unzufrienden und muss ständig darüber nachdenken. Manchmal schwankt meine Stimmung dann wieder nach oben, aber irgendwann fällt sie dann wieder ganz rapide (habe ich schonmal irgendwann geschrioeben).
Dann ärgere ich mich immer darüber, warum ich überhaupt immer über so etwas nachdenken mus und das leben an mir vorbeirauscht, alle Leute an mir vorbeileben, während ich mich selber kaputt mache. Ich fühle mich schon richtig wie ein Mensch 2.Klasse. Täglich kommen mir mehrmals täglich Selbstmordgedanken, in denen ich mir immer ausmale, wie ich mich am besten selbst umbringen könnte und was dann passieren würde.
Ich denke dann nicht nur, dass ich mich damit meiner quälenden und meiner minderen Existenz entledigen , sondern mich irgendwie auch dafür gerecht selbst bestrafen könnte. Am Ende überzeuge ich mich immer selbst um, dass es schlecht wäre, da ich 1)mich unänderlich selbst zerstören würde, 2)aus meinem Leben feige geflohen wäre und 3)meine Familie im Stich gelassen hätte (um meine Freunde mache ich mir dabei keine Sorgen) und 4)nach kurzer Zeit völlig bedeutungslos und total vergessen wäre. Aber das macht mich nur noch mürrischer. Ich hasse mich selbst für das was ich bin. Manchmal kommen mir Gedanken, wie ich mir selbst begegne und meinen Gegenüber dann umbringe.
Ich habe mich schon mit vielen Freunden gedanklich ausgetauscht und die meinten entweder, dass sei ganz normal, das habe jeder mal und möglicherweise hätte ich ja gerade eine kleine orientierungskriese (was ich aber nicht glaube, weil mich solche Gedanken schon mein halbes Leben verfolgen und mir oft einen Strich durch die Rechnung machen, wenn ich Menschen kennen lernen möchte oder mich einfach nur mit Freunden unterhalten möchte), manchmal kriege ich auch gesagt, es seien depressionen, und das würde er/sie auch kennen, könnte man eben nichts machen. Meine Mutter (Allgemeinmedizinerin) hielt auch für eine kleine Krise oder für Stimmungsschwankungen (aber keine Depressionen), aber ich denke, ich rede mit ihr zu wenig darüber.
Ich möchte auch nicht mit ihr darüber reden.
Inzwischen denke ich ernsthaft darüber nach, mich einfach mal bei nem Psychologen oder so auf die Couch zu legen und zu hören, was der zu sagen hat.

Was meint ihr was ich habe? Ist es nötig dafür zum Psychodoktor zu rennen?

Vielen Dank fürs Lesen, Euer Jan
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sweet misery
sporadischer Gast
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W, 18


Post Tue, 24.Jun.03, 20:49      Reply with quoteBack to top

hi jan!
ich kenne das sehr gut was du beschreibst. ich habe auch oft das gefühl ich stehe voll daneben. ich sehe wie sich alle amüsieren, lustig drauf sind usw. und ich steh mittendrin, aber bin doch in gedanken ganz woanders. ich frage mich ob die alle echt so oberflächlich sind oder einfach wirklich keine probleme haben. ich denke viel zu sehr über meine probleme nach, grenze mich damit selber aus, weil ich einfach nicht abschalten kann. oh gott, ich hasse mich dafür. mache mich auch immer total fertig deswegen. ich weiß gar nicht woher dieser selbsthass überhaupt stammt...
naja, wollte dir nur sagen, dass ich in ner ähnlichen situation bin. ob ne therapie dagegen das richtige ist kann ich dir auch nicht sagen, bin im moment selber am überlegen, ob ich zu nem therapeuten geh.
aber ich denke falsch kann es nicht sein. es ist ja schon ein schritt sich selber besser zu verstehen. und dabei kann man, denk ich, schon professionelle hilfe gebrauchen..

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Auge um Auge bedeutet nur, dass die Welt erblindet..
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pangea
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W, 22


Post Wed, 25.Jun.03, 10:33      Reply with quoteBack to top

Hallo Janni,

auch ich kenne diesen Selbsthass, wenn ich meinen eigenen Erwartungen nicht entspreche. Ich möchte mich aber einfach nur sweet misery anschließen ... schaden kann eine Therapie nichts. Und gerade, wenn man sich selbst nicht helfen kann, weil man es z. B. nicht schafft Dinge anzunehmen wie sie sind, dann ist professionelle Hilfe die Beste (wenn man den richtigen Therapeuten erwischt ...).

Was die 'Stimmungsschwankungen' angeht. Meine Mutter meinte zu mir einmal als ich sie auf Depressionen ansprach: 'Ihr wisst doch alle gar nicht was Depressionen sind, seid froh, dass ihr sowas schlimmes nicht habt.' oder so ähnlich sagte sie es. Ich sage mir auch immer 'hey, hab dich nicht so, dir geht's doch gut.' Das ist aber Schwachsinn, denn mir geht's wie ich mich fühle und das ist im Moment nicht so gut. Wenn dich die 'Stimmungsschwankungen' stören/runterziehen oder was auch immer ist das Grund genug etwas dagegen zu tun. Also, ich bin für Thera. zwinkernd..

Liebe Grüße,

pangea
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