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fenfire
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Post Sat, 08.Jul.06, 11:54      Meine Therapie fühlt sich an wie eine Tortur Reply with quoteBack to top

Hallo zusammen,

ich wende mich an dieses Forum, weil ich mich (noch) nicht traue, meine Ärztin direkt zu fragen - es geht um folgendes:

Vor ein paar Monaten ist alles, was ich die letzten Jahre mühsam, aber erfolgreich unter Kontrolle hatte, über mir zusammen gebrochen. Ich habe daraufhin Rat und Hilfe bei einem Psychologen gesucht und wurde von diesem an einen Psychiater/Psychotherapeuten verwiesen.

Beim Erstgespräch habe ich in groben Zügen erklärt, warum ich da bin, und die Ärztin eröffnete mir, dass ich bei einem Psychiater durchaus an der richtigen Stelle wäre, und dass ich mit 2 – 3 Jahren Therapie rechnen müsse.

So weit, so gut.

In der 2. Sitzung haben wir über meine familiäre Situation gesprochen. Da wir nicht weit gekommen waren, und ich viele Dinge noch nicht ansprechen konnte, von denen ich denke, dass sie für die Therapie wichtig sind, war ich der Meinung, dass wir in den nächsten Sitzungen da weiter machen würden. War aber nicht. Bei den ersten beiden Terminen hat sie alles aufgeschrieben, aber beim 3. und 4. hatte sie nicht mal mehr einen Block dabei. Sie hat auch von sich aus nichts gefragt, nur wenn ich was gesagt habe.

Für mich sind die Termine bei ihr in dieser Form eine Tortur, weil ich nicht weiß, was passieren wird. Die Palette meiner Reaktionen reicht von Asthmaanfällen auf dem Weg zur Praxis bis zu Panikattacken, wenn ich auf die Klingel drücke. Ich habe sie in der letzten (der 4.) darauf angesprochen, wie sehr mich das stresst, und sie meinte dann, sie könne nicht sagen, was passiert, weil sie es selbst nicht wisse. Sie würde sich auch nicht vorbereiten, weil ich den Ablauf bestimmen würde. Und so sitzen wir halt da und schauen die Vorhänge an, bis ich was sage.

Mir kommt das komisch vor … ich bin total verunsichert. Ist das der „normale“ Ablauf? Wie soll das weitergehen? Und was soll das bringen, wenn es so weitergeht? Hat jemand eine Auskunft für mich?

MFG
fenfire

(Hinweis Admin: Betreffzeile von "Ablauf einer Therapie" auf obige präzisiert und Thema in den Bereich "Erfahrungen mit PT" verschoben.)
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sm
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Post Sun, 09.Jul.06, 10:35      Re: Meine Therapie fühlt sich an wie eine Tortur Reply with quoteBack to top

Quote:
Ich habe daraufhin Rat und Hilfe bei einem Psychologen gesucht und wurde von diesem an einen Psychiater/Psychotherapeuten verwiesen.

Beim Erstgespräch habe ich in groben Zügen erklärt, warum ich da bin, und die Ärztin eröffnete mir, dass ich bei einem Psychiater durchaus an der richtigen Stelle wäre, und dass ich mit 2 – 3 Jahren Therapie rechnen müsse.

Was ich noch nicht wirklich kapiert habe: Bei wem machst du diese Therapie?
Bei einem ärztlichen Psychotherapeuten oder bei einem "reinen" Psychiater"? Oder weder noch?
Machst du eine spezielle Therapieform wie z.B. eine Verhaltenstherapie, eine Psychoanalyse, etc.? Denn je nach Richtung / Therapeut kann eine Therapie unterschiedlich ablaufen...

Quote:
Sie würde sich auch nicht vorbereiten, weil ich den Ablauf bestimmen würde.

Hmm, auch mein Therapeut plädiert dafür, dass ich bestimme, worüber gesprochen wird - aber er hilft mir schon das eine oder andere Mal auf die Sprünge. Und wie oben geschrieben: Man kann das nicht pauschalieren...

Vielleicht findest du auch hier ein paar Infos:
http://www.psychotherapiepraxis.at/forum/viewtopic.php?t=28790
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Zitrönchen
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Post Sun, 09.Jul.06, 11:37      Re: Meine Therapie fühlt sich an wie eine Tortur Reply with quoteBack to top

Hallo fenfire,

gerade zu Beginn einer Therapie kann es durchaus vorkommen, dass es einem schlechter geht...
Vielleicht magst Du dazu ja hier mal lesen:
http://www.psychotherapiepraxis.at/forum/viewtopic.php?t=27635

Finde es aber gut, dass Du es angesprochen hast, welche Auswirkungen die Stunden bei Dir haben!!!

Ich hab auch noch nicht so ganz verstanden, bei wem Du die Therapie eigentlich machst...
Ist es Dir eigentlich wichtig, dass Deine Thera mitschreibt?

Quote:
Wie soll das weitergehen? Und was soll das bringen, wenn es so weitergeht?

Wieviele Stunden hattest Du denn jetzt bei ihr?
Wenn Du (wie ich es herauslese) noch ganz am Anfang stehst, dann warte doch noch ein wenig ab und gib Dir und der Thera ein wenig Zeit. Ihr müsst euch doch erst einmal aneinander gewöhnen...
Ich soll die Stunden übrigens auch eröffnen.
Es ist doch Deine Therapiezeit. Meinst Du nicht, dass es gut und wichtig ist, wenn Du die Themen bestimmen kannst, welche Dir am Herzen liegen?


Gruß,
Zitrönchen

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Wenn du weiter sehen willst, stell dich an einen höheren Ort.
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fenfire
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Post Sun, 09.Jul.06, 14:43      Re: Meine Therapie fühlt sich an wie eine Tortur Reply with quoteBack to top

Zuerst ein Dankeschön für eure Antworten Smile

Meine Ärztin ist Psychiaterin und Psychotherapeutin in Personalunion, aber ich weiß nicht, wie die Therapieform heißt - ehrlich gesagt habe ich mir darüber noch keine Gedanken gemacht, ich bin erstmal froh, überhaupt ernst genommen zu werden.

Es stimmt, ich bin noch ganz am Anfang, und es ist meiner allererste Erfahrung mit einer Psychotherapie.
Ob sie was aufschreibt, ist mir nicht so wichtig, das soll sie halten, wie sie will. Was mich irritiert hat, war der plötzliche Wechsel von einer zur nächsten Sitzung. Erst stenographiert sie jeden Satz mit (so sah es jedenfalls aus) und fragt mehr, als ich in 50 min. antworten kann, und beim nächsten Mal sitzt sie nur da und beobachtet mich.

Ich kann mit sowas einfach nicht umgehen, alles, was so aussieht, als hätte es keine Struktur, macht mich völlig fertig.

Wenigstens scheint ihre Vorgehensweise keine ungewöhnliche zu sein, das beruhigt mich etwas. Morgen habe ich den nächsten Termin, und ich habe mir schon ein paar Notizen dazu vorbereitet, nur um sicher zu gehen ...

Grüße,
fenfire
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sereina
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Post Sun, 09.Jul.06, 16:35      Re: Meine Therapie fühlt sich an wie eine Tortur Reply with quoteBack to top

vielleicht hat sie sich einfach in den ersten zwei Sitzungen die wichtigsten Daten aufgeschrieben, um nicht ganz "im Regen zu stehen", wenn du etwas erzählst. Rolling Eyes
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thorn
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Post Sun, 09.Jul.06, 16:55      Re: Meine Therapie fühlt sich an wie eine Tortur Reply with quoteBack to top

Hallo fenfire,

fenfire wrote:
In der 2. Sitzung haben wir über meine familiäre Situation gesprochen. Da wir nicht weit gekommen waren, und ich viele Dinge noch nicht ansprechen konnte, von denen ich denke, dass sie für die Therapie wichtig sind, war ich der Meinung, dass wir in den nächsten Sitzungen da weiter machen würden. War aber nicht. Bei den ersten beiden Terminen hat sie alles aufgeschrieben, aber beim 3. und 4. hatte sie nicht mal mehr einen Block dabei. Sie hat auch von sich aus nichts gefragt, nur wenn ich was gesagt habe.

(...)

Sie würde sich auch nicht vorbereiten, weil ich den Ablauf bestimmen würde.


Das ist so natürlich ein bisschen blöd gelaufen. Als du (anscheinend?) noch bereit warst, selber das Thema zu bestimmen, hat sie die Richtung vorgegeben, und jetzt scheinst du so verunsichert zu sein, dass du dich nicht mehr traust. Meinst du, du könntest jetzt - wo sie dir eindeutig zu verstehen gegeben hat, dass du bestimmst, worüber geredet wird - das ansprechen, was dir wichtig erscheint, wie du es am Anfang noch vorhattest? Denn genau darum soll es in der Therapie gehen.

Insgesamt meine ich, dass der Ablauf so ziemlich normal ist. Die ersten Stunden sind meist noch nicht so wie die eigentliche Therapie, weil da ja erstmal entschieden werden muss, ob überhaupt eine Therapie notwendig ist und in welche Richtung sie dann in etwa gehen soll. Der Therapeut muss (m.E.) versuchen, das Problem möglichst umfassend zu erkennen, und da macht es Sinn, wenn er zunächst viel mehr gezielte Fragen stellt als dann später. Eine Stunde am Anfang gehört auch der Aufnahme der Familiengeschichte, die, glaub ich, mit in den Bericht kommt, der der KK zugesandt wird (korrigier mich einer, wenn ich Mist schreibe).
Auch bei mir war es so, dass meine Thera am Anfang ein oder zwei Mal (alles) mitgeschrieben hat und dann nie wieder. Ich durfte und darf aber immer wieder feststellen, dass sie anscheinend ein hervorragendes Gedächtnis hat, was mir ein sicheres Gefühl gibt.

Gib doch der Therapie und damit der Therapeutin und vor allem dir eine Chance und noch etwas Zeit, um dich darauf einzustellen. Ich wünsche dir, dass du dann feststellst, dass dich nichts unbewältigbar Schlimmes erwartet und dass die Therapeutin auf deiner Seite steht.


Liebe Grüße,

thorn


P.S.:

fenfire wrote:
Ich kann mit sowas einfach nicht umgehen, alles, was so aussieht, als hätte es keine Struktur, macht mich völlig fertig.


Überleg dir mal, ihr das genau so mitzuteilen. Deine heftige Verunsicherung wirkt schon etwas außergewöhnlich auf mich; und natürlich wäre es wichtig, dass deine Thera davon weiß, damit sie noch einfühlsamer mit dir umgehen kann.
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Lucinda
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Post Sun, 09.Jul.06, 19:27      Re: Meine Therapie fühlt sich an wie eine Tortur Reply with quoteBack to top

Hallo Fenfire!
Ich denke auch, dass Deine Thera die ersten Stunden mitgeschrieben und gefragt hat, weil sie einen Überblick (anamnesetechnisch) braucht.

Ich war vor 8 Jahren bei nem Thera, der jede Stunde nur geschrieben hat....ich hab eigentlich gar nicht soooo viel erzählt gruebel ....und der wusste niiiiie irgendwas, ich musste alles 3 mal erzählen!!! Confused

Meine jetzige Thera schreibt nie irgendwas mit, sie weiß aber komischer Weise immer alles...weiß auch nicht wie sie das macht. Cool

Wenn Deine Körpersymptome mit der Zeit nicht besser werden, würd ichs auf jeden Fall nochmals ansprechen!
Du kannst ja auch sagen, dass Dich das verunsichert, dass sie jetzt nicht mehr mitschreibt....sie wird Dir bestimmt ne Antwort geben, und oft ist es besser wenn mans direkt anspricht, als sich wochenlang den Kopf zu zermartern....(ich spreche da aus Erfahrung...) kopfwand
Quote:
Morgen habe ich den nächsten Termin, und ich habe mir schon ein paar Notizen dazu vorbereitet, nur um sicher zu gehen ...

Das ist suuuuper!! ok
Viel Erfolg für morgen!
Gruß,
Lucinda

_________________
Vertrauen ist das Gefühl, einem Menschen sogar dann glauben zu können, wenn man weiß, daß man an seiner Stelle lügen würde.
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Schleifchen
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Post Mon, 10.Jul.06, 19:22      Re: Meine Therapie fühlt sich an wie eine Tortur Reply with quoteBack to top

hallo!meine schreibt jedesmal mit, muss sie auch bei dem wirrwarr....

Und ich denke es ist normal wenn sie nichts sagt, das macht meine auch mit vorliebe...die warten dann was kommt...

PS:sagt mal, weiß einer wo unser schöner tread im abteil "vertrauliches" hin ist? wo ist das ganze vertrauliche?
Da gabs so schöne treads zum therapiealltag.... Sad
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fenfire
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Post Wed, 12.Jul.06, 11:35      Re: Meine Therapie fühlt sich an wie eine Tortur Reply with quoteBack to top

Morgen!

Natürlich habe ich es nicht geschafft, meine Therapeutin direkt darauf anzusprechen, aber es scheint, als hätte sich dieses Problem von selbst gelöst. Sie wollte wissen, was mir grad am dringendsten ist, aber ich kann das nicht sagen, ich weiß einfach nicht, wo ich anfangen soll. Wir haben uns darauf geeinigt, dass ich der Einfachheit halber chronologisch vorgehe. Wenn sich was vordrängelt, dann soll es.

Somit kann ich mich in dem Punkt etwas entspannen Cool

@ thorn
Das ist einer der Gründe, warum ich mich in Therapie begeben habe – die Einwohner dieses Planeten machen lauter verrückte Dinge, die ich zu 90% weder verstehen noch einordnen kann, und das führt bei mir zu solchen Ergebnissen *shrug* Sie hat zwar am Montag meine Tabletten-Dosis verdoppelt, aber sie meint, es bestünde durchaus Hoffnung Wink

Vielen Dank euch für die moralische Unterstützung!

MFG, fenfire
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